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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben ohne Backenzähne



natalie
04.06.2022, 14:05
:wink1:

Seit einigen Monaten habe ein neues Kaninchen-Pärchen bei mir wohnen, die beide Zahnkandidaten sind. Helene hat ein ganz furchtbar schlechtes Gebiss und wird - hoffentlich nur vorerst - in ziemlich kurzen Abständen zum Zähneschleifen müssen. Ich denke alle 4 - 6 Wochen, das testen wir grade.

Nun ist sie leider ein totales Sensibelchen, die große Angst beim Tierarzt hat. Sie war bisher einmal bei meiner Haustierärztin und diese Woche wegen Krankheitsfällen kurzfristig in einer Tierklinik. Beide Ärzte haben mir berichtet, dass sie ganz schlimme Angst bei der Inhalationsnarkose hatte, sie hat wohl "gefiept" vor Angst, in der Klinik mussten sie ihr noch etwas zur Beruhigung spritzen, weil sie selbst unter der Inhalationsnarkose sehr aufgeregt war. Sie war den restlichen Tag fertig mit den Nerven :ohje:

Habt ihr auch so Kandidaten? Gibt es irgendwelche vielleicht pflanzliche/homäophatische Mittel, die ich ihr geben könnte, um auszuprobieren, ob sie weniger gestresst ist bei den kommenden Terminen?

Danke für eure Erfahrungsberichte :flower:

Liebe Grüße
Natalie

Alexandra K.
04.06.2022, 14:46
Hallo Natalie,

manch einer schwört auf Bachblüten und co, meins ist das alles nicht. Meiner Erfahrung nach gewöhnen die Tiere sich an so etwas schlichtweg durch die Wiederholung.

Ich möchte jedoch kurz auf die Zahnsache eingehen: schleifen alle 4-6 Wochen macht man eig. nur bei einem endstate Gebiss, also einer Palliativbehandlung weil man die Probleme nicht beseitigen kann und zu viele Zähne betroffen sind. Es ist ganz wichtig in Narkose dentale Röntgenbilder anzufertigen und natürlich möglichst die Ursache zu finden und zu beseitigen.

Tanja B.
04.06.2022, 16:15
Man macht ehrlich gesagt beim Kaninchen auch keine Inhalationsnarkose zum Einleiten, da dabei sehr viele Tiere Panik bekommen. Isofluran stinkt und reizt die Atemwege, Kaninchen akzeptieren das im Wachzustand sehr schlecht, daher sollte zuvor immer per Injektion eingeleitet werden.
Es ist also überhaupt nicht ungewöhnlich (bzw. sollte es nicht sein), dass dein Kaninchen zuvor eine „Beruhigungsspritze“ brauchte.

Alexandra K.
04.06.2022, 19:05
Man macht ehrlich gesagt beim Kaninchen auch keine Inhalationsnarkose zum Einleiten, da dabei sehr viele Tiere Panik bekommen. Isofluran stinkt und reizt die Atemwege, Kaninchen akzeptieren das im Wachzustand sehr schlecht, daher sollte zuvor immer per Injektion eingeleitet werden.
Es ist also überhaupt nicht ungewöhnlich (bzw. sollte es nicht sein), dass dein Kaninchen zuvor eine „Beruhigungsspritze“ brauchte.

So kenne ich es auch.

feiveline
04.06.2022, 19:12
Also zwei meiner Zahnis waren dahingehend wohl echte „Junkies“, denen hat eine Inhalationsnarkose null ausgemacht, die waren völlig ruhig, haben tief Luft geholt (ich war mehrfach dabei) und zehn Minuten später war ich mit einen wieder völlig wachen und entspannten Kaninchen wieder auf dem Weg nach Hause…

Die beiden Monster sind da anders, aber die sind GsD keine Zahnis oder anderweitig „angeschlagen“…

Luisa K.
04.06.2022, 20:03
Ich kann mich Tanja und Alex nur anschließen.

natalie
04.06.2022, 21:06
Danke euch für die Antworten!
Ob das mit der Inhalationsnarkose eingeleitet wird oder anders weiß ich ehrlich gesagt nicht.. Da muss ich nochmal nachfragen.

