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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiesen-Bärenklau



Lucy
14.07.2009, 10:09
Wir haben unseren Kaninchen in letzter Zeit häufig Bärenklau angeboten.
Jetzt konnten wir beobachten oder wir dachten beobachten zu können, dass es unserer Lolle, die immer wieder E.C.-Rückfälle hat, mit diesem Kraut besser geht. Denn als wir den Bärenklau drei Tage wegließen, zog sie sich plötzlich zurück und hoppelte kaum noch rum. Wir gaben ihr dann wieder Bärenklau und unsere Lolle kam ziemlich schnell wieder in Form, ging wieder in den Garten und wirkte zufrieden.
Ich hab jetzt schon einiges über diesen Wiesen-Bärenklau gegoogelt. Unteranderem wirkt er gegen Durchfall, beruhigend, leider auch harntreibend, gegen Blasenentzündung etc.
Aber kann es denn sein, dass er E.C.-Rückfälle verhindert?

saloiv
14.07.2009, 16:34
Nachdem e. Cuniculi leider noch sehr wenig erforscht ist, kann man nur sehr schwer sagen, welche Stoffe in Frage kommen um es zu heilen oder zu unterdrücken.

Alle Kräuter enthalten allerdings eine Heilwirkung und es kann sehr gut sein, dass Bärenklau sich aus irgendeinem Grund positiv auf das e. c. auswirkt.
Interessant wäre es, wenn andere Halter mit e.c.-Kaninchen Bärenklau füttern würden und dann berichten, ob sie auch einen positiven Einfluss feststellen konnten...

miri
02.03.2011, 23:39
Hat da inzwischen jemand Erfahrungen oder Infos über die Wirkung von Bärenklau bei EC?

Simone D.
02.03.2011, 23:45
Finde ich ganz interessant:
http://www.kaninchenzeitung.de/?redid=350718

miri
03.03.2011, 00:06
Oh, danke, Simone.


Das ist wirklich interessant!

Zitat aus Deinem Link:


Wir haben beobachtet, dass ein an Encephalitozoonose erkranktes Kaninchen mit gewohnter Futterauswahl ausschließlich Wiesenbärenklau fraß, und zwar in einer Tagesmenge, die nahezu seiner Körpergewicht entsprach. Und dies geschah mit einer außergewöhnlichen Schnelligkeit, Ernsthaftigkeit und Begierde, als würde es tatsächlich um sein Überleben gehen. Gut drei Wochen nach dem Akutstadium dieser Zoonose hat das Kaninchen außer frischem Löwenzahn und dem Wiesenbärenklau keine andere Nahrung angenommen: kein Trockenfutter, kein Gemüse und kein Obst. Bis zum heutigen Tag frisst dieses Kaninchen übrigens kein Heu mehr, was für den Halter besonders im Winter eine ungewöhnliche Herausforderung darstellt.

Mir ist allerdings bei allen meiner 4 Kaninchen aufgefallen, dass sie aus einer Auswahl von ca. 30 Wiesenkräutern den Bärenklau zuerst futtern. Der scheint wirklich etwas ganz Besonderes zu sein.
Eine Ernsthaftigkeit konnte ich aber nicht feststellen, jedoch hatten meine auch kein EC.



Das Kaninchen hat sich – ohne das tierärztlich verordnete und dringend empfohlene Entwurmungsmittel – bisher ohne Rückfall vollständig erholt und erfreut sich bester Gesundheit.


Ich habe gerade das Problem, dass Toby Panacur nicht verträgt, ob er EC hat ist auch die Frage. Er hat zwar einen sehr hohen Titer von 1:2560, aber außer ganz schlimmen Blasengrieß und eine kahle Stelle am Nacken, die seit Wochen nicht zuwächst und niemand weiß, woher sie kommt, zeigt er keine anderen Symptome. Neurologische Ausfallerscheinungen hat er zum Glück gar nicht.
Ein hoher Titer kann ja auch nur bedeuten, dass sich das Immunsystem mit der Krankheit auseinandersetzt.
Daher dachte ich, es auch mal mit Bärenklau zu versuchen, war mir jetzt aber unsicher, ob es Bärenklau war, den ich mit EC in Verbindung gebracht habe.
Eigentlich ist ja Rainfarn das bessere Entwurmungsmittel, aber damit bringe ich eine EC-Behandlung bisher irgendwie nicht in Verbindung. Außerdem sollen die Kaninchen ja vom Rainfarn auch nicht Unmengen futtern.

