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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grauer Star-lange OP



Maren86
04.04.2021, 07:16
Hallo,
ich habe mal eine Frage an euch.
Pebbles, unser vor zwei Jahren vermitteltes Kaninchen, hat einseitigen grauen Star.
Er ist sieben Jahre alt.
Nun wurde eine OP empfohlen, die zeitlich wohl länger dauern würde und daher bzgl.der Narkose risikoreich ist. Es soll wohl nicht das Augenlicht retten können, aber es könnte in Zukunft passieren, dass das Eiweiß aus dem Auge Austritt und man dann das Auge entfernen muss.

Ich habe hier im Forum schon gelesen, dass einem Kaninchen wieder 70% Augenlicht geschenkt wurde, laut der Tierklinik sei das beim Kaninchen nicht möglich, weil die Linse bei ihnen leer sei.

Ich habe bzgl.dieser Erkrankung kaum Ahnung und wollte mal fragen, ob jemand Tipps geben kann.
Am Freitag sollen erstmal weitere Untersuchungen folgen und bis dahin wird er mit Augentropfen behandelt. Dass sowohl EC als auch Diabetes dahinter stecken kann, wissen wir.

Ich würde mich sehr über Antworten freuen.

Liebe Grüße
Maren

Eva B.
04.04.2021, 09:31
Was wird dann bei der Op gemacht, das Auge entfernt?

Keks3006
04.04.2021, 13:50
Hat er denn Schmerzen? Oder macht das Auge schon irgendwelche Probleme?

Wenn das Auge raus muss, muss es eben raus. Um aber möglicherweise die Sehfähigkeit zu verbessern, würde ich es aber nicht machen. Blindheit ist für Kaninchen ja unproblematisch.

Alexandra K.
04.04.2021, 15:26
Wenn er keine Schmerzen hat würde ich da nicht rumoperieren bei einem Opi.

Fellfie
04.04.2021, 18:17
Wenn er keine Schmerzen hat würde ich da nicht rumoperieren bei einem Opi.

Sehe ich genauso. Hatte eine Häsin, die hatte 7jährig aufgrund einer Hornhautverletzung auch auf einem Auge einen Grauen Star entwickelt. Sie kam prima zurecht. Man muss halt (kein Wortspiel) ein Auge drauf haben und ggf. ab und zu den Augeninnendruck kontrollieren lassen. Eine OP erscheint mir angesichts des erwartbaren Ergebnisses sehr übertrieben, wenn es aktuell keine Probleme gibt.

Gast
06.04.2021, 07:37
Ich würde wahrscheinlich auch von einer OP absehen, solange das Auge erhalten werden kann (auch wenn die Funktion nicht mehr gegeben ist).

Was bedeutet denn, die Linse ist "leer"?

Kuragari
06.04.2021, 17:29
Ich hab den TE so verstanden, dass das Auge mit der OP gerettet werden kann und dann würde ich es machen.

Fellfie
06.04.2021, 18:36
Ich hab den TE so verstanden, dass das Auge mit der OP gerettet werden kann und dann würde ich es machen.

Ich hatte es so verstanden, dass es eventuell sein kann, dass ohne OP das Auge raus muss. Klar, kann sein, muss aber nicht. Dazu wurde hier im Forum wohl mal von einem Tier berichtet, dem das Auge nicht nur erhalten werden konnte, sondern dem auch noch 70% der Sehkraft wiederhergestellt werden konnte. Das ist zwar schön, ich persönlich würde aber vermuten, dass es sich A) um ein jüngeres Tier gehandelt hat und B) wurde mir persönlich damals bei meiner Häsin gesagt, dass man schon operieren könnte, es wäre aber sehr teuer im Verhältnis zu den Erfolgsaussichten. Mag sein, dass da die Meinungen auseinander gehen, aber ein größeres Narkoserisiko bei einem älteren Tier, die Belastung durch den Eingriff und eventuell die Abheilphase (wo ja auch noch mal Komplikationen auftreten können) in Verbindung mit Aussichten, die so lá lá sind (zumindest nach Aussage der Tierklinik damals)... ich würde eher Abstand davon nehmen. Eben auch, weil ich durch die Erfahrung mit Kitty weiß, dass eine einseitige Blindheit ziemlich gut weggesteckt wird. Damit gibt es eigentlich keine Probleme. Oder zumindest würde ich mir da noch eine Zweitmeinung eines anderen Tierarztes einholen.

Burkhard
08.04.2021, 17:25
[wurde mir persönlich damals bei meiner Häsin gesagt, dass man schon operieren könnte, es wäre aber sehr teuer im Verhältnis zu den Erfolgsaussichten.
700-800€ nur allein für die Linse da Einzelanfertigung.

Gast
08.04.2021, 18:15
[wurde mir persönlich damals bei meiner Häsin gesagt, dass man schon operieren könnte, es wäre aber sehr teuer im Verhältnis zu den Erfolgsaussichten.
700-800€ nur allein für die Linse da Einzelanfertigung.

Ich war vor 3 Wochen bei Anicura in Hamburg, dort habe ich einen Kastraten mit Grauem Star vorgestellt. 1.200 - 1.500 Eur sollte das Einsetzen einer neuen Linse kosten. Das habe ich dann damals nicht machen lassen, weil es dem Tier auch mit dem blinden Auge gut ging, wir regelmäßig den Augeninnendruck haben messen lassen und das für mich in keinem Verhältnis zu einem etwaigen Narkoserisiko stand.

Eva B.
08.04.2021, 18:52
[wurde mir persönlich damals bei meiner Häsin gesagt, dass man schon operieren könnte, es wäre aber sehr teuer im Verhältnis zu den Erfolgsaussichten.
700-800€ nur allein für die Linse da Einzelanfertigung.

Ich war vor 3 Wochen bei Anicura in Hamburg, dort habe ich einen Kastraten mit Grauem Star vorgestellt. 1.200 - 1.500 Eur sollte das Einsetzen einer neuen Linse kosten. Das habe ich dann damals nicht machen lassen, weil es dem Tier auch mit dem blinden Auge gut ging, wir regelmäßig den Augeninnendruck haben messen lassen und das für mich in keinem Verhältnis zu einem etwaigen Narkoserisiko stand.

Das würde ich auch auf keinen Fall machen lassen! Meine Cookie kommt mit dem einen Auge so gut zurecht, als hätte sie noch beide. Also entweder raus (wenn es Probleme macht) oder drin lassen.

Gast
08.04.2021, 19:05
Entschuldigung, 3 Jahre meinte ich :rw:. Aber der Tenor bleibt.

Teddy
08.04.2021, 21:08
Kaninchen kommen in ihrer Umgebung mit Sehschwäche gut zurecht. Lange Zeit kann noch hell und dunkel sowie Umrisse erkannt werden. Wenn ein Auge noch intakt ist, reicht das völlig aus bei Kaninchen. Auch Pferde können damit sehr gut und sehr lange klar kommen. Meine Lotte hatte einige Jahre bis zu ihrem Tod auf beiden Augen grauen Star und kam gut zurecht. Das Komplikationen eintreten könnte sein, aber muss nicht. Ich denke, in den meisten Fällen passiert gar nichts. Und wenn, würde ich das Auge entfernen lassen. Damit erspart man dem Tier unnötige Probleme und Beschwerden.

Vivian L.
14.04.2021, 09:07
Zumal, ich mir hier die generelle frage stelle welche OP einfacher ist. Der Versuch das Auge zu retten, ohne das man weiß ob es jemals raus muss, oder das Auge regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf einfach zu entfernen.
In der Theorie sowie in der Praxis ist das entfernen einfach und Risikoärmer als der versuch es zu retten.

Anja S.
14.04.2021, 11:26
Ein Auge explizit beim Kaninchen zu entfernen, ist weitab von "einfach" - es ist eine mit Komplikationen verbundene schwere OP, auch für das Narkose-und Schmerzmanagement sowie das (Ver-)Blutungsrisiko durch eines der großen Blutgefäße, die beim Kaninchen direkt hinter dem Auge entlanglaufen.

Natürlich gibt es Fälle, in denen eine solche OP unausweichlich ist - aber bei solch einer OP würde ich rein aus Tierschutzgründen niemals von "einfach" schreiben :rw: . Ganz im Gegenteil.

Zur Ursprungsfrage teile ich die Meinung: Einem so altes Kaninchen würde ich die lange Star-Operation nicht zumuten, da es wie bereits geschrieben mit den Einschränkungen gut zurechtkommen kann.

Eva B.
14.04.2021, 14:24
Also ich habe nur eine Erfahrung zum Auge entfernen und die war echt gut! Letztes Jahr im Sommer wurde Cookie ein Auge entfernt, es lief glücklicherweise alles Bilderbuchmäßig ab. Es gab keine Komplikationen, weder während, noch nach der Op. Die Tä hat eine doppelte Naht gemacht, so musste sie keinen Kragen o.Ä. tragen.

Alexandra K.
16.04.2021, 12:22
Nur mal Interessehalber: was hätte die OP gekostet?