Leider sind die Zähne in der Tat ganz, ganz schlecht. Sie sind bereits geröntgt worden, ich weiß nicht, ob man hier gut was erkennen kann.. Die Zähne sind leider alle schief und krumm und wir hoffen, dass es durch das Schleifen und sinnvolles Futter vielleicht zu größeren Abständen kommen kann.

Beim ersten mal, Anfang April, hatte sie eine fiese Spitze, die bereits ins Zahnfleisch gepikst hat, dadurch war natürlich auch das Zahnfleisch entzündet. Daher haben wir nach 8 Wochen wieder schauen wollen, wie es dann aussieht, damit wir nichts verpassen.

Nun ist sie aber schon nach 5 - 6 Wochen ganz schön zickig geworden und hat ihren Fridolin täglich gejagt, mit den Pfoten nach uns geschlagen wenn wir zu nah kamen. Ich habe ihr dann in der letzten Woche Metcam gegeben, da ging es ihr dann besser. Sie hatte also wirklich Schmerzen.

Am Freitag war sie dann in der Tierklinik. Von dort kam die Rückmeldung dass sie mehrere Spitzen hatte, die in die Zunge gepikst haben :ohje: Die Arme muss wirklich Schmerzen gehabt haben.. Auch dort sagte der Arzt mir, dass sie es so grade wie möglich gemacht haben, aber die Zähne so schlecht sind, dass eine wirklich grade Kaufläche nicht hinzukriegen ist.. Und daher sehe ich gar nicht die große Möglichkeit etwas anderes zu machen, als früher zum Schleifen zu gehen..

196465

feiveline
04.06.2022, 21:26
Ich denke mal, dass Du in einer heimtier-/zahnerfahrenen Praxis bist…

Ich kann nur von meinen jetzigen beiden Kleinen Erfahrungen berichten…:

Jonny bekommt in sehr unregelmäßigen Abständen Spitzen die ganz weit hinten im Zungengrund Schmerzen bereiten und dann unter Inhalation (er ist einer der „Junkies“) abgeschliffen werden.

Einen „Grund“ für diese Spitzen gibt es nicht, manchmal muss er nach vier Monaten zum schleifen, manchmal haben wir zehn bis zwölf Monate Zeit.
Bei ihm muss ich echt aufs Verhalten gucken und zeitnah reagieren…

Maya war relativ schnell bei mir „Zahni“, sie hatte ein ausgeprägtes Stufengebiss… Das ist (nach Dentalröntgen) zweimal ganz genau eingeschliffen worden und seit gut vier Jahren ist dort absolut Ruhe…

Von daher… erstmal gucken woher die Zahnprobleme kommen, in wenigen Fällen (wie bei Maya) kann man es dauerhaft beheben…

Meine nicht mehr lebenden Hüpfer Stupsi und Fussel hatten zeitlebens das Problem mit Zahnspitzen deren Ursache wir nicht finden konnten… aber GsD gehörten sie auch zu der Gruppe „Junkies“ von daher waren die Behandlungen/Narkosen für sie auch nicht zu stressig…

Alexandra K.
04.06.2022, 21:58
Das ist nur eine Übersichtsaufnahme, die reicht nicht aus.
Man sollte dental röntgen in 4 Ebenen, dann ist jeder Quadrant isoliert zu beurteilen.

hasili
04.06.2022, 21:59
Ich schließe mich auch Tanja und Alexandra an, meine TÄ (Zahn-TÄ) würde so nicht vorgehen. Habe mit ihr schon mal darüber gesprochen. Sie macht generell Injektionsnarkose, Triple-Narkose, und "holt" die Tiere bald wieder zurück. Ich kann das nur so laienhaft schreiben, weil ich mich mit den medizinischen Begriffen nicht wirklich auskenne. Ich weiß nur, dass viele hier, auch Katzen-und Hundebesitzer, gerade wegen der Narkose dorthin gehen.

Sind das Zahn-TÄ, wo Du hingehst ?
Wenn das Gebiss so schlecht ist, würde ich, ehrlich gesagt, nach einem Zahn-TA suchen, vlt. bekommst Du hier eine Empfehlung.


Ich gebe meinen Kaninchen immer Bachblüten vor dem TA-Besuch, aber nur das eine: Rescue Tropfen, original aus England. Bekommen sie 1,2 Tropfen auf die Öhrchen, ich meine, dass es etwas hilft, kann aber nur von meinen sprechen.


Ansonsten stimme ich Alexandra K. auch zu, dass Tiere sich auch gewöhnen. Meine Millie, die auch immer mal einen Zahn gekürzt bekommt (hatte auch schon Eiterzahn, der gezogen wurde, wurde kastriert..letztens wieder ein Zahn gekürzt), erscheint mir lange nicht mehr so aufgeregt wenn es Richtung TÄ geht wie am Anfang.
Das kann aber auch von Tier zu Tier verschieden sein, ich hatte vor zig Jahren eine Häsin, mit der ich auch schon umkehren musste, wenn es nicht wirklich ganz dringend war, weil sie in der TB hing, als ob sie das nicht überleben würde.....und das Näschen immer zwischen die Schlitze gepresst. Es war aber das einzige Kaninchen, mit dem es so war.

Luisa K.
04.06.2022, 22:03
Ist schonmal angedacht worden, im Unterkiefer ein paar Zähne zu ziehen?

hasili
04.06.2022, 22:07
Leider sind die Zähne in der Tat ganz, ganz schlecht. Sie sind bereits geröntgt worden, ich weiß nicht, ob man hier gut was erkennen kann.. Die Zähne sind leider alle schief und krumm und wir hoffen, dass es durch das Schleifen und sinnvolles Futter vielleicht zu größeren Abständen kommen kann.




Das ist durchaus möglich, laut meiner TÄ.
Ist bei einem Kaninchen hier auch schon gewesen (Gnocci von der Nudelbande).

Es tut mir echt leid, dass Du solche Probleme hast, ich bibbere bei Zahnsachen selbst immer sehr und finde es für die Tiere eine ziemlich große Belastung. Hoffentlich wird alles gut.

natalie
04.06.2022, 22:15
Ja, ich bin bei einer erfahrenen Tierärztin, die auch mit allgemein sehr bekannten und auch z. B. bei Kaninchenwiese gelisteten Zahntierärzten in engem Kontakt steht und im Zweifel dorthin überweist.

Ich bitte aber auch darum, nicht aufgrund meiner ganz sicher laienhaften und möglicherweise unvollständigen oder falschen Beschreibung auf die Qualifikation oder Fähigkeiten einer dritten Person zu schließen. Das macht keinen Sinn.

Ich habe noch weitere Röntgenbilder, die müsste ich raussuchen. Sie ist in 4 Ebenen geröntgt worden. Sie hat ein retrogrades Gebiss.

Ich bin selbst sehr unerfahren mit Zahnkandidaten und wir versuchen uns bei der Kleinen grade ranzutasten, um das richtige Vorgehen für sie zu finden. Das sie jetzt beim zweiten Termin auch direkt woanders hin musste, war doof, aber nunmal nicht zu ändern.

Über das Ziehen von Zähnen haben wir noch nicht gesprochen, weil grade noch die Hoffnung besteht, dass durch das Schleifen in Verbindung mit einer guten Ernährung die Probleme verringert werden können.
Solange das auch nicht wirklich zwingend nötig ist, würde ich das glaube ich auch eher nicht machen lassen.. Raus ist eben raus...

natalie
04.06.2022, 22:20
Da hab ich sie doch schon gefunden, ich weiß aber nicht, ob die Qualität hier so rüber kommt.

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natalie
04.06.2022, 22:22
Aber eigentlich ging es mir ja auch darum, wie ich ihr die notwendigen Termine einfacher gestalten könnte, nicht um die Behandlungen. Da gehe ich davon aus, dass wir das in der Praxis weiter beobachten, besprechen und das Mögliche und Notwendige machen.

hasili
04.06.2022, 22:33
Hab Dir ja von meinen Tropfen geschrieben, probieren kannst Du es ja. Gibt es in der Apotheke.

inwi
04.06.2022, 23:01
Guck mal hier https://www.kaninchenwiese.de/pflege/hausapotheke/ und runterscrollen bis "Stress und Angst".

Vielleicht sprichst du das beim TA mal an.

natalie
05.06.2022, 07:43
Hab Dir ja von meinen Tropfen geschrieben, probieren kannst Du es ja. Gibt es in der Apotheke.


Guck mal hier https://www.kaninchenwiese.de/pflege/hausapotheke/ und runterscrollen bis "Stress und Angst".

Vielleicht sprichst du das beim TA mal an.

Vielen Dank! Das werde ich besprechen und hoffe mal, dass die nächsten Termine dann weniger aufregend werden..

Keks3006
05.06.2022, 08:38
Von Behapar gibt es inzwischen so ein Spray bzw. auch einen Verdampfer. Ob es was hilft, müsstest du probieren, aber es ist speziell für Kaninchen und für diesen Zweck entwickelt worden.

https://www.medpets.de/beaphar-rabbitcomfort-beruhigendes-spray/?gclid=Cj0KCQjwheyUBhD-ARIsAHJNM-P4OAmKjVYFyMfN1B7MbuRp2mkQ_B_E0KtKT40YooVUodD_dtk8d5YaAgNSEALw_wcB&var=30322

Heike O.
05.06.2022, 08:43
Ich würde auch noch einmal hinterfragen, wie die Inhalationsnarkose genau durchgeführt wird. Einfach, um selbst sicher zu sein, dass alles bestmöglich läuft. Magst du mir vielleicht per PN schreiben, in welcher TK ihr wart (rein interessehalber)?

Marion S.
05.06.2022, 10:29
Das Beruhigungsspray hört sich interessant an. Auch wenn man Kaninchen hat, die Autofahren ganz fürchterlich finden.
Vielen Dank für den Input. :flower:

Carmen S.
05.06.2022, 11:35
Ich würde auch das Spray mal ausprobieren. Wußte gar nicht, dass es das auch für Kaninchen gibt. Ich benutze analog ein solches Spray bei meinen Katzen wenn sie zum Tierarzt müssen. Ich sprühe bevor sie in den Transportkorb müssen einen Hub da hinein und lege eine Decke, die ich eingesprüht habe darüber. Seitdem sind sie viel ruhiger. Die Transportkiste abzudecken, ist ja auch bei Kaninchen gut, damit sie sich sicherer fühlen. Und wenn man dann ein Tuch mit dem Spray drüberlegt (natürlich einen Lüftungsschlitz lassen), könnte ich mir vorstellen, dass es hilft.
Zu Calmin kann ich nichts sagen, aber ich würde halt immer erst eine Möglichkeit ausprobieren, bei dem das Kaninchen nichts einnehmen muss. Gabapentin wäre mir zu gefährlich, wenn ich mir die Nebenwirkungen so anschaue.

Keks3006
05.06.2022, 12:39
Ja, das Spray ist noch recht neu und funktioniert nach demselben Prinzip wie diese Stecker und Sprays für Hunde und Katzen auf der Basis von Pheromonen. Mein Tierarzt hatte es direkt in der Praxis und sprühte dann damit herum. Bei einer VG hatte ich es auch schon eingesetzt, aber ob es jetzt was gebracht hat, kann ich natürlich nicht konkret sagen :rw:

moppel
05.06.2022, 14:49
Zufällig gesehen.....neuer Sponsor Shop tierisch Creativ, da gibts Kräutermischungen die beruhigen sollen....

Hops
06.06.2022, 00:52
Bei den ganz ängstlichen Tieren nehme ich oft den Partner mit und lass ihn so lange wie möglich beim Tier.
Auch bei mir wurde einer, der anfangs beim TA mega Schreie aus Angst gelassen hat , durch die Gewohnheit viel ruhiger.
Bachblüte habe ich nur mal aus lauter Verzweiflung beim Schrei-Baby ausprobiert und es hat null Komma null gebracht :rollin:
Inhalationsnarkose heißt ja einfach erstmal dass ein Gas verwendet wurde. Normalerweise wird das mit anderen Mitteln kombiniert und das Tier davor sediert und man spricht dennoch von Inhalationsnarkose.
Beim wachen Tier das Gas ohne sedierung einzusetzen, wäre natürlich extrem stressauslösend und unangenehm, sie halten die Luft an und der O2 Gehalt sinkt im Blut, was natürlich nicht förderlich ist bei Narkose.
Es ist aber nicht ersichtlich, wie deine TA die Narkose eingeleitet hat, deshalb kann man sie da nicht gleich kritisieren, ohne zu wissen, wie gearbeitet wurde. Vielleicht hat es auch einfach während der Behandlung geschrien?