Ich werde morgen mal schauen, ob ich schon Wiesenbärenklau finde.
Den liebt Toby sowieso, bin gespannt, wie er drauf reagiert.

Simone D.
03.03.2011, 09:32
Er soll bei Menschen gegen Epilepsie helfen. Es wäre u.a. Mal interessant herauszufinden, ob und wie er auf das Zentralnervensystem genau wirkt.

Sabine
03.03.2011, 10:32
Das ist sehr interessant. Zwei meiner Kaninchen haben ebenfalls einen hohen Titer (1:1350), symptomfrei. Ich werde das mal testen mit dem Bärenklau.

Simone D.
03.03.2011, 13:03
Als Hinweis, falls wer mitliest: Die sekundären Pflanzenstoffe (Furocumarine) im Bärenklau können mit machen Medis toxische Wechselwirkungen hervorrufen. Vielleicht ist das hier gar nicht relevant, aber falls jemand ein gehirngängiges AB usw. gibt, sollte man die Wechselwirkungen vielleicht abklären.

miri
03.03.2011, 20:31
Toby bekommt kein AB. Aber trotzdem ein guter Hinweis, Simone.

Leider habe ich selbst auf der normalerweise von Bärenklau übersäten Wiese nicht ein Blatt gefunden, nichtmal ein ganz winziges. :ohje: Ist wohl doch noch zu früh, das kann noch dauern, bis man da was sieht. Schade.

JaneDoe
03.03.2011, 20:41
Getrocknet gibts den nicht?

Simone D.
03.03.2011, 20:48
Berichtest du hier weiter, wenn du welchen gefunden hast? Deine Beobachtungen würden mich echt interessieren :rw:

JaneDoe
03.03.2011, 20:51
Mich auch!!

Vor allem würde es für das Selektionsvermögen und Wiesenfütterung sprechen wenn es tatsächlich hilft :whistle:

miri
03.03.2011, 21:28
Klar, mach ich. Nur bis ich wieder ca. 30 Wiesenkräuter finde, kanns noch ein Weilchen dauern, zur Zeit wächst hier nur Gras. 2 cm "großer" Hahnenfuß und 3 Ministengel Labkraut habe ich auch noch gesehen. Aber immerhin. Wenn es weiter mind. 7° plus bleibt, haben wir gute Chancen, dass die Wiesen bald wieder wachsen.

@JaneDoe
Getrockneten Bärenklau habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen, aber wenn ich Glück hab, finde ich in meiner selbst getrockneten Wiese ein paar von den Blättern.
Aber da wäre ja trotzdem die Frage, ob der Getrocknete genauso wirkt wie Frischer, außerdem ist das ja bei Tobys schlimmen Blasengries (Tobys Blase sieht auf dem RöBild komplett schneeweiß aus) nicht so ratsam, getrocknete Kräuter zu füttern.

Bunny
03.03.2011, 21:35
danke Simone für den Link.

Hab jetzt mal ne Frage:

Man braucht doch dann beim sammeln eigentlich gar nicht mehr drauf achten, ob die Pflanzen giftig sind oder nicht ?

Ich meine damit, man sammelt alle Pflanzen die man da findet(auch die, die man nicht kennt/giftige) und legt diese den Kaninchen vor, sie suchen sich dann das für sie im Moment das Beste heraus oder ?

Und was macht man dann im Winter, wenn gar nix mehr wächst ?
Denn wenn man die Pflanzen schon im Sommer sammelt und dann für den Winter trocknet, hat man ja den selben Effekt (Rohfaser) wie mit Heu oder ?

JaneDoe
03.03.2011, 21:44
ICH sortier auch nicht beim sammeln. Denke aber das es bei der Gewöhnung an Wiese schon ratsam ist nur bekanntes zu pflücken.
Im Winter sammel ich was sich so finden lässt (was aber verdammt wenig ist) und weiche auf überwiegend Blattgemüse/Küchenkräuter aus.

Ok Miri, das versteh ich. War auch nur so ein Gedanke der mir durch den Kopf ging, das getrockneter zumindest jetzt eine Alternative wäre. Gesehen hab ich den getrocknet auch noch nie, aber hätte ja sein können das Jemand sowas kennt.

Annika
03.03.2011, 21:46
Das wäre ja sehr interessant. Bisher habe ich keinen Bärenklau gefüttert, weil es hieß, er wäre giftig.

Für Merlin könnte er eine HIlfe sien. Er hat immer wieder EC-Schübe.

