Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panacur Nierenbelastend?
Hallo ihr Lieben,
ich bräuchte einmal euren Rat.
Für meinen Alfi (ca 8/9 Jahre) steht eine Vg an, da seine letzte Partnerin leider verstorben ist.
Er hat einseitig einen Nierenstein (seit fast 1,5 Jahren) und bekommt dafür Renes viscum, Rodicare uro und Lysium täglich.
Seine Nierenwerte waren bisher immer gut.
Ich habe ihn jetzt auch auf ec testen lassen (Partnertiere vorher waren positiv).
Er hat einen Titer von 1:1280 ohne Symptome.
Mit der Ärztin habe ich besprochen, dass er etwa eine Woche vor der Vg Panacur und Vitamin B bekommt.
Bis im besten Fall beide sich verstehen bzw etwa eine Woche, um den größten Stress abzufangen.
Die angedachte Partnerin hat auf Grund eines zurückliegenden Abzesses/Entzündung nur noch eine Niere.
Sie bekommt keine Medikamente zur Unterstützung, ec wird stark wegen der Nierenproblematik letztes Jahr vermutet.
Ihre Ärztin empfiehlt eine einwöchige Kur mit Rodicare immun und Vitamin B vor der Vg.
Letztes Jahr wurde das Panacur zur Wurmbehandlung wohl nicht so gut vertragen.
Sie meinte auch, bei vorgeschädigten Nieren soll man bei einer Panacurgabe auch vorsichtig sein.
Dazu habe ich jetzt leider nichts weiteres gefunden, aber es verusnichert mich doch etwas.
Wie sind da eure Erfahrungen?
Das ist mir jetzt auch eher neu. Kaninchen mit EC haben ja oft Nierenprobleme und die Werte sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Mir ist dennoch die Empfehlung bei solchen Situationem, wo Stress entsteht, Panacur zu geben.
kristin83
13.06.2020, 23:20
Ich hab hier auch eine Häsin mit nur noch einer Niere, die vor kurzem einen EC-Ausbruch hatte. Ich hab es zum Glück sehr zeitig gemerkt und meine TÄ hat sie gleich einen Tag da behalten um Infusionen zu geben um die Niere zu spülen und zu schützen. Aber halt vor dem EC, der Parasit befällt ja auch die inneren Organe, v.a. die Nieren, ungünstig wenns nur noch eine gibt. Panacur geht glaub ich eher auf die Leber. Ihre Nierenwerte waren zumindest vor der Behandlung völlig ok - danach haben wir nicht noch mal untersucht.
3 Möhren
14.06.2020, 14:59
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht den Hersteller direkt anzuschreiben und zu fragen, egal , ob es sich um Medikamente, oder Impfstoffe handelte. Wenn ein Kaninchen bei einem EC Kaninchen lebte musst du nicht testen, es trägt den Erreger auf jeden Fall. Hat das neue Kaninchen mit der einen Niere auch bei einem EC-Kaninchen gelebt? Wenn nicht könnten auch andere Ursachen in Frage kommen. Stress begünstigt einen EC Ausbruch und Zusammenführungen sind meistens stressig. Ich würde also beiden Tieren zusätzlich Vitamin B geben .
Alexandra K.
14.06.2020, 17:02
Panacur wird primär über die Leber abgebaut, ich würde es daher geben.
Ich danke euch sehr für eure Antworten.
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht den Hersteller direkt anzuschreiben und zu fragen, egal , ob es sich um Medikamente, oder Impfstoffe handelte. Wenn ein Kaninchen bei einem EC Kaninchen lebte musst du nicht testen, es trägt den Erreger auf jeden Fall. Hat das neue Kaninchen mit der einen Niere auch bei einem EC-Kaninchen gelebt? Wenn nicht könnten auch andere Ursachen in Frage kommen. Stress begünstigt einen EC Ausbruch und Zusammenführungen sind meistens stressig. Ich würde also beiden Tieren zusätzlich Vitamin B geben .
Seine zukünftige Partnerin mit der einen Niere hat auch mit einem ec Kaninchen gelebt, ja.
Bei beiden ist Vitamin B angeplant.
Panacur ist nicht nierenbelastend, das betrifft lediglich Alternativstoffe.
Schau mal hier: https://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=92219
Wenn ein Kaninchen bei einem EC Kaninchen lebte musst du nicht testen, es trägt den Erreger auf jeden Fall.
Meines Wissens und meiner Erfahrung nach ist das nicht so klar. Nicht nur ist eine natürliche Übertragung meines Wissens im Experiment noch nie gelungen; die Aussscheidung von Sporen mit dem Harn endet so etwa 7 Wochen nach Infektion. Ich scheue auch davor zurück, ein vermeintlich nicht-infiziertes Tier zu einem infizierten Tier zu setzen, aber wenn es mal passiert ist, ist nicht gesagt, dass die Infektion weitergetragen wurde.
3 Möhren
15.06.2020, 18:56
Dr. Jutta Hein in Augsburg hat dazu etwas geschrieben und Untersuchungen dazu gemacht.
3 Möhren
15.06.2020, 19:19
Panacur ist nicht nierenbelastend, das betrifft lediglich Alternativstoffe.
Schau mal hier: https://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=92219
Wenn ein Kaninchen bei einem EC Kaninchen lebte musst du nicht testen, es trägt den Erreger auf jeden Fall.
Meines Wissens und meiner Erfahrung nach ist das nicht so klar. Nicht nur ist eine natürliche Übertragung meines Wissens im Experiment noch nie gelungen; die Aussscheidung von Sporen mit dem Harn endet so etwa 7 Wochen nach Infektion. Ich scheue auch davor zurück, ein vermeintlich nicht-infiziertes Tier zu einem infizierten Tier zu setzen, aber wenn es mal passiert ist, ist nicht gesagt, dass die Infektion weitergetragen wurde.
Da man sich den Artikel als Tierbesitzer kostenlos von der Homepage von Dr. J.Hein herunterladen kann, ist es sicher auch erlaubt hier zu zitieren, was sie zum Thema:
EC-Partnertiere schreibt; Zitat:
"Am gefährdetsten sind Partnertiere (auch Meerschweinchen), da sie ständig Kontakt zu den infizierten Kaninchen und ihrem Urin haben. Ein wirksamer Schutz vor Infektion ist bei Ihnen nicht möglich. Man kann ihr Immunsystem aber unterstützen, indem man ihnen, wie bei den kranken Tieren auch, in Stressphasen (andere Krankheiten, Umzug, neuer Partner etc.) Fenbendazol gibt, allerdings nur über 10 Tage, in mehrmonatigen Abständen. Eine Trennung der Tiere ist nicht sinnvoll. Eine Neuvergesellschaftung von gesunden Kaninchen mit EC-AK-positiven Kaninchen sollte aber nicht erfolgen. Ziel sind EC-freie Bestände.
Zitatende.
Mehr kann ich dazu nicht schreiben. Ich weiß auch nur das, was ich gelesen habe. Auf welche Quelle beziehst du dich, bzw. welche Erfahrungen hast du denn gemacht?
Ich bin an dem Thema sehr interessiert. Danke dir.
3 Möhren
15.06.2020, 19:46
april, ich habe mich etwas in den Thread oben eingelesen, aber noch nicht alles. Gibt es seit 2013 neuere Erkenntnisse?
Ich persönlich würde wohl nichts geben. Warum?
1.) Jedes Medikament belastet die Entgiftungsorgane. Das eine mehr, das andere weniger.
2.) Ein positiver E.C.-Titer sagt nichts darüber aus, ob das Tier jemals Symptome zeigen wird (insofern finde ich persönlich die Aussagekraft des Testes sehr begrenzt)
3.) Die Partnerin hat nur noch eine Niere und hat Panacur in der Vergangenheit schon mal schlecht vertragen. Warum wieder ein Risiko eingehen? Ein Abzess oder eien Entzündung kann durchaus auch durch andere Ursachen (bakteriell z.B.) entstehen.
Ich persönlich finde den Vorschlag der Tierärztin am sinnvollsten: Keine Medikamente prophylaktisch, aber das Immunsystem unterstützen und stärken. Man kann ja denn Panacur vorsichthalber holen, damit man es in der Rückhand hat, aber ich persönlich stehe solchen Prophylaxen ohne erwiesenen Nutzen (meines Wissens nach) eher kritisch gegenüber.
april, das klingt sehr interessant, danke.
Ich schließe mich mal 3 Möhren an, gibt es da noch Neueres dazu?
Fellfie, im Grunde hast du recht. Die neues Partnerin wird wohl auch so behandelt werden. Sie hasst die Medikamentengabe von Fremden eh, von daher steht das in keinem Sinn.
Bei Alfi sehe ich den Weg eher kritisch.
Dazu muss ich gestehen, ec ist für mich der absolute Albtraum.
Ich habe Aki und Zeki, zwei Brüder jeweils im Abstand von einem Jahr bei einer Vg bzw kurz danach an Ec verloren.
Bei Zeki gab es einen dreiwöchentlich Kampf, aber wir haben die Nierenwerte nie so weit bessern können.
Bei Aki dachte ich dann, vorbeugend panacur und Vitamin B zu geben. Die Dauer war nur viel zu kurz.
Relativ bald nach Absetzen hatte ich ein komisches Gefühl. Ich war auch bei der Ärztin, aber es so war nichts greifbares festzustellen.
Keine 4 Wochen später Nierenversagen und beidseitige große Steine.
Bei beiden gab es übrigens erst neurologische, ganz schwache Symptome als die Nieren schon völlig kaputt waren.
Wenn Alfi den gleich Verlauf haben wird, dann könnte es zu spät sein, bis es auffällt.