Luisa K.
06.06.2022, 13:40
Ja, das Spray ist noch recht neu und funktioniert nach demselben Prinzip wie diese Stecker und Sprays für Hunde und Katzen auf der Basis von Pheromonen. Mein Tierarzt hatte es direkt in der Praxis und sprühte dann damit herum. Bei einer VG hatte ich es auch schon eingesetzt, aber ob es jetzt was gebracht hat, kann ich natürlich nicht konkret sagen :rw:


Ich habe tatsächlich eine Bekannte, die das Spray tatsächlich recht erfolgreich bei längeren Autofahrten zum Tierarzt einsetzt.
Allerdings hilft es nur bei einem von ihren zwei Tieren. Obs hilft kommt also wahrscheinlich sehr aufs einzelne Tier an.

natalie
08.06.2022, 10:39
Ich werde auf jeden Fall mal probieren, was bei der Kleinen helfen könnte. Sicherlich kommt es auch auf das einzelne Tier an, aber wenn ich etwas für sie finde, wäre es toll.

natalie
23.08.2022, 12:38
Ist schonmal angedacht worden, im Unterkiefer ein paar Zähne zu ziehen?

Ich hole das Thema hier nochmal raus, wenn auch aus anderen Gründen. Wir haben weiter Diagnostik betrieben, Helene musste wegen einer Zubildung auf der Zunge operiert werden. Gleichzeitig haben wir dann auch ein "DTV" machen lassen, wo der wirklich furchtbar schlechte Zustand der einen Kieferseite nochmal deutlicher wurde.

Der Tierarzt hat in der Tat vorgeschlagen, die (Backen-)Zähne auf der schlechten Seite zu ziehen, soweit ich das verstanden habe komplett, oben und unten. Hierzu bin ich jetzt noch mit weiteren TÄ in Kontakt getreten, weil die OP sehr heftig wäre und ich da gerne Zweit-/Drittmeinungen zu möchte.

Ich würde mich freuen, wenn hier jemand berichten könnte, wie die Tiere denn klarkommen können mit Backenzähnen auf nur einer Seite. Wobei Helene inzwischen sowieso nur noch eine Seite nutzt/nutzen kann, weil die andere Seite zu schmerzhaft ist. :heulh:

inwi
23.08.2022, 14:05
Das ist halt individuell, wie schnell sie damit umgehen können und klar kommen, aber irgendwann kommen sie damit klar!

Die einen sofort (wie unsere Juna), andere erst nach längerer Zeit (wie unser Jester).

Juna hat nach der OP ganz normal weitergefressen, als wäre nichts gewesen.
Jester hat 3 Monate von Matschfutter gelebt, statt einfach auf der anderen Seite zu kauen. Nachdem sich die Wunden im Kiefer endlich auch vollständig geschlossen hatten, frisst er jetzt auch wieder Grünfutter und kaut auf beiden Seiten. Eine mit nicht vollständigen Zahnreihen, die andere auf den Felgen.
Weil es natürlich aber lange dauert mit dem Zerkleinern, bekommt er dauerhaft noch zusätzlich eingeweichte Cunis.

Unser Sniggi :sad1: hatte nur noch einen einzigen Backenzahn, er hat Grünzeug gekaut und auch zusätzlich Cunis bekommen und ihm ging es damit prima.

Das wird! :umarm:

natalie
23.08.2022, 14:24
Danke dir für die Antwort! Das macht ja Hoffnung.. Helene ist eine absolute Granate, sie hat sogar in der aktuellen Situation in den letzten Wochen zugenommen. Ich glaube, sie ist die Kämpferin in Person und wird erst aufgeben, wenn sie umfällt.

Ich mache mir aber auch große Sorgen um die OP an sich.. Der TA hat aufgrund der grottigen Zahnstruktur vorgeschlagen, dass die Zähne quasi von unten durch den Kiefer entfernt werden sollten (sorry, wenn das sehr laienhaft beschrieben ist). Das ist ein heftiges Vorgehen und das stärkste Kaninchen könnte das wohl umhauen :ohje:

inwi
23.08.2022, 15:09
Wie ist denn der Zustand der Kiefer?

