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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tränendes Auge, Kaninchenschnupfen



Raupe
10.04.2020, 12:41
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal euren Rat. Ich hab 2 chronische Schnupfer. Josef, der jetzt seit ca. einem Jahr bei mr lebt hat einen leichten Schub (ansonsten ist er trocken).
Das ist jetzt der 2. Schub, seit er bei mir ist. Das äußert sich gerade so, dass sein linkes Auge klar tränt und er ab und zu trocken niest. Er wirkt auch einen Tacken schlapper und schläfriger als sonst und isst etwas weniger. Aber nicht so, dass ich mir wegen des Allgemeinbefindens Sorgen machen würde. Insgesamt ist er noch recht fit.
Beim letzten Schub war das genauso. Sein linkes Auge hat klar getränt, danach hat er angefangen leicht zu schnupfen (damals allerdinrgs mit eitrigem nasenausfluss, aber auch nicht viel). Beim ersten Schub war ich sofort beim Tierarzt und er hat 10 Tage Baytril und 10 Tage Polyspectran Tropfen in die Augen bekommen. Ich hatte nicht den eindruck, dass die Ab's es bringen (is ja eh so ne Sache beim Schnupfen). Auch unter den Augentropfen war der Ausfluss erst nach 7 Tagen weg. Ich hatte damals eher den Eindruck, dass die pflanzliche Behandlung, die ich parallel gefahren habe, wirksamer war.
Daher bin ich jetzt nicht direkt zum TA (zumal die Symptome noch leichter waren als beim letzten Mal) und geb ihm folgendes: Rodicare Pulmo, Rodicare immun und Angocin. Das Auge spüle ich jeden Tag mit NACL und geb ihm Euphrasia Augentropfen.
Bis jetzt ist das Auge nicht wirklich besser (er hat das jetzt seit 4 Tagen), aber auch nicht schlechter. Der Ausfluss ist nach wie vor klar. Ich bin jetzt unsicher was ich machen soll, weil ich das auch nicht verschleppen will. Wenn ich Samstag einen guten TA gefunden hätte, der offen hat, wär ich dort hingegangen, bei uns is aber gerade überall nur Notdienst und das is etwas problematisch.
Ich habe noch eine Tube Posifeniscol hier, die auch noch gut ist und überlege jetzt ob ich ihm das vl. zur Sicherheit doch geben soll. Andererseits ist der Ausfluss halt einfach nur klar, das Auge nicht gerötet und gar nix.
Das es die Zähne sind glaube ich nicht, weil es beim letzten mal ja genauso war und dann wieder weg ging. Wenn es die Zähne wären, hätte er ja durchgängigen Ausfluss haben müssen, oder? Das letzte halbe Jahr waren beide Augen trocken. Ob der TNK durchgängig ist kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich überlege also was ich machen soll. Entweder so weiterbehandeln wie bisher und Dienstag gleich zum TA oder doch schon jetzt Posifenicol geben? Was würdet ihr machen?

Kuragari
10.04.2020, 14:37
Ich hatte das bei 3 unterschiedlichen Tierchen so, dass sie gegen Ende des Winters und kurz vor Beginn der Wiesenfütterung mal Zahnprobleme hatten (bzw. eines sich stark verschlechterte) und dann eingeschliffen werden mussten. Also 2 von den 3en hatten sonst niemals Zahnprobleme, das 3. Tierchen leider im Winter häufiger als im Sommer schon.

Ansonsten kann ich dir zum Thema Kaninchenschnupfen nichts sagen, weil ich noch keine Kaninchen damit zu Hause hatte.

Raupe
10.04.2020, 15:02
Ja, mit Zahnproblemen hab ich auch schon viel Erfahrung, genau wie mit Schnupfen. Mein TA ist zum Glück auf Zähne spezialisiert.
Ich glaub aber eher nicht, dass es Zähne sind, weil es ja beim letzten Schub die gleichen Symptome waren und es wieder weg ging. Aber ausschließen kann ich es natürlich nicht. Wenn es bis Dienstag nicht besser ist geh ich definitiv zum TA.
Alle meine Schnupfer hatten zum Schluss Probleme mit den Augen. Aber das waren dann alles schon ältere Tiere und nasse Schnupfer. Bei meinem Blümchen ist das mit den Augen total extrem. Ich hab da auch mal Kopfröntgen lassen und in die Zähne unter Ultraleichtnarkose schauen lassen. Damals sagte mein Tierarzt er hätte nahezu noch nie bei einem Kaninchen so gute Zähne gesehen. Da kommt es also definitiv vom Schnupfen...

jazzpaula
10.04.2020, 15:04
Habt ihr mal geschaut, ob der Tränen-Nasen-Kanal durchgängig ist? Das ist ja auch oft bei tränenden Augen nicht der Fall.

Raupe
10.04.2020, 15:09
Hey, da ich noch nciht beim TA war kann ich das ja leider - wie schon geschrieben - noch nicht beurteilen.

Kuragari
10.04.2020, 15:09
OK aber ist doch schonmal gut, dass es nicht die Zähne sind. Bei Schnupfen kenne ich mich jedenfalls nicht aus, aber lese gespannt mit und hoffe, dass etwas gutes Empfohlen werden kann.

Raupe
10.04.2020, 15:17
Bei Josef weiß ich es halt nicht. Bei Blümchen, seinem Partner sind es nicht die Zähne, da hat der TA das geprüft.
Das es bei Josef nicht die Zähne sind ist meine Vermutung, weil es beim letzten Schub mit dem Auge genau so war und mit AB nach 7 Tagen wieder weg ging und die Augen 5 Monate danach immer trocken waren.

Keks3006
10.04.2020, 23:55
Hab ich gerade auch exakt so. Tränendes Auge, sonst keine Schnupfensymptome, aber auch keine andere Ursache. Meiner ist auch kein Zahni, muss nur alle paar Jahre mal nach dem Winter eingeschliffen werden, aber das wurde bereits gemacht.

Gerade bekommt er AB-Augentropfen, sonst nichts. Ein Mädel in der Gruppe hat das Problem jetzt auch und bekommt die Tropfen auch. Ist hartnäckig, aber wird besser.

Mein Schnupfer mit Rotznase bekommt derzeit auch Rodicare Pulmo und Umjo Pet, schlägt super an und AB möchte ich daher auch nicht geben.

Teddy
11.04.2020, 01:38
Plötzlich tränendes Auge hatte ich gerade bei meinem 3jährigen Manni. Er ist kein Schnupfer und hatte noch nie Probleme dieser Art. Es fing mit leichtem feucht sein an und dann war mehrmals tägl. weißer Schleim im Augenwinkel. Alles nur wenig. Aber nach einigen Tagen war das Augenlid dick und rot und alles sehr warm. Ta gab Augensalbe Gentadexa, wie üblich. Da Manni sehr klein ist, wurde das TNK spülen als eher nicht möglich angesehen. Mir wurde gleich gesagt, dass sowas leicht chronisch wird. Nach 7 Tagen ohne Wirkung besuchte ich den nächsten Ta. Nach mühsamen Versuchen die Erkenntnis, der TNK geht auch mit Spülen nicht durch. Neue Salbe, reines AB. Hinweis, kann sein, dass das nicht weg geht und immer tränt. Die Entzündung ging langsam zurück, die Rötung ließ nach. Ich spülte tägl. zusätzlich mit NaCl indem ich die Tropfen ins Auge gab und den TNK von unten nach oben ausmassierte. Es kam immer grauer Schleim mit heraus. Ich spülte so oft, bis die Flüssigkeit 2mal klar kam. Nach 10 Tagen Ab keine Änderung. TNK ließ keine Flüssigkeit durch, es kam immer noch grauer Schleim raus, mehrmal tägl. Schleim im Augenwinkel. Daraufhin bestellte ich Vitamycin Salbe. Damit habe ich bei meinem Pferd jede Augenentzündung und jedes Tränen wieder in den Griff bekommen. Ich spülte weiterhin 2mal tägl. mit NaCl und gab 3x tägl. die Salbe ins Auge. Das Auge war irgendwann wieder klar, die Entzündung komplett weg, der TNK immer noch zu. Nun gab ich 2mal tägl. Euphrasiatropfen und 1mal Vitamycin Salbe. Schließlich kam kein Schleim mehr beim Spülen und auch in den Augenwinkeln sammelte sich kein Schleim mehr. Der TNK war noch immer zu. Ich spülte weiter und gab weiter 2-3 mal Euphrasia Tropfen. Schließlich merkte ich beim Ausmassieren, dass ein Teil der Flüssigkeit nicht wieder nach oben heraus kam. Ich massierte die Euphrasitropfen nach unten aus und anch eienr weiteren Woche war der TNK frei. Ich gab noch gut 10 Tage die Euphrasiatropfen und seitdem ist das Auge frei und gesund. Das ganze hat sehr viele Wochen gedauert, aber ich wußte, ich krieg es hin. Man muss nur lange genug Geduld haben und darf nicht aufgeben. Man muss solange dran bleiben, bis gut ist.
https://www.fuetternundfit.de/vitamycin-augensalbe.html
Gegen Schnupfen gebe ich Echinacea compositum. Gerade in leichteren Fällen oder im Anfangsstadium kann man damit noch gute Besserung erzielen. Auch hier muss man manchmal längere Zeit dran bleiben. Diese Dinge gehen schnell in einen chronischen Zustand über und den wird man, wenn überhaupt, nur los, wenn man entsprechend lange behandelt.

Keks3006
11.04.2020, 09:25
TNK ist hier durchgängig, es gibt auch keine Schwellung oder Rötung der Schleimhäute.

Echinacea comp. hat hier bisher übrigens noch keinem einen spürbaren Erfolg gebracht, wie Homöopathie insgesamt in Bezug auf Schnupfen... Versuche ich zwar zusätzlich immer mal wieder, aber ohne nennenswerten Effekt.

Raupe
11.04.2020, 13:55
Hallo zusammen,

lieben Dank für die Tipps.
Leider ging es Josef doch schlechter, er hat kaum gegessen und wirkte matt. Ich hab nen Tierarzt gefunden, der heut offen hat und bin hin.
Es kam dann auch etwas Eiter aus dem TNK. Die Tierärtin hat mit Otoskop in den Mund geschaut. Sie sah dort keine Spitzen, aber eine Backe war etwas gerötet und sie hat in einer Ecke eine Eiterflocke gesehen.
Er bekommt jetzt Baytril, 4-5 Mal am Tag antiobiotische Augentropfen und Metacam. Ich hab ihm jetzt eingeweichte Cunis, Päppelbrei, klein geraspelte Möhre, kleingeschnittene Wiese und klein geschnittenes Möhrenkraut angeboten. Letzteres hat er genommen.
Am Dienstag ruf ich gleich bei meinem Haustierarzt an und lass unter Sedierung bei die Zähne schauen, ggf. auch Kopfröntgen und bei den TNK. Er ist super gut, kennt sich mit Kaninchen aus und ist auf Zähne spezialisiert.
Oh man, ich hoffe echt, es ist nur was Kleines, dass die Tierärztin so nicht sehen konnte. Ich hab das alles schonmal durch mit nem Zahni :heulh:
Generell hab ich schon viel durch und manchmal macht mich das echt fertig...ihr kennt das sicher. Erst vor ein paar Wochen hatte josef ne schlimme Magenüberladung und war 3 Tage stationär....
Manchmal fragt man sich echt, warum einen das so trifft mit den vielen Krankheiten....andererseits denk ich mir dann auch: Bei mir sind die Nins in guten Händen und ich hab n guten TA....wenn sie jetzt irgendwo als Kinderspielzeug wären, wär das sicher nicht so gut....da heißt es dann: Lag auf einmal tot im Stall....
@Teddy. Danke für die vielen Hinweise! Bei meinen Schnupfern war es bisher immer so, dass sie wenn sie alt waren eigtl. alle Probleme mit den Augen bekamen, die dann auch chronifizierten. Bei meinem Samson habe ich insgesamt 7 versch. Augentropfen probiert und nichts hat geholfen. Bei Blümchen ist das auch so, dass das unter AB mit den Augen immer kurz besser wird und dann wieder kommt.
Ich überleg aber, ob ich ihr - jetzt wo ich Josef eh so oft behandeln muss - nicht auch nochmal 10-14 Tage antibiotische Tropfen/Salbe gebe und ganz regelmäßig spüle. Bei ihr weiß ich ja, dass es vom Schnupfen kommt, nicht von den Zähnen o. ä.
Was mich interessieren würde: wie machst du das mit dem Ausmassieren? Wenn ich spüle halte ich einfach die Lider leicht auf und spüle vorsichtig mit NACL. Und woran merkst su, dass der TNK zu oder frei ist? Kann man das so sehen, ich dachte daszu müsste man anfärben?
Das mit der Vitamicyn Salbe ist interessant. Das könnte ich bei Blümchen mal probieren. Ihre Augen sind durch das ständige tränen immer mal wieder recht gereizt. Wenn ich es richtig sehe kann man das auch dauerhaft geben?
Wie dosierst du denn das Echinacea? Ich hab es bisher bei leichten Schüben, wenn ich kein AB einsetzen wollte immer mit versch. pflanzlichen Mitteln versucht. Homöopathisch haben meine bisher Engystol bekommen, da hab ich aber auch noch nie einen positiven Effekt festgestellt.

Raupe
11.04.2020, 14:49
nochmal kurz zu der Vitamycin. Das is ja so ne Vit A Salbe, wenn ich es richtig sehe. Das ist doch im Prinzip das Gleiche wie die Vit A Pos A -Salbe, oder? Die hat mein Samson damals auch bekommen. Die könnte ich mir für Blümchen am Dienstag bei meinem TA mitnehmen, der hat die auf jeden Fall da.

jazzpaula
11.04.2020, 20:22
Für Sepp und seinen chronisch verstopften TNK habe ich auch Vit A Pos A und Euphrasia Tropfen. Wenn es eitrig wird bekommt er Floxal zusätzlich. Damit haben wir das gut im Griff.

Ich drücke die Daumen, dass es bald wieder besser geht und die Ursache rasch gefunden wird.

Kenne auch das Gefühl, dass man sich fragt "Warum schon wieder" aber wie Du sagst lieber bei uns die sich recht gut auskennen als im Käfigknast wo es dann heißt "schadet nix wenn er/sie mal 1 Tag nix futtert".

Alles Gute.

Raupe
11.04.2020, 21:19
Hey,
ja ich glaub Blümchen geb ich jetzt auch Vit A Pos A, nehm ich mir Dienstag mit, wenn ich bei Tierarzt bin.
Da es bei ihr auch wieder schlimmer war, geb ich ihr jetzt auch nochmal AB.
Bei Josef sind es glaub ich wirklich die Zähne. Er isst für seine Verhältnisse sehr wenig, das Kleingeschnittene geht besser und man merkt, dass er Schmerzen hat, wenn er kaut - dann kneift er auch das Auge zu.
Ich hoffe, es ist keine große Baustelle.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich heute beim TA war und er jetzt erstmal mit AB und Schmerzmittel versorgt ist. Außerdem bin ich froh, dass ich einen echt guten Zahntierarzt hab und Josef so n Kämpferchen is.

Rakete
12.04.2020, 13:12
Beim ersten Schub war ich sofort beim Tierarzt und er hat 10 Tage Baytril und 10 Tage Polyspectran Tropfen in die Augen bekommen. Ich hatte nicht den eindruck, dass die Ab's es bringen (is ja eh so ne Sache beim Schnupfen).

Das Problem bei oraler AB- Gabe ist, dass es oft viel zu kurz verabreicht wird. Gerade beim Haupterreger Pasteurellen braucht es deutlich länger, bis die überhaupt auf AB ansprechen. Mind. 3 Wochen AB ist zu empfehlen, sonst bilden dich Resistenzen. Pasteurellen sitzen gerne in den ganz tiefen Regionen der Nasenebenhöhlen, da kommt oft auch kein Nasenabstrich hin. Zudem sind sie durch den Eiter auch bestens geschützt, der tief fest steckt.

Bestehen (auch leichte) Schnupfensymptome über mehrere Jahre, dann kann es zu Mineralisierung (Verkalkung) des TNK und der Nasenebenhöhlen kommen, sowie zu Knochenläsionen. Das hatten meine beiden letzten Kaninchen.

Ein CT gibt die beste Information bei chron. Schnupfen, wie weit der Prozess schon fortgeschrittenen ist; viel besser als ein bloßes Röntgen. Auch der Zahnstatus ist ersichtlich. Von außen sieht man leider nicht, wie schlimm die Vereiterung tief drinnen ist. Es muss noch lange nicht immer äußerlich Eiter feststellbar sein, drinnen sieht das ganz anders aus. Nützen auch über mehrere Monaten verabreichtes AB nicht, dann bleibt die Möglichkeit, den Eiter operativ aus der Nase zu entfernen.



Chron. Schnupfen im Anfangsstadium kann man natürlich diverse Mittel ausprobieren. Den besten Effekt hatte ich jeweils mit Zylexis (3x als Kur innert 10 Tagen, spätere Wiederholung nach Bedarf).

Bestand der Schnupfen aber schon länger, dann hat keines der sonst üblichen pflanzlichen Mittel (zu denen immer geraten wird)geholfen. Was aber etwas Erleicherung bringt, sind Schleimlöser, sowie tägliche Inhalationen über Jahre. Um AB- Gabe auf lange Dauer kommt man kaum herum.

Raupe
12.04.2020, 16:52
Ich sprech den Ta am Dienstag mal drauf an, ob ich das AB auch mal länger geben kann.
Josef ist ja wie gesagt kein nasser Schnupfer, er hat keine Symptome wenn er keinen Schub hat.
Ich bin mir aber recht sicher, dass das hier eher ein Zahnproblem ist, Dienstag weiß ich ja mehr.
Bei Blümchen, meinem nassen Schnupfer ist es so, dass unter AB eigtl. sofort eine Besserung eintritt, das aber immer nur sehr kurz anhält. Ihr TNK ist frei, aber ihre Augn tränen dennoch ständig.
Bei ihr war es so, dass Inhalieren kontraproduktiv war, sie kommt eigtl. am besten klar, wenn ich den Schleim nicht löse. Wahrscheinlich muss man von Tier zu Tier schauen.

Auf jeden Fall gehts ihm mit dem AB und den Schmerzmedis deutlich besser :froehlich:

Rakete
12.04.2020, 17:32
Die Zähne sollten natürlich immer als Ursache ausgeschlossen werden.

