neli
06.05.2020, 13:26
Hallo zusammen,
meine kleine 4-jährige Amicelli hat eine furchtbare Diagnose erhalten.
Los ging es mit einem Routinebesuch bei meinem Tierarzt in Trier. Dort lasse ich immer die Krallen schneiden, Zähnchen, Ohren, Augen checken. Diesmal wurden meine beiden Mäuse auch geimpft - RH1/RDH2, Myxo. Der Tierarzt meinte noch "Alles super." Prima, dachte ich. Wie falsch es doch war. Am liebsten würde ich gegen den Tierarzt vorgehen.
Ami war am Abend am Tag der Impfung anders drauf, sie war eher ruhig, zog sich zurück und gemümmelt hat sie nur das, was man ihr direkt vor der Nase hielt. Schließlich entschloss ich mich, meine beiden Plüschdamen zu nehmen und mit beiden zur Tierklinik Elversberg zu fahren, da ich Probleme mit dem Magen vermutete. Die TKE hat der Maus bei einer Magenüberladung schon 2x das Leben gerettet. (Mittlerweile habe ich jetzt auch erfahren, dass die Tierklinik auf der Liste der Zahntierspezialisten zu finden ist.)
Dort angekommen die Horrornachricht. Verdacht auf ein Kieferabzess, Zahnentzündungen, eine kleine Wunde im Mäulchen. Ein Stiftzahn, der Auslöser des ganzen Übels, wurde in einer Not-Narkose abgeschliffen. Es wurde ein neuer Termin zur Anfertigung von Röntgenbildern vereinbart, aufgrund von Corona und akuter Terminvergabe erst 14 Tage später. Ich habe Antibiotika (Barytril), Schmerzmittel (Metacam) und BeneBac mitbekommen. All dies sollte ich ihr bis letzten Samstag geben.
Bei der Aufnahme der Röntgenbilder bestätigte sich leider der Verdacht. :bc: Die Tierärztin erklärte mir die Röntgenbilder, aber ich habe irgendwie gar nichts aufnehmen können, so fertig hat es mich gemacht. Obendrauf wurden noch Veränderungen in der Gebärmutter festgestellt.
Anbei ein Ausschnitt der Diagnose:
Bei einer OP müsste man im linken Unterkiefer alle 5 Backenzähne ziehen sowie den lokalen Unterkieferabszess (vom 1. Backenzahn ausgehend) resezieren, dafür muss man einen Zugang durch den Knochen von außen machen (post OP muss hier eine Drainage eingelegt werden), zudem die ersten beiden Backenzähne im linken Oberkiefer ziehen. Wahrscheinlich in einer 2. Sitzung (ggf. auch zusammen mit der Kastration) noch den 1. Backenzahn im rechten Oberkiefer, den 2. würden wir zunächst belassen. (...) Zudem ist möglich, dass die Gebärmutter bereits tumorös verändert ist. (...), ich denke leider, dass Amicelli ein Patient ist, bei dem es keine richtige Entscheidung (aggressive Chirurgie versus palliatives Vorgehen) gibt!
Derzeit geht es Amicelli gut, sie futtert genüsslich, rennt durch das Gehege, popcornt gelegentlich und lässt sich entspannt auf die Seite plumpsen. Wüsste man nicht, was in ihr schlummert, würde man annehmen, sie sei kerngesund.
Ich habe die Tage ein Telefongespräch mit der Ärztin der TKE.
1) Ich habe gelesen, dass Drainagen eine veraltete Methode darstellen, da Kanincheneiter so zähflüssig ist, dass er nicht von alleine abläuft und beim Spülen nur die Röhrchen verstopfen würde. Stattdessen soll auch die Verwendung eines Septocolschwammes viel bessere Ergebnisse erzielen. Das Ninchen würde Stress und Schmerzen durch das Ausbleiben der Spülungen erspart bleiben. Ich würde es gerne ansprechen, was aber, wenn die Klinik nicht mit solchen Schwämmen arbeitet? Suche ich mir dann eine andere? Die Tierärztin wurde mehrfach in einer Kieferabzess FB-Gruppe empfohlen.
2) Beste Heilungsergebnisse erzielt man mit der Vergabe zweier unterschiedlicher Antibiotika und dem Penicillin namens Veracin. Ist das korrekt? Leider habe ich gelesen, dass Veracin nicht mehr erhältlich ist, welche Alternative gibt es dann?
3) Wie spült man eine Wunde richtig? Ich muss mich da irgendwie seelisch drauf einstellen, weil ich Wunden absolut nicht sehen kann und ich da echt eine Mimose bin. Letztens bin ich in ein Ohrring getreten, das hat mich fast aus den Socken gehauen. Spülen mit 3% Wasserstoffperoxid und anschließend mit Prontosan soll am besten sein. Danach noch etwas auf die Wunde - Prontosangel, Barytrilgel oder gar Manuka-Honig. Wer hat hier Erfahrungen?
4) Worauf sollte ich die Tierärztin unbedingt ansprechen? Zunächst müssen die Lungen kontrolliert werden, ob nicht Metastasen vorhanden sind. (Hoffentlich nicht). Dann sollte ich unbedingt ein Antibiogramm veranlassen. Ein CT habe ich angefragt, sie meinte aber, ein CT würde keinen neuen Erkenntnisse bringen.
5) Wie würdet ihr euch entscheiden, wenn Amicelli euer Tier wäre? Ich habe sie unendlich lieb. Sie ist so eine liebe, kleine Maus.
Ich bitte um Erfahrungsberichte und Rat, bin fix und fertig.
meine kleine 4-jährige Amicelli hat eine furchtbare Diagnose erhalten.
Los ging es mit einem Routinebesuch bei meinem Tierarzt in Trier. Dort lasse ich immer die Krallen schneiden, Zähnchen, Ohren, Augen checken. Diesmal wurden meine beiden Mäuse auch geimpft - RH1/RDH2, Myxo. Der Tierarzt meinte noch "Alles super." Prima, dachte ich. Wie falsch es doch war. Am liebsten würde ich gegen den Tierarzt vorgehen.
Ami war am Abend am Tag der Impfung anders drauf, sie war eher ruhig, zog sich zurück und gemümmelt hat sie nur das, was man ihr direkt vor der Nase hielt. Schließlich entschloss ich mich, meine beiden Plüschdamen zu nehmen und mit beiden zur Tierklinik Elversberg zu fahren, da ich Probleme mit dem Magen vermutete. Die TKE hat der Maus bei einer Magenüberladung schon 2x das Leben gerettet. (Mittlerweile habe ich jetzt auch erfahren, dass die Tierklinik auf der Liste der Zahntierspezialisten zu finden ist.)
Dort angekommen die Horrornachricht. Verdacht auf ein Kieferabzess, Zahnentzündungen, eine kleine Wunde im Mäulchen. Ein Stiftzahn, der Auslöser des ganzen Übels, wurde in einer Not-Narkose abgeschliffen. Es wurde ein neuer Termin zur Anfertigung von Röntgenbildern vereinbart, aufgrund von Corona und akuter Terminvergabe erst 14 Tage später. Ich habe Antibiotika (Barytril), Schmerzmittel (Metacam) und BeneBac mitbekommen. All dies sollte ich ihr bis letzten Samstag geben.
Bei der Aufnahme der Röntgenbilder bestätigte sich leider der Verdacht. :bc: Die Tierärztin erklärte mir die Röntgenbilder, aber ich habe irgendwie gar nichts aufnehmen können, so fertig hat es mich gemacht. Obendrauf wurden noch Veränderungen in der Gebärmutter festgestellt.
Anbei ein Ausschnitt der Diagnose:
Bei einer OP müsste man im linken Unterkiefer alle 5 Backenzähne ziehen sowie den lokalen Unterkieferabszess (vom 1. Backenzahn ausgehend) resezieren, dafür muss man einen Zugang durch den Knochen von außen machen (post OP muss hier eine Drainage eingelegt werden), zudem die ersten beiden Backenzähne im linken Oberkiefer ziehen. Wahrscheinlich in einer 2. Sitzung (ggf. auch zusammen mit der Kastration) noch den 1. Backenzahn im rechten Oberkiefer, den 2. würden wir zunächst belassen. (...) Zudem ist möglich, dass die Gebärmutter bereits tumorös verändert ist. (...), ich denke leider, dass Amicelli ein Patient ist, bei dem es keine richtige Entscheidung (aggressive Chirurgie versus palliatives Vorgehen) gibt!
Derzeit geht es Amicelli gut, sie futtert genüsslich, rennt durch das Gehege, popcornt gelegentlich und lässt sich entspannt auf die Seite plumpsen. Wüsste man nicht, was in ihr schlummert, würde man annehmen, sie sei kerngesund.
Ich habe die Tage ein Telefongespräch mit der Ärztin der TKE.
1) Ich habe gelesen, dass Drainagen eine veraltete Methode darstellen, da Kanincheneiter so zähflüssig ist, dass er nicht von alleine abläuft und beim Spülen nur die Röhrchen verstopfen würde. Stattdessen soll auch die Verwendung eines Septocolschwammes viel bessere Ergebnisse erzielen. Das Ninchen würde Stress und Schmerzen durch das Ausbleiben der Spülungen erspart bleiben. Ich würde es gerne ansprechen, was aber, wenn die Klinik nicht mit solchen Schwämmen arbeitet? Suche ich mir dann eine andere? Die Tierärztin wurde mehrfach in einer Kieferabzess FB-Gruppe empfohlen.
2) Beste Heilungsergebnisse erzielt man mit der Vergabe zweier unterschiedlicher Antibiotika und dem Penicillin namens Veracin. Ist das korrekt? Leider habe ich gelesen, dass Veracin nicht mehr erhältlich ist, welche Alternative gibt es dann?
3) Wie spült man eine Wunde richtig? Ich muss mich da irgendwie seelisch drauf einstellen, weil ich Wunden absolut nicht sehen kann und ich da echt eine Mimose bin. Letztens bin ich in ein Ohrring getreten, das hat mich fast aus den Socken gehauen. Spülen mit 3% Wasserstoffperoxid und anschließend mit Prontosan soll am besten sein. Danach noch etwas auf die Wunde - Prontosangel, Barytrilgel oder gar Manuka-Honig. Wer hat hier Erfahrungen?
4) Worauf sollte ich die Tierärztin unbedingt ansprechen? Zunächst müssen die Lungen kontrolliert werden, ob nicht Metastasen vorhanden sind. (Hoffentlich nicht). Dann sollte ich unbedingt ein Antibiogramm veranlassen. Ein CT habe ich angefragt, sie meinte aber, ein CT würde keinen neuen Erkenntnisse bringen.
5) Wie würdet ihr euch entscheiden, wenn Amicelli euer Tier wäre? Ich habe sie unendlich lieb. Sie ist so eine liebe, kleine Maus.
Ich bitte um Erfahrungsberichte und Rat, bin fix und fertig.