Da man sich den Artikel als Tierbesitzer kostenlos von der Homepage von Dr. J.Hein herunterladen kann, ist es sicher auch erlaubt hier zu zitieren, was sie zum Thema:
EC-Partnertiere schreibt; Zitat:
"Am gefährdetsten sind Partnertiere (auch Meerschweinchen), da sie ständig Kontakt zu den infizierten Kaninchen und ihrem Urin haben. Ein wirksamer Schutz vor Infektion ist bei Ihnen nicht möglich. Man kann ihr Immunsystem aber unterstützen, indem man ihnen, wie bei den kranken Tieren auch, in Stressphasen (andere Krankheiten, Umzug, neuer Partner etc.) Fenbendazol gibt, allerdings nur über 10 Tage, in mehrmonatigen Abständen. Eine Trennung der Tiere ist nicht sinnvoll. Eine Neuvergesellschaftung von gesunden Kaninchen mit EC-AK-positiven Kaninchen sollte aber nicht erfolgen. Ziel sind EC-freie Bestände.
Zitatende.
Mehr kann ich dazu nicht schreiben. Ich weiß auch nur das, was ich gelesen habe. Auf welche Quelle beziehst du dich, bzw. welche Erfahrungen hast du denn gemacht?
Ich bin an dem Thema sehr interessiert. Danke dir.
Die Quelle müsste ich heraussuchen, aber die Infektionswege sind bei weitem nicht so klar, wie das im Text von Dr Hein aussieht. Ich kenne keinen Versuch, mit dem die direkte Übertragung von Tier zu Tier im Gehege adressiert worden wäre. In den veröffentlichten Untersuchungen wurde das EC bzw. dessen Erreger den Kaninchen immer via Spritze bzw. gezielt verabreicht. Das ist aber nicht mit Gehegesituationen zu vergleichen. Daher kommen die Vermutungen, dass es via Urin oder Einatmung verteilt werden kann, und deshalb gelten auch Meerschweinchen als potentielle Überträger, weil die ihren Urin überall hin verteilen.
Nur - wieviel Fremdurin würden Kaninchen denn mit dem Futter oder durch Fellpflege tatsächlich aufnehmen, wieviele Sporen wären da drin und würde diese Sporendichte ausreichen, um eine Infektion herbeizuführen? Meines Wissens alles nicht beantwortet.
Wenn die Ausscheidung von Sporen mit dem Urin 7 Wochen nach Infektion endet, dann ist das Zeitfenster für eine direkte Übertragung zwischen Tieren nicht besonders gross. Theoretisch wäre keine Infektion anzunehmen, wenn das ursprünglich infizierte Tier die Krankheit schon länger trägt als 7 Wochen.
Meine Erfahrung beruht auf einer zusammengewürfelten Kaninchentruppe aus fünf verschiedenen Haltungen plus Meerschweinchen, sagen wir
- Gruppe AM (zwei Weibchen W1+W2, mindestens zwei Meerschweinchen),
- Gruppe BM (Männchen M1 + Meerschweinchen),
- Gruppe CM (Männchen M2 + Meerschweinchen)
- Gruppe D (2 Weibchen W3, W4)
- Gruppe E (Männchen M3)
die wurden alle zusammen getan.
Es hat sich später herausgestellt, dass das Weibchen W2 und das Weibchen W4 an EC litten, aber sonst keines der Tiere. Das finde ich bemerkenswert.
Das Männchen M3 ist nach wenigen Wochen in eine andere Gruppe integriert worden, in denen unter anderem die Weibchen W5, W6 und W7 waren. Weder W5 noch W7 haben je Symptome gezeigt. W6 erkrankte viel später an EC und war bis zum Zeitpunkt der Erkrankung immer mit denselben Kaninchen zusammen. W5 bildete mit M3 und einem neuen Weibchen nach einem weiteren Jahr eine weitere Gruppe, in der keines der Tiere erkrankte.
In der ersten zusammengewürfelten Gruppe waren also 7 Tiere, von denen nur zwei jemals erkrankten. Das wäre für eine "auf jeden Fall Infektion" eher wenig.
In der zweiten grösseren Gruppe, in die das Männchen M3 später zog, war ein Tier von total 9 Tieren infiziert (9 Tiere inklusive M3 und W6, das infizierte Tier). Keine weiteren Infektionen.
Nun wäre es noch denkbar, dass alle infiziert waren, aber nur die drei mit den deutlichen Symptomen eben offensichtlich erkrankten. Finde ich bei Kontakt mit total 16-20 Tieren noch einigermassen plausibel. Aber wenn es so wäre, dann wäre es eher nicht besorgniserregend. Bei zwei Tieren, nämlich der Schwester von W6 und einem weiteren Männchen, das viele Jahre mit W6 eng verbunden war, lassen die Todesumstände zumindest EC in Frage kommen. Es sind aber auch Tumore, Blutgerinsel, Herzprobleme denkbar. Ich vermute daher eher, dass bei W6 und W7 eine vertikale Infektion durch die Mutter vorlag. Als ich die Tiere bekam, waren sie drei oder vier Monate alt, und damit war das Zeitfenster der Infektion schon lange zu.
april, ich habe mich etwas in den Thread oben eingelesen, aber noch nicht alles. Gibt es seit 2013 neuere Erkenntnisse?
Ganz bestimmt, aber ich kenne sie nicht.
3 Möhren
16.06.2020, 11:03
Vielen Dank, april. Diese Info ist sicher für viele Kaninchenhalter sehr interessant.
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