Aber ich habe Sorge, dass ich vielleicht nicht genügend Sorten beschaffe, dass die Selektion einer eigentlichen Giftpflanze wie Bärenklau wirklich gewährleistet ist. Ich komme nicht auf 30 Kräuter und auch nicht auf 10kg Wiese...Ob ich es trotzdem probieren könnte?

Ich habe eine totale Bärenklauwiese. Das wuchert dort wie die Pest...(also noch nicht:rw:)

JaneDoe
03.03.2011, 21:49
Bisher habe ich keinen Bärenklau gefüttert, weil es hieß, er wäre giftig.

Da war sie wieder, die Verwechslung mit dem Riesen-Bärenklau

miri
03.03.2011, 21:50
Sortieren tu ich auch nicht mehr großartig, aber zumindest achte ich darauf, dass nicht allzu viel Giftiges dabei ist. Rainfarn z.B. kommt immer nur wenig dazu und Wiesen auf denen viel Jakobskreuzkraut wächst, meide ich lieber.
Aber schau mal Bunny, hier im Thread kannst Du Dich mal durchlesen, der ist diesbezüglich sehr interessant. http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=49458 Im Winter gibts eben viele Küchenkräuter und alles was grün und blättrig ist.

Bunny
03.03.2011, 21:51
[QUOTE=Annika;1687658]Das wäre ja sehr interessant. Bisher habe ich keinen Bärenklau gefüttert, weil es hieß, er wäre giftig.

Für Merlin könnte er eine HIlfe sien. Er hat immer wieder EC-Schübe.

Aber ich habe Sorge, dass ich vielleicht nicht genügend Sorten beschaffe, dass die Selektion einer eigentlichen Giftpflanze wie Bärenklau wirklich gewährleistet ist. Ich komme nicht auf 30 Kräuter und auch nicht auf 10kg Wiese...Ob ich es trotzdem probieren könnte?



Genau diese Bedenken hab ich auch.
Und ich komme auch nicht an 10 KG Wiese ran und sehr artenreich ist diese auch nicht und ich glaube da kippen die Bauern auch Gülle drauf (wenn Stroh/Mist dazu zählt).

miri
03.03.2011, 21:59
Da war sie wieder, die Verwechslung mit dem Riesen-Bärenklau

Genau ;)
Riesenbärenklau sieht so aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-B%C3%A4renklau).
Würde man ihn anfassen, würde man wohl recht schnell merken, dass er giftig ist, aber im Gegensatzu zum Wiesen-Bärenklau (http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-B%C3%A4renklau) wird er auch bis zu 4 m groß.

Bunny
03.03.2011, 21:59
[QUOTE=JaneDoe;1687652]ICH sortier auch nicht beim sammeln. Denke aber das es bei der Gewöhnung an Wiese schon ratsam ist nur bekanntes zu pflücken.


danke,

aber ich dachte bei meiner Frage auch an den Link von Simone bzgl. Giftpflanzen, hier "Selbstheilung" des Kaninchens.
Bekanntes sammeln heißt bei mir: Löwenzahn, Breit-und Spitzwegerich, Schafgarbe und damit isses schon, mehr Pflanzen kenne ich nicht und hab sie auch nur so immer gesammelt und gefüttert.

So das sind aber nun keine Pflanzen wo sich das Kaninchen selber heilen kann

luna05
03.03.2011, 22:02
[
Und ich komme auch nicht an 10 KG Wiese ran und sehr artenreich ist diese auch nicht und ich glaube da kippen die Bauern auch Gülle drauf (wenn Stroh/Mist dazu zählt).

Ich auch nicht:ohje: Der Nachteil einer Innenstadt-Wohnung.

miri
03.03.2011, 22:03
Das wäre ja sehr interessant. Bisher habe ich keinen Bärenklau gefüttert, weil es hieß, er wäre giftig.

Für Merlin könnte er eine HIlfe sien. Er hat immer wieder EC-Schübe.

Aber ich habe Sorge, dass ich vielleicht nicht genügend Sorten beschaffe, dass die Selektion einer eigentlichen Giftpflanze wie Bärenklau wirklich gewährleistet ist. Ich komme nicht auf 30 Kräuter und auch nicht auf 10kg Wiese...Ob ich es trotzdem probieren könnte?

Ich habe eine totale Bärenklauwiese. Das wuchert dort wie die Pest...(also noch nicht:rw:)

Ich würde es trotzdem versuchen. Wenn Du 10 Kräuter findest, ist das doch auch ok. Wie gesagt, der Wiesen-Bärenklau ist ja keine Giftpflanze. Schau vielleicht nur, dass Du nicht die ganz alten Blätter mitnimmst.
Das ich hier auf 30 Kräuter komme, ist reine Glücksache, weil ich hier ganz viele verschiedene Wiesen habe. Wenn ich dieses Glück nicht hätte, würde ich auf Bärenklau trotzdem nicht verzichten.

Annika
03.03.2011, 22:33
Da war sie wieder, die Verwechslung mit dem Riesen-Bärenklau

`Tja, da war sie wieder. Bemühter Laie lässt grüßen!

Meine Wiesen haben die Riesen-Bärenklau. dass es anderen gibt wußte ich nciht. und mich hat gewundert, dass er verfütterbar sein soll. Weil der Riesenbärenklau den ätzenden Milchsaft hat, meine ich. Gut dass cih ihn gemieden habe. Dann werde ich das weiter tun.

Der Wiesenbärenklau ist mir bewusst noch nicht begegnet. Ichw erde Ausschau halten...

Simone D.
03.03.2011, 22:54
Auch der Wiesenbärenklau kann auf den Händen eine allergische Reaktion hervorrufen, wenn der Pflanzensaft dem Licht ausgesetzt ist. *Notiz an mich: Handschuhe einpacken :rw:*


aber ich dachte bei meiner Frage auch an den Link von Simone bzgl. Giftpflanzen, hier "Selbstheilung" des Kaninchens.
Bekanntes sammeln heißt bei mir: Löwenzahn, Breit-und Spitzwegerich, Schafgarbe und damit isses schon, mehr Pflanzen kenne ich nicht und hab sie auch nur so immer gesammelt und gefüttert.

So das sind aber nun keine Pflanzen wo sich das Kaninchen selber heilen kann

Jedes Kraut wirkt auf seine Weise – dein Löwenzahn beispielsweise harntreibend, der Wegerich entzündungshemmend, die Schafgarbe gegen Blähungen u.v.m.... In den meisten Fällen macht dann die Dosis das Gift. Ein Kaninchen, das daran gewöhnt ist aus einem vielfältigen Angebot zu wählen wird vermutlich anders selektieren (bzw. sich dann das heraussuchen, was es braucht) als ein Kaninchen, das eine kleine Auswahl vor sich hat und mal schnell was "in sich hineinstopft", bevor der Kollege es ihm vor der Nase wegschnappt.

JaneDoe
04.03.2011, 10:27
Auch der Wiesenbärenklau kann auf den Händen eine allergische Reaktion hervorrufen

Jep, die Erfahrung musste ich auch schon machen *autsch*

Ich muss auch mehrere Wiesen abgehen um auf eine größere Anzahl Kräuter zu kommen. Oft geh ich, wenn ich von der Arbeit komme, noch über einen Spielplatz, da lässt sich auch toll was finden.

Aber auch bei "nur" 10 verschiedenen Kräutern würde ich nicht auf Wiesenfütterung verzichten wollen oder auf den Bärenklau.

Ich habe, egal wo ich bin, immer einen Jutebeutel dabei, bin also immer "bewaffnet" falls ich ne tolle Wiese entdecke :rollin:

Annika, das war nicht als Vorwurf gedacht, viele verwechseln diese beiden Arten :flower:

Birgit H.
04.03.2011, 10:34
und sehr artenreich ist diese auch nicht und ich glaube da kippen die Bauern auch Gülle drauf (wenn Stroh/Mist dazu zählt).

Alles, was an Wiesen genutzt wird, wird vom Bauern gedüngt, grad die achsotollen Löwenzahnwiesen. Und das Artenreichtum hat damit nicht viel zu tun, denn unsere Wiesen hier sind sowohl regelmäßig mit Gülle gedüngt als auch sehr artenreich.


Auch der Wiesenbärenklau kann auf den Händen eine allergische Reaktion hervorrufen, wenn der Pflanzensaft dem Licht ausgesetzt ist. *Notiz an mich: Handschuhe einpacken :rw:*

Diese Reaktionen sollen andere Doldenblütlern auch mehr oder wenig verursachen können.

Danie38
04.03.2011, 12:51
Genau ;)
Riesenbärenklau sieht so aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-B%C3%A4renklau).
Würde man ihn anfassen, würde man wohl recht schnell merken, dass er giftig ist, aber im Gegensatzu zum Wiesen-Bärenklau (http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-B%C3%A4renklau) wird er auch bis zu 4 m groß.