Jester hat nach und nach Zähne eingebüßt auch aufgrund schlechter Zahnstruktur.
Erst später haben wir festgestellt, dass die Ursache im Kiefer liegt. Die Wurzeln lösen sich auf und werden vom Kiefer resorbiert. Man bekäme sie auch nicht wirklich sauber entfernt.
Dadurch besteht ein erhöhtes Abzess-Risiko, aber bisher läuft seit mindestens 2 Jahren alles glatt bet:

Alexandra K.
23.08.2022, 16:28
Zähne auf einer Seite ziehen, da sehe ich kein Problem.
Die Zähne insgesamt ziehen, bei einem Lebewesen das quasi 24/7 futtert.....nein.

Heike O.
23.08.2022, 18:29
Danke dir für die Antwort! Das macht ja Hoffnung.. Helene ist eine absolute Granate, sie hat sogar in der aktuellen Situation in den letzten Wochen zugenommen. Ich glaube, sie ist die Kämpferin in Person und wird erst aufgeben, wenn sie umfällt.

Ich mache mir aber auch große Sorgen um die OP an sich.. Der TA hat aufgrund der grottigen Zahnstruktur vorgeschlagen, dass die Zähne quasi von unten durch den Kiefer entfernt werden sollten (sorry, wenn das sehr laienhaft beschrieben ist). Das ist ein heftiges Vorgehen und das stärkste Kaninchen könnte das wohl umhauen :ohje:

Du könntest das Bildmaterial samt Viewer an Fr. Dr. Bö. schicken und um ihre Einschätzung bitten. - Falls der Doc in MG sich nicht ohnehin schon mit ihr ausgetauscht hat

natalie
23.08.2022, 22:04
Soweit ich das verstanden habe, ist der Kiefer an sich ok. Ich zitiere mal aus der Mail:
"Es besteht eine rechts eine schwerwiegende buccale Malokklusion mit weitestgehender Zerstörung aller Backenzähne, sowohl im Ober-, als auch im Unterkiefer. Die Mandibula steht kurz vor der Perforation und wird nur durch die massiven strukturellen Schädigungen der Backenzähne, welche eine Übertragung des erhöhten Okklusionsdruckes auf die Mandibulainneseite schwierig macht, verhindert.

Die linke Kieferseite ist fast ohne besonderen Befund, daher lohnt es vielleicht über eine "palliative" Extraktion, zunächst im Breich des rechten Unterkiefers, dann im Bereich des rechten Oberkiefers nachzudenken."

Die Ergebnisse/Bilder sind bei 3 weiteren Tierärztinnen (Fr. Bö. kenne ich nicht Gertrud..) mit denen ich noch über das weitere Vorgehen sprechen will. Das hat er mir auch geraten, weil vielleicht noch jemand eine andere Idee haben könnte. Da muss ich mich auch auf die fachlichen Einschätzungen verlassen. So wie es mir gesagt wurde, gibt es wohl kaum eine Alternative. Nichts machen würde dauerhaft Schmerzen bedeuten, die Zähne könnten wohl an Ort und Stelle zerbröseln, das kann ja schlimme Abszesse oder Entzündungen bedeuten. Die Kleine ist echt gebeutelt.. Und noch viel zu jung als das man das so hinnehmen kann finde ich :ohje:

Kuragari
24.08.2022, 13:04
Wie alt war sie nochmal? Klingt ja eher nach einem total alten Kaninchen, so ab 8 Jahren...

natalie
24.08.2022, 13:11
Sie ist - geschätzt - 3,5 Jahre alt..

Kuragari
24.08.2022, 13:15
:ohje:

dann ist das ja wirklich ein ganz mieser Befund. Ich wüsste nicht, was ich machen soll. Bei einem älteren, ü 7, wüsste ich es. Und selbst da würden vielleicht andere sagen, dass man noch behandeln kann.

Astrid N.
24.08.2022, 15:07
Patenkaninchen Knut hat ähnlichen Befund und ist 2 Jahre alt. Da wurden die Schneidezähne gezogen und links alle Zähne oben und unten. Rechts kommen auch noch alle raus. Er hat kaum Probleme und frisst Frischfutter bisschen kleingeschnitten und eeingeweichte Cunis ohne Probleme.

Heike O.
24.08.2022, 15:29
natalie, hast WA.

