Winterspeck?

[Hoppel-Ela]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe eine Frage. Wir haben 3 Zwergwidder 2 davon sind 14 Monat alt, einer ist genau ein Jahr alt. Unser Ältester war schon immer etwas größer und wiegt inzwischen ca. 2.100g. Im Sommer waren es "nur" um die 2.000g. Die beiden anderen wiegen um die 1.600g, haben aber auch zum Oktober nochmals zugenommen. Wir ernähren sie mit viel frischer Wiese, Spitzwegerich, Girsch, Kohlrabiblätter, Möhrengrün und 1 Pastinake täglich für alle drei zusammen. Morgens bekommen Sie einen Napf voll Grünhopper "Purgrün". Sie haben 24 Std. ein Freigehege mit ca. 6 qm zur Verfügung und bekommen täglich mehrere Stunden Auslauf im Garten (ca. 60 qm). Da es unser erster Winter mit den Kaninchen ist, fragen wir uns ob wir etwas falsch machen - oder ob sie jetzt den Winterspeck anliegen und eine Gewichtszunahme normal ist.
Danke schon mal für eure Ansichten!

[Franziska T.]

Erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum :flower:

Es gibt sicherlich Kaninchen, die schneller zunehmen als andere, dass es da also Unterschiede gibt ist schon mal nicht so besonders. Und Jungtiere verändern sich ja durchaus auch einfach noch mal etwas in ihrer Statur.
Dass sie aber im Winter, einfach nur weil Winter ist, zunehmen, ist defintiv nicht der Fall.

Wenn du das Gefühl hast, dass sie zu moppelig werden - also zB eine dicke Wamme vor der Brust bekommen, und auch sonst eher dicklich wirken, kann es aber auch nicht schaden, etwas gegenzusteuern.
Bei dem, was du als Fütterung beschreibst, würde ich als allererstes das Grünhopper-Trockenfutter weglassen. Dort sind, sie ich gerade rausgelesen habe, einige Dinge drin, die ordentlich Energie ( und damit Fett) liefern: Buchweizen, Mariendistelsamen, Sesam, Leinsamen, Fenchel, Hirse, kaltgepresstes Leinöl. Das sind zwar alles Saaten, die auch Gesund sind, zB auch beim Fellwechsel helfen können und sonst auch gute Stoffe enthalten, aber eben auch viel Fette, die eben auch auf die Figur gehen. Und bei einer Abwechslungsreichen Ernährung braucht es dieses Ergänzungsfutter nicht.
Bedeutet "Wiese" für dich nur Gras, und dann die zusätzlich aufgezählten Kräuter? Da kannst du den Speiseplan sicherlich noch deutlich erweitern, es gibt so viele leckere Dinge, die man füttern kann (eine gute Übersicht findest du zB hier: https://www.kaninchenschutz.de/informieren/ernaehrung/wiesenpflanzen-erkennen ). Jetzt, wo es langsam weniger wird mit der Wiese durch nasse und/oder kalte Temperaturen etc. kannst du sonst vielfältlig Kohl füttern, also vorraning blättriges Gemüse.
Auch die genannte Pastinake kann durchaus auf das Gewicht gehen - Knollengemüse ist sehr Energiereich. Sie ist sicher auch sehr beliebt bei Kaninchen, aber sie brauchen für ihr Verdauungssystem ja vor allem blättriges, langfaseriges. Also lieber (langsam!) und einige Kohlsorten etc., erweitern, und die Pastinke auch mal weglassen. Oder nur noch 1/2 am Tag oder so, das kann schon etwas ausmachen.


Ich hoffe, das hilft dir schon einmal weiter. Frag gerne weiter nach, wenn du mehr wissen willst!

[Hoppel-Ela]

Vielen Dank für deine ausführlichen und sehr hilfreichen Informationen. Wie ist deine Meinung zu Brokkoli und Fenchel? Spielt die Menge an frischer Wiese und Kräuter auch eine Rolle?

[Franziska T.]

Vielen Dank für deine ausführlichen und sehr hilfreichen Informationen. Wie ist deine Meinung zu Brokkoli und Fenchel? Spielt die Menge an frischer Wiese und Kräuter auch eine Rolle?

Fenchel gehört definitiv auch zu den Energiereicheren Knollen-Gemüsen. Bei Brokkoli bin ich unsicher, weil es ja eigentlich eher ein Kohl ist, aber eben auch nicht wirklich blättriges Gemüse.
Was Wiese und Kräuter angeht: Je mehr Wiese insgesamt auf dem Speiseplan steht im Verhältnis zu anderem Gemüse o.ä., desto besser. Was die Gesamtmenge angeht, bin ich persönlich ein Fan davon, den Tieren immer frisches Futter ("Ad libitum" - zur Freien Verfügung) anzubieten. Aber das müssen die Tiere eben auch "lernen", damit sie nicht alles sofort verschlingen.
Ansonsten habe ich auch schon gelesen, dass das Verhältnis von Gras und anderen Kräutern in der Wiese eine Rolle spielen kann, weil auch die unterschiedlich viel Energie haben (Gras weniger Energie als andere, grob gesagt).

Aber ich denke insgesamt ist der Knackpunkt eben eher das Trockenfutter mit den Saaten und ggf. die Knollen und weniger diese Details.