Könntest du die Pflanzen bitte mal direkt nebeneinander "stellen"?

Weil für mich sehen die jetzt, wenn ich einzelne Bilder nacheinander vergleiche, doch sehr ähnlich, bis auf die Größe vielleicht. Oder bin ich betriebsblind? :girl_sigh:

Andrea Theresa
04.03.2011, 21:19
@ Birgit H. : Ja ich kenne das Problem hier gibt es genug Wiese nur leider nicht ungedüngt...weil alle Felder und Äcker die Bauern gehören kann man nur pflücken bevor die mähen bzw. dann erneut düngen

Birgit H.
04.03.2011, 21:27
Aber ohne den Dünger würden die Wiesen auch irgendwann nicht mehr so gut wachsen, der Boden wäre ausgezehrt.
Ich sehe es nicht wirklich als Problem an, weil das eine ohne das andere nicht funktionieren würde. Das gilt auch für Obst und Gemüse, auch für Bio *g*

Gemmini, achte mal drauf, falls du hier gerne wenig gedüngt pflücken willst: An den Stellen, wo kaum Löwenzahn steht ist nicht direkt drübergejaucht worden. Oft an Senken, Steilstellen, an Masten, Bäumen, engen Kurven.

Simone D.
08.03.2011, 22:37
Aaaaah:


enthält Cumarine → Grundkörper von Naturstoffen, die photoallergisierende bzw. photoirritierende Eigenschaften haben wie z. B. die Furocumarine. In niedrigen Dosen haben diese zentralsedative, antiphlogistische, ödemhemmende und lymphokinetische Wirkungen. Die Krampfbereitschaft des ZNS gegenüber krampfauslösenden Stoffen wird (nach tierexperimentellen Erfahrungen) herabgesetzt. Hohe Konzentrationen wirken hepato-, nephro- und cardiotoxisch sowie lähmend auf das ZNS. LD50 (Maus, p.o.) 196 mg/kgKG; LD50 (Ratte, p.o.) 290–680 mg/kgKG. Eine kanzerogene Wirkung konnte nur in einigen Tierexperimenten mit extrem hohen Cumarin-Dosen gefunden werden, so Gallengangkarzinome (11).

(11) Lohs, K.; Elstner, P.; Stephan, U. (2009): Fachlexikon Toxikologie. 4., überarbeitete Auflage. Heidelberg: Springer. ISBN 978-3-540-27334-9.


http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/pflanzenliste

Nicole B.
08.03.2011, 22:39
Interessant.

miri
09.03.2011, 23:09
Die Krampfbereitschaft des ZNS gegenüber krampfauslösenden Stoffen wird (nach tierexperimentellen Erfahrungen) herabgesetzt.

Das ist doch eher positiv, oder übersehe ich da etwas?


Hohe Konzentrationen wirken hepato-, nephro- und cardiotoxisch sowie lähmend auf das ZNS. LD50 (Maus, p.o.) 196 mg/kgKG; LD50 (Ratte, p.o.) 290–680 mg/kgKG. Eine kanzerogene Wirkung konnte nur in einigen Tierexperimenten mit extrem hohen Cumarin-Dosen gefunden werden, so Gallengangkarzinome (11).

Heißt also, in "angemessenen" Mengen wirken Cumarine positiv auf Krampfneigung, eine Überdosierung dagegen wäre toxisch und könnte Organschäden hervorrufen.

Welche Menge für das Kaninchen noch angemessen ist, entscheidet ja sowieso das Kaninchen selbst, sofern es genug Auswahl an anderen Futtermitteln hat.

Ich denke sowieso, dass Kaninchen die als schädlich angegebenen Mengen an Cumarinen nicht über Blätter des Wiesenbärenklaus aufnehmen kann.




Nach Berührung der Pflanze können unangenehme Rötungen und Schwellungen der Haut auftreten („Wiesen-Dermatitis“). Sie werden durch die lichtempfindlich machenden Furocumarine verursacht.
Quelle: http://www.worldlingo.com/ma/dewiki/de/Wiesen-B%C3%A4renklau


Hierzu ein Auszug, warum Furocumarine eine solche Wirkung haben:


* Photosensibilisierend/Phototoxisch: Gelangen Furocumarine auf die Haut und werden anschließend dem Sonnenlicht (UV-Strahlung) ausgesetzt, kommt es je nach Schwere zu verbrennungsähnlichen Symptomen (Hautrötung, Schwellung, Blasenbildung, Läsionen, Photopigmentierung, Narbenbildung).[1][2] Siehe auch Berloque-Dermatitis, Photodermatitis.
* Krebserregend: Furocumarine gehen unter UV-Einwirkung kovalente Bindungen mit den Pyrimidinbasen der DNA ein, vernetzen so die DNA-Doppelstränge irreversibel miteinander (cross-linking) und wirken dadurch krebserregend.[3][4]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Furocumarin


Heißt also, Furocumarine sind ohne UV-Einwirkung wirkungslos. Furocumarine und UV-Licht müsste gleichzeitig auf die Haut, bzw. in den Magen gelangen, um seine schädliche Wirkung zu entfalten. Und gerade bis in den Magen wird UV-Licht nicht gelangen können. :girl_wink:

Bleibt für mich jedoch die Frage, ob eine bestimmte (kleine) Menge an Furocumarinen zusammen mit UV-Licht aufgenommen werden müssten, damit es eine krampflösende Wirkung hat.

Die schädlichsten Stoffe sind immer in der Wurzel und den Früchten, weshalb diese vielleicht bei der Fütterung ausgelassen werden sollen.

Ich hatte letztes Jahr allerdings auch reife und unreife Früchte des Bärenklaus in der Wiese gehabt, meine Kaninchen haben diese Teile aber gar nicht angerührt, was wohl dafür spricht, dass sie wissen, dass es nicht gut für sie ist. Dagegen haben sie die Blätter mit Begeisterung gefuttert.


Ich löse Tobys Unverträglichkeit auf Panacur nun (wie könnte es anders sein:rw:) homöopathisch. Aber mich interessieren natürlich weiterhin Erfahrungen mit dem Wiesenbärenklau. Über das Futter kann man ja Vieles noch unterstützen.

Übrigens, mein schlaues Kräuterbuch sagt, dass der Bärenklau ab April wieder austreibt.*g*

Claudia W.
10.03.2011, 15:46
Heißt also, in "angemessenen" Mengen wirken Cumarine positiv auf Krampfneigung, eine Überdosierung dagegen wäre toxisch und könnte Organschäden hervorrufen.



Cumine sind noch in anderen Wiesenpflanzen, z.B. im Ruchgras, Labkraut, in Kamille, im Rot-bzw. Wiesenklee, im Hopfen-/Schneckenklee, in Ackerstiefmütterchen ..

in sehr hoher Konzentration auch in Waldmeister und auch im Honig-/bwz. Steinklee, da zusammen mit Nitrate

Labkraut, Kamille und Ackerstiefmütterchen sind unheimlich beliebt bei meinen beiden, Wiesenklee gibts eher selten, wenn dann eher die Blüten, und Hopfen-Schneckenklee hab ich noch nicht versucht, Wiesenbärenklau auch noch nicht, mit den jungen Blättern werde ich es aber mal versuchen.

Die bekannten Pflanzen auf meinen Wiesen werden so ca 2 meter hoch, da sind keine größeren dabei, also sollte das alles Wiesenbärenklau sein.

Aber wie weiß man, ob es nicht Riesenbärenklau ist, zumindest im Frühjahr, wenn es noch eine kleine Pflanze, die noch wächst sein könnte, wenn man die Wiese noch nicht kennt?

Dann müßte man bis zum Sommer warten, mit dem Sammeln an dieser Pflanze und wenn sie größer wird, dann ist es der Riesenbärenklau?

Birgit H.
10.03.2011, 17:05
Der normale Wiesenbärenklau wird doch aber keine 2 Meter hoch?

Claudia W.
10.03.2011, 17:29
hab noch mal rumgesucht, ... da wird eigentlich bis zu 1,5 mtr. angegeben...


mhhh, an zwei Stellen wächst der Bärenklau aber höher, als ich groß bin, also auf jeden Fall über 1,5 mtr. (bin fast 1,7 mtr.)

Claudia W.
10.03.2011, 17:31
Das ist z.B. der hier:

http://file1.npage.de/006033/06/bilder/f_baerenklau3.jpg

http://file1.npage.de/006033/06/bilder/f_baerenklau_rot_st_267x200.jpg

miri
10.03.2011, 19:14
Cumine sind noch in anderen Wiesenpflanzen, z.B. im Ruchgras, Labkraut, in Kamille, im Rot-bzw. Wiesenklee, im Hopfen-/Schneckenklee, in Ackerstiefmütterchen ..

in sehr hoher Konzentration auch in Waldmeister und auch im Honig-/bwz. Steinklee, da zusammen mit Nitrate

Labkraut, Kamille und Ackerstiefmütterchen sind unheimlich beliebt bei meinen beiden, Wiesenklee gibts eher selten, wenn dann eher die Blüten, und Hopfen-Schneckenklee hab ich noch nicht versucht

Wenn das so ist, dass Cumine auch noch in anderen Pflanzen ist, mache ich mir über den Wiesenbärenklau noch weniger Gedanken.
Ich denke, dass die Schädlichkeit von Stoffen auch von der Kombination aus diesen entsteht, als durch die einzelen Stoffe. Außerdem futtern Kaninchen in freier Wildbahn ja alle diese von Dir aufgezählten Kräuter.
Würde man jedes Kraut nach Stoffen auseinanderdröseln, bliebe für die Kaninchen wahrscheinlich kein gutes Kraut mehr übrig *g*
Meine futtern auch Wiesen- und Hopfen/Steinklee, sogar sehr gerne. Ackerstiefmütterchen hatten sie auch schon.

Der Bärenklau auf Deinen Bildern ist Wiesenbärenklau. Ich denke mal, dass der auch ein bisschen größer als 1,5m werden kann, wenn er gute Bedingungen hat.
Riesenbärenklau hat aber wenn er blüht solch große Blätter, dass man sich fast dahinter verstecken kann. Deswegen nutzen ihn gern Kinder als Versteckmöglichkeit, wodurch es leider regelmäßig zu Verätzungen der Haut kommt. Riesenbärenklau ist wirklich extrem giftig.


Nachtrag zu den Blüten vom Riesenbärenklau:

Die einzelnen Dolden erreichen häufig einen Durchmesser von 30 bis 50 Zentimeter. http://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-B%C3%A4renklau

So groß werden die Blüten beim Wiesenbärenklau nicht ;)

Claudia W.
10.03.2011, 19:52
ich hab den Riesenbärenklau nur in einer Erinnerung, als ich an der Ruhr entlang geradelt bin.

Da standen Riesenpflanzen mit Riesenblüten, schon ziemlich verblüht und die stanken ziemlich.

Das ist aber schon ... 25 Jahre oder länger her.

Und so groß sind diese Pflanzen an den Wiesenrändern eben nicht.

zu den Cumine noch mal, der Cuminegehalt ist ja unterschiedlich hoch, außerdem stehen gerade die unterschiedlichen Kleearten in Verdacht, unter bestimmten Umständen aufgasend zu wirken und es könnte am Cumerin liegen.

Das Cumerin verändert sich beim Welken in einen anderen Stoff, dieser Stoff wird damit in Verbindung gebracht, dass nach dem Verzehr von angewelkten Pflanzen, der Magen aufschäumt und so Aufgasungen entstehen.

Ich verfüttere diese Pflanzen, aber nur, wenn ich sie zeitnah verfüttern kann und in der Mittagssonne gepflückt, bekommen sie die dann nicht.

Claudia W.
21.03.2011, 15:51
Ich bin verblüfft.

Ich habe heute die ersten zarten Bärenklaublätter gefunden, an einer Stelle, wo ich ihn in den Vorjahren auch schon gesehen hatte.

Ich hab die kleinen Blätter mitgenommen und in einer Mischung aus anderen gesammelten Blättern und Gras in einem Napf getan und sie haben alles gefressen, auch den Bärenklau.

Normalerweise sind sie zögerlicher, bei neuem.

Von dem neuen Schaumkraut letztens lieb auch ein Teil über, obwohl sie Wiesenschaumkraut schon kennen, aber den Bärenklau haben sie gleich gefressen.

miri
21.03.2011, 17:33
Ja, Wiesenbärenklau finden wohl alle Kaninchen toll. *g*

lizzard
22.03.2011, 08:47
Sehr interessant das hier!

Ich denke, dann können wir uns alle beim Wiese sammeln etwas mehr entspannen. Natürlich nicht weiterhin wahllos alles einsacken, aber nicht ganz so ängstlich sein.
Ich habe mich eigentlich oft gefragt, ob ich evtl. etwas zu vorsichtig bin. Denn immerhin werden die Wiesen schließlich von den Bauern als Futterwiesen genutzt und den Rindern und Schafen verfüttert. Und dazu mähen die ja auch alles auf einmal ab und suchen die Wiesen nicht ab.

Ich habe übrigens auch was zur Selbstmedikation beizutragen.
Als mein Cookie letztes Jahr seine E.c.-Erkrankung überstand und wieder zu futtern begann, habe ich ihm, solange es noch ging, auch wieder Wiese angeboten.
Nach drei Wochen Zwangsfütterung und den vielen Medis und der Darmsanierung aufgrund der Hefen, war sein Darm völlig im Eimer und musste aufgebaut werden.

Wiese habe ich dann gesammelt wie eh und je. Unter anderem auch eine Hand voll Schafgarbe. Davon nur so wenig, weil sie es meist liegen lassen haben.
Aber diesmal stürzte sich Cookie darauf! Er vertilgte die gesammte Menge auf einmal! Ich bot ihm dann mehr und er futterte alles weg!

Irgendwo las ich mal, dass Schafgarbe auch entzündungshemmend wirken soll.

Schaut mal hier:
http://heilkraeuter.de/lexikon/schafg.htm

Da steht unter anderem, dass Schafgarbe durchblutungsfördernd sein soll, gegen Durchfall und bei Nierenschwäche. Alles Dinge, die bei der Behandlung von E.c. durchaus relevant sind.

Ich denke, wenn Kaninchen nicht nur mit Löwenzahn und Grad gefüttert wurden und einige Pflanzen bereits kennen und nicht nur eine begrenzte Menge Futter zur Verfügung haben, sind sie durchaus in der Lage zwischen giftig und ungiftig zu unterscheiden.

Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass Kaninchen eine Art Probebiss machen, um festzustellen, ob das Futter geeignet ist oder nicht. Häufig entgiften sie auch mit Erde.

Ich habe mit meinen beiden nun den zweiten gemeinsamen Winter verbracht. Dieses Jahr war es ausnahmsweise wegen der Erkrankung in der Wohnung.
In den letzten Wochen habe ich sie nun insgesamt dreimal draußen gehabt, als es schön warm und sonnig war. Damit sie etwas Sonne tanken (was ja auch gesund ist).
Sie haben sofort etwas Erde gefuttert!

Schaut auch mal hier: http://www.kaninchenwiese.de/
Falls der Link nicht genau führt, schaut unter "Hintergründe" und hier "Selektionsverhalten". Auch sehr interessant.

Claudia W.
22.03.2011, 16:02
(...)
Wiese habe ich dann gesammelt wie eh und je. Unter anderem auch eine Hand voll Schafgarbe. Davon nur so wenig, weil sie es meist liegen lassen haben.
Aber diesmal stürzte sich Cookie darauf! Er vertilgte die gesammte Menge auf einmal! Ich bot ihm dann mehr und er futterte alles weg!

Irgendwo las ich mal, dass Schafgarbe auch entzündungshemmend wirken soll.

Schaut mal hier:
http://heilkraeuter.de/lexikon/schafg.htm

Da steht unter anderem, dass Schafgarbe durchblutungsfördernd sein soll, gegen Durchfall und bei Nierenschwäche. Alles Dinge, die bei der Behandlung von E.c. durchaus relevant sind.



Meine mochten ungefähr 2 Jahre lang kaum Schafgabe.
Dann haben beide, kurz nach dem sie in Innenhaltung umzogen beide Blasenscheim, bwz. er eine Blasenentzündung.
Zeitdem fressen sie die Schafgabe viel lieber, sind richtig verrückt danach.

Meine sind gerade noch skeptisch bei Walnuss und probieren noch ganz vorsichtig.

lizzard
24.03.2011, 15:49
Walnuss futtern sie bei mir schon länger. Seit wir in diese Wohnung umgezogen sind (1 Jahr jetzt genau) haben sie ja draußen ständigen Zugang. Bei uns steht ein riesiger Walnussbaum. Und davon wird das Laub ab und an mal gefuttert.
Soll ja auch sehr gut sein.

Claudia W.
24.03.2011, 16:05
Bei Walnuss sind sie immer noch skeptisch, Beifuss fressen sie nicht und Knoblauchsrauke nach anfänglicher Begeisterung auch kaum noch, vielleicht man die Blüten wieder, wenn er blüht, das probier ich noch.

Heute hatte ich wieder Bärenklau mitgenommen, Bilder gemacht, hatte ihn schon eingepackt, da fiel mir ein, das das ein neuer Standort ist und ich den von da lieber nicht mitnehme. (Es kriebelte auch auf den Fingern, als wenn ich Brennnessel angefasst hätte, hatte ich aber nicht)