Ines S.
25.08.2022, 18:14
Meine Häsin hat vor 1 1/2 Wochen ihre letzten Backenzähne im linken Unterkiefer verloren. Sie hat mehrere Operationen erleiden müssen aufgrund von retrogradem Zahnwachstum. Sie hat jetzt nur noch die sechs Frontzähne und bekommt eingereichte Cunis mit Haferflocken und abends einen Teller mit geriebenem Gemüse, das absolute Muss! Sie kommt damit augenscheinlich gut zurecht und es war einen Versuch wert, da sie , als die Probleme begannen, 4 1/4 Jahre alt war.

Alexandra K.
26.08.2022, 06:59
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

natalie
26.08.2022, 10:52
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

Ja, die Frage stelle ich mir auch, bzw. wie lebenswert es mit möglichen Alternativen ist - z. B. lebenslang Schmerzmittel. Bei Helene steht ja "nur" die rechte Seite im Raum, die linke ist offenbar ziemlich brauchbar.

Ich kann einfach ganz schlecht einschätzen, wie heftig eine solche, bzw. zwei (erst unten dann oben) solche OPs für sie wären. Sie ist ja eigentlich noch relativ jung und auch fit. Lt. dem TA kann sie die linke Seite sowieso nicht mehr nutzen, weil sie zu schmerzhaft zum Kauen ist. Das sieht man ihr auch beim futtern an. Sie schiebt das Futter immer mal wieder auch mit den Pfötchen auf die andere Seite rüber..

Alexandra K.
26.08.2022, 11:35
Wenn eine Seite noch in Funktion ist, ist das kein Problem. Die können dann ganz normal fressen.

Carmen Z.
26.08.2022, 13:23
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

Ja, die Frage stelle ich mir auch, bzw. wie lebenswert es mit möglichen Alternativen ist - z. B. lebenslang Schmerzmittel. Bei Helene steht ja "nur" die rechte Seite im Raum, die linke ist offenbar ziemlich brauchbar.

Ich kann einfach ganz schlecht einschätzen, wie heftig eine solche, bzw. zwei (erst unten dann oben) solche OPs für sie wären. Sie ist ja eigentlich noch relativ jung und auch fit. Lt. dem TA kann sie die linke Seite sowieso nicht mehr nutzen, weil sie zu schmerzhaft zum Kauen ist. Das sieht man ihr auch beim futtern an. Sie schiebt das Futter immer mal wieder auch mit den Pfötchen auf die andere Seite rüber..

Also wenn das Tier noch relativ jung und vor allem fit ist und es sich nur um eine Seite handelt, würde ich wirklich nicht zögern, die OP machen zu lassen. Natürlich ist das kein leichter Eingriff, das sagt niemand, aber wenn dem Tier damit noch viele Jahre ohne Schmerzen geschenkt werden können - würde ich definitv machen lassen. Zumal man ja auch ein Schmerzmanagement nach so einer OP hat. :umarm:

Alexandra K.
26.08.2022, 17:51
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

Ja, die Frage stelle ich mir auch, bzw. wie lebenswert es mit möglichen Alternativen ist - z. B. lebenslang Schmerzmittel. Bei Helene steht ja "nur" die rechte Seite im Raum, die linke ist offenbar ziemlich brauchbar.

Ich kann einfach ganz schlecht einschätzen, wie heftig eine solche, bzw. zwei (erst unten dann oben) solche OPs für sie wären. Sie ist ja eigentlich noch relativ jung und auch fit. Lt. dem TA kann sie die linke Seite sowieso nicht mehr nutzen, weil sie zu schmerzhaft zum Kauen ist. Das sieht man ihr auch beim futtern an. Sie schiebt das Futter immer mal wieder auch mit den Pfötchen auf die andere Seite rüber..

Also wenn das Tier noch relativ jung und vor allem fit ist und es sich nur um eine Seite handelt, würde ich wirklich nicht zögern, die OP machen zu lassen. Natürlich ist das kein leichter Eingriff, das sagt niemand, aber wenn dem Tier damit noch viele Jahre ohne Schmerzen geschenkt werden können - würde ich definitv machen lassen. Zumal man ja auch ein Schmerzmanagement nach so einer OP hat. :umarm:

Genau das habe ich ja auch geschrieben: eine Seite ist kein Problem, alle hingegen schon.

Carmen Z.
26.08.2022, 22:52
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

Ja, die Frage stelle ich mir auch, bzw. wie lebenswert es mit möglichen Alternativen ist - z. B. lebenslang Schmerzmittel. Bei Helene steht ja "nur" die rechte Seite im Raum, die linke ist offenbar ziemlich brauchbar.

Ich kann einfach ganz schlecht einschätzen, wie heftig eine solche, bzw. zwei (erst unten dann oben) solche OPs für sie wären. Sie ist ja eigentlich noch relativ jung und auch fit. Lt. dem TA kann sie die linke Seite sowieso nicht mehr nutzen, weil sie zu schmerzhaft zum Kauen ist. Das sieht man ihr auch beim futtern an. Sie schiebt das Futter immer mal wieder auch mit den Pfötchen auf die andere Seite rüber..

Also wenn das Tier noch relativ jung und vor allem fit ist und es sich nur um eine Seite handelt, würde ich wirklich nicht zögern, die OP machen zu lassen. Natürlich ist das kein leichter Eingriff, das sagt niemand, aber wenn dem Tier damit noch viele Jahre ohne Schmerzen geschenkt werden können - würde ich definitv machen lassen. Zumal man ja auch ein Schmerzmanagement nach so einer OP hat. :umarm:

Genau das habe ich ja auch geschrieben: eine Seite ist kein Problem, alle hingegen schon.

Und das wollte ich einfach nur noch mal bekräftigen, dass ich das auch so sehe. :good:

kaninchenhopper
28.08.2022, 21:38
Hier hatte doch jemand (männliches Profilbild) mal Erfahrungen mit sowas und hat dann immer Brei gemacht für seine Kaninchen?

natalie
29.08.2022, 17:44
Ich denke, man sollte immer kritisch hinterfragen wie weit man da geht.
Ein Tier, das primär Gräser frisst, quasi alle Zähne zu entfernen ist sicher gut zu überlegen ob das dann für das Tier auch ein Gewinn ist.

Ja, die Frage stelle ich mir auch, bzw. wie lebenswert es mit möglichen Alternativen ist - z. B. lebenslang Schmerzmittel. Bei Helene steht ja "nur" die rechte Seite im Raum, die linke ist offenbar ziemlich brauchbar.

Ich kann einfach ganz schlecht einschätzen, wie heftig eine solche, bzw. zwei (erst unten dann oben) solche OPs für sie wären. Sie ist ja eigentlich noch relativ jung und auch fit. Lt. dem TA kann sie die linke Seite sowieso nicht mehr nutzen, weil sie zu schmerzhaft zum Kauen ist. Das sieht man ihr auch beim futtern an. Sie schiebt das Futter immer mal wieder auch mit den Pfötchen auf die andere Seite rüber..

Also wenn das Tier noch relativ jung und vor allem fit ist und es sich nur um eine Seite handelt, würde ich wirklich nicht zögern, die OP machen zu lassen. Natürlich ist das kein leichter Eingriff, das sagt niemand, aber wenn dem Tier damit noch viele Jahre ohne Schmerzen geschenkt werden können - würde ich definitv machen lassen. Zumal man ja auch ein Schmerzmanagement nach so einer OP hat. :umarm:

Genau das habe ich ja auch geschrieben: eine Seite ist kein Problem, alle hingegen schon.

Und das wollte ich einfach nur noch mal bekräftigen, dass ich das auch so sehe. :good:

Danke euch, ich warte noch auf manche Rückmeldung von TÄ, aber ich denke auch "wenn nicht jetzt, wann dann". Jetzt geht es ihr noch gut, sie ist fit, das wird in einigen Jahren wohl nicht besser, damit die OP nicht einfacher.

Da wir nächste Woche in den Urlaub fahren, wird das nicht ganz kurzfristig gemacht werden, aber wir planen das jetzt so langsam. Sie bekommt Schmerzmittel und ihr gehts scheinbar damit ganz gut.

Bei Brei sind wir noch (lange) nicht - glücklicherweise. Ich hab noch zwei andere Fresssäcke hier :rollin:, die würden ihr wohl sofort alles Wegfuttern und solange sie normale Wiese usw. futtern kann, ist es ja gut.