AB wirkt natürlich nur begrenzt, da sich Pasteurellen nicht eliminieren lassen. Höchstens kurzfristig zurück drängen. Übrigens habe ich schon 1,5 Jahre AB verabreicht und es macht von Zustand sehr wohl einen Unterschied, ob das Kaninchen gerade AB hat oder eine Pause. Auch mit AB hat sie natürlich noch Schnupfensymptome, aber zumindest stark abgeschwächt.

Der Eiter ist oft sehr zäh, dass er nicht abfließen kann. Darum sieht man auch nicht immer etwas, außer das Kaninchen niest gerade und wischt es sich sofort mit den Pfoten ab. Oft findet man auch nur stark verklebte Vorderpfoten, was schon alles sagt...

Wenn der Eiter zu tief drin sitzt, zerstört er die Knochen und das Gewebe...
Inhalieren nützt immer, da es die Schleimhäute befeuchtet, die die Funktion haben, die Bakterien abzutöten. Es ist schlecht, wenn die Schleimhäute nicht mehr richtig funktionieren, egal ob bei Mensch oder Tier. Das verstärkt die Infektion.

Natürlich ist es auch immer mit Stress verbunden für das Kaninchen, wenn man es einfangen und täglich therapieren muss. Da muss man eben einen Weg finden mit Belohnung (Leckerli etc.), was ihm den Stress etwas mildert. Stress ist natürlich immer kontraproduktiv. Man kann zusätzlich auch v.a. im Winter einen Luftbefeuchter laufen lassen.

Raupe
12.04.2020, 17:44
Du meinst du hast 1,5 Jahre durchgehend AB gegeben? Ist dann nicht die Darmflora nicht vollkommen hinüber?
Also ich achte da schon drauf wegen Eiter etc. Bei Josef ist es schon so, dass wenn er keinen Schub hat, er wirklich eine komplett trockene Nase hat. Er hat ja jetzt auch keine Probleme mit der Nase, sondern nur einseitig dem Auge - was ja wirklich eher für Zähne spricht. Er zeigt auch typische Anzeichen beim Kauen (z. B. Mund beim Kauen weit aufreissen).
Bei Blümchen ist es so, dass alles gut abfließt. Ich hab lange mit hr inhalliert, mehrmals am Tag mit einem Ultraschallvernebler entweder mit Emser, mit NACL und z. T. auch Schmleimlöser.
Das ist auch gar kein Stress für sie, lässt sie sich super gefallen. Aber ich hab wirklich festgestellt, dass das dann zu viel des guten ist. Ich hab das auch mit der TA besprochen und die hat gesagt, dass das durchaus sein kann, dass dann bei ihr die Flimmerhärrchen zu sehr gereizt werden. Es ist bei ihr ja nicht so, dass nichts abfließen kann. Seit ich das die letzten Monate nicht mehr mache, geht es ihr einfach deutlich besser. Ich würds sofort wieder tun, wenn ich wüsste es hilft ihr - liebdn gern! Ich wär ja froh drüber, aber wie gesagt, inn ihrem Fall scheint es kontraproduktiv zu sein.

Rakete
12.04.2020, 19:00
Nein, nicht durchgehend AB. Ich hatte immer ein paar Monaten Pausen dazwischen auf 2,5 Jahren verteilt.

Natürlich gab es die ganze Zeit immer BeneBac für die Verdauung. Irgendwann hat sie trotzdem nach langer Zeit Probleme mit Matschkot bekommen. Bis sie angefangen hat, sich selbst zu therapieren, indem sie regelmäßig den frischen Kot vom Partnertier frass. Das half dann schlagartig! Ich war echt erstaunt, aber sie ist auch so mit Abstand das intelligenteste Kaninchen, was ich je hatte. Obwohl Kotfressen vielleicht eher instinktiv geschah..

Vor fast 3 Monaten hatte sie die große Nasen- OP, wo ein großes Loch (> 1 cm Durchmesser) in den Knochen gemacht wurde um den kompletten Eiter heraus zu holen. Eigentlich hat das sonst recht gute Prognose, aber sie ist schon sehr alt (fast 9) und die Zerstörungen schon zu weit fortgeschritten. Aktuell hat sie keine AB mehr und der Zustand ist wieder schlecht, fast wie vor der OP...

Mein letzter Verstorbener hatte fast immer eine trockene Nase (vielleicht mal feucht) und selten Niesen. Bis dann das Auge chronisch zu tränen begannen. Zähne waren alle top. Der TNK leider dann komplett verkalkt, wie auch diesselbe Seite der Nasennebenhöhlen. Da ging keine Luft mehr durch. Und das alles, obwohl bei ihm NIE Eiter sichtbar war!

Aber wenn Deiner Probleme mit dem Kauen hat, spricht das für Zahnprobleme.

Raupe
12.04.2020, 19:18
Achso, dann versteh ich dich!
Klar, das mach ich auch so mit dem AB. Wenns schlimmer wird bekommt Blümchen auch AB, meist alle paar Monate. So hab ich das immer mit meinen nassen Schnupfern gemacht.
Immer wenn ich das Gefühl hatte es wird nochmal schlimmer gabs in Rücksprache mit dem TA AB.
Aber wie gesagt, dass war dann immer so schlagartig kurz besser und dann wieder bei alten.
Ich versuch halt auch viel über Fütterung zu machen (Thymian, Meerrettich, Efeu, Ingwer, Spitzwegerich, Salbei etc.) und geb Kurweise immer mal wieder versch. pflanzliche Sachen (Rodicare immun, Pulmo, Angocin etc.).
Mit meinen anderen nassen Schnupfen hab ich auch täglich inhaliert, nur bei Blümchen aktuell nicht mehr....
Bei mir wars so, dass viele meiner Tiere lange Jahre gar keine Symptome hatten und es dann mit dem Alter ganz schleichend immer schlimmer wurde sowohl mit der Nase als auch mit den Augen. Ich denke da sieht man einfach auch wie stark das mit dem Immunsystem zusammenhängt. Meine letzten beiden Schnupfer sind auch sehr alt geworden, Samson wurde 14 und Emily 12 und beide sind an etwas anderem gestorben.
So klassisch mit Schüben - wie bei Josef - hatte ich das noch nie. Beim letzten Schub ging das unter AB nach 7 Tagen weg und dann war er 6 Monate komplett symptomfrei. Aber das hier ist schon anders als beim letzten Mal, da denke ich wirklich eher an die Zähne.
Das mit der OP ist natürlich ein ziemlicher Eingriff. Mein TA hat mir auch mal von solchen Ops berichtet. Ich würde das aber auch immer abhängig machen vom Alter, den Chancen etc...
Ich finde eh, das Ganze ist ein ständiger Abwägungsprozess und ein ständiges auf und ab....
Samson hatte zum Schluss ja ganz heftige Probleme mit dem Auge und ich hab ihm dann in Rücksprache mit dem Tierarzt dauerhaft eine hohe Dosis Schmerzmittel und antibiotische Augentropfen gegeben. Eine OP wollte ich ihm in seinem hohen Alter nicht mehr zumuten und mein Tierazt hat es auch so eingeschätzt, dass er es vermutlilch nicht überlebt hätte.....so hatte er noch ein paar gute Jahre.
Aber das mit dem CT und dem Eiter werde ich auch mal ansprechen....
Gibt einem ja schon zu denken, wenn das so krass zerstört war obwohl du von außen nichts bemerkt hast...

Rakete
12.04.2020, 20:02
Keine Ahnung, ob das häufiger so ist, dass man von außen praktisch nichts merkt. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich viel früher ein CT gemacht. Es war das zahmste Kuschelkaninchen, was ich je sah und eines meiner Seelenkaninchen. Ein CT bringt aber in erster Linie etwas, wenn man die Nase operieren lässt.

Meine Seniorin hatte im letzten halben Jahr 2 große OP: zuerst Augenentfernung. Da blieb mir als Alternative nur das Einschläfern, deshalb habe ich es gewagt. Und ich war erstaunt, dass sie beide schweren OP überlebt hat.

Und mir wurde gesagt, dass in den ganz schlimmen Fällen den Kaninchen lebenslang AB verabreicht wird, wenn es keine anderen Alternativen mehr gibt.

Ihre Nierenwerte habe ich nach über 1.5 Jahren AB auch überprüfen lassen: die waren noch knapp okay. Aber wenn sie noch länger AB kriegt, werden die Nieren sicher immer mehr geschädigt bis zum Versagen... Aber ich bin froh, dass sie nun nach 2.5 Jahren schweren Schnupfen und nach fast so länger Augenerkrankung immer noch lebt. Ansprüche auf noch längeres Leben habe ich nicht: sie soll nur nicht leiden müssen, was sie mit dem Auge lange genug tat.

All meine Schnupfern hatten über Jahre nur immer leichte Symptome, die kaum je mit AB behandelt werden mussten. Nur im Alter wurde es immer schlimmer, weil eben das Immunsystem nachlässt, was normal ist...

Teddy
13.04.2020, 01:29
Hallo zusammen,

lieben Dank für die Tipps.
Leider ging es Josef doch schlechter, er hat kaum gegessen und wirkte matt. Ich hab nen Tierarzt gefunden, der heut offen hat und bin hin.
Es kam dann auch etwas Eiter aus dem TNK. Die Tierärtin hat mit Otoskop in den Mund geschaut. Sie sah dort keine Spitzen, aber eine Backe war etwas gerötet und sie hat in einer Ecke eine Eiterflocke gesehen.
Er bekommt jetzt Baytril, 4-5 Mal am Tag antiobiotische Augentropfen und Metacam. Ich hab ihm jetzt eingeweichte Cunis, Päppelbrei, klein geraspelte Möhre, kleingeschnittene Wiese und klein geschnittenes Möhrenkraut angeboten. Letzteres hat er genommen.
Am Dienstag ruf ich gleich bei meinem Haustierarzt an und lass unter Sedierung bei die Zähne schauen, ggf. auch Kopfröntgen und bei den TNK. Er ist super gut, kennt sich mit Kaninchen aus und ist auf Zähne spezialisiert.
Oh man, ich hoffe echt, es ist nur was Kleines, dass die Tierärztin so nicht sehen konnte. Ich hab das alles schonmal durch mit nem Zahni :heulh:
Generell hab ich schon viel durch und manchmal macht mich das echt fertig...ihr kennt das sicher. Erst vor ein paar Wochen hatte josef ne schlimme Magenüberladung und war 3 Tage stationär....
Manchmal fragt man sich echt, warum einen das so trifft mit den vielen Krankheiten....andererseits denk ich mir dann auch: Bei mir sind die Nins in guten Händen und ich hab n guten TA....wenn sie jetzt irgendwo als Kinderspielzeug wären, wär das sicher nicht so gut....da heißt es dann: Lag auf einmal tot im Stall....
@Teddy. Danke für die vielen Hinweise! Bei meinen Schnupfern war es bisher immer so, dass sie wenn sie alt waren eigtl. alle Probleme mit den Augen bekamen, die dann auch chronifizierten. Bei meinem Samson habe ich insgesamt 7 versch. Augentropfen probiert und nichts hat geholfen. Bei Blümchen ist das auch so, dass das unter AB mit den Augen immer kurz besser wird und dann wieder kommt.
Ich überleg aber, ob ich ihr - jetzt wo ich Josef eh so oft behandeln muss - nicht auch nochmal 10-14 Tage antibiotische Tropfen/Salbe gebe und ganz regelmäßig spüle. Bei ihr weiß ich ja, dass es vom Schnupfen kommt, nicht von den Zähnen o. ä.
Was mich interessieren würde: wie machst du das mit dem Ausmassieren? Wenn ich spüle halte ich einfach die Lider leicht auf und spüle vorsichtig mit NACL. Und woran merkst su, dass der TNK zu oder frei ist? Kann man das so sehen, ich dachte daszu müsste man anfärben?
Das mit der Vitamicyn Salbe ist interessant. Das könnte ich bei Blümchen mal probieren. Ihre Augen sind durch das ständige tränen immer mal wieder recht gereizt. Wenn ich es richtig sehe kann man das auch dauerhaft geben?
Wie dosierst du denn das Echinacea? Ich hab es bisher bei leichten Schüben, wenn ich kein AB einsetzen wollte immer mit versch. pflanzlichen Mitteln versucht. Homöopathisch haben meine bisher Engystol bekommen, da hab ich aber auch noch nie einen positiven Effekt festgestellt.

Ich hatte auch einige Tiere, die mit dem Alter zu tränenden Augen neigten. Allerdings immer im Zusammenhang mit Schnupfen bzw. klarem Nasenausfluss. Ich hatte einige mit Pasteurellen, durch Obduktion nachgewiesen, einer reagierte kurz mal auf AB, das aber nicht lange anhielt, und beim 2ten Einsatz von AB ging es ihm schlecht, er fraß nicht und starb über Nacht. Seitdem wende ich bei chronischen Schnupfern kein AB mehr an. Eine Heilung ist damit eh nicht möglich. Und akuten Schnupfen kriege ich mit Echinacea comp. schnell weg. Teddy war Schnupfer mit 6 Jahren geworden und ich konnte merken, dass er im Winter kaum Symptome hatte, dafür aber im Sommer. Auch Schübe, je nachdem, was gerade blühte. Das kenne ich auch sehr ausgiebig von meinem Pferd, dass schließlich COBD hatte, aber auch mit Echinacea comp. sehr gut klar kam. Ich denke, Teddy hatte auch eine Allergie. Seine Partnerin fing deutlich später damit an, allerdings war nur ihre Nase feucht oder nass, es kam kein Schleim. Und es war immer, nicht allergisch bedingt, sondern altersbedingt. Zudem war sie chronisch herz- und leberkrank. Im Winter, wenn Erkältungs- und Grippezeit war, bekam sie im hohen Alter einige Male einen akuten Schnupfen, ein mal sogar mit Husten. Ganz am Anfang hatte ich mit beiden mal eine Zylexiskur gemacht, war aber mit dem Preisleistungsverhältnis unzufrieden. Für den Preis hätte ich mir mehr Erfolg versprochen. Ich habe beide dann nur mit Echinacea compositum behandelt. Bei schleimigem Schnupfen zusätzlich mit NaCl gespült und und mit Nasic Tropfen zum Abschwellen, damit das Sekret auch aus den Augen besser abfließen konnte, da der TNK erst weit unten zur Nase hin verstopft war, was ich daran sehen konnte, dass erst noch viel Flüssigkeit hineinlief, bevor es überlief. Ta fand das eine gute Idee und es war ja erfolgreich. Inhalieren musste ich noch kein Tier. Es ging immer so, da ich 2mal täglich gespült und behandelt habe. Bei schleimigem Schnupfen auch öfter. Mit zunehmendem Alter fing dann erst ein Auge an zu tränen, längere Zeit später das andere. Ich hatte das lange Zeit gut im Griff, sodass es oft wieder weg war. Als sie sehr alt war, tränten beide Augen etwas, waren aber nie verklebt, entzündet oder schleimig. Nur etwas Wasser lief und das Fell ging öfter etwas aus, die Haut war dann etwas gerötet. Dagegen half gut Bepanthen Augencreme um das Auge drumrum dünn auf die Haut gegeben.

Ob der TNK durchlässig ist, sehe ich, wenn ich zwei Tropfen Euphrasia Augentropfen einträufele und er nach ca. 1 Minute weg ist, nach unten durch gelaufen. Das geht besser, als mit NaCl, evtl. ist es durchgängiger. Bleibt er im Augenwinkel als sichtbare Flüssigkeit stehen, ist der TNK dicht. Du kannst das leicht gegenprüfen, wenn du das mit dem gesunden Auge vergleichst, indem du dort auch mal 2 Tropfen eingibst. Ich massiere dann mit dem Finger von unterhalb des Augenwinkels vorsichtig mit etwas Druck nach oben Richtung Augenwinkel, bis ich sehen kann, dass die Flüssigkeit im Augenwinkel vorne wieder hochkommt. Man muss ein bißchen üben, bis man die richtige Stelel findet und den richtigen Druck. Ich massiere und schaue, ob Schleim mitkommt, meist beim zweiten Mal. Ich habe ein Kosmetiktuch parat und nehme damit sofort die Flüssigkeit auf. Man muss schnell sein und den Druck beibehalten, bis man die Flüssigkeit aufegenommen hat, sonst läuft es wieder nach unten weg. Das wiederhole ich, bis 2mal nur klares Wasser hochkommt. Dann ist der TNK frei und enthält nur NaCl und es kann sich durch den Schleim kein Eiter bilden. Das hat hier mehrere Wochen gedauert. Man braucht viel Geduld, aber die habe ich gelernt. Gibst du nur das Wasser ins Auge, dann läuft ein kleiner Teil in den TNK, jenachdem wieviel Platz da noch ist, und verbleibt da, mitsamt den dort lebenden Bakterien und dem Schleim und das ist ein gutes Biotop für Eiterbildung.

Ich kann dir eine Anleitung für Echinacea per PN schicken, wenn du willst. Du musst da aber längere Zeit dran bleiben. Bei hartnäckigen, älteren Fällen kann es 3 Monate oder länger dauern. Wenn man zu früh aufhört, bekommt man entweder keine Wirkung oder sie hält nicht lange genug an. Mit Engystol habe ich auch noch keine spürbaren Erfolge erzielen können, zudem es nur Vireninfekte gedacht ist. Chronischer Schnupfen und tränende Augen meist aber bakterieller Art sind.

Teddy
13.04.2020, 01:38
nochmal kurz zu der Vitamycin. Das is ja so ne Vit A Salbe, wenn ich es richtig sehe. Das ist doch im Prinzip das Gleiche wie die Vit A Pos A -Salbe, oder? Die hat mein Samson damals auch bekommen. Die könnte ich mir für Blümchen am Dienstag bei meinem TA mitnehmen, der hat die auf jeden Fall da.

Der Punkt, warum ich mich für Vitamycin entschieden habe, nach langem Überlegen, war die Tatsache, dass ich sehr gute Erfolge mit Bepanthensalbe bei diversen Hautproblemen sowie Fingernägeln habe. Und dabei ist Dexpanthenol der Hauptwirkstoff. Was gut für die normale Haut ist, kann auch gut für die Haut am und im Auge sein. Das mag weit hergeholt vorkommen, ich habe mir das aber sehr genau überlegt und es funktioniert hier genau wie erwartet. Bei Pferd und Kaninchen. In Verbindung mit Vitamin A ist das perfekt. Vita Pos enthält nur Vitamin A, aber kein Dexpanthenol. Damit konnte ich keine solchen Erfolge erzielen. Ich verwende daher nur Vitamycin. Zudem ist sie auch konservierungsmittelfrei und 6 Monate verwendbar.

Teddy
13.04.2020, 01:39
TNK ist hier durchgängig, es gibt auch keine Schwellung oder Rötung der Schleimhäute.

Echinacea comp. hat hier bisher übrigens noch keinem einen spürbaren Erfolg gebracht, wie Homöopathie insgesamt in Bezug auf Schnupfen... Versuche ich zwar zusätzlich immer mal wieder, aber ohne nennenswerten Effekt.

Vielleicht nicht lange genug am Stück?

Rakete
13.04.2020, 08:06
Chron. Schnupfen lässt sich durch kein Mittel der Welt heilen, die Symptome lassen sich höchstens mildern.

Es gibt aber durchaus auch Kaninchen, die nur leicht befallen sind und die Symptome verschwinden von allein, auch wenn an mit gar nichts therapiert. DAS ist der Unterschied zwischen leicht und stark erkrankten Tieren. Therapiert man dann zufälligerweise mit irgend etwas pflanzlichen, dann schreibt man demjeweiligen Mittel den Therapieerfolg fälschlicherweise zu.

Die Wirksamkeit von Echinaceae würde noch mit keiner Studie bewiesen, diejenige von Zylexis schon (durch Stimulierung der Proliferation von Lymphozyten, sowie der Induktion von antiviralen Interferonen und Interleukinen, Wirkungsdauer: ca. 2 Wochen). Es ist ein sehr teures Medikament, welches unter Umständen über längere Zeit angewendet werden muss. Aber ich stimme da zu, dass sich bei lang andauernden Schnupfen das Immunsystem nicht oder schlecht stimulieren lässt. Vermutlich ist es dann aber auch bereits an einem Punkt gekommen, wo sich das Immunsystem durch keine Substanz mehr regenerieren kann.

Bei meinem allerersten Schnupfer (vor 14 Jahren), der lediglich tränende Augen über mehrere Monaten hatte, hat Zylexis bestens gewirkt. Danach hatt er nie mehr Bindehautentzündungen, nur mal gelegentlich eine feuchte Nase. Kein Niesen.

Egal, mit was man behandelt: am besten auf mehreren Ebenen. Man sollte sich nie auf nur etwas verlassen. Nur bei den seriösen Fällen wird man mit hartem Geschütze auffahren müssen, da nützen die pflanzlichen Stoffe nichts. Die darf man aber parallel gerne weiter anwenden.

Raupe
13.04.2020, 11:58
@ Teddy: Hab vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung und die guten Erklärungen.
Ich hab das mit dem TNK und Euphrasia Tropen eben mal ausprobiert. Scheint mir dicht zu sein. Ich hab mal vorsichtig massiert, kam außer klarer Flüssigkeit aber auch nicht wirklich was raus.
Ich versuch das jeden Tag mal etwas zu machen und versuchs morgen mal, ihr zusätzlich etwas in die Nase zu tröpfeln, vielleicht wirkt das ja noch besser.
Sie ist einfach auch schon so alt und hat den Schnupfen schon über so lange Jahre, dass ich ehrlich gesagt denke, ich werde da weder bei der Nase noch bei den Augen eine deutliche Besserung erzielen. Es geht eher darum, dass es nicht noch schlimmer wird und ihr im Alltag Linderung zu verschaffen. Wobei ich auch sagen muss, sie ist sehr fit, bewegt sich viel, isst gut etc. und kommt recht gut damit klar. Über die vielen Jahre ist es eben schleichend immer schlimmer geworden, so wie bei den anderen auch.
Schick mir gern mal die Dosierung wegen dem Echinacea. Das würde ich dann auch mal probieren. Aber ist es bei Echinacea nicht auch so, dass man vorsichtig sein muss, weil es das Immunsystem erstmal runterzieht.
Das mit der Vitamicin Salbe leuchtet mir auch total ein. Das probier ich in jedem Fall auch mal, tut ihren gereizten Augen sicher gut.

Keks3006
13.04.2020, 12:10
TNK ist hier durchgängig, es gibt auch keine Schwellung oder Rötung der Schleimhäute.

Echinacea comp. hat hier bisher übrigens noch keinem einen spürbaren Erfolg gebracht, wie Homöopathie insgesamt in Bezug auf Schnupfen... Versuche ich zwar zusätzlich immer mal wieder, aber ohne nennenswerten Effekt.

Vielleicht nicht lange genug am Stück?

Ich hab das gefühlt ewig gegeben.

Ich hatte zwei Kaninchen mit klarem Ausfluss im Winter, der durch nichts besser wurde außer Wärme, aber auch nie schlimmer. Ihre Partner hatten nie bis selten Symptome, aber nun eben die zwei Senioren mit dem tränenden Auge.

In der anderen Gruppe gibt es jetzt einen neuen Schnupfer (Kleinanzeigen; bis zum Abholen wusste ich nicht, dass er rotzt). Der hat deutlich stärkere Symptome. Zylexis half, aber nur für jeweils ein paar Tage, und ich kann ja nicht ständig zweimal die Woche Zylexis spritzen? Impfung hatte übrigens denselben Effekt wie Zylexis.

Er ist noch jung (kein Jahr), aber da ich ihn noch nicht lange habe und nicht weiß, wie lange er vorher schon geschnupft hat, habe ich keine Ahnung, wie das einzuschätzen ist und wie die Chancen stehen, dass es noch loszuwerden ist. Von AB haben wir bisher abgesehen, werde aber kommende Woche nochmal zum TA fahren.

Rakete
13.04.2020, 12:22
Zylexis kann man Max. alle 2 Wochen spritzen, es geht aber ins Geld...
beim schweren Schnupfer habe ich das mal ein halbes Jahr gemacht. Das hätte ich nicht so lange durch ziehen sollen, denn es gab nie einen Effekt. Aber ich hatte auch schon Schnupfer, da hat sich der Zustand schlagartig nach 3 Monaten verbessert, respektive die Symptome waren weg. Ein paar Mal spritzen kann durchaus nötig sein.

Die Impfung auf Schnupfen ist für Kaninchen, die keine Symptome haben und noch nicht mit Schnupfern in Kontakt waren. Wenn sie bereits mit Schnupfer zusammen gelebt haben, macht es keinen Sinn mehr. Früher war die Impfung recht verpönt(Nebenwirkung +schlecht wirksam) aber sie soll sich inzwischen verbessert haben.

Raupe
13.04.2020, 12:26
Wenns Kaninchenschnupfen (Pasteurellen und Co), dann wirst du es ja nicht wirklich loswerden - da bin ich bei Rakete. Du kannst halt die Sympotme im Schach halten, soweit es geht und Linderung verschaffen.
Hast du mal über ein Antibiogramm nachgedacht? Bei Blümchen hab ich damals eins machen lassen.
Ich finde das mit dem AB ist ja immer so ein bisschen Abwägungssache. Gerade bei jüngeren Tieren würde ich aber drüber nachdenken, dass am Anfang mal zu geben, um die Keime einzudämmen und zu schauen ob es wirkt.
Bei den alten Tieren, wo das schon recht weit fortgeschritten ist, heb ich persönlich mir das eher für schlimme Schübe auf.

Simmi14
13.04.2020, 12:28
Die Ursache für einseitiges Tränen der Augen waren hier immer Zahnprobleme, bei Schnupfen beidseitig. Kopfröntgen wäre wichtig, um zu schauen, ob die Zahnwurzeln auf den TNK drücken, Stichwort Stufengebiss. Kommt auch gerne erst im Alter, wenn die Zähne schlechter werden und erfordert regelmäßiges Abschleifen der Zähne. Gut wäre da ein Intervall von 8-12 Wochen. Immer wenn es mit dem Auge wieder los ging, war es Zeit für einen neuen Schleiftermin. Drücke die Daumen für Dienstag! :umarm:

Keks3006
13.04.2020, 15:04
Die Impfung auf Schnupfen ist für Kaninchen, die keine Symptome haben und noch nicht mit Schnupfern in Kontakt waren. Wenn sie bereits mit Schnupfer zusammen gelebt haben, macht es keinen Sinn mehr. Früher war die Impfung recht verpönt(Nebenwirkung +schlecht wirksam) aber sie soll sich inzwischen verbessert haben.

Ich meinte die normale Impfung gegen Myxo und Rhd. Funktionierte hier genau wie Zylexis als Immunstimulierung. Hielt aber auch nicht länger an.

Raupe
13.04.2020, 15:12
@Simmi
Ja, nach Kopfröntgen frag ich in jedem Fall auch. Mein Tierarzt ist ja auf Zähne spezialisiert. Meine Emily hatte damals ein ganz schlimmes Stufengebiss und musste alle 4 Wochen geschliffen werden, es mussten auch Zähne raus. Sie war damals schon 12 und auch Schnupferin mit noch anderen Baustellen. Sie hat das aber immer super weggesteckt.
Also ich bin mir mittlerweile sicher, dass es die Zähne sind. Man merkt richtig, dass er Schmerzen beim essen hat und er kneift dann das eine Auge auch zu. Ich hab auch den Eindruck heut ist es wieder ein bisschen schlechter als gestern. Ich hab ihm nochmal ein bisschen mehr Metacam gegeben. Ich hoffe echt, dass das keine größere Baustelle ist :(

Teddy
13.04.2020, 15:55
Chron. Schnupfen lässt sich durch kein Mittel der Welt heilen, die Symptome lassen sich höchstens mildern.

Es gibt aber durchaus auch Kaninchen, die nur leicht befallen sind und die Symptome verschwinden von allein, auch wenn an mit gar nichts therapiert. DAS ist der Unterschied zwischen leicht und stark erkrankten Tieren. Therapiert man dann zufälligerweise mit irgend etwas pflanzlichen, dann schreibt man demjeweiligen Mittel den Therapieerfolg fälschlicherweise zu.

Die Wirksamkeit von Echinaceae würde noch mit keiner Studie bewiesen, diejenige von Zylexis schon (durch Stimulierung der Proliferation von Lymphozyten, sowie der Induktion von antiviralen Interferonen und Interleukinen, Wirkungsdauer: ca. 2 Wochen). Es ist ein sehr teures Medikament, welches unter Umständen über längere Zeit angewendet werden muss. Aber ich stimme da zu, dass sich bei lang andauernden Schnupfen das Immunsystem nicht oder schlecht stimulieren lässt. Vermutlich ist es dann aber auch bereits an einem Punkt gekommen, wo sich das Immunsystem durch keine Substanz mehr regenerieren kann.

Bei meinem allerersten Schnupfer (vor 14 Jahren), der lediglich tränende Augen über mehrere Monaten hatte, hat Zylexis bestens gewirkt. Danach hatt er nie mehr Bindehautentzündungen, nur mal gelegentlich eine feuchte Nase. Kein Niesen.

Egal, mit was man behandelt: am besten auf mehreren Ebenen. Man sollte sich nie auf nur etwas verlassen. Nur bei den seriösen Fällen wird man mit hartem Geschütze auffahren müssen, da nützen die pflanzlichen Stoffe nichts. Die darf man aber parallel gerne weiter anwenden.

Meine Tiere waren leider nicht nur leicht befallen, sondern vom Ta austherapiert. Mein Pferd hatte wie gesagt, COPD, das ist schon eine sehr schwerwiegende Diagnose. Daneben hatte sie diverse andere Probleme, unter anderem das Cushingsyndrom im Endstadium. Austherapiert. Ich habe aber nie aufegeben, sondern mit verschiedenen homöpathischen Mitteln behandelt. Bei Bedarf auch mit Chemie. Unter anderem hatte sie mehrfach akut Borreliose. AB half nicht auf Dauer. Das letzte Mal habe ich sie nur mit Borrelianosode und Echinacea compositum behandelt. Nach 6 Monaten war sie wieder fit. Dass es keine Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie gibt, ist bekannt. Weil nicht jedes Mittel zu jedem ähnlichen Krankheitsbild paßt und weil es dadurch nicht reproduzierbar ist. Wenn es nicht wirkt, war es nicht das richtige Mittel. Es gibt auch chemische Mittel, bei denen man nicht genau weiß, warum sie wirken, obwohl sie es tun.

Rakete
13.04.2020, 16:25
Leider sind generell die Erfahrungswerte oder das Fachwissen der behandelnden TA nur begrenzt. Weil auch viele Halter gar nichts weiter unternehmen möchten, weil es schnell zu teuer wird. Noch liegt es im Bereich der Möglichkeiten bei einem normalen TA, da auch das Equipement wie CT fehlt.

Ich kann nur wiedergeben, was nach neustem Wissensstand und Studien bei Kaninchen geholfen hat, wo nur Nasennebenhöhlen (und evtl. TNK) betroffen sind. Und nicht das, was möglicherweise im Einzelfall geholfen hat. AB wirkt leider auch nur begrenzt bei Eiter, auch wenn es im Antibiogramm im Labor wirken sollte. Daher sind die Empfehlungen als Langzeittherapie. Wirkt es trotzdem nur begrenzt, braucht es eine OP, um den Eiter aus der Nase auszuräumen. Zumindest behandelt so das Tierspital der Uni Zürich, sofern man überhaupt bereit ist, soweit zu gehen. Was daher selbst bei Spezialisierten Kleintierkliniken mit Fachchirurgen jährlich selten vorkommt, da nur wenige bereit sind, diesen Weg zu gehen.

Teddy
13.04.2020, 16:29
@ Teddy: Hab vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung und die guten Erklärungen.
Ich hab das mit dem TNK und Euphrasia Tropen eben mal ausprobiert. Scheint mir dicht zu sein. Ich hab mal vorsichtig massiert, kam außer klarer Flüssigkeit aber auch nicht wirklich was raus.
Ich versuch das jeden Tag mal etwas zu machen und versuchs morgen mal, ihr zusätzlich etwas in die Nase zu tröpfeln, vielleicht wirkt das ja noch besser.
Sie ist einfach auch schon so alt und hat den Schnupfen schon über so lange Jahre, dass ich ehrlich gesagt denke, ich werde da weder bei der Nase noch bei den Augen eine deutliche Besserung erzielen. Es geht eher darum, dass es nicht noch schlimmer wird und ihr im Alltag Linderung zu verschaffen. Wobei ich auch sagen muss, sie ist sehr fit, bewegt sich viel, isst gut etc. und kommt recht gut damit klar. Über die vielen Jahre ist es eben schleichend immer schlimmer geworden, so wie bei den anderen auch.
Schick mir gern mal die Dosierung wegen dem Echinacea. Das würde ich dann auch mal probieren. Aber ist es bei Echinacea nicht auch so, dass man vorsichtig sein muss, weil es das Immunsystem erstmal runterzieht.
Das mit der Vitamicin Salbe leuchtet mir auch total ein. Das probier ich in jedem Fall auch mal, tut ihren gereizten Augen sicher gut.

Bei sehr alten Tieren und chronischen Zuständen muss man damit rechnen, dass man keine Heilung erzielen kann. Im besten Fall kann man es bessern oder lindern. Selbst wenn man es aufhält und die Symptome erträglicher macht, ist meiner Meinung nach dem Tier schon ein Stück geholfen. Und einen Versuch ist es doch wert. Aufhlören kann man immer. Wenn beim Ausmassieren kein Schleim raus kommt, ist das eher positiv zu werten, dann scheint kein Schleim darin zu sein. Ich habe bei Manni nicht aufgegeben und es hat wie gesagt, einige Wochen gedauert, bis der TNK offen war. Bei ihm war es aber ein akutes Problem.
Das chronische Problem dagegen hatte mein Pferd aufgrund der Cushingerkrankung. Diese führt zu massiven Veränderung im Stoffwechsel, unter anderem der Nieren und des Verdauungstraktes. Und dies führt dann langfristig zu Problemen des Immunsystems, der Atemwege und irgendwann war der TNK betroffen. Spülen brachte nichts, einen Tag später war er wieder zu. Ich habe dann vor Ort nur die Vitamycin Tropfen angewendet, allerdings dauerhaft und die Augen tränten überhaupt nicht mehr, nachdem sie das vorher schon jahrelang hatte. Selbst Akupunktur und chinesiche Kräuter brachten nichts. Ich habe an diesem Tier alles ausprobiert, was überhaupt machbar ist und da sie nahezu alles hatte, was ein Pferd an Krankheiten haben kann, konnte ich damit schon reichlich Erfahrungen sammeln in alle Richtungen der Medizin.
Von daher meine ich, Aufgeben ist keine Option, sondern versuchen.

Zu Echinacea schicke ich dir. Dass Echinacea das Immunsytem runterzieht, konnte ich in vielen Jahren der Anwendung nicht bemerken. Wieso auch? Die Urtinktur, also Echinacea 100% regt stark die Bildung von weißen Blutkörperchen an. Wenn keine Krankheitserreger im Körper sind, ist das völlig unnütz und mobilisiert unnötig Energie. Zudem kann man sich damit Allergien züchten, weil die vielen Kämpfer nach Arbeit suchen. Echinacea compositum ist eine Kombination von verschiedenen Wirkstoffen in homöopathsicher Potenzierung. Dies wirkt viel breitgefächerter, regt an verschiedenen Stellen die Abwehr an, verbessert Funktionen und gibt die Energie dazu mit. Dadurch könnte man es auch mal vorbeugend anwenden, wenn man genau weiß, dass eine Infektgefahr besteht. Die Stärken liegen aber in der Bekämpfung von Keimen, bzw. regt es den Körper dazu an, sich selbst zu helfen zu können. z.B. wenn meine Stute bei allergischer Reaktion auf Pollen zusätzlich einen bakteriellen Infekt bekam. Dann produzierte sie weißen Schleim. Mit 5 Tagen tägl. Echinacea comp. war der Schleim bereits am dritten Tag klar. Je öfter man das anwendet, desto schneller reagiert der Körper auf die Anregung, da er das System schon kennt. Je hartnäckiger die Keime sind, desto länger muss man behandeln. Die Stute hatte mal im Herbst geschwollene Lymphknoten unter dem Kopf. Auf Echinacea comp. reagierte sie zunächst mit einer leichten Verstärkung, woraus man erkennen kann, dass das Mittel richtig ist und der Körper zu arbeiten beginnt. Es dauerte insgesamt 3 Monate, dann war die Schwellung weg. Da sie sonst keine Symptome zeigte, gingen wir ,Ta für Akupunktur, mein HP und ich davon aus, dass sie sich irgendeinen Keim eingefangen hatte. Dann kam der Zahnarzt und stellte fest, dass sie zwei tiefe Zahnfleischtaschen an Backenzähnen hatte. Dies wurde aufgeschliffen und sauber gespült. Am nächsten Tag waren genau die bekannten Lymphknoten wieder dick und schmerzhaft. Da wußten wir, dass die unter Bakterien stehenden Zähne die Ursache gewesen waren. Das heißt, mit Echinacea comp. konnte man die Bakterien kontrollieren, ohne die Taschen zu säubern, heilen natürlich nicht. Sie bekam nun noch einmal 3 Wochen lang Echinacea comp. und danach trat dies nie wieder auf. Die Stute wurde übrigens 28 Jahre alt, davon war sie 20 Jahre lang chronisch krank, Der Ta hatte nie geglaubt, dass sie auch nur 20 werden würde. Er lacht auch über Homöopathie, aber er musste sich von mir immer wieder anhören, womit mein Pferd bei relativ gutem Allgemeinbefinden so alt wurde :girl_haha:

Teddy
13.04.2020, 16:46
TNK ist hier durchgängig, es gibt auch keine Schwellung oder Rötung der Schleimhäute.

Echinacea comp. hat hier bisher übrigens noch keinem einen spürbaren Erfolg gebracht, wie Homöopathie insgesamt in Bezug auf Schnupfen... Versuche ich zwar zusätzlich immer mal wieder, aber ohne nennenswerten Effekt.

Vielleicht nicht lange genug am Stück?

Ich hab das gefühlt ewig gegeben.

Ich hatte zwei Kaninchen mit klarem Ausfluss im Winter, der durch nichts besser wurde außer Wärme, aber auch nie schlimmer. Ihre Partner hatten nie bis selten Symptome, aber nun eben die zwei Senioren mit dem tränenden Auge.

In der anderen Gruppe gibt es jetzt einen neuen Schnupfer (Kleinanzeigen; bis zum Abholen wusste ich nicht, dass er rotzt). Der hat deutlich stärkere Symptome. Zylexis half, aber nur für jeweils ein paar Tage, und ich kann ja nicht ständig zweimal die Woche Zylexis spritzen? Impfung hatte übrigens denselben Effekt wie Zylexis.

Er ist noch jung (kein Jahr), aber da ich ihn noch nicht lange habe und nicht weiß, wie lange er vorher schon geschnupft hat, habe ich keine Ahnung, wie das einzuschätzen ist und wie die Chancen stehen, dass es noch loszuwerden ist. Von AB haben wir bisher abgesehen, werde aber kommende Woche nochmal zum TA fahren.

Es gibt bei Homöopathie natürlich keine Garantie auf Erfolg. Man kann es probieren und sehen, was passiert. Klarer Schleim ist auch nicht zwingend ein Zeichen für einen Infekt. Das kann auch einfach eine Überempfindlichkeit auf irgendeinen Staub sein. Die Ursache dafür wird man meist nicht finden und kann sie daher auch nicht abstellen.

Die Wirkung von Zylexis kann man etwa mit der Wirkung von Echinacea Urtinktur gleichsetzen. Es wirkt sehr schnell, aber die Wirkung hält nur kurz an. Bei Zylexis sind das 10-14 Tage. Die Wirkung ist:
Zitat von https://www.vetpharm.uzh.ch/TAK/00000000/00001643.VAK
Zur Unterstützung bei der Vorbeugung und Behandlung von infektiösen und/oder Stress induzierten Erkrankungen, durch Stimulierung der Proliferation von Lymphozyten bei Hund, Katze, Pferd, Rind und Schwein sowie der Induktion von antiviralen Interferonen und Interleukinen (z.B. IL-6, IL-12, TNF-α) in den Lymphozyten bei Hund, Pferd, Rind und Schwein.
Nach 14 Tagen ist die Wirkung raus.

Bei alten Tieren stellen sich leider oft Schwächen im ganzen System ein. Das können auch Schwächen in den Atemwegen sein. Da kann man dann nur helfen, indem man dauerhaft vor Ort oder symptombezogen unterstützt. Wobei das bei Tieren eher schwierig ist. Bei Menschen kann man z.b. Nasenöl zur Pflege anwenden.

Wenn Zylexis bei dem Neuzugang geholfen hat, kann man von einem Infekt ausgehen, denke ich. Sein Immunsystem ist alleine aber nciht in der Lage, dagegn anzugehen. Da könnte man jetzt mal Echinacea Urtinktur versuchen über 14 Tage. Wenn das nichts bringt, reicht es nicht. Echinacea comp. könnte man dann versuchen. Man sollte aber nach 14 Tagen eine minimale Verbesserung sehen. Bringt es gar nichts, dann stehen die Chancen nicht gut, dass man es damit beeinflussen kann. Dann wird aber auch ein AB wahrscheinlich keine dauerhafte Verbesserung bringen. Man könnte auch erst ein aB einsetzen und Homöopathie zur Weiterbehandlung, um das Immunsystem dann wieder zu stärken. Möglichkeiten gibt es viele. Wenn alles nichts bringt, kann man nur lokal verscuehn, die Symptome zu lindern.

Keks3006
14.04.2020, 00:22
Klarer Schleim ist auch nicht zwingend ein Zeichen für einen Infekt. Das kann auch einfach eine Überempfindlichkeit auf irgendeinen Staub sein. Die Ursache dafür wird man meist nicht finden und kann sie daher auch nicht abstellen.


Naja, es war auf jeden Fall ansteckend.

Ich gebe ja u.a. Umjo Pet, da ist auch Echinacea drin und das hilft. Ich verfüttere Echinacea auch, nach Möglichkeit frisch. Als Homöopathikum fand ich es aber bisher einfach nicht so effektiv.

Teddy
14.04.2020, 12:13
Klarer Schleim ist auch nicht zwingend ein Zeichen für einen Infekt. Das kann auch einfach eine Überempfindlichkeit auf irgendeinen Staub sein. Die Ursache dafür wird man meist nicht finden und kann sie daher auch nicht abstellen.


Naja, es war auf jeden Fall ansteckend.

Ich gebe ja u.a. Umjo Pet, da ist auch Echinacea drin und das hilft. Ich verfüttere Echinacea auch, nach Möglichkeit frisch. Als Homöopathikum fand ich es aber bisher einfach nicht so effektiv.

Da macht halt jeder andere Erfahrungen. Man kann es ja probieren und weglassen, wenn es nichts bringt. Wenn man es nicht versucht, vertut man vielleicht eine Chance. Ich wünschte, ich hätte es früher kennen gelernt. Dann hätte ich wahrscheinlich noch mehr meiner Tiere helfen können.

Raupe
14.04.2020, 18:08
Ich komme gerade vom Tierarzt. Er hat ihn auf den Kopf gestellt. Hat sich unter Narkose die Zähne angeschaut, ihn nochmal geröntgt....Er hat ihn über ne Stunde behandelt.
Das Ergebnis: Die Zähne sind tip top. Ich konnte das gar nicht glauben, weil er so mäkelig isst.
Er meinte er hat auf beiden Augen Bindehautentzündung und beide TNK waren nicht durchgängig. Er hat beide gespült und es kam auf beiden Seiten Eiter raus.
Wir gehen also derzeit eher von einem Schnupfenschub aus. Ich geb ihm jetzt weiter Baytril, die Augentropfen auf beide Seiten und er kriegt noch pro pre bac. Nächste Woche soll ich wiederkommen.
Was er jetzt nicht mehr geschafft hat (draussen wurde die Schlange der Wartenden immer länger) war Dentalröntgen.
Wenn das mit dem Essen nicht besser wird dann schau ich, dass wir das nächste Woche nachholen
Was mich wundert ist einfach, dass er so schlapp ist und so furchtbar schlecht isst.
Ich hatte ja jetzt schon viele Schnupfer, aber bei denen war bisher nie das Allgemeinbefinden beeinträchtigt.
Daher interessiert mich total, ob es jemanden gibt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Also, dass ein Nin bei einem Schub so schecht drauf ist. Das wär für mich beruhigend zu wissen, dass es so sein kann. Dann kann ich das beim nächsten Mal auch besser einschätzen.
Die Schnupfer, die ich bisher hatte, hatten auch eher weniger diese klassischen Schübe. Das war wirklich eher so, dass es über die Jahre konstant schlechter geworden ist (bei insg. gutem Allgemeinbefinden).
Bei Blümchen löst sich das alles ja auch sehr gut, ich glaub bei Josef ist das wirklich mehr festsitzender Eiter.
Ich denke ich inhalier ab jetzt regelmäßig mit ihm, um die Schleimhäute intakt zu halten, auch wenn ich von außen keinen Eiter sehe und ich werde auch die Augen regelmäßig spülen/die TNK massieren.
Das letzte Mal hatte er ja ähnliche Symptome, ein bisschen Eiter an der Nase und ein tränendes Auge und er war auch etwas schlapp, aber nicht so wie jetzt. Damals haben wir mit AB drauf geschossen und dann war es nach 7 Tagen weg. Jetzt hatte ich ja extra etwas gewartet und ihn alternativ therapiert, ich glaube aber, dass es bei ihm vl. doch das richtige ist bei nem Schub direkt AB zu geben. Ich kann ihn in Bezug auf den Schnupfen haöt noch nicht so gut einschätzen, es ist jetzt der 2. Schub seit er hier ist....
Oh man das tut mir echt Leid, dass ich ihn jetzt so quälen musste, aber es musste ja gemacht werden.....hätten ja locker auch die Zähne sein können, von den Symptomen hat das total gepasst

Alexandra K.
14.04.2020, 19:34
Gibt es ein aktuelle Blutbild? Ich hatte mal einen Schnupfer der parallel später eine Anämie entwickelte, so etwas führt ja auch zu inappetenz.

Raupe
14.04.2020, 19:55
Das gibt es leider noch nicht. Mehr an Diagnostik ging heut rein zeitlich leider gar nicht.
Ich behalte das aber - genau wie das Dentalröntgen - für nächste Woche mal im Hinterkopf.
Vielleicht ist es auch einfach die Kombi aus Medikamenten (Wurmkur kriegt er ja grad auch noch, damit hatte ich ja schon vorher angefangen), Stress durch das ständige Einfangen, die Tierarztbesuche und den Infekt, was ihn in Kombi so müde macht. Er isst ja, aber eben sehr wenig. Beim letzten Schub war er auch schlapp und hat weniger gegessen, aber nicht so arg wie jetzt. Da habe ich aber auch schneller mit AB behandelt.
Ich werd es gut im Auge behalten und versuchen, ihm mehr Ruhe zu gönnen und ihn dann durch die Kamera zu beobachten.

Teddy
14.04.2020, 23:34
Ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht auch Schmerzen hat, durch die entzündlichen Prozesse, die für den Eiter verantwortlich sind. Vielleicht versuchst du mal mit Novalgin, ob sich dann was bessert?

Raupe
15.04.2020, 09:03
Ich bin mir unsicher wegen der Schmerzen.
Er hat ja die letzten Tage Metacam bekommen (Novalgin wär in dem Fall wahrsch. besser?).
Manchmal kneift er das Auge zu, dann denke ich er hat Schmerzen wegen dem Auge.
Manchmal liegt er auch ganz entspannt und macht Wohlfühlgeräusche.
So richtig schmerzgeplagt wirkt er auf mich nicht, einfach eher schlapp.
Heut Nacht hat er was gegessen....minimal...aber normal verdrückt er Berge...
Vielleicht braucht er auch Zeit, bis alles richtig anschlägt … er ist einfach auch tierisch gestresst von mir, klopft schon, wenn er mich sieht.

Raupe
15.04.2020, 11:20
Heut morgen wollte er nicht mal seine Leckerlis. Da hab ich den Tierarzt angerufen und nach Novalgin gefragt. Er meinte Metacam wär auch gut, ich soll aber mal mit der Dosis rauf. Ich hab ihm jetzt die Höchstdosis gegeben und warte ab, obs besser wird. Ich soll mich morgen nochmal melden.
Wahrscheinlich hat er wirklich Schmerzen, sonst würde er das Auge ja nicht zukneifen....ist auch ziemlich vereitert, ich hab es heut morgen nochmal gespült.
Weiß jemand wann die Wirkung von Metacam eintritt?
Ich hab auch gelesen, dass eine Nebenwirkung von Metacam Müdigkeit und Appetitlosigkeit sein kann....

Keks3006
15.04.2020, 12:27
Bist du denn sicher, dass es die Höchstdosis ist? An Metacam gibt man sich bei Kaninchen ja schnell dumm und dämlich, wenn es nicht das für Hunde ist oder die Kaninchen sehr klein.

Raupe
15.04.2020, 13:59
Hey, ja, ich denke schon. Es ist das für Hunde und davon hab ich ihm eben 2ml gegeben. Dosis darf ich ja hier nicht schreiben, deshalb schreib ich das Gewicht mal nicht dazu. Der TA hat mir aber irgendwann mal die Dosisbreite also mindestens bis höchstens XY Tropfen rausgesucht und das war jetzt mehr als 10 Mal so viel wie mir die TÄ am Samstag verschrieben hat … er meinte aber auch, das sei viel zu wenig gewesen. Ich bin ja schon damit hochgegangen, hab ihm aber jetzt wirklich mal die Höchstdosis gegeben, um zu schauen.
Eine halbe Stunde danach hat er angefangen Möhrenkraut zu essen....auch nur ein bisschen, aber ich denke daher es war gut so, ihm das zu geben.

Raupe
15.04.2020, 15:06
So jetzt hat er richtig gut gegessen. Ich bin mir also recht sicher, dass er wegen Schmerzen nicht gegessen hat.
Beim Kauen hat er ab und zu Kopfbewegungen nach links (dort wo auch das vereiterte Auge ist) gemacht. Ich behalt das mal im Blick, die Zähne sahen ja gut aus, aber er hat kein Dentalröntgen gemacht.

Gast
15.04.2020, 15:11
Ich würde ein dentales Röntgen empfehlen. Ich muss morgen auch eins machen lassen von meinem Elvis, der sich seit Oktober letzten Jahres mit einem vereiterten/entzündeten TNK rumschlägt. Wir haben gespült, verschiedene antibiotische Augentropfen versucht - nichts hat über einen längeren Zeitraum geholfen. Elvis frisst gut, es deutet rein äußerlich nichts auf die Zähne hin. Deswegen schauen wir uns das morgen genauer an. Es kann ja auch sein, dass eine Wurzel zu lang ist o.ä.

Vielleicht ist auch nichts zahnbedingtes die Ursache. Aber das findet man nur so raus.

Raupe
15.04.2020, 15:15
Ja, ich werd es weiter beobachten und morgen ansprechen, wenn ich anrufe. Es kann eigtl. entweder nur der Schnupfen sein, der schlägt ja bei ihm ganz offensichtlich auch auf die Augen oder die Zahnwurzeln. Eigtl. hätte ich gewollt, dass er das gestern mitmacht, hat er nicht mehr geschafft und ich konnte auch kaum mit ihm sprechen....ist in diesen Zeiten ja etwas schwierig...
Nächsten Dienstag haben wir eh nochmal einen Termin. Bis dahin behandel ich ja weiter und wenn sich bis dahin nichts bessert, dann lass ich ein Dentalröntgen machen, wenns schlimmer wird auch schon früher....

_Gast
15.04.2020, 15:17
Ich würde auch definitiv weitere Diagnostik machen. Wie Claudia empfiehlt, ist ein Dentalröntgen sehr gut und empfehlenswert. Ein CT wäre auch eine Möglichkeit, wenn das bei dir in der Nähe machbar ist. Das wäre an Diagnostik das Optimale um zu sehen, was los ist.
Sehr häufig sind die Zähne ursächlich bei tränenden Augen.
So auch bei meiner Greta, die immer wieder Probleme hatte mit einem tränenden Auge.
Das Dentalröntgen zeigte dann ein retrogrades Zahnwachstum. Daher das Tränen.
Mit regelmäßigem Einschleifen der Zähne lässt sich der Druck nehmen und die Beschwerden werden gemindert.

Raupe
15.04.2020, 16:33
Hey, ein CT könnte ich in der Tierklinik machen lassen, aber da hab ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht und mit Zähnen kennen die sich auch nicht gut aus.
Mein TA ist super und hat auch ein gutes Dentalröntgengerät. Er hat das bei Blümchen ja auch schonmal gemacht und so Zahnprobleme ausschließen können.
Ich beobachte auf jeden Fall erstmal gut weiter wie er isst.
Auf jeden Fall danke für die Einschätzung, das ermutigt mich! Ich hab zwar schon so viele Erfahrungen mit allen möglichen Krankheiten und auch schon lange Nins, aber es zieht mich jedesmal wieder runter, wenn was Akutes ist.
Ich mach mir dann immer Vorwürfe, dass ich ihm so viel (auch an Diagnostik) zumute, wenn nichts rauskommt...mir fehlt da einfach komplett der emotionale Abstand...

_Gast
15.04.2020, 16:39
Ein CT macht nur Sinn, wenn jemand sich auf Zähne spezialisiert ist und sich auskennt.

Dann würde ich das Dentalröntgen machen lassen, wenn der TA gut ist, sich auskennt und du ihm Vertrauen schenken kannst.

Raupe
15.04.2020, 16:43
Ja, ich denke auch. Mit der TK hab ich wirklich gerade in Sachen Zähne ganz üble Erfahrungen machen müssen und mein Haustierarzt ist spitze. Ich würde dann auch sagen, da nützen die besten technischen Geräte nichts, wenn die Kompetenz fehlt

_Gast
15.04.2020, 17:30
Definitiv ist das so.
Das sagt meine Zahntierärztin auch. Die bestie bildgebende Diagnostik bringt nichts wenn es keiner auswerten kann und dann das Handwerk noch beherrscht.

Alexandra K.
15.04.2020, 18:07
Ich würde zeitnah dental röntgen und auch Blut nehmen, also nun "einmal alles mit scharf" damit es hoffentlich ein greifbares Ergebnis gibt.

Raupe
15.04.2020, 18:45
Ich ruf gleich morgen früh an und versche einen Termin zu kriegen.
Hab ihm gerade nochmal was gegeben. Unter hochdosierten Schmerzmitteln isst er gut, aber beim Kauen hat er jetzt 2 Mal den Mund aufgerissen, den Kopf nach links geneigt und das Auge zugekniffen.
Ich finde eindeutiger geht es kaum....Das hat mich gerade total an meine Emily erinnert.
Und auch wenn die Zähne unter Narkose angeschaut wurