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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaninchen mag nichts mehr essen



juma
07.05.2020, 10:16
Hallo liebe Kaninchenfreunde

ich schreibe euch heute, weil ich nicht mehr weiter weiß. Mein Weibchen "Diva" hat Ende März angefangen zu speicheln und hat das Fressen eingestellt. Wir sind direkt zum Tierarzt gefahren.
Der hat eine Wunde in der Schleimhaut im Maul festgestellt. Wir haben Antibiotika und Schmerzmittel bekommen und ab da an angefangen zu füttern.
3 Wochen mussten wir füttern bis es besser wurde. Danach konnten wir 1 Woche "Pause" machen, weil sie selbstständig gefressen hatte. Trotzdem war sie da schon durch das "nur zwangsfüttern" dünner geworden.
Nach der 1 Woche fing sie plötzlich von jetzt auf gleich an zu speicheln und das stärker als davor. Also wir direkt wieder hin. Die konnten nichts finden, nur das die Wunde im Maul ein bisschen abgeheilter war. Also haben wir wieder angefangen zu füttern. Nach einer Woche habe ich beschlossen Sie in Narkose zu legen und die Zähne und so zu machen. Dies wurde am 27.04 auch gemacht. Sie hatte nur "kleine" Zahnspitzen, nichts was ihr wehgetan haben könnte, meinte der Tierarzt. 1 Tag hat sie gebraucht um einigermaßen wieder fit zu werden.
Wir haben Sie weiterhin gefüttert. Außerdem gebe ich ihr Bene bac und Simeticon. Leider wurde es nicht besser.
Sie hat immer noch nichts gefressen und hat auch weiterhin täglich paar gramm abgenommen.
Also habe ich darauf bestanden Sie zu röntgen. Der Tierarzt hat ungern zugestimmt, weil sie schon soviel abgenommen hat.
Sie wurde am Dienstag, 05.05., geröntgt.
Dabei wurde festgestellt, dass Sie einen "Draht" im Ober- und Unterkiefer hat. Den oberen konnten Sie operativ entfernen, der untere nicht. Die Wunde im Maul ist auch immernoch da. Jetzt sind bereits 2 Tage um, aber Sie frisst immer noch nichts, speichelt wieder ein bisschen und seit der OP hat sie sich nicht wirklich aktiv gezeigt.
Sie verliert täglich ein paar Gramm, trotz das wir ihr regelmäßig zufüttern.
Ich habe ihr auch sehr viele frische Kräuter, Löwenzahn, Samen, Salate, geraspeltes, Breiiges und so angeboten, leider nimmt sie nichts freiwillig. Und wenn, dann nur immer 3-4 happen und dann wars das auch schon.
Habt ihr irgendwelche Tips für mich, da ich mittlerweile an einen Punkt bin, wo ich absolut nicht mehr weiter weiß und ich Diva nicht verlieren will.

Rabea
07.05.2020, 10:27
Hallo und willkommen hier,
das hört sich nicht so gut an.
Ich muss mal nachfragen: was ist ein "Draht" im Kiefer?
Kann mir da nichts drunter vorstellen.
Wurde ein blutbild gemacht? Neben Kiefer/Zähne kann z.b. auch kranke Niere zu speicheln und übÜbelkeit führen. Meine Kaninchen mit niereninsuffizienz mochten aufgrund von Unwohlsein nichts fressen und haben gespeichelt. Nur als Idee.

Hättest du noch einen anderen Tierarzt, der seine Meinung abgeben kann? Ich finde es etwas befremdlich, dass dein Tierarzt so spät geröntgt hat. Vielleicht kennt er sich nicht ausreichend mit Kaninchen aus.

Erstmal gedrückte Daumen für euch :umarm:

Fellfie
07.05.2020, 10:30
Warum ist Draht in Anführungszeichen gesetzt? Wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr nach längerem Probieren und Suchen die Ursache gefunden: metallische Fremdkörper im Maul und nur der Fremdkörper aus dem Oberkiefer konnte entfernt werden, aus dem Unterkiefer nicht? Bekommt sie Schmerzmittel? Wie hat sich der Tierarzt bezüglich der Prognose für dem Fremdkörper im Unterkiefer geäußert? Besteht da die Chance, dass der sich irgendwie abkapselt oder so und das Kaninchen noch mal schmerzfrei wird? Gibt es vielleicht die Möglichkeit, sich bezüglich der Entfernung des Drahtes aus dem Unterkiefer noch mal eine Zweitmeinung einzuholen? Dass sich ein anderer, OP-erfahrener Tierarzt mit deinem aktuellen abspricht und es dann noch mal versucht?
Einen Fremdkörper einfach im Maul zu belassen ist ja irgendwie keine Lösung. Man merkt Diva ja an, dass es ihr damit gar nicht gut geht...

juma
07.05.2020, 10:47
der "Draht" sieht aus wie ein kleiner Metallischer Faden. Wie der aufgenommen wurde und wann, kann weder ich noch der Tierartz sagen, da diese Situation für Ihn auch komplett neu war. Sowas hätte er noch nicht gesehen.
Er hat gesagt, dass sie wahrscheinlich mit dem Draht im Unterkiefer leben kann, da er versucht hat, ob Sie Schmerzen hat.
Ansonsten müsste das im CT entfernt werden, aber das könnte Sie durch ihre momentane Situation eventuell nicht packen.

Ich versteh auch nicht, warum die Wunde im Maul nicht abheilt. Immerhin ist die schon seit mind. Ende März da. Und da Kaninchen ja nicht immer direkt anzeigen, wenn Sie was haben, muss sie sich die Wunde bereits viel früher zugezogen haben.

Teddy
07.05.2020, 16:51
Durch die OP und die noch vorhandene Wunde wird sie Schmerzen haben, die sie beim Fressen behindern. Bis das abgeheilt ist und keine Schmerzen mehr macht, kann schon eine gute Woche dauern. Das geht nicht in wenigen Tagen. Dazu kommt, dass manche Tiere Angst vor den Schmerzen haben und fürchten, wenn sie das Fressen anfangen, wird es wieder weh tun.
Ich hatte gerade eine Beratung zu einem Meerschweinchen. Die Tä hatte dem Tier in Narkose die Zähne korrigiert und alles wäre gut. Das Tier fraß aber auch zwei Wochen danach noch nichts. Ta Kontrolle ergab keinen Befund an den Zähnen, aber nach wie vor eine große wunde Stelle an der Schleimhaut und es gab den Rat, das Tier einschläfern zu lassen, da es massiv abgenommen hatte und das wohl nichts mehr werden würde... Auf meinen Rat päppelte sie das Tier bis zur Sättigung nach meinem Rezept (der Brei schmeckte dem Tier auch viel besser, als CC) und suchte einen Ta auf, der auch auf Zahnheilkunde spezialisiert ist und auch hier im Forum empfohlen wurde. Das Maul wurde mit einem Endoskop untersucht, die Zähne geröngt. Das Tier hatte inzwischen etwas zugenommen und während der OP mußten 4 Zähne gezogen werden. Andere Zähne stehen sehr schief und müssen weiterhin korrigiert werden. Obwohl die erste Tä gesagt hatte, es wäre alles in Ordnung. Das Tier wurde weiterhin gepäppelt und immer mal mit Futter vor der Nase zum Fressen animiert. Aber es dauerte dann noch gut 10 Tage, ehe sie mal einen Happen nahm und dann wurde nach längeren Fresspausen über Nacht morgens auch mal selbst was gefressen. Doch es dauerte lange, bis das Tier merkte, es kann fressen. Inzwischen geht es dem Tier wieder gut.

Ich würde daher hier weiterhin gut päppeln und versuchen einen Ta zu finden, der sich mit Zähnen und Kiefer auskennt, um dem Problem auf die Spur zu kommen. Ob der metallische Faden die Ursache ist, weiß man auch nicht. Bisher hatte sie damit ja offensichtlich kein Problem.

Hier mal mein Päppelbrei Rezept:
Für Päppelbrei gebe ich den Inhalt eines Teebeutels mit Magen-Darmtee oder Fenchel-Anis-Kümmeltee in eine Tasse und etwas kochendes Wasser drauf, ca. ein drittel der Tasse. Nach 10 Minuten gebe ich 1-2 Teelöffel von den Cuni complete dazu und lasse das ca. 15 Minuten quellen, und dann gut durchrühren, dass ein Brei daraus wird. Dann noch Möhrenbrei aus dem Gläschen dazu, ca. 4 Teel., ich gebe noch einen bis zwei Teelöffel voll Instant Haferflocken dazu, evlt. noch mit Wasser ergänzen, dass ein Brei daraus wird, der gut durch die Spritze geht. Hast du eine Critical Care Spritze mit großer Öffnung vorne? Wenn der Brei nicht zu dick ist, kannst du ihn damit einfach aufziehen. Der Brei ist sehr nahrhaft und wird hier gern genommen. Dann muß man auch nicht so oft päppeln, er hält länger vor und das Tier hat nicht so oft den Streß. Durch den Teekräuteranteil regt er auch die Verdauung und damit den Appetit an. Meine nehmen den Brei gerne leicht angewärmt im Wasserbad.

Alles Gute für Euch :umarm:

Katja F.
07.05.2020, 16:57
Hallo,
oh je:ohje:, Mensch die arme Maus.:ohje: So etwas hab ich auch noch nie gehört.
Mein McGee hat damals stark gespeichelt als er einen eitrigen Backenzahn hatte, den haben wir mit Strepdipen behandelt.
Kann es vielleicht auch sein, das sie durch den Draht eine Entzündung hat? Immerhin ist es ja ein Fremdkörper. Ich würde auch mal ein Blutbild machen lassen, um auch unter anderem nach den Entzündungswerten zu schauen.
Ohne deinen TA schlecht machen zu wollen oder dergleichen, aber ich finde es auch komisch, das er widerwillig und so spät geröngt hat.
Vielleicht ist das Schmerzmittel auch zu niedrig dosiert, das sie noch Schmerzen hat beim Futtern?
Ich drücke fest die Daumen für deine Maus.:umarm:

Simmi14
07.05.2020, 18:11
Pieckt der Draht irgendwo in die Schleimhaut? Ist der eingewachsen, so dass so ein Entzündung entstanden ist? Der Körper versucht ja Fremdkörper so rauszubekommen, solange der Draht nicht weg ist, wird das eher nicht abheilen?
:umarm:

jazzpaula
07.05.2020, 18:39
Zunächst mal tut es mir leid, dass es Deiner Diva nicht gut geht.

Hat der Tierarzt denn begründet, weshalb er den Draht nicht entfernen kann? Ich meine nämlich auch, das ist ein Fremdkörper und der gehört da nicht hin.

Im Mäulchen kommt halt nicht so gut Luft hin wie an oberflächlichen Wunden, da ist die Heilung meistens länger. Wird denn regelmäßig gespült?

Wünsche Euch alles Gute.

Teddy
15.05.2020, 15:21
Wie geht es Diva jetzt?