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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhaltensunterschiede Drinnen vs Draußen und Stubenreinheit



Kuragari
11.08.2025, 17:17
Huhu ihr Lieben,

vielleicht habt ihr irgendwelche Anregungen oder noch Tipps für mich.

Zur Zeit besitze ich 2 Kaninchen Darius (wird im Januar 5) und Lumi (wird im April 3), beide sind kastriert und geimpft. Beide sind auch EC-Träger.

Normalerweise leben die zwei im 4 m x 12 m Außengehege mit Verstecken, Buddelecke, Freilauf wenn einer dabei ist und auch aktiv was im Garten macht.

Lumi hat ca. 8 Wochen nach Einzug EC Symptome im Auge bekommen und die sind sehr lange unverändert geblieben. Sie sollte dagegen eigentlich Augentropfen kriegen, aber das hatte im Außengehege nicht gut funktioniert und nach Recherche (glaube hier?) kam raus, dass die Tropfen brennen. Sie ist innerhalb von der versuchten Behandlungszeit von kuschelzahm zu "ich renn gegen die Wände"-scheu geworden. Also haben wir das in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt sein lassen.

Sie sind seit einer Woche im Haus, weil Lumis linkes Auge plötzlich rot geleuchtet hat und eine Einblutung hatte. Damit war ich nochmals beim Augentierarzt, die Terminfindung dauerte eine Woche und das Rote im Auge war fast komplett weg. Die Tierärztin meinte, dass es gerade akut ist und darum bekommen beide hier im Haus Panacur. Lumi bekommt ihren neuen Augentropfen (Voltaren statt Acular) und auf sie abgestimmt Metacam gegen die akute Entzündung (letzteres noch bis heute Abend.). Schmerzen soll sie keine haben (Augeninnedruck gesundes Auge 17 und krankes Auge 5 -> Unterdruck tut nicht weh laut Tierärztin).

Die behandelnde Tierärztin fiel allerdings erstmal aus allen Wolken, dass ich seit Monaten nicht das Auge behandelt habe (verständlich). Sie hatte aber direkt totales Verständnis für mich, als ich ihr sagte, dass ich kein scheues EC Kaninchen aka Fluchttier jeden Tag zwei Mal 20 Minuten bis zur Erschöpfung jage für Augentropfen... Kompromiss ist nun: 2 bis 4 Wochen im Haus behalten und behandeln. Panacur sollen beide für 3 Wochen bekommen und die Augentropfen soll nur Lumi kriegen, eigentlich dauerhaft. Mein Plan war, dass ich sie insgesamt 4 Wochen im Haus lasse. Aber ich kann mir denken, dass ich draußen wieder nicht an sie rankomme. Zweiter Kompromiss: Während der Winter-Innenhaltung tropfen und in der Sommer-Außenhaltung nicht.

Nun kommen meine Fragen:

Erstens: wie kann das sein, dass meine Kaninchen hier in Zimmerhaltung so kuschelig und zahm sind, beim Kuscheln sogar knuspeln und es sich gemütlich machen, aber in Außenhaltung wird geklopft und gerannt wie sonstwas? Auch mein Mann hat den Eindruck, dass die beiden drinnen viel entspannter sind. Draußen stehen die wie unter Strom und Darius lässt sich draußen nicht so oft streicheln wie hier drinnen. Ja, Darius hat einen Fuchsangriff überlebt, jeden Tag kommen Katzen, Wildschweine und bestimmt noch mehr andere Tiere. Aber kommt das daher?

Und zweitens: meine Lumi ist von Anfang an nicht stubenrein geworden. Bzw. Sie ist schon stubenrein, aber nicht so, wie ich es von Darius kenne. Sie macht genau vor die Toiletten, egal wie groß sie sind und egal wie niedrig der Rand ist. Was ich versucht habe: Klo mit Rand (kleinere-mittlere für Katzen, Mümmelmann Klo inklusive Rampe), Klo ohne Rand (10,5 cm hoch, 100 cm lang, 50 cm breit), natürlich Futter nur im Klo reichen und auch den Trick, Pfützen mit einem Taschentuch aufnehmen und ins Klo bringen, Knödelchen auch. Die Knödel sind aber nicht so das Problem, sondern der Urin.

Ich versuche das jetzt mit Inkontinenzmatten abzufangen, weil ich sonst recht große Teppiche waschen müsste und ohne Teppiche greift das den Boden an.

Wie oft muss ich Inkontinenzmatten tauschen?

Habt ihr vielleicht Ideen, wie man die beiden Probleme lösen kann? Also, dass die zwei auch in Außenhaltung zahm bleiben und dass Lumi noch nachträglich Stubenrein werden kann?

Jacqueline
13.08.2025, 13:22
In Außenhaltung ist es natürlich immer schwerer Kaninchen mit Medis zu versorgen wenn sie nicht so zahm sind.
Ich kenne das leider.
Die meisten Tiere habe ich sehr an mich gewöhnt, dh jeden Tag sitze ich abends mindestens 30-40 Minuten im Gehege und lasse sie auf mich zu kommen,
gebe ihnen ein Leckerchen und so sind sie einfach zutraulicher und wer es zulässt wird kurz berührt, nicht weil ich das toll finde, sondern es macht es einfacher die Tiere ggf behandeln zu können oder zum TA zu bringen.
Ich mache das aber auch schon immer so.
Aber das klappt nicht bei allen Tieren.
Meine sind EC positiv und Loki (einziger mit Ausbruch bisher) ist ein kleiner Paniker. Einen Tag geht es, aber wenn er dann merkt jetzt gibt es wieder täglich Medis, was phasenweise immer passiert,
läuft er wenn ich nur schon rein komme.
Ich habe den Innenbereich so gemacht, das ich den Außenbereich absperren kann, früher mit Kordelzug eine Klappe runter gelassen wenn er innen war.
So war zumindest der Bereich ihn einzufangen nicht so groß als wenn er das ganze Gehege nutzt und kann sich nicht so verstecken.
Dann habe ich ihn mir zügig geschnappt und schnell versorgt um so wenig Stress wie möglich zu machen.
Heute ist es nicht nötig, er rennt immer noch, aber immer die selbe Runde und dann gehe ich entgegen gesetzt und er läuft mir in die Arme.
Leider ist er nachtragend und es braucht immer Tage nach der letzten Medigabe bis er wieder zutraulich ist.

Innen waren meine auch immer einfacher händelbar und zutraulicher, nicht so agil wie draußen.
Anderer Platz, nicht die Umwelteinflüsse, nicht die Geräusche, weniger Platz, ...was auch immer.
Aber so ziemlich keins meiner Außentiere hat sich wirklich wohl drinnen gefühlt wenn es mal rein musste, deshalb ist mein Außengehege auch so gestaltet, das auch
kranke Tiere (Ausnahmen gibt es natürlich), auch draußen bleiben können.

Zur Stubenreinheit. Keine Ahnung.:rollin:
40 Jahre Kaninchenhaltung, alles versucht, alles gebaut und gemacht, ich weiß es nicht.:rollin:
Es gab immer Tierchen die sich allem widersetzt haben.:rollin:
Versuche doch mal davor eine Schuhwanne hin zu stellen mit was Einstreu oä.
Die sind ja überhaupt nicht hoch und gibt es in verschiedenen Größen.
Vlt macht das Tierchen dann zwar vors Klo aber in die Schale?

Kuragari
13.08.2025, 15:15
Danke für die Rückmeldung, liebe Jaqueline.

Mein Böckchen ist lieber drinnen. Klar, schlägt er draußen im Freilauf Haken. Aber sobald dann was knackt oder knistert, ist er wieder "weg" und traut sich nicht mehr raus für bestimmt eine Stunde (wie gesagt, er ist der Fuchsüberlebende, vermutlich mag er das da draußen schlicht nicht mehr...). Da brauch ich dann auch gar nicht ankommen zum Trösten, er klopft und verkriecht sich. Drinnen liegt er sehr oft voll ausgestreckt, schläft richtig weg, setzt sich absichtlich neben mich, macht es sich gemütlich beim Streicheln, schlabbert mich ab, bettelt aktiv nach Essen, wenn ich Gemüse oder Obst esse... wirklich, wie ein kleiner Hund.

Meine Lumi ist schon lieber draußen, denke ich. Hier drinnen wirkt sie, bis auf ein paar Ausreißer, aber auch entspannter. Durch ihre Fehlsichtigkeit und die nicht so tolle erste Behandlung ist sie misstrauisch und ihre Ohren sind durch die fehlende Sehkraft um einiges sensibler geworden. Aber auch sie kann man hier drinnen steicheln und durchflauschen. Sie macht sich dann auch bequem und knuspelt mit. Draußen dann? Katastrophe. Keine Armlänge Abstand, sondern 3 Meter, inklusive riesengroße Augen machen, Klopfen, wegschießen. Außer, ich stelle die Frage: "Wollt ihr Äpfel essen?" dann ist sie ganz schnell bei mir.

Die zwei sollen im Winter wegen Silvester (war dabei, es war den beiden viel zu laut) und wegen der Klimabedingungen im unteren Garten rein (nasskalt, oft über 80% Luftfeuchte und alles schlägt an, Stoffe, Stroh und Heu werden schnell klamm bis feucht). Da habe ich dann das Problem mit dem Tropfen nicht mehr so schlimm.

So einen Innenbereich (Holzgartenhaus) mit Katzenklappen am Außengehege hatte ich tatsächlich auch mal, ist mir aber weggefault, weil ich mich beim Aufbau nicht genug durchsetzen konnte, einen vernünftigen und unterlüfteten Boden bauen zu lassen. :ohje: und jetzt muss ich erstmal warten, bis andere Gartenprojekte (Hangbefestigung und Garage) durch sind, damit ich mein Tierhaus im Garten neu bauen lassen kann.

Die Idee mit der Schuhschale ist super, das kann ich zumindest unterm Schreibtisch umsetzen. Da gab es vor der niedrigen Klowanne nur einen Unfall, danach keinen mehr. Ich hab den Unfall liegenlassen, weil er weggetrocknet ist und nicht riecht (ist eine Inkomatte). Aber als ich von meiner Erledigung gerade nach Hause kam, hatte ich vor meiner Zimmertür einen Fleck gefunden und da kann ich weder Inkomatten noch Schuhschalen aufstellen, weil die Tür nach innen aufgeht.

Hatte ja schon die Vermutung, dass sie dominant ist und markiert. Aber Darius ist auch dominant und markiert nicht. Weiß nicht, wie ich es besser erklären soll. Er ist in einer berliner Wohnung geboren und Lumi draußen in einem Außengehege im Tierheim. Könnte mir vorstellen, dass das eventuell auch so eine Ursache sein kann.

Es ist aber ein wenig tröstend zu lesen, dass es bei dir ähnlich war in beiden Themen.

Danke für den Austausch und ich drücke dir für deine Klara und Elsa, dass sie sich gut in deine Gruppe integrieren können und wünsche dir viel Kraft, um den Abschied vom knuffigen Bodo gut zu verarbeiten. :umarm:

Jacqueline
13.08.2025, 21:47
Ich danke dir.:umarm:

Ich denke tatsächlich das es bei deinem Böckchen wirklich innen für ihn sicherer ist aus seiner Sicht.
Ich finde immer das Kaninchen nach draußen gehören (wenn möglich), aber es gibt einfach Ausnahmen und wenn deine sich drinnen wohl fühlen, ist das doch gut so, vor allem wenn du sie ja rein holen musst.

Markieren tun aus meiner Erfahrung heraus Weibchen wirklich extrem und die sind auch unsauberer als Männchen.
Zumindest die meisten und meiner Erfahrung her.

Ich hoffe das deine beiden weiterhin gut klar kommen drinnen und die Medikamentengabe gut klappt.:umarm:

Kuragari
13.08.2025, 22:02
Ja das ist ja das Dilemma. Er ist ein kleiner Stubenhocker und sie ist ein kleiner Wildfang... Na, wir machen das beste draus. Was macht man nicht alles für die lieben Kleinen. :love::coffee::baum1:

Jacqueline
13.08.2025, 22:14
Ja das stimmt.
Ich drücke die Daumen.
Ich weiß wie schwer die Medigabe dann sein kann.:umarm: