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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überfordert mit Kaninchenhaltung - was kann ich tun, damit es besser wird?



Senatcha
20.06.2020, 12:43
Ich habe hier noch einen anderen aktiven Post, meine Kaninchen verstehen sich plötzlich nicht mehr.
Aber unabhängig davon, möchte ich noch etwas anderes ansprechen, was mich wirklich sehr belastet.

Ich fühle mich mit meinen Tieren total überfordert - finanziell und psychisch. Sie sind ständig krank, nie gibt es mal Ruhe, immer lebe ich in Panik, dass ich nach Hause komme oder aufwache und eins apathisch in der Ecke liegt, was tatsächlich im 1-2 Wochen Rhyhtmus passiert. Ich bin einfach ständig beim Tierarzt, bzw. Nachts beim Nottierarzt, und nur am Geld ausgeben...

Dann noch dieses ständige Putzen und Fegen und Saugen und Aufwischen, etc. Ich mache jeden Morgen eine Stunde sauber, nur damit es am Abend wieder so aussieht, überall das Heu, Fell, obwohl ich sie kämme, und zwischendurch wische ich die Pipi auf und hebe die Knödel auf. Ich bring sie zum Mülleimer, sobald ich wieder ins Zimmer komme, nach vllt 10 sek, liegen wieder welche am Boden. Es ist zum Haare ausraufen. Am nächsten Tag sieht es wieder so schlimm aus, als hätte man gar nicht geputzt! Ich kann nicht mehr. Nie ist es mal sauber, immer sieht es aus wie als hätte man zehn Jahre nicht geputzt.

Man kann sie nicht alleine lassen, alles nehmen sie auseinander, und knabbern sie an. Die Wände, die Möbel, die vermeintlich geschützen Kabel, die Kleidung, Decken, Schuhe, einfach alles! Nichts ist sicher...

Und dann immer dieses lästige Pflücken! Alle zwei Tage raus von April bis November, eine Stunde pflücken. Mir ist das so unangenehmen und ich gehe nur widerwillig... Habe auch schon in meiner Verzweiflung hier und in anderen Foren gefragt, ob es jemanden in HH gibt, der mir etwas mitbringen könnte, aber vergeblich. Meine Freundin hat es so gut, ich beneide sie so, sie bestellt das Essen für ihren Hund online, dann kommt es im Frischepaket vor die Haustür, ist ausgewogen, artgerecht und gesund.

Gleichzeitig fühle ich mich auch so schuldig ihnen gegenüber, dass ich ihnen nicht mehr das schöne Leben geben kann, dass sie verdienen. Ich möchte, dass sie jeden Tag im Grünen hoppeln und springen können. Vor meinem Umzug war das auch möglich, jetzt lebe ich in einer Wohnung, und ich finde dass so traurig, dass sie eingesperrt sind und niemals den Gras unter ihren Füßen spüren. Das ist kein schönes Leben für ein Tier.

Ich bin einfach so verzweifelt, und könnte gleich anfangen zu weinen, ich kann einfach nicht mehr. Hätte ich gewusst, dass Kaninchen SO dermaßen anstrengend sind, hätte ich mir nie welche geholt. Gleichzeitig kann ich sie aber nicht weggeben, ich habe damit ganz schlechte Erfahrungen gemacht und trauer noch immer. Als Kind haben mir meine Eltern den Hund weggenommen, und später als ich älter war, wieder einen - aus unterschiedlichen Gründen, erst weil meine Mutter wieder arbeiten wollte, später, weil der Hund so doll gezogen hat. Als ich sie geholt habe, bin ich ja ganz bewusst eine Verantwortung eingegangen. Abgeben werde ich sie nicht, sonst wird mich das wie bei den anderen ein Leben lang verfolgen und belasten, das möchte ich nicht. Ich will ihnen ein gutes Leben geben. Was könnte ich machen, damit die Situation angenehmer wird - für alle?

Senatcha
20.06.2020, 12:59
*das Gras

Gast
20.06.2020, 13:24
Stell doch mal ein Bild deiner jetzigen Haltung ein bzw. mehrere Bilder. Dann kann man mal schauen, was man noch i. S. Möbelschutz usw. machen kann.

Ich habe meine 5 auch drin. Sie haben ein eigenes Kaninchenzimmer. Klar, man muss viele Sachen sichern, auch mal nachbessern, aber dennoch sieht es hier nicht aus wie beim Messi.

Wenn du hier Bilder einstellst, dann findet sich sicherlich das eine oder andere, was man verbessern kann.

Es gibt auch durchaus Kaninchen, die sind für Innenhaltung einfach nicht geeignet, das kommr durchaus vor. Da wird es dann schwieriger.

Cappulina
20.06.2020, 14:25
Das Gefühl der Überforderung kenne ich, gerade bei chronisch kranken Tieren . . Ich habe auch Deinen anderen Beitrag gelesen, wegen der Beisserein die in letzter Zeit auftreten. Du schreibst von freier Wohnungshaltung, Matschkot, Aufgasungen etc.,
Sind Deine beiden denn immer in der ganzen Wohnung unterwegs? Und als sie noch draußen waren, wie war da dasPlatzangebot?

Vielleicht kannst Du die Dauer der gesamten Wohnungshaltung ‚einschränken‘ und Ihnen einen festen Bereich z.B. ein Zimmer bieten, der auch für Ruhephasen genutzt wird. So könnte das überall hinkötteln vielleicht etwas reduziert werden. (Also meine z.b. Verschlafen den gesamten Vormittag im Schuppen und lassen sich erst ab 15 Uhr draußen sehen). Ich überlege halt, ob da nicht vielleicht auch einer bei einem Bereich der Wohnung seinen Besitzanspruch geltend macht und man den Bereich vielleicht beiden entziehen kann.

Rabea G.
20.06.2020, 18:34
Ich kann das so gut nachvollziehen. Hatte meine imner draußen und dann bin ich in eine eigene Wohnung. Ich hab jeden Tag geputzt - sauber war es selten lange und es roch immer nach Tier. Freie Haltung war mein Traum, leider verstanden sie sich nicht und ich musste 2 Paare halten. Eins im Wohnzimmer, eins im Schlafzimmer. Man muss wohl echt dafür geboren sein, die Tiere auf Dauer so zu halten und damit leben zu können. Seit ich bei meinem Freund lebe sind sie wieder außen und ich muss auch ehrlich sagen: ich will nie mehr welche in der Wohnung haben :rw: meine sind einfach nicht stubenrein und schlichtweg keine Tiere für Innenhaltung außer nur in einem Gehege vielleicht, aber das geht ja ohne Auslauf auch nicht.

Eventuell ist ein Gehege bei dir möglich? Tierhaltung kann immer mal belastend sein, sollte aber eben nicht zum Dauerzustand werden.

Alexandra K.
20.06.2020, 19:14
Ich finde Claudias Idee gut das man mal schaut wie Du es Dir einfacher machen kannst.
Ansonsten finde ich das es alles schon sehr negativ klingt und die Tiere scheinen Dir keinerlei Freude zu bereiten, abgeben möchtest Du sie jedoch auch nicht....das ist schwierig.

Es ist ja vor allem so dass Du dann für immer Kaninchen halten wirst da man die Haltung ja nicht auslaufen lassen kann wie bei Hund oder Katze...

hasili
20.06.2020, 19:41
Ich kenne diese Überforderung auch zur Genüge.
Vor allem, als noch 6 in der Wohnung waren ...alle Zimmer hergegeben waren für die Kaninchen und ich sozusagen irgendwo zwischendrin wohnte. So etwas geht eigentlich nur in einer großen Wohnung und meine ist auch nicht allzu groß, obwohl es 3 Zimmer sind (aber kleine). Es käme für mich aber auch nie in Frage ihnen nicht genügend Auslauf zu bieten, deshalb hab lieber ich mich eingeengt.
Jetzt habe ich nur noch 2 und vor allem arbeite ich nicht mehr regelmäßig und das macht viel aus.

Die Idee von Claudia Mü finde ich auch gut..vlt. bekommst Du ein paar Tipps.

Spontan würde ich sagen, dass Du ein Kaninchenzimmer einrichtest, sie evtl. noch im Flur laufen lässt aber auf jeden Fall ein Zimmer für Dich hast. Wieviele Räume hast Du ?

Und Dir einen festen Plan machst wann Du was putzt.

Z. B. am Abend täglich nur das Nötigste und einen Plan was am WE.

Almuth N.
20.06.2020, 20:06
Ich habe gerade richtig mitgefühlt. Meiner Mutter ging es oft ähnlich mit ihren Tieren. Ein bisschen half es ihr, als ich mit ihr alles mal durchgegangen bin, wo man Dinge im Ablauf vereinfachen kann. So haben wir für Futter, misten, Putzen und Futterbeschaffung Lösungen gefunden. Ich bin außerdem alles abgegangen und habe bei den Sicherungen von Kabeln etc nachgebessert. Das war eine große Erleichterung und hat für meine Mutter mit schweren Erkrankungen die Haltung überhaupt möglich gemacht.

Als sie die Haltung dann beenden wollte, haben wir ein wundervolles neues Zuhause für das letzte Kaninchen gefunden. Das Weggeben war hart, aber wir stehen mit der neuen Halterin in Kontakt und bekommen immer wieder Bilder und Berichte.

Katharina
20.06.2020, 21:04
Ich kenne das nur zu gut, dass gefühlt 10 Sekunden nach einer gründlichen Reinigung alles schon wieder versifft ist, daher nenne ich mein Kaninchenzimmer "Seenplatte". Ich fege ein- bis zweimal täglich, reinige die Klos regelmäßig und wasche die Teppiche maximal zweimal pro Woche. Mit den Pinkelflecken kann ich inzwischen leben, die Kaninchen können es ja auch. :secret:

hasili
20.06.2020, 23:06
So ähnlich mache ich das auch mit dem Saubermachen. Man muss sich einen Plan machen und ziemlich daran halten, sonst läppert es dahin und man wird nie fertig.


Ich kann heutzutage aber auch Leute verstehen, die ihre Kaninchen lieber draußen halten. Was ich aber absolut nicht verstehe ist, dass die Wohnung/Haus ein tabu für Kaninchen ist und sie, wenn sie krank sind und dringend Pflege benötigen, nicht nach drinnen "dürfen". Da sage ich, entweder hat man ein Tier oder man hat dann besser keins.


Hier geht es ja aber auch darum, dass die beiden sich nicht mehr vertragen und eine weitere Lösung gefunden werden muss.
Das Pflücken könntest Du vlt. reduzieren, wenn Du das zeitlich nicht regelmäßig schaffst, und sie bekommen zusätzlich etwas aus dem Supermarkt oder besser Kräuter vom türkischen Laden .

Asti
20.06.2020, 23:41
Ich glaube, ich hätte auch ein Problem damit, wenn die Ninis in der ganzen Wohnung herumdüsen dürften. Auf ein Zimmer begrenzt finde ich das in Ordnung. Nach einigen Rückschlägen hatten wir dann auch irgendwann alles kaninchensicher gemacht.
Vielleicht kannst du die Zimmer, in denen sie sich bewegen dürfen, eingrenzen. So, dass sie noch genügend Auslauf hätten, aber du noch das Gefühl hast, dass die Wohnung dir gehört. Das finde ich ganz wichtig für mich, dass ich mich nicht ganz aufgebe, nur um es anderen recht zu machen, sei es meinem Mann, meinen Kinder oder meinen Kaninchen.

Katja F.
21.06.2020, 01:09
Ich kenne dieses Gefühl auch, vor allem als ich noch 4 Kaninchen, 2 Paare hatte. Ein Paar hatte ich drinnen, das war auch Chaos pur.
Ich finde die Idee mit den Bildern auch gut.:good: Mach ruhig mal.:umarm: Dann kann sich die Wohnsituation auch besser vorstellen.
Und auch wenn du schreibst, das du sie nicht abgeben möchtest, vielleicht wäre dieser Schritt doch eine Option.:umarm: Versteh mich nicht falsch, aber ich denke es wäre vielleicht für alle das Beste.
Ja, auch heute stresst mich das Pflücken manchmal, aber es macht mir auch Spass. Und ist für die Nasen das Beste.

Hope R.
21.06.2020, 01:27
Die Kaninchen sollten beim Halter wohnen, nicht der Halter bei den Kaninchen. Sprich - schaffe Dir deinen Freiraum und "grenze" den Freiraum der Tiere ein, nimm Dir Auszeiten und kümmere Dich um dein Seele.

Eine eigene Überlastung springt auch auf die Tiere über, sie spüren so etwas und reagieren z.T. darauf mit vermehrter Unsauberkeit, Zerstörung, krank werden o.a. Das kann zu einer Spirale werden, die für keine Seite gut ist.

Gäbe es evtl. die Möglichkeit, dass Du die Nins für bspw. 2-3 Wochen woanders unterbringst, um Dich etwas zu erholen und darüber nachzudenken, ob und wenn ja wie es für Dich mit den Nins weitergehen kann? Dss hat nichts mit einem Abschieben der Tiere zu tun, ihr braucht ggf. eine kleine Pause voneinander.

hasili
21.06.2020, 01:52
Naja, ich finde es auch manchmal schwierig nicht bei den Tieren zu wohnen sondern sie bei mir (ich schriebs ja schon oben)...aber es kommt auch stark auf die Wohnverhältnisse an.
Vlt. ist auch der eine geschickter in der Aufteilung/Einrichtung als der andere (ich gehöre eher zu denen die es auch nicht so sinnvoll und platzsparend hinkriegen plus das ganze Zeugs was immer herumliegt und nie weggeräumt wird bringt zusätzliches Chaos), weswegen ich auch ein Foto sinnvoll fände. Manchmal helfen kleine Anregungen auf die man selbst nicht kommt.


Kranke Tiere und ständig zum TA finde ich auch eine enorme Belastung, die (für mich gesprochen) meinen Alltag ziemlich dominiert-kommt ja noch Medigabe hinzu. Das kann ich sehr gut verstehen. Andererseits ist doch bei Deinen schon einiges abgeklärt ? Vlt. müsstest Du nun die richtigen Medikamente haben ?
Ist im anderen Thread.

Amber.
21.06.2020, 02:27
Hallo,

persönlich glaube ich, dass Tiere ebenso gestresst sein können von ihren Erkrankungen, wie es uns Stresst...
In deinen alten Threads schreibst du von Durchfall, Bauchweh, Blährbauch und jetzt auch, dass nie länger als 2 Wochen ruhe damit ist.
Ganz ehrlich, kauf dir mal mehrere Flaschen Sab Simplex Tropfen und auch Probe Bac, genauso wie Fenchel-Anis-Kümmeltee.
Jetzt werden hier mich vielleicht einige dafür vertäufeln, aber du warst öfters beim Tierarzt und etwas zum Aufbau der Verdauung wurde nie was gegeben.
Ich würde daher einfach mal jeden Tag Fencheltee zum normalen Wasser geben und ein bis zwei mal täglich Sab und ProbeBac, einfach um mal den Blähbauch komplett richtig aus zu therapien und die Verdauung zu stabilisieren und das auch ruhig mal mehrere Wochen ab Stück.

Wer weiß denn, ob das nicht auch der Grund ist, warum die zwei sich jetzt beißen. Ständig Bauchschmerzen zu haben ist total stressig...
Ich könnte mir vorstellen, dass die zwei sich davon auch mal eine Pause wünschen....

Wenn die zwei so zerstörerisch und dreckig sind, würde ich sie auch in ein Gehege unter bringen.
Heu in die Toiletten Schale, dann fliegt auch das nicht mehr so wild herum.

Viele vertäufeln immer die Wohnungshaltung wegen Platz und keine Wiese unter den Pfoten, aber ich finde, dass es hinkt.
Auch Gehege bieten den Tieren Platz, manchmal habe ich den traurigen Eindruck, dass vergessen wird, dass man sein mögliches tut und zu sehr versucht wird, die Tiere so zu halten, wie sie draußen leben. Ich glaube aber nicht, dass Kaninchen sich nicht gerecht gehalten fühlen, wenn sie in entsprechenden Gehegen mit Freilauf und Artgenossen leben.
Logisch, dass sie sich freuen, wenn es mal raus auf die Wiese geht, wir freuen uns doch auch wie verrückt, wenn es heißt:" Pack die Badehose/Bikini/Badeanzug ein, wir fahren jetzt eine Woche ans Meer!"
Manche können dauerhaft am Meer wohnen, viele nicht, sind die anderen, die nicht am Meer Wohnen, totunglücklich? Viele nicht.
Ein Kaninchen was Zeitlebens im Käfig allein lebte, für den ist es wahrscheinlich schon wahnsinnig, plötzlich 4qm dauerhaft mit einem Kumpel zu haben....
Schraubt mal bitte eure Ansprüche runter und schätzt das, was ihr bieten könnt. Ihr macht euch sonst doch bloß kaputt, weil noch besser immer geht....

Und ganz Ehrlich, wenn dich das Wiese pflücken momentan jetzt so fertig macht, dann gönne dir eine Auszeit und hole Gemüse aus dem Supermarkt.
Keiner wirdd dir dafür den Schädel abreißen und wer sagt dir denn auch da, dass du momentan gerade einfach durch bist und sich dass alles mit beruhigung (erstmal keine Tierärzte mehr, kein Wiese sammeln mehr und kein Dreck mehr in der kompletten Wohnung, durch Gehege) nicht wieder legt und du wieder zu kräften kommst und schon bald dir sagst: " Jo, hab jetzt voll Spaß daran spazieren zu gehen und Wiese zu pflücken!".
Kann doch auch wieder kommen alles.:umarm:

Und wenn du doch sagst, möchte sie nicht mehr, dann ist das doch auch voll okay.
Keiner kann von einem verlangen, dass man bis zumeigenen Tod Kaninchen hält... man lebt doch selbst auch nur einmal, jetzt, wenn man man was von Herzen wollte und freude hatte und man irgendwann aber merkt, man geht so langsam kaputt daran und es geht trotz unendlicher Bemühungen nicht mehr, so ist es auch verantwortungsvoll und eigentlich auch liebevoll, wenn man für die Tiere ein schönes Zuhause sucht und findet, damit alle glücklich bleiben und es wieder werden.


Liebe Grüße
Amber

Keks3006
21.06.2020, 10:03
Und auch wenn du schreibst, das du sie nicht abgeben möchtest, vielleicht wäre dieser Schritt doch eine Option.:umarm: Versteh mich nicht falsch, aber ich denke es wäre vielleicht für alle das Beste.

Für mich klingt es auch so, als wäre das für dich das Beste, denn dir macht gerade an der Haltung ja leider gar nichts mehr Spaß und es liest sich auch nicht, als könnte man das ohne Weiteres ändern, weil die Situation so vielschichtig und verfahren ist.

Als Auszeit abgeben und überlegen, ob das nicht auf Dauer gut wäre und du damit leben kannst, halte ich für eine gute Idee. Bei aller Tierliebe muss man ja auch an sich selber denken und dir Haltung darf auf keinen Fall in eine Art Burnout führen - da muss man dann auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn man vorher die Reißleine zieht.

Jennifer E.
21.06.2020, 11:51
Ich hatte dieses Gefühl im April bei den Meerschweinchen. Es sind 3 innerhalb von 3 Wochen gestorben und das war viel, nicht nur finanziell. Dann noch die Angst, dass es weiter geht. Jetzt ist seit 2 Monaten Ruhe, nach dem Obduktionsergebnis des einen Tieres wurden die anderen behandelt, es sind 2 neue Tiere eingezogen und ich kann mich langsam wieder an den Schweinchen erfreuen.

Gibt es bei dir die Möglichkeit, ein Gehege aufzubauen? Also, dass es genug Platz ist, sie aber nicht überall hin können? Vielleicht würde das auch das Gefühl von "Dreck" reduzieren.

Ich bin wohl eher ein böses Frauchen, ich fege zwar täglich grob durch und Toi wird natürlich auch 1x täglich sauber gemacht, aber geputzt wird maximal einmal pro Woche. Meine haben aber auch ein eigenes Zimmer. Bei meinen kommt noch fröhliches Urin spritzen dazu... Ich habe mich eigentlich schon entschlossen, mir nach dem Tod von Tommy (er ist ca. 8 Jahre alt, Bella ist erst 3) eine Auszeit zu nehmen. Ob es am Ende auch wirklich passiert steht in den Sternen, ich kenne mich nämlich...

Wiese gehe ich auch alle 2 Tage sammeln. Aber das meiste davon bekommen die Meerschweinchen und die sind wiederum nicht so wählerisch wie die Kaninchen. Meine Kaninchen bekommen aktuell viele Äste aus dem Garten und auch Spitzkohl aus dem Supermarkt, eben weil ich nicht genug finde, was sie fressen um sie damit satt zu bekommen.

Was Durchfall, Blähbauch und Matschköttel angeht: Wurden da mal die Zähne angeschaut? Also richtig, nicht nur so ins Mäulchen, sondern inkl. Wurzelröntgen? Tommy hatte Weihnachten 2015 auch plötzlich Blähbauch und Matschköttel. Blähbauch hatte ich bis dato bei keinem meiner Tiere. Bei ihm waren Zahnspitzen der Auslöser, als die weg waren, ging es ihm direkt wieder gut. Er muss seitdem alle 12 Wochen zum Zähne machen, ist aber pflegeleichter wie Blähbauch und Matschköttel.

Kuragari
21.06.2020, 11:59
Ich glaube eine Haltungspause könnte schon helfen. Denn da kannst du in dich reinhorchen, ob du deine Fellnasen vermisst oder auch nicht. Derweil könntest du eines deiner Zimmer nur für die Ninis alleine einrichten.

Bezüglich der Bauchsachen+Dauerfellwechsel hat bei mir Cunis verfüttern geholfen, zumal ich zwei sehr alte Kaninchen habe, die einfach zu dünn und anfällig sind. Lasse ich die Cunis weg, dann haben die beiden gerne mal matschige Haufen, die sie dann am Fuß klebend überall verteilen und wechseln dauernd Fell. Klinisch ist da aber alles ohne jeglichen! Befund.

Und ich muss auch zugeben, dass mich zwei nebeneinander wohnende Gruppen reinigungstechnisch auch sehr herausfordern. An deren Grenze murmeln und strullern sie alles voll. -_- Im Volierenteil habe ich die Gruppen nur mit einem 1m Zaun getrennt, ohne Tür. Also zum Ausmisten darf ich dann auch noch klettern! Nervig und anstrengend.

Klar, die ZF oben im Zimmer wird bestimmt auch richtig eklig, wenn dann Haare fliegen und wildgepinkelt und wildgemurmelt wird. (5 Tiere werden es sein) Da werde ich auch täglich fegen und wischen dürfen. Allerdings möchte ich dann parallel dazu das Außengehege etwas umgestalten, da fällt die Nebeneinanderhaltung dann natürlich weg. Außerdem schaffen wir dann hoffentlich endlich mal unser Grundstück abzuzäunen und dann kriegen sie mehr Freilauf. Und darauf freue ich mich einfach schon, der Rest wird eine doofe, anstrengende Phase werden.

Bei dauerhafter Innenhaltung würde ich immer versuchen, alles so einfach wie möglich zu halten: In jede Ecke 1 Klo, darüber 1 Heuraufe/Wiesenraufe, 1 Buddelkiste mit geruchsbindender Streu (kein Sand), und alles so hinstellen, dass niemals Winkel enstehen, wo Besen+Wischmopp nicht reinpassen. Pro Nase ein Versteckhaus (Knastladen hat tolle Häuser, kannst du nach Belieben anmalen, stapeln, etc). Außerdem finde ich es praktisch, wenn Trockenfutter, Wintergemüse und Wasser von den Streu befüllten Klos weiter entfernt steht, damit es nicht vollgekrümelt wird. Bei 2 Kaninchen vielleicht einen größeren, waschmaschinentauglichen Teppich.

Sry die Textwand, kurz gefasst wollte ich sagen, dass ich dich verstehe und nach einer Kaninchenpause alles vereinfacht und nur in 1 Zimmer einrichten würde und, wenn klinisch alles gut ist, Cuni Complete mit verfüttern würde.

hasili
21.06.2020, 12:55
Ich finde Deine Vorschläge, Kuragari, gut.

Das sind schon ml ein paar Tipps zum Einrichten.

Eine Auszeit wäre gut...wenn jemand die beiden nehmen würde. Das ist aber auch nicht so leicht zu finden. Es muss nicht immer gleich eine Abgabe sein. Wenn man auf Dauer natürlich gar nicht mehr zurechtkommt und schon im Hinterkopf hat, welche Bürde von einem fallen würde wenn man die Tiere nicht mehr hätte, dann denke ich es wäre schon besser.

Aber es gibt doch immer mal Phasen wo einem alles zu viel wird und man das Gefühl hat, egal wie viel ich mache (putze, arbeite usw.) es geht irgendwie nicht voran. Es kommt auch manchmal alles zusammen, wie man ja auch oft sagt. Aber genauso oft klären sich auch wieder Dinge und man empfindet alles wieder leichter zu handhaben.


Deshalb wäre der erste Schritt tatsächlich die Vorschläge anzugehen und umzusetzen.
Ganz wichtig finde ich auch , dass eine sinnvolle dauerhafte Medigabe (habs oben schon geschrieben und andere auch) ohne ständige TA-Besuche angedacht wird. Vlt. müssen die beiden mit ihrer Krankheit leben aber futtertechnisch und mit gezielten natürlich Mitteln geht es ihnen besser. Nach meiner Erfahrung kann man nicht alles perfekt hinbekommen...gerade Matschkot....das kann immer mal wieder kommen.

@ Kurgari, das nebeneinander 2er Gruppen quasi Tür an Tür kenne ich allzu gut und ist wirklich eine halbe Katastrophe reinigungstechnisch gesehen. Einfach schlimm. Sollte man wenns irgend geht vermeiden.

Senatcha
23.06.2020, 21:39
Ich habe mir alle Beiträge durchgelesen und finde es wirklich toll, wie ihr mir neue hilfreiche Ansätze aufzeigt. Oft hilft es mal andere Denkweisen zu sehen, distanziert von der eigenen, weil man ja doch viel zu emotional an die Sache rangeht. Danke für die vielen Vorschläge!

Sie sind immer in der Wohnung unterwegs, haben freies Angebot und können entscheiden wohin sie wollen. Der Garten war überschaubar, vllt 15m2. Es hat ihnen aber gut getan, sie konnten sich verausgaben, und konnten viel Grün fressen, und auch ich hatte es nicht so stressig, ich konnte sie rausschicken und hatte ein Auge auf sie.

In ein Zimmer oder ein Gehege tun möchte ich sie nicht so gern. Sie sollen ruhig überallhin hoppeln dürfen. Auch nachts sollen sie sich auf mein Bett legen dürfen, wenn sie wollen. Ich kann mich irgendwie nicht so damit anfreunden, dass ich sie wo lasse. Ich kann das total nachvollziehen, dass ich ihren Freiraum eingrenze, aber es tut mir weh. Ich finde es kein schönes Leben, wenn sie nur in einem Gehege drinnen hocken.

Sie haben schon immer eine Matte/Teppich gehabt, worauf sie sich legen können, natürlich ihre Näpfe, Heuraufe steht da, paar Spielzeuge, Tunnel und ein kleiner Holztisch von Trixie. So haben sie bisher immer gelebt. Ein Gehege möchte ich nicht so gerne, weil ich sie nicht abgrenzen will, sie sollen gerne entscheiden, wohin sie wollen. Momentan ist es leider so, dass sie Tür an Tür leben, und ich nur am Urinpfützen aufwischen bin. Einen Putzplan hatte ich bisher nicht, ich werde das aber mal versuchen.

Ich ziehe in zwei Wochen wieder um, dann habe ich 3 Zimmer plus einen großen Balkon. Ist zwar kein Garten, aber besser als nichts. Könnte es dann da anders sein, könnten sie sich wieder verstehen?

Ich hoffe auch, dass so wie ich es momentan empfinde, kein Dauerzustand ist. Es sind ja eigentlich auch ganz tolle Charaktere, oft kommen dann die Gewissensbisse, vielleicht stell ich mich auch nur an.

Nein, zum Aufbau der Verdauung wurde nichts gegeben, stimmt. Da hatte jeder TA was anderes gesagt, von zu viel Zucker in Bene Bac bis kuriert sich von selbst. Allerdings waren sie heute bei der Kaninchen Spezialistin. Ich bin 300 Euro losgeworden, sie hat alle möglichen Tests gemacht, die beiden sind super gesund, also doch nichts mit chronisch krank, wie sie erst gesagt hatte. Bin jetzt etwas irritiert, aber erleichtert, aber irgendwie auch nicht. Dennoch sagt sie, es ist nicht normal, dass sie so viel Gas im Bauch haben, wie sie auf den RB gesehen hat. Sie hat auch Blut abgenommen. Das Ergebnis bekomme ich in den nächsten Tagen und werde euch auf dem Laufenden halten. Alle Tests sagen also gesund, dennoch haben sie Matschkot und Gas im Bauch… Als Medikament soll ich nur Metacam geben für beide. Sie konnte auch sehen, dass es bei beiden anfängt mit eine Spondylose im hinteren Wirbelsäulenbereich. Schade, da kann ich aber nichts machen, sagt sie…

Mein Problem, ich würde ja gerne Trockenfutter füttern, weil es mich auch entlastet, allerdings neigen sie zu Blasenproblemen und ich soll laut TÄ Trockenfutter weglassen. Die Inhaltsliste von Cuni Complete schreckt mich auch immer ab… Ich gehe nun erstmal zum Supermarkt und kaufe für die nächsten Tage ein, um mich etwas zu entlasten.

Du hast absolut recht, Amber. Ich versuche wirklich zu sehr die Tiere so zu halten, wie sie draußen leben, und obwohl ich mein Möglichstes tue, ist das nicht genug, und dass macht mich traurig. Ich bin mir aber sicher, ich würde die beiden sehr vermissen; für mich sind sie alles, Abgabe würde da nicht funktionieren. Eine Auszeit klingt gut, aber wie hasili schon sagt, ist es vermutlich schwer, da überhaupt jemanden zu finden.184387184388184389184390184391184392184393 Bilder sind von der neuen(Holzboden) und alten Wohnung(roter Boden)

hasili
23.06.2020, 21:52
Die Option, dass Du umziehst, ist doch eine wirklich gute !

Und mit 3 Zimmern gut plus Balkon sehr gut.


Wichtig ist dann, dass Du mindestens 1 Zimmer für Dich hast, und sei es das kleinste, aber irgendeinen Raum nur für Dich.
Vlt. kann Dir jemand bei der Planung helfen ?


Ich schreib ja schon, ich bin nicht gut was Einrichten generell angeht, als ich mein Kaninchenzimmer eingerichtet habe damals, brauchte ich auch ein paar Tipps.

Es war erstmal ein ziemliches Chaos hier..und mein Freund hat noch weniger Ideen als ich.

Senatcha
23.06.2020, 22:04
Hm, sollte ich dann die Tür von meinem zukünftigen Schlafzimmer zu machen, sodass sie sich nur im Wohnzimmer aufhalten, wenn ich schlafe?

Ich habe überlegt, vllt könnte man ein großes "Holzhaus" (also einfach nur eine Holzkiste mit Eingang ausgefräst) aufstellen, und dann darein Toilette, Heuraufe, etc. tun. Habe bei Ikea eine Banktruhe gefunden, die man auch oben öffnen könnte, zum Saubermachen bestimmt gut. https://www.ikea.com/de/de/p/aepplaroe-banktruhe-draussen-braun-las-braun-70204923/ Die ist aus Akazienholz - ist das giftig oder können sie drin wohnen?

hasili
23.06.2020, 23:21
Warum sollen sie denn in einer Truhe wohnen ?

Ich kann da wenig zu sagen, das werden andere denke ich noch tun.

Ja, wenn Du nicht möchtest dass sie das Schlafzimmer auch dreckig machen, musst Du sie wohl "aussperren" bzw. ich würde sie nachts in ihrem Zimmer lassen !

Sie haben doch dort genügend Auslauf..und tags oder wenn Du da bist dann eben noch in den anderen Räumen-aber SZ möglichst nicht. Meine sind ja auch aufs Bett gehüpft und haben hingemacht- das braucht wirklich keiner.....ich hab da einiges mitgemacht als noch 6 Tiere hier waren.

Wenn sie sich verstehen, ist das doch alles i. O...ich denke das ist das viel größere Problem.


ich habe gar keine Türen-ich habe vor allen Räumen hohe Bretter, die ich wie Schiebetüren benutze ....natürlich muss dann irgendwas hinter der Tür stehen, das das Brett festhält...ich kanns grad ganz schwer beschreiben..muss mirs noch mal überlegen wie ein anderer es am Besten versteht.

Rabea G.
23.06.2020, 23:37
Hm, sollte ich dann die Tür von meinem zukünftigen Schlafzimmer zu machen, sodass sie sich nur im Wohnzimmer aufhalten, wenn ich schlafe?

Ich habe überlegt, vllt könnte man ein großes "Holzhaus" (also einfach nur eine Holzkiste mit Eingang ausgefräst) aufstellen, und dann darein Toilette, Heuraufe, etc. tun. Habe bei Ikea eine Banktruhe gefunden, die man auch oben öffnen könnte, zum Saubermachen bestimmt gut. https://www.ikea.com/de/de/p/aepplaroe-banktruhe-draussen-braun-las-braun-70204923/ Die ist aus Akazienholz - ist das giftig oder können sie drin wohnen?

Die ist relativ klein vom Innenmaß. Ich denke, es geht dir um weniger rumfliegenden Dreck? Wir haben für unsere Katzen eine Holzkiste von Ikea als Toilettenkiste. Das geht sicherlich auch für Kaninchen, aber ob sie es benutzen ist halt immer die Frage. Wir haben die: https://www.ikea.com/de/de/p/hol-aufbewahrungstisch-akazie-50161321/ und vorne eben einen Durchgang gesägt. Das geht super einfach.

hasili
24.06.2020, 02:52
Hm..ich muss doch nochmal etwas aufgreifen:

Die Tiere sollen komplett gesund sein wenn Gas im Bauch ist und sie Matschkot haben ?

Das kann nicht sein.
Vor allem Gas ist nun gar nicht normal.
Ein gesundes Kaninchen ist nicht aufgegast. Und dauerhafter Matschkot ist auch nix Normales.

Dir wurden ja hier schon die üblichen Medikamente zur Stabilisierung der Darmflora genannt plus Sab/Dimeticon. Du kannst nichts falsch machen damit, deshalb mein Rat es mal eine Zeitlang so zu versuchen.
Und ja, BeneBac enthält Zucker, aber Du gibst das doch nicht dauerhaft und in Massen !

Auch: Weshalb ständig Metacam ?

Vlt. schlägt auch das auf die Verdauung...und vor allem auf die Nieren.
Bei Spondylose, wenn sie Schmerzen haben, gibt man es. Im Extremfall muss man es lange geben, aber wenn sie keine starken Schmerzen haben, nicht. Du kannst mit homöop. Mitteln helfen (Zeel, Traumeel u.a.)



Zur Haltung: Ich sehe das auch so, dass es schön ist, wenn Kaninchen in der Wohnung herumhoppeln können oder auch mal richtig rennen und Haken schlagen können. Je mehr Platz, desto besser natürlich. Aber wenn sie nachts in einem Zimmer sind, was abwechslungsreich eingerichtet ist mit vielen Unterschlüpfen, Buddelkiste usw. ist es doch gut für sie. und wenn sie in ein einziges Zimmer nicht dürfen, welches du dann mal nicht so oft putzen musst, wo ist das Problem ?
Ich würde mir auch schwer tun mit einem Gehege, das gerade so dem Standard entspricht ..finde das auch zu klein.
Ich habe jetzt noch 2 Kaninchen, die können in 2 Zimmer, Flur und könnten auch in die Küche wenn sie wollten. Gehen sie nie rein. Sie halten sich manchmal stundenlang nur in einem Zimmer auf..es würde also reichen, wenn sie stundenweise das andere hätten. Mache ich ja auch nicht, aber als ich noch mehrere Kaninchen hatte, war das jetzige 2. Zimmer mit anderen Tieren belegt und es klappte auch. Alle durften zusätzlich im Flur laufen (der ist nicht ganz klein) und auch ab und an im WZ. (im Wechsel, nicht alle Tiere zusammen).

Raupe
24.06.2020, 08:14
Auch: Weshalb ständig Metacam ? Vlt. schlägt auch das auf die Verdauung

Würd ich unterstreichen wollen. Eins meiner Nins hat Metacam nicht vertragen und davon massive Aufgasungen bekommen.
Als meine andere Häsin mal eine Zeit lang Probleme mit Aufgasungen hatte hab ich eine Kur mit Rodicaire akut gemacht und die Verdauungsdiät wie sie bei Kaninchenwiese.de empfohlen wird.

Meine haben auch ein Zimmer, bzw. einen eigenen abgegrenzten Bereich. Ich hab oft auch das Gefühl, dass es nicht nur mir das Leben leichter macht, sondern auch ihnen. Ich lass sie morgens und abends auch in die obere Etage aber v. a. tagsüber, wenn sie eh ruhen mach ich zu und sie halten sich nur unten in ihrem Bereich auf. Sie kommen dann in meinen Augen besser zur Ruhe und haben sie auch.

Jennifer E.
24.06.2020, 14:25
Vielleicht habe ich es überlesen, aber wurde bei der Untersuchung auch die Zähne richtig angeschaut? Also geröntgt? Wie geschrieben hatte mein Kastrat Blähbauch, als er Zahnspitzen hatte und seit er in Behandlung ist, hatte er nichts mehr.

Meine haben ihr eigenes Zimmer und dürfen auch so laufen, wenn ich zu Hause bin. Das nutzt eigentlich nur Tommy und ich bin dann bei ihm ständig hinterher, dass er nichts anstellt...

Simmi14
24.06.2020, 16:11
Meine haben ihr eigenes Zimmer und dürfen auch so laufen, wenn ich zu Hause bin. Das nutzt eigentlich nur Tommy und ich bin dann bei ihm ständig hinterher, dass er nichts anstellt...

Meine hatten ein eigenes Zimmer - und dürften dann in den Rest der Wohnung, wenn ich da war. Dann kommt man von der Arbeit nicht direkt ins Chaos und wird auch noch sehr freudig begrüßt. :rollin: Ich hatte quasi an beiden Enden der Wohnung Toiletten, die auch genutzt wurden. Große Käfigunterschalen mit Holzpellets, Hanfstreu als dünne oberste Schicht (bindet den Geruch sehr gut) und noch Heu.

Raupe
24.06.2020, 16:36
nochmal wegen dem Matschkot - ich hatte das bei meinen älteren Tieren schonmal häufiger, ohne das es einigen medizinischen Grund gab und mit ein paar Cunis zusätzlich hat sich das deutlich gebessert

hasili
24.06.2020, 17:12
edit

hasili
24.06.2020, 17:15
Meine hatten ein eigenes Zimmer - und dürften dann in den Rest der Wohnung, wenn ich da war. Dann kommt man von der Arbeit nicht direkt ins Chaos und wird auch noch sehr freudig begrüßt. :rollin:


Das stimmt allerdings, wobei meine jetzigen schon über den Flur auch ins andere Zimmer dürfen.

Aber Küche, Bad sperre ich ab...und "mein" Zimmer (war mal ein nettes WZ) sowieso.

Es ist jetzt aber gut so, da sie, gerade wenn es warm ist, sich das schattigere und bei weniger warm das sonnigere Zimmer aussuchen können.

Als es noch 6 waren, mussten sie in meiner Abwesenheit in ihrem Zimmer bleiben, nur Gnocci und Bea, die ich ja in die Küche "verbannen" musste da es zu viert nicht mehr ging, durften immer den Flur mitbenutzen. Ich habe aber einen Betreuer, der gegenüber im Haus wohnt und wenn ich den ganzen Tag weg war (war ja als ich noch arbeitete oft so), 1,2 Mal rüber kam und schaute.

Das ist ja auch individuell verschieden wieviel man den Tieren überlässt..Hauptsache es ist alles abgesichert !

Amber.
25.06.2020, 07:16
184391

Hast du das Heu immer so lose auf dem Boden in der Raufe und das Frischfutter lose auf dem Teppich?

Wenn du dir das vorstellen könntest, versuche mal das Heu in einer eingestreuten Käfigschale anzubieten, ebenso eventuell in einer separaten eingestreuten Schale die Wiese / in einem größeren Napf das Gemüse.
So in der Raufe fliegt das unvermeidbar quer durch die Wohnung, ebenso die Wiese.
Eine Käfigschale verhindert bei mir hier bisher immer ganz gut, dass das alles überwiegend in der Schale bleibt, zudem lösen sich Kaninchen meist auch gerne beim fressen, was den Schmutz in der Wohnung ebenfalls um einiges minimieren könnte, weil sie dann schon an der richtigen Stelle sitzen.
Ich persönlich nutze da auch zwei Schalen, in der einen kommt in eine Ecke ein Berg Heu und der rest bleibt als Toilette und in der anderen Schale lege ich dann einen Haufen Wiese oder im Winter, in einer Schale das Gemüse hinein, damit auch das nicht herum fliegt.
Mit der Gasbildung könnte es auch ein versuch sein, die Raufe weg zu nehmen und ein Berg Heu lose, auf dem Boden oder Toilettenschale anzubieten, denn manchmal fressen die Tiere das Heu so lieber und fressen mehr, was auch zur vermeidung von Verdauungsproblemen beitragen könnte, da immer gut nachschub kommt.




184392

Die Toiletten Schale ist ziemlich klein, manche bevorzugen größerer Schalen, hast du das mal so ausprobiert, dass sie dann vielleicht sauberer werden?
Das Gitter dadrauf könnte auch ein Grund sein, dass sie eher unrein sind, denn so Teile sind meist unangenehm an den Pfoten.
Bei mir hilft über der Späne ordentlich Stroh, dass vermieden wird, dass sich die Streu verteilt und auch, dass das Heu und Wiese nass wird, weil Stroh Nässe gut nach unten zur aufsaugenden Streu weiter leitet.
Zudem knabbern manche auch gerne Stroh, was wiederum sich auch positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken könnte.

Wie kommt ihr denn auf den Verdacht, dass deine zwei sehr zu Blasenproblemen neigen könnten?

Ich würde dir unbedingt ans Herz legen mit Sab Simplex Tropfen zu behandeln, damit diese Gase endlich verschwinden.
Dagegen nichts zutun ist auch nicht in Ordnung von deinem Tierarzt, denn die tun auch weh und allgemein gehören die da einfach nicht hin.
In eines deiner letzten Themen hatte ich mal gelesen, dass du da etwas von 3ml stand.
Wenn sie aber so übelst aufgegast sind, reicht diese Menge nicht, zumindest meiner Erfahrung nach, denn das ist nicht viel...
Ich geb immer bei heftigen Aufgasungen mindestens 2ml alle 2 Stunden, wenn es richtig heftig ist, auch schon mal jede Stunde.
Bei dem Mittel kannst du nichts falsch machen, überdosieren kann man es nicht, man kann nur zu wenig davon geben und dann gehen diese Aufgasungen nie richtig weg.
PropreBack oder Bene-Bac-Gel enthalten zwar Zucker, aber der Punkt, dass sich die Verdauung wieder unbedingt erholen muss, ist viel, viel wichtiger!

Sollst du das Metacam eventuell geben, weil das auch entzündungshemmend wirkt und deine ja nun Spondylose haben?
Bei Bauchweh wirkt nämlich Novalgin wesentlich besser. Würde es jedoch tatsächlich mal mit Metacam versuchen, sollte der Rücken tatsächlich so weh tun, dass die beiden deswegen nicht richtig fressen und es aufgrund dessen immer zu diesen Verdauungsproblemen kommen.
Sind die aber trotz Metacam da, würde ich das Mittel auch mal ausschleichen lassen, um eine Unverträglichkeit dessen auszuschließen.

Dass du Umziehst ist echt toll!
Sehen und riechen sich deine beiden jetzt zurzeit noch oder eher nicht?
Die neue Umgebung kann man für die vergesellschaftung eigentlich richtig gut ausnutzen, weil beide die Umgebung dort eben nicht kennen und keines Revieransprüche stellen kann.

Diese Sitztruhe soll zur vermeidung beitragen, dass die Streu sich wieder zu sehr verteilt, oder?
Ich weiß leider nicht, ob das Holz okay ist, empfinde dieses aber auch als recht klein.


Liebe Grüße
Amber

Rabea G.
25.06.2020, 08:36
Kaninchen verrichten ihr Geschäft, da wo das Futter ist. Man minimiert den Aufwand extrem, wenn man im Klo füttert. Ich nutze bei 4 Kaninchen die ganz großen, flachen Samlaschalen von Ikea. Separat arrangierte Futterstellen sehen optisch ja immer so schön aus, aber bringen eher Frust :girl_haha:

Arren
25.06.2020, 08:40
Ich habe so große Käfigunterschalen. Holzpellets mit Einstreu und Stroh drüber.
Gefüttert wird rein in der Schale.
Ab und zu gehen ein paar Köttel unterwegs verloren, aber die kann ich ganz leicht aufkehren.

Rabea G.
25.06.2020, 08:53
nochmal wegen dem Matschkot - ich hatte das bei meinen älteren Tieren schonmal häufiger, ohne das es einigen medizinischen Grund gab und mit ein paar Cunis zusätzlich hat sich das deutlich gebessert

Das hab ich bei meinen auch. Die vertragen keinerlei Gemüse mehr. Ich gebe jetzt Cunis und etwas Wiese. Zum ausklingenden Winter gabs nur Cunis. Jetzt läuft die Verdauung wieder top :good:

Simmi14
25.06.2020, 11:20
Stimmt, Amber.! Das Gitter in der Toi wird die Akzeptanz massiv stören. Meine Erfahrung ist, dass auch die Holzpellets pur den Langohren manchmal zu hart waren, viele Kaninchen mögen es weich unterm Hintern. :rw:

Lilli
27.06.2020, 22:29
Die Haltung ist schon recht aufwendig. Wenn nicht gar aufwendiger als Hund oder Katze. Und oft denkt man als Halter, wie kann das alles noch optimiert werden bzw. wird es den Bunnys gerecht.

Wir hatten immer freie Wohnugshaltung, bis es einfach zu chaotisch wurde und ich einfach nur noch mit Aufräumen und Putzen beschäftigt war. Das summiert sich halt.

Nun leben unsere Zwei in ihrem Zimmer, jetzt im Sommer zudem zzgl. Balkonfreigang nonstop, außer nachts oder wenn wir nicht da sind.

Bzgl. Aufgasungen, die sind zuweilen echt kompliziert. Wir füttern keine Wiese, sondern Grünes und Gemüse hauptsächlich aus Bioanbau (Pestizide können ein Problem darstellen für den empfindlichen Verdauungstrakt). Zudem reichen wir als Ergänzung täglich Trockenfutter in Miniportionen. Zum einen Versele Laga sensitiv für empfindliche Kaninchen und Rodicare basic, wir mischen beides in kleinen Portionen.

Wir haben zur Zeit Null Aufgasungen, keinerlei Störungen, alles bestens. Allerdings würde ich jegliche Umstellung vorsichtig vornehmen und evtl. den Nahrungsplan einmal begrenzen, vllt. bestehen Unverträglichkeiten - und das kann letztlich alles sein.

Lilli
27.06.2020, 22:31
Als Klo- Einstreu Holzpellets mit Hanfstreu darüber, in eine Ecke reichlich Heu. Da könne sie dann gleichzeitig auch knödeln.

Sarah G.
27.06.2020, 22:51
Zu den genannten Ratschlägen - Metacam weg, Sab etc. rein, Zähne mit Wurzelröntgen prüfen lassen, in Kloschale füttern - möchte ich gerne hinzufügen: Bitte sichere den PVC-Boden richtig ab (v.a. die hochgezogenen Ränder sehen abgefressen aus) und die Tapete. Leim, Farbe und Gummi mit Weichmachern sehe ich als eher kritisch für eine funktionierende Verdauung an, das kann die Tiere zusätzlich belasten.
Am besten nimmst Du dünne Holzplatten, OSB-Platten o.ä, schraubst ein Stück Kantholz als Abstandshalter an die Wand und verschraubst daran die Platten. Dahinter kannst Du dann Kabelleisten, Mehrfachstecker usw. platzieren, was auch als Kaninchenhalter praktisch ist.

Sharana
05.07.2020, 22:41
Ich war letztes Jahr auch an einem ähnlichen Punkt wo alles nur anstrengend war. Ständig überall Pfützen, alle drei Kaninchen ständig krank, immer irgendwas anderes und ich nur noch dauergestresst. Aber ich wollte Dir nur schreiben: Es kommen auch wieder andere Zeiten. In der Situation kann man sich das nicht vorstellen und mir ist auch erst rückblickend bewusst geworden, wie viel entspannter es bei uns momentan gerade läuft. Natürlich habe ich keine Garantie dafür, dass das so bleibt. Im Gegenteil. Leider sind aktuell (fast) alle unsere Tiere sehr alt (und eben auch nicht hunderprozentig gesund), insofern kann da jederzeit wieder was kommen. Aber man muss dann diese ruhigeren Phase nutzen um wieder Kraft zu sammeln.

Zu Deinem "Sammel-Problem" hattest Du mal überlegt Dir einen Schrebergarten oder ähnliches zu suchen? Wir haben einen eigenen Garten und das vereinfacht das "Sammeln" extrem. Ich nehme einfach die Grasschere und "mähe" damit täglich jeweils ein kleines Stückchen Wiese. Das funktioniert super und die Insekten freuen sich auch, weil die Kräuter wachsen und blühen dürfen.

Liebe Grüße
Sabine

Senatcha
05.07.2020, 23:53
Metacam habe ich eigentlich nie gegeben, nur einmal für drei Tage im letzten Sommer, die Magenprobleme gab es bereits vorher. Das hat eigentlich nichts miteinander zu tun.
Ich war wie gesagt beim Tierarzt letzte Woche, 410 Euro für eine Woche, mein neuer persönlicher Rekord 😅 Die Diagnose; sind beide super gesund, Zähne wurden geröngt, alles klasse. Freut mich schon, nicht falsch verstehen, allerdings bin ich irritiert. Ich bilde mir diese Probleme ja nicht ein... Ich versuche jetzt halt jeden Tag zu nehmen, wie er kommt. Bleibt mir ja auch nichts anderes übrig 🤷*♀️

Der Kleine hat sich das Bein verletzt, ob das beim Kämpfen passiert ist, oder schon vorher geschehen ist, und das der Grund, warum sie sich nicht mehr verstehen, weiß ich leider nicht. Die Tierärztin sagte mir am Freitag ich soll jetzt 2x täglich Metacam geben, vllt wird es besser... Nun verstehen sie sich schon seit knapp 1 Monat nicht mehr. Ich möchte einen wirklich nicht abgeben, aber wenn das für ihn besser ist, und er es schöner hat als bei mir, mit viel Auslauf im Garten und evntl in einer Gruppe, dann muss ich das wohl schweren Herzens. Habe gelesen, dass das bei zwei Männchen passieren kann, dass sie sich irgendwann nicht mehr verstehen, aus heiterem Himmel, und auch wenn man sie trennt, dann wieder vergesellschaftet, sie sich wieder auseinander leben können.

Er wiegt 1kg, sieht super süß aus, kommt aus ganz schlechter Haltung, wurde nur rumgereicht (vier verschiedene Vorbesitzer), mehrmals Kinderzimmerkaninchen, wurde von seiner Partnerin getrennt, weil sie sich in die Gruppe eingliedern, er aber nicht akzeptiert wurde, und jetzt hat er auch keinen Partner mehr. Es tut mir wirklich weh ihn so zu sehen, aber das ist ja kein Leben. Er hat einen krumm gewachsenen Zeh von einem schlecht verheilten Bruch, ein Vorderzeh ist aus der Kapsel gelöst und sehr beweglich, damit kommt er aber gut zurecht. Er hat Angst vor Menschen und Händen, weil er wohl immer rumgereicht und schlecht gehändelt wurde. Wenn man sich aber zu ihm auf den Boden legt, oder die Füße ausstreckt, dann hüpft er auf einen und erkundet einen, oder er legt sich in deine Nähe und schläft. Er ist wirklich super lieb, nur ängstlich. Wenn er frisst, kann man ihn auch streicheln. Ich möchte ihn nicht weggeben, aber wenn ich etwas Tolles finde, dann kann ich mich vllt dazu durchringen.

Ich füttere nur Wildpflanzen, -kräuter und Heu. Habe an den Webinars von Dr. Diana Ruf teilgenommen, und sie rät definitiv von Trockenfutter oder (Trocken)Gemüse ab. Von sämtlichen Lebensmitteln, die eigentlich zu hart sind, um zermahlen zu werden, und eine Rauf-Runter-Kaubewegung unterstützen, da es zu Zahnproblemen kommen kann.

Eine Kloschale möchte ich mir anschaffen, danke für den Tipp! :)

Liebe Sabine, danke für deinen hilfreichen Beitrag! Es ist wirklich eine Erleichterung zu lesen, dass man nicht alleine so empfindet. Einen Garten hätte ich wirklich wirklich wieder gern. Das hat mir auch immer total den Stress genommen. Einfach rauslassen, sie fressen was sie wollen, oder ich pflücke es ganz schnell. Ich finde hier in Hamburg leider nichts Bezahlbares mit Garten... Ich hoffe aber in ein paar Jahren aufs Land ziehen zu können. Das würde mir dann in Hinblick auf die Kaninchenhaltung vieles erleichtern.

hasili
06.07.2020, 21:57
Hm......wenn der Kleine schon so oft seinen Platz gewechselt hat, wäre es dann nicht sinnvoll, das andere Tier zu vermitteln ?

Wolltest Du das nicht auch ? Oder verwechsle ich jetzt den Thread ?

Senatcha
07.07.2020, 13:23
Ich liebe beide, und ich tu mich so schwer mit dieser Entscheidung, aber Chino habe ich schon mit 8 Wochen zu mir geholt. Er hatte im ersten Lebensjahr keinen Partner, weil ich es nicht besser wusste, und ist dementsprechend sehr auf mich bezogen. Den anderen habe ich später dazu geholt. Ich will niemanden abgeben, aber wie sie jetzt leben, ist es nicht schön. Deshalb hoffe ich ein schönes Zuhause für ihn zu finden.

Amber.
09.07.2020, 08:41
Dann kann es wiederum aber nur an der Fütterung liegen, wenn beide doch sonst gesund sind.
Irgendwas ist da, was nicht vertragen wird. Kannst du denn ausmachen, nach welcher fütterung die Probleme anfangen oder fütterst du jeden Tag immer genau das selbe?

Sharana
10.07.2020, 01:27
Liebe Sabine, danke für deinen hilfreichen Beitrag! Es ist wirklich eine Erleichterung zu lesen, dass man nicht alleine so empfindet. Einen Garten hätte ich wirklich wirklich wieder gern. Das hat mir auch immer total den Stress genommen. Einfach rauslassen, sie fressen was sie wollen, oder ich pflücke es ganz schnell. Ich finde hier in Hamburg leider nichts Bezahlbares mit Garten... Ich hoffe aber in ein paar Jahren aufs Land ziehen zu können. Das würde mir dann in Hinblick auf die Kaninchenhaltung vieles erleichtern.

Ja, ein Haus mit Garten ist schwierig, aber vielleicht findest Du über die Zeitung oder ein schwarzes Brett ein Firmengelände, einen Schrebergarten oder vielleicht auch jemanden, der privat selbst einen Garten hat, es Dir aber erlaubt dort Gras zu schneiden? Also einfach eine private "Pflückwiese", die den Aufwand minimiert? Ich drücke Dir jedenfalls fest die Daumen, dass sich eine Vereinfachung einstellt.

Liebe Grüße
Sabine

Lilli
11.07.2020, 17:54
Alles was funktioniert und der Gesunderhaltung dient, ist korrekt. Das KANN dann auch in kleinen Mengen hochwertiges Trockenfutter sein. Bei uns ist das neben Frischfutter und Heu Standard. Es gibt seit Längerem keine Aufgasungen, Verdauungsprobleme, Zahnprobleme, etc.

Ich würde die Ernährung einmal überdenken, evtl. liegen Unverträglichkeiten vor. Und was da immer so gepredigt wird, muss nicht allgemeingültig sein - genauso wie bei uns Menschen.

Teddy
12.07.2020, 01:57
Es tut mir leid, dass deine Situation dich zur Zeit so überfordert.

Ich war schon öfter in ähnlicher Situation aus verschiedenen Gründen und da sagte mein Psychologe, wenn sie die Situation nicht ändern können oder wollen, dann müssen sie die Einstellung dazu ändern. Das hat zwar eine Weile gedauert, aber es war erfolgreich. Ebenfalls in verschiedenen Situationen.
Konkret würde es in deiner Situation bedeuten, Prioritäten zu setzen. Was ist dir wichtiger, die super saubere Wohnung, die leer ist und wo dich abends keine Vierbeiner erwarten und sich auf dein Kommen freuen? Oder die Tiere, für die du dann Abstriche bei der Sauberkeit deiner Wohnung machen musst, aber die dir neben Sorgen und Stress auch Gesellschaft und Freude machen?

Ich hatte auch mal eine Phase, wo mir die ständig kranken Tiere, neben meinem Beruf, meinem chronisch kranken Pferd, meinem ständig in der Werkstatt stehenden Auto und meinen eigenen chronischen Krankheiten zu viel wurde. Ich habe mich dann für die Kaninchen entschieden und bis heute stehe ich dazu. Meine Wohnung ist eben keine tote Musterwohnung, sondern lebt. Meine Kaninchen haben mein Schlafzimmer als ihr Zimmer, das wir uns dann nachts teilen, da sie nachts ebenfalls schlafen. Es dauerte eine Weile, bis sie akzeptiert haben, dass das Bett nachts meins ist und sie dann draußen bleiben müssen. Tagsüber liegt auf em Bett eine von unten gummierte Badezimmermatte und da sitzen sie dann gerne. Allerdings gehen sie inzwischen nicht mehr drauf, wenn die Matte da nicht liegt. Das spielt sich mit der Zeit ein. Machen sie Unfug, gibts Ärger. Ich bin der Herdenchef und bestimme, was erlaubt ist und was nicht. Das funktioniert prima. Sie dürfen in die ganze Wohnung, wenn ich da bin und freuen sich riesig, wenn sie aus dem Zimmer dürfen. Bin ich am WE zu Hause, ist es ihnen schnell gleich. Dann ist der Reiz dahin und sie schlafen und verbringen die meiste Zeit im Schlafzimmer. Soviel zum Thema es ist ihnen unangenehm auf zu kleinem Raum. Das Schlafzimmer hat 12 m² und es stehen noch Möbel darin. Entscheidend für die Sauberkeit war hier, dass ich den Tieren gezeigt habe, wo sie ihr Geschäft machen sollen. Ich habe sie bei jeder Gelegenheit in ihre Klokiste gesetzt und riesig gelobt, wenn sie es da gemacht haben. Das haben sie bald begriffen. Es dauerte dann zwar einige Zeit, aber jetzt sind sie nahezu zuverlässig sauber. Dazu kommt, dass sie viele Toiletten benötigen. In jedem Raum mindestens 3. Immer eines mehr, als man Tiere hat. Sie wollen Heu im Klo haben, dass sie dort dann auch fressen und es muss angenehm unter den Füßen sein.

Meine beiden Zwerge haben ebenfalls Probleme mit der Verdauung. Sie neigen sehr zu Blähungen und Matschkot bis Durchfall. Kotproben auf alles waren ohne Befund. Meine eigene Erfahrung sagt, auch Kaninchen neigen wie Menschen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Also bleibt nur austesten. In diesem Jahr hatten sie in 5 Monaten schon 4 Bauchgeschichten. Sie vertragen kein Gras und neuerdings auch keine Petersilie. Wir testen gerade Dill aus... Daneben bevorzugen meine Tiere alle eher trockenes Futter als Frischfutter, was bei ihnen die Produktion von schönen Kötteln sehr fördert und den Matschkot länger verhindert. Sie fressen sehr gerne trockene blättrige Kräuter, Obstbaumblätter und Trockengemüse. Nicht viel, aber über den Tag verteilt neben Heu. Damit sie genug trinken gibt es neben Wasser Apfelsaft-Wassergemisch.
Sobald sie Matschkot machen gibt es Stullmisan, ein pflanzliches Durchfallmittel, Dimeticon, Rodicare akut und Heilerde. Damit haben wir das relativ schnell wieder im Griff und es spart den TA Besuch, meistens. Man kann auch noch Moorliquid versuchen. Das hilft auch bei einigen. Mit oder ohne Darmbakterien macht hier keinen Unterschied. Der Zucker in Bene Bac oder ähnlichem dient u.a. als Nahrung für die Bakterien, die sonst im Darm zu schnell wieder absterben würden ohne Futter. Das hat daher durchaus seine Berechtigung.

Es ist also nicht immer notwendig, die Tiere so zu halten, wie sie draußen leben würden. Kaninchen passen sich sehr gut an ihre Umgebung an, ohne sich darüber zu grämen. Sie sind von Natur aus positiv eingestellt. Wichtig ist, dass ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Sie wollen das Futter, dass ihnen schmeckt, Gesellschaft, Platz zum Laufen und die Möglickeit zum Buddeln und Graben. Dafür bekommen meine Tiere Kartons mit kleinen Eingängen, die sie selber größer knabbern und zum Buddeln Fleecedecken in lange Streifen geschnitten, die sie dort dann rauswühlen können. Damit waren bisher alle Weibchen glücklich am Buddeln. Sooft ich sie wieder reingesteckt habe, wurden sie wieder rausgewühlt. An machen Tagen machen sie auch mal gar nichts und chillen nur.

Ich würde mal überlegen, wo für die Tiere und wo für dich, du Abstriche machen kannst, willst. Eine Prioritätenliste überlegen und vor allem bedenken, dass sowohl Tiere wie auch Familie nun mal Spuren hinterlässt und überlegen, ob wirklich ständig alles super sauber sein musss, oder ob es für deinen Seelenfrieden auch reicht, wenn du abends das Gröbste zusammen fegst, das Nasse aus den Klokisten entfernst und ein mal pro Woche gründlicher sauber machst? Und wenn du nicht gut drauf bist, dass auch mal auf einen anderen Tag verschiebst. Wenn du Zeit für dich einplanst und sie dir nimmst, bleibt zwar was anderes liegen, aber es wird dir besser gehen, da du weniger Stress hast. Dazu haben meine Tiere in jedem Raum einen Bereich, der ihrer ist, wo ihre Klokisten und ihr Futter stehen, ein offener Käfig zum wühlen und verstecken und wo sie Dreck machen dürfen, der auch mal liegen bleibt. Das hilft auch, den Dreck im ganzen Raum einzuschränken. Denn wie gesagt, man kann auch seine Einstellung dazu ändern, bis es zu einem paßt :girl_sigh:

Oma
13.07.2020, 15:27
Statt deine Türen vollständig zu schließen, z.b. wenn du schläfst, kannst du auch einen sogenannten Kinder Treppenschutz in die Tür einklemmen. Wenn die Kaninchen zu klein sind und durch das Gitter durchkommen, kann man etwas feinmaschiges Gitter anbringen.

Ich gehe davon aus, dass du alles frisch geputzt hattest, bevor die Fotos entstanden sind. Ich würde mich nämlich freuen, wenn meine Kaninchen Gehege so schön sauber aussähen... Meistens liegen die ersten Ködel und Pfützen noch bevor ich mit dem Säubern fertig bin. Ich hatte auch mal eine Riesin, die beschlossen und durchgesetzt hatte, dass sie in freier Wohnungshaltung lebt, so dass ich ihr Gehege immer offen hatte. Und sie war leider alles andere als stubenrein, aber so krank und so süß, dass ich ihr nichts verwehren konnte. So habe ich jeden Tag mindestens (!) fünf riesige Pfützen, ja ganze Seen, in meinem Wohnzimmer weggewischt , unzählige Ködel eingesammelt und alles durchgewischt. Es kam mir manchmal vor wie ein Wettbewerb zwischen ihr und mir, ob sie schneller pieseln oder ich schneller putzen kann. Deswegen habe ich auch die ganze Wohnung mit PVC ausgelegt. Und immer mindestens 5 Zentimeter hoch an den Seiten, falls einer mal am Rand pieseln möchte. Ich hatte alleine ihretwegen jeden Tag eine Waschmaschine mit den Handtüchern und Teppichen aus ihrem Gehege. Sie begnügte sich ja nicht damit im Wohnzimmer und Flur zu pieseln.

Ich hatte aber auch schon Glück und sehr stubenreine Kaninchen, die nur selten mal den einen oder anderen Ködel verloren, als sie aus der Toilette heraus sprangen. Aber wir dürfen nicht vergessen, es sind Tiere, die für menschliche Wohnungen von Natur aus nicht gedacht sind. Daher müssen wir sie entweder in der Natur belassen oder uns mit mittlerem und manchmal auch nur mit sehr mäßigem Erfolg zufriedengeben. In solchen Fällen muss man ihnen ja auch nicht die komplette Wohnung überlassen, zumindest nicht ständig, sondern Ihnen einigermaßen akzeptable Gehege bauen. Und das ist kein großer Aufwand etwas PVC etwas Gitter ein paar Toiletten, einige umgedrehte Kartons, die man zu langen Höhlen zusammensetzen kann, einige kleine waschbare Teppiche und oder Handtücher. Und dann die Tür öffnen, wenn man dabei ist und sie bei der Pfütze erwischen kann sodass man sie dann gleich in die Toilette setzen kann am besten zusammen mit etwas im Urin getränktes Toilettenpapier. Manchmal hat man Erfolg. Manche lernen es nie. Manchmal hat es aber auch einen Grund, z.b. Rückenschmerzen, dass sie nicht mehr so gut in die Toilette springen können.

Setze einige Grenzen, schaffe dir einige Erleichterungen, wenn möglich gönne dir eine Pause, und wenn du die Kaninchen nicht ändern kannst, kannst du vielleicht deine Erwartungen etwas herunterschrauben. Nicht dass es schön ist, aber es könnte etwas helfen, wenn es nicht anders geht. Nur dauerhaft ärgern solltest du dich nicht, es ist weder für dich gut und gesund noch für die Kaninchen. Sie spüren nämlich unbewusst, wenn sie nerven oder einem lästig sind, auch wenn man sie ansonsten heiß liebt.

(Noch eine kleine traurige anmerkung, ich habe schon öfter beobachtet, dass Kaninchen erkranken und K starben, als sie im weitesten Sinne des Wortes nicht mehr so erwünscht waren. Essen auf keinen Fall eine Schuldzuweisung sein . Das bedeutet auch nicht, dass die Besitzer sie nicht mehr liebten, aber dass sich ihre Lebensumstände geändert hatten, oder ihre Prioritäten, oder dass ihnen die Tiere streckenweise etwas lästig waren . Es durchaus nicht böse gemeint, man sollte es nur wissen, es scheint irgendetwas zu geben, das wir uns noch nicht rational erklären können. Ich kann es nicht beweisen, es ist mir nur schon öfter im Laufe der Jahrzehnte aufgefallen. Daher ist es super, ja großartig, dass du es gar nicht soweit kommen lässt sondern dir gleich Hilfe suchst und einiges ändern kannst.

Viel Erfolg!

Cappulina
13.07.2020, 16:34
Es tut mir leid, dass deine Situation dich zur Zeit so überfordert.

Ich war schon öfter in ähnlicher Situation aus verschiedenen Gründen und da sagte mein Psychologe, wenn sie die Situation nicht ändern können oder wollen, dann müssen sie die Einstellung dazu ändern. Das hat zwar eine Weile gedauert, aber es war erfolgreich. Ebenfalls in verschiedenen Situationen.
Konkret würde es in deiner Situation bedeuten, Prioritäten zu setzen. Was ist dir wichtiger, die super saubere Wohnung, die leer ist und wo dich abends keine Vierbeiner erwarten und sich auf dein Kommen freuen? Oder die Tiere, für die du dann Abstriche bei der Sauberkeit deiner Wohnung machen musst, aber die dir neben Sorgen und Stress auch Gesellschaft und Freude machen?

Ich hatte auch mal eine Phase, wo mir die ständig kranken Tiere, neben meinem Beruf, meinem chronisch kranken Pferd, meinem ständig in der Werkstatt stehenden Auto und meinen eigenen chronischen Krankheiten zu viel wurde. Ich habe mich dann für die Kaninchen entschieden und bis heute stehe ich dazu. Meine Wohnung ist eben keine tote Musterwohnung, sondern lebt. Meine Kaninchen haben mein Schlafzimmer als ihr Zimmer, das wir uns dann nachts teilen, da sie nachts ebenfalls schlafen. Es dauerte eine Weile, bis sie akzeptiert haben, dass das Bett nachts meins ist und sie dann draußen bleiben müssen. Tagsüber liegt auf em Bett eine von unten gummierte Badezimmermatte und da sitzen sie dann gerne. Allerdings gehen sie inzwischen nicht mehr drauf, wenn die Matte da nicht liegt. Das spielt sich mit der Zeit ein. Machen sie Unfug, gibts Ärger. Ich bin der Herdenchef und bestimme, was erlaubt ist und was nicht. Das funktioniert prima. Sie dürfen in die ganze Wohnung, wenn ich da bin und freuen sich riesig, wenn sie aus dem Zimmer dürfen. Bin ich am WE zu Hause, ist es ihnen schnell gleich. Dann ist der Reiz dahin und sie schlafen und verbringen die meiste Zeit im Schlafzimmer. Soviel zum Thema es ist ihnen unangenehm auf zu kleinem Raum. Das Schlafzimmer hat 12 m² und es stehen noch Möbel darin. Entscheidend für die Sauberkeit war hier, dass ich den Tieren gezeigt habe, wo sie ihr Geschäft machen sollen. Ich habe sie bei jeder Gelegenheit in ihre Klokiste gesetzt und riesig gelobt, wenn sie es da gemacht haben. Das haben sie bald begriffen. Es dauerte dann zwar einige Zeit, aber jetzt sind sie nahezu zuverlässig sauber. Dazu kommt, dass sie viele Toiletten benötigen. In jedem Raum mindestens 3. Immer eines mehr, als man Tiere hat. Sie wollen Heu im Klo haben, dass sie dort dann auch fressen und es muss angenehm unter den Füßen sein.

Meine beiden Zwerge haben ebenfalls Probleme mit der Verdauung. Sie neigen sehr zu Blähungen und Matschkot bis Durchfall. Kotproben auf alles waren ohne Befund. Meine eigene Erfahrung sagt, auch Kaninchen neigen wie Menschen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Also bleibt nur austesten. In diesem Jahr hatten sie in 5 Monaten schon 4 Bauchgeschichten. Sie vertragen kein Gras und neuerdings auch keine Petersilie. Wir testen gerade Dill aus... Daneben bevorzugen meine Tiere alle eher trockenes Futter als Frischfutter, was bei ihnen die Produktion von schönen Kötteln sehr fördert und den Matschkot länger verhindert. Sie fressen sehr gerne trockene blättrige Kräuter, Obstbaumblätter und Trockengemüse. Nicht viel, aber über den Tag verteilt neben Heu. Damit sie genug trinken gibt es neben Wasser Apfelsaft-Wassergemisch.
Sobald sie Matschkot machen gibt es Stullmisan, ein pflanzliches Durchfallmittel, Dimeticon, Rodicare akut und Heilerde. Damit haben wir das relativ schnell wieder im Griff und es spart den TA Besuch, meistens. Man kann auch noch Moorliquid versuchen. Das hilft auch bei einigen. Mit oder ohne Darmbakterien macht hier keinen Unterschied. Der Zucker in Bene Bac oder ähnlichem dient u.a. als Nahrung für die Bakterien, die sonst im Darm zu schnell wieder absterben würden ohne Futter. Das hat daher durchaus seine Berechtigung.

Es ist also nicht immer notwendig, die Tiere so zu halten, wie sie draußen leben würden. Kaninchen passen sich sehr gut an ihre Umgebung an, ohne sich darüber zu grämen. Sie sind von Natur aus positiv eingestellt. Wichtig ist, dass ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Sie wollen das Futter, dass ihnen schmeckt, Gesellschaft, Platz zum Laufen und die Möglickeit zum Buddeln und Graben. Dafür bekommen meine Tiere Kartons mit kleinen Eingängen, die sie selber größer knabbern und zum Buddeln Fleecedecken in lange Streifen geschnitten, die sie dort dann rauswühlen können. Damit waren bisher alle Weibchen glücklich am Buddeln. Sooft ich sie wieder reingesteckt habe, wurden sie wieder rausgewühlt. An machen Tagen machen sie auch mal gar nichts und chillen nur.

Ich würde mal überlegen, wo für die Tiere und wo für dich, du Abstriche machen kannst, willst. Eine Prioritätenliste überlegen und vor allem bedenken, dass sowohl Tiere wie auch Familie nun mal Spuren hinterlässt und überlegen, ob wirklich ständig alles super sauber sein musss, oder ob es für deinen Seelenfrieden auch reicht, wenn du abends das Gröbste zusammen fegst, das Nasse aus den Klokisten entfernst und ein mal pro Woche gründlicher sauber machst? Und wenn du nicht gut drauf bist, dass auch mal auf einen anderen Tag verschiebst. Wenn du Zeit für dich einplanst und sie dir nimmst, bleibt zwar was anderes liegen, aber es wird dir besser gehen, da du weniger Stress hast. Dazu haben meine Tiere in jedem Raum einen Bereich, der ihrer ist, wo ihre Klokisten und ihr Futter stehen, ein offener Käfig zum wühlen und verstecken und wo sie Dreck machen dürfen, der auch mal liegen bleibt. Das hilft auch, den Dreck im ganzen Raum einzuschränken. Denn wie gesagt, man kann auch seine Einstellung dazu ändern, bis es zu einem paßt :girl_sigh:

Liebe Teddy :kiss: ja so war und ist es auch bei mir. Zeitweise habe ich auch versucht einiges unter ‚einen Hut‘ zu bekommen was nicht unter einen Hut zu bekommen ist. Irgendwann hab ich mich entschieden, für meine Tiere und auch dazu sein für meine alten und kranken Kandidaten. Und dann kann man plötzlich wieder die Zeit mit Ihnen genießen. Aber da muss man erstmal hinkommen und einfach ist es nicht - aber es öffnet auch irgendwie das Herz.

Anderseits ist auch die Vermittlung eine Entscheidung die ich bei jedem akzeptieren und verstehen kann.

Teddy
13.07.2020, 22:23
Es tut mir leid, dass deine Situation dich zur Zeit so überfordert.

Ich war schon öfter in ähnlicher Situation aus verschiedenen Gründen und da sagte mein Psychologe, wenn sie die Situation nicht ändern können oder wollen, dann müssen sie die Einstellung dazu ändern. Das hat zwar eine Weile gedauert, aber es war erfolgreich. Ebenfalls in verschiedenen Situationen.
Konkret würde es in deiner Situation bedeuten, Prioritäten zu setzen. Was ist dir wichtiger, die super saubere Wohnung, die leer ist und wo dich abends keine Vierbeiner erwarten und sich auf dein Kommen freuen? Oder die Tiere, für die du dann Abstriche bei der Sauberkeit deiner Wohnung machen musst, aber die dir neben Sorgen und Stress auch Gesellschaft und Freude machen?

Ich hatte auch mal eine Phase, wo mir die ständig kranken Tiere, neben meinem Beruf, meinem chronisch kranken Pferd, meinem ständig in der Werkstatt stehenden Auto und meinen eigenen chronischen Krankheiten zu viel wurde. Ich habe mich dann für die Kaninchen entschieden und bis heute stehe ich dazu. Meine Wohnung ist eben keine tote Musterwohnung, sondern lebt. Meine Kaninchen haben mein Schlafzimmer als ihr Zimmer, das wir uns dann nachts teilen, da sie nachts ebenfalls schlafen. Es dauerte eine Weile, bis sie akzeptiert haben, dass das Bett nachts meins ist und sie dann draußen bleiben müssen. Tagsüber liegt auf em Bett eine von unten gummierte Badezimmermatte und da sitzen sie dann gerne. Allerdings gehen sie inzwischen nicht mehr drauf, wenn die Matte da nicht liegt. Das spielt sich mit der Zeit ein. Machen sie Unfug, gibts Ärger. Ich bin der Herdenchef und bestimme, was erlaubt ist und was nicht. Das funktioniert prima. Sie dürfen in die ganze Wohnung, wenn ich da bin und freuen sich riesig, wenn sie aus dem Zimmer dürfen. Bin ich am WE zu Hause, ist es ihnen schnell gleich. Dann ist der Reiz dahin und sie schlafen und verbringen die meiste Zeit im Schlafzimmer. Soviel zum Thema es ist ihnen unangenehm auf zu kleinem Raum. Das Schlafzimmer hat 12 m² und es stehen noch Möbel darin. Entscheidend für die Sauberkeit war hier, dass ich den Tieren gezeigt habe, wo sie ihr Geschäft machen sollen. Ich habe sie bei jeder Gelegenheit in ihre Klokiste gesetzt und riesig gelobt, wenn sie es da gemacht haben. Das haben sie bald begriffen. Es dauerte dann zwar einige Zeit, aber jetzt sind sie nahezu zuverlässig sauber. Dazu kommt, dass sie viele Toiletten benötigen. In jedem Raum mindestens 3. Immer eines mehr, als man Tiere hat. Sie wollen Heu im Klo haben, dass sie dort dann auch fressen und es muss angenehm unter den Füßen sein.

Meine beiden Zwerge haben ebenfalls Probleme mit der Verdauung. Sie neigen sehr zu Blähungen und Matschkot bis Durchfall. Kotproben auf alles waren ohne Befund. Meine eigene Erfahrung sagt, auch Kaninchen neigen wie Menschen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Also bleibt nur austesten. In diesem Jahr hatten sie in 5 Monaten schon 4 Bauchgeschichten. Sie vertragen kein Gras und neuerdings auch keine Petersilie. Wir testen gerade Dill aus... Daneben bevorzugen meine Tiere alle eher trockenes Futter als Frischfutter, was bei ihnen die Produktion von schönen Kötteln sehr fördert und den Matschkot länger verhindert. Sie fressen sehr gerne trockene blättrige Kräuter, Obstbaumblätter und Trockengemüse. Nicht viel, aber über den Tag verteilt neben Heu. Damit sie genug trinken gibt es neben Wasser Apfelsaft-Wassergemisch.
Sobald sie Matschkot machen gibt es Stullmisan, ein pflanzliches Durchfallmittel, Dimeticon, Rodicare akut und Heilerde. Damit haben wir das relativ schnell wieder im Griff und es spart den TA Besuch, meistens. Man kann auch noch Moorliquid versuchen. Das hilft auch bei einigen. Mit oder ohne Darmbakterien macht hier keinen Unterschied. Der Zucker in Bene Bac oder ähnlichem dient u.a. als Nahrung für die Bakterien, die sonst im Darm zu schnell wieder absterben würden ohne Futter. Das hat daher durchaus seine Berechtigung.

Es ist also nicht immer notwendig, die Tiere so zu halten, wie sie draußen leben würden. Kaninchen passen sich sehr gut an ihre Umgebung an, ohne sich darüber zu grämen. Sie sind von Natur aus positiv eingestellt. Wichtig ist, dass ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Sie wollen das Futter, dass ihnen schmeckt, Gesellschaft, Platz zum Laufen und die Möglickeit zum Buddeln und Graben. Dafür bekommen meine Tiere Kartons mit kleinen Eingängen, die sie selber größer knabbern und zum Buddeln Fleecedecken in lange Streifen geschnitten, die sie dort dann rauswühlen können. Damit waren bisher alle Weibchen glücklich am Buddeln. Sooft ich sie wieder reingesteckt habe, wurden sie wieder rausgewühlt. An machen Tagen machen sie auch mal gar nichts und chillen nur.

Ich würde mal überlegen, wo für die Tiere und wo für dich, du Abstriche machen kannst, willst. Eine Prioritätenliste überlegen und vor allem bedenken, dass sowohl Tiere wie auch Familie nun mal Spuren hinterlässt und überlegen, ob wirklich ständig alles super sauber sein musss, oder ob es für deinen Seelenfrieden auch reicht, wenn du abends das Gröbste zusammen fegst, das Nasse aus den Klokisten entfernst und ein mal pro Woche gründlicher sauber machst? Und wenn du nicht gut drauf bist, dass auch mal auf einen anderen Tag verschiebst. Wenn du Zeit für dich einplanst und sie dir nimmst, bleibt zwar was anderes liegen, aber es wird dir besser gehen, da du weniger Stress hast. Dazu haben meine Tiere in jedem Raum einen Bereich, der ihrer ist, wo ihre Klokisten und ihr Futter stehen, ein offener Käfig zum wühlen und verstecken und wo sie Dreck machen dürfen, der auch mal liegen bleibt. Das hilft auch, den Dreck im ganzen Raum einzuschränken. Denn wie gesagt, man kann auch seine Einstellung dazu ändern, bis es zu einem paßt :girl_sigh:

Liebe Teddy :kiss: ja so war und ist es auch bei mir. Zeitweise habe ich auch versucht einiges unter ‚einen Hut‘ zu bekommen was nicht unter einen Hut zu bekommen ist. Irgendwann hab ich mich entschieden, für meine Tiere und auch dazu sein für meine alten und kranken Kandidaten. Und dann kann man plötzlich wieder die Zeit mit Ihnen genießen. Aber da muss man erstmal hinkommen und einfach ist es nicht - aber es öffnet auch irgendwie das Herz.

Anderseits ist auch die Vermittlung eine Entscheidung die ich bei jedem akzeptieren und verstehen kann.

:freun::good:
Ja, das stimmt. Das geht nicht mal so eben schnell. es dauert eine Weile. Man muss sich erstmal überlegen, was einem so wirklich wichtig ist im Leben und was man dafür bereit ist, nach hinten zu stellen. Aber wenn man die Entscheidung getroffen hat, läuft es dann schon. Und wenn man die Tiere lieber vermitteln möchte, kann es für beide Seiten dann auch die bessere Lösung sein.

Alexandra K.
17.07.2020, 04:48
Ich würde mehr Klos aufstellen und auch darin das Heu servieren.

Cappulina
17.07.2020, 21:48
Ich liebe beide, und ich tu mich so schwer mit dieser Entscheidung, aber Chino habe ich schon mit 8 Wochen zu mir geholt. Er hatte im ersten Lebensjahr keinen Partner, weil ich es nicht besser wusste, und ist dementsprechend sehr auf mich bezogen. Den anderen habe ich später dazu geholt. Ich will niemanden abgeben, aber wie sie jetzt leben, ist es nicht schön. Deshalb hoffe ich ein schönes Zuhause für ihn zu finden.


Hat sich denn schon irgendetwas getan?

Löwenkopf-Löwenzopf
29.07.2020, 23:01
Frage: Wie viel hast du denn? Also wie viele Tiere?
Ich muss ehrlich sein. Auch auf die Gefahr mich unbeliebt zu machen, aber ich finde dass das Überlegungen sind, die man vorher trifft.
Aus dem Grund habe ich nur 2. Weil es ganz schnell mal in den 3 stelligen Bereich gehen kann. Nicht wegen dem Geld, auch wegen den Nerven.
Ab 3 Kaninchen wäre mir das Risiko zu groß, dass ständig irgendwas ist und man nicht mehr hinterher kommt. Man kann Glück haben und gesunde Kaninchen erwischen, aber irgendwann kommen die in die Jahre und spätestens dann ist man Dauergast beim Tierarzt.
Ich finde es aber gut, dass du so umfangreich reflektierst und auch zugibst, an deine Grenzen zu kommen.
Aus Erfahrung weiß ich wie belastend chronisch kranke Tiere sind und wie deprimierend es ist, wenn sie dann sterben.

hasili
29.07.2020, 23:51
Gab es denn schon Interessenten für den Kleinen ?

Ich sehe auch beide Seiten....es kann hilfreich sein etwas zu verändern in der Wohnung/seiner Organisation/seinen Prioritäten usw. ...aber wenn man gar nicht mehr klar kommt, ist es wahrscheinlich hilfreicher ein Tier zu vermitteln-was aber auch immer sehr leicht gesagt ist, denn ein wirklich gutes und schönes Zuhause zu finden ist keine leichte Sache.

Dass man aber alles im Voraus so genau planen kann, sehe ich nicht so. Natürlich kann man viel Informationen einholen, auch mit Leuten - und gerade hier im Forum - in Kontakt treten, was Krankheiten und finanzielle Belastung mit sich bringen können.
Aber letztendlich sieht man erst in der jeweiligen Situation, ob man sich dem Ganzen gewachsen fühlt. Meine Erfahrung ist aber auch die, dass es immer mal Phasen gibt wo man meint, man schafft das nicht, und die auch vergehen können. Es hängt ja auch viel von der eigenen Situation ab- gesundheitlich, psychisch, private Veränderungen usw.
Wenn alle Umstände relativ stabil sind und man dann mal einen "Durchhänger" hat, denke ich, dass er auch wieder vergeht.