Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergesellschaftungen Zugezogene Häsin verstört
Ricarda123
04.06.2020, 10:29
Hallo,
Ich bin neu hier und hoffe, dass ich das alles richtig mache :D
Ich habe einen 6 Monate alten zwergwidder, der jetzt 3 Monate alleine war. Von einer Züchterin habe ich eine kleine Häsin gerettet. Sie ist ein Jahr alt und war schon 4 mal schwanger, 2 mal ist die Schwangerschaft gescheitert, 2 mal hat sie ihre Babys wohl verworfen, deswegen sollte sie jetzt geschlachtet werden. Ich hab sie zu mir genommen und einen neuen großen Stall gekauft und die beiden im Badezimmer zusammengesetzt. Nach viel Jagerei, ein bisschen rammeln hat sich die Lage nach 2 Tagen beruhigt. Jetzt geben sich die beiden meistens aus dem Weg, da die Häsin sehr verstört ist. Sie hat große Angst und quickt die ganze Zeit, sowohl wenn der Dicke zu ihr will, als auch wenn ich mich dem Stall nähere. Sie scheint mir sehr verstört durch die vorherige Besitzerin/Züchterin zu sein. Ich versuche mit viel Ruhe und Leckereien immer wieder mal nur meine Hand ruhig rein zuhalten etc und mein dicker beschnuppert sie auch gerne vorsichtig. Sie kauert sich dann aber immer zusammen und quiekt/grunzt. Ist bei der vergesellschaftung was schiefgegangen oder kann es wirklich sein, dass die kleine verstört ist? Ich habe auch etwas von scheinwangerschaften gelesen, dass sie komplett in Ruhe gelassen werden will, weil sie jetzt wieder denkt, dass sie schwanger ist??
Bin über eure Hilfe sehr dankbar!!
LG
Ricarda
Hallo und herzlich willkommen bei uns! Schön, dass du da bist. :wink1:
Mit Kaninchen, die aus solchen Verhältnissen kommen, ist es oft sehr schwierig und es fordert sehr viel Geduld.
Hast du die Häsin vom Tierarzt untersuchen lassen, bevor du die beiden zusammen gesetzt hast? Das ist auf jeden Fall immer sehr wichtig, um sich keine Krankheiten rein zu holen und die vorhandenen Tiere anzustecken.
Du sprichst von einem Stall, den du geholt hast. Magst du einmal zeigen oder erklären, wie groß der ist? Die Ställe, die man so im Handel bekommt sind nämlich viel zu klein. Da können dann schon bei der Vergesellschaftung große Probleme auftreten, wenn nicht ausreichend Platz vorhanden ist. Gerade bei solchen Tieren, die Angst haben, ist es wichtig, dass ausreichend Platz vorhanden ist, um sich auch aus dem Weg zu gehen. Schön wäre, wenn du den Ort der Vergesellschaftung einmal fotografieren könntest, damit man schaut, ob etwas zu verbessern ist, was die Situation für die Häsin angenehmer machen könnte.
Hast du schon mal auf unserer Homepage geschaut, wie man eine Zusammenführung durchführen sollte? Wir haben da sehr schöne Informationstexte, die schon sehr gut weiterhelfen können.
https://www.kaninchenschutz.de/informieren/verhalten/zusammenfuehrung
Ricarda123
04.06.2020, 11:45
Vielen Dank für die Antwort!
Ja ich habe mich schon ganz viel belesen, wie die Zusammenführung stattfinden sollte. Der Käfig an sich ist 1x2 Meter und das in zweistöckig, also haben sie im Stall 4qm. Die Hasen sind bei mir normalerweise freiläufig, also der Käfig ist immer offen und sie haben die ganze Wohnung zum rumlaufen, ich habe alles kaninchensicher gemacht. Ist zwar kein Garten, aber Platz haben sie auf jeden Fall! Nur traut sie sich noch nicht raus, sodass nur der Dicke momentan rausrennt. Die ersten Stunden hatte ich sie im Badezimmer, damit sie Platz zum wegrennen hatte und nicht gegen Käfigwände läuft.
Im Käfig ist oben ein Haus und eine heustation ein trinknapf und ein Futternapf. Unten ist ein kleines Dach zum verstecken und ein trinknapf, eine Trinkgflasche und ein Futternapf und Heu liegt in den Ecken.
Das Haupt Problem ist vor allem ihre große Angst, sie fühlst sich sehr bedroht..
Zum Tierarzt bin ich noch nicht gegangen, war ein blöder Fehler, das mache ich heute..
Jepp, die Tiere können sehr verstört durch eine solche Haltung sein. Für meinen verwitweten Kastraten holte ich 2009 eine ehemalige Zuchthäsin aus dem TH. Sie kam aus einer Beschlagnahmung. Da waren keine positiven Erfahrungen durch das kurze Zusammensetzen mit Rammlern da, meinen Blacky hat sie verkloppt die ersten 2 Wochen. Außerdem Angst vor Männern, Angst vor Händen, die von oben kommen usw. Die ZF mit meinem ruhigen Blacky war nach 2 Wochen durch, geputzt hat sie ihn aber erst nach einem halben Jahr. Es dauerte 2 Monate, bis sie nicht mehr in Häuschen flüchtete, wenn ich ins Zimmer kam und 2 Jahre bis die Angst vor Männern ganz weg war.
Es kann also alles mit Geduld gut werden! Von Hand füttern machst du schon, ich würde auch viel Zeit im Zimmer verbringen mit ruhigen Aktivitäten wie Lesen, am Handy daddeln, Handarbeiten... So gewöhnt sie sich an deine Anwesenheit. Ich habe damals stundenlang gegamt - und solange wollte sie dann doch nicht im Haus sitzen. :D Leckerchen, die sie mag, auf deine Beine legen usw.
Feli war total verschmust und sprang meinen Bruder, der auf dem sofa lag, eines Tages auf den Bauch. Das wünsche ich Euch auch.
Ricarda123
04.06.2020, 13:48
Oh je, das klingt wirklich gar nicht schön... Okey, dann werde ich mich einfach weiter in Geduld üben, die kleine ihr Ding machen lassen und hoffen, dass sie irgendwann merkt, dass nicht alle Menschen und Tiere ihr was Böses wollen.. sie ist ja auch erst ein Jahr alt, dann habe ich vielleicht noch Zeit, um ihr ein schöneres Leben zu zeigen
Genau, sie ist noch so jung, das wird! :umarm:
Alexandra K.
04.06.2020, 17:13
Ich würde den Käfig komplett dich machen da es eine Engstelle/Sackgasse ist.
Wenn sie frei laufen brauchst Du den ja auch nicht. Futterstellen etc. einfach auf den Boden stellen. Käfigunterschalen z.B. eignen sich super als Fressplatz: da kann man essen und direkt alles wieder raus lassen :-)
Hallo Ricarda und auch von mir herzlich Willkommen,
persönlich schließe ich mich Alexandra an.
Gerade weil die kleine auch Angst vor dem Rammler hat, würde ich Dir ebenfalls zu Raten den Käfig abzubauen und statt dessen vielleicht ein Gehege von 4qm aufzustellen in dessen dann eine Käfigschale zur Toilette und viele Verstecke und Futter-/Wasserplätze drin stehen.
In dem Käfig kann sie gar nicht richtig dem Rammler ausweichen, wenn sie mag und allgemein bietet der Käfig auch keinen Platz, um sich vernünftig aus dem Weg zu gehen, weil die 4qm auf einer Ebene und nicht über Etagen angeboten werden.
Da sie sich noch nicht raus traut wird es jedes mal stressig für sie, wenn der Rammler zum fressen oder trinken den Käfig aufsucht.
In einem Gehege kann sie selbst entscheiden in welchem Tempo sie sich ihm und auch Dir nähern möchte.
Wenn Du kein Gehege aufstellen möchtest, würde ich trotzdem dazu Raten dann viele Futter und Verstecke in der Nähe der Käfigschale aufzustellen, damit sie sich langsam an die Wohnung gewöhnen kann.
Liebe Grüße
Amber
Katja F.
06.06.2020, 21:41
Oh je:ohje:, die Kleine hat bestimmt sehr viel mitgemacht. :ohje: Toll, das du sie gerettet hast.:love:
Ich denke, sie wird ihre Zeit brauchen, aber mit Geduld und Liebe wird das klappen. Ich finde es gut, das du "mit der Hand" immer mal wieder Kontakt aufnimmst, ohne dich aufzudrängen. :good:
Ich denke auch, das es gut den Stall erstmal "dicht zu machen", so dass darin keine brenzligen Situationen entstehen können. Ich würde den Beiden dann auch mehrere Verstecke und Futterstellen anbieten. Gut eignen sich für solche Zwecke erstmal auch gut Karton mit mehreren Eingängen. Und genug Platz um sich notalls auch mal aus dem Weg zu gehen, haben sie ja. Das ist immer gut.
Liebe Grüße
Katja
Ricarda123
07.06.2020, 21:26
Kleines Update :)
Der Tierarzt hat ein Ok gegeben, die kleine ist vollkommen gesund und mittlerweile kuscheln und futtern die beiden such schon zusammen. Sie fühlt sich bei ihm glaube ich sicher. Nur vor mir hat sie immer noch Angst, versteckt sich dann bei ihm, was für die beiden ja erstmal ein super Zeichen ist. Ich werde nicht aufgeben, ihr zu zeigen, dass ich ihr nichts Böses tue. Sie kommt beim freilaufen, wenn ich ruhig sit he such manchmal zum schnuppern, nur Hand nach ihr ausstrecken geht gar nicht, da ist sie so traumatisiert. Aber ich freue mich zu sehen wie sie innerhalb von einer Woche so aufgetaut ist (zumindest gegenüber von meinem Dicken) 😊
Danke euch alles für eure Hilfe und Ratschläge!!
Lg Ricarda
Oh das lässt ja hoffen. Ich freue mich für die Kleine. Alles Gute weiterhin. :taetschl:
Das ist doch super! :flower:
Katja F.
12.06.2020, 11:19
:froehlich:Klasse. Weiterhin alles Gute.:umarm:
Superfluffy
20.06.2020, 20:59
Das ist doch eigentlich ein super Fortschritt in der relativ kurzen Zeit.
Wenn sie sich jetzt so gut mit ihrem neuen Mann versteht wird sie sich sicher noch einiges bei Ihm abgucken.
Am besten "ignorierst" Du sie erstmal, also normal an ihr vorbeigehen, Futter und Leckerlie zum selbst nehmen in geringenm Abstand ablegen.
Wenn sie Dich mit dem Großen interagieren sieht, kommt sie mit der Zeit sicher von ganz allein gucken was das ist.
Bei meiner Nouri hat das auch einige Wochen gedauert aber jetzt ist sie ganz zahm (bei mir, bei Fremden noch nicht so).
Ich bin mir ganz sicher, dass sie wenn sie aufgetaut ist umso mehr Liebe einfordern wird.
Alles Gute bis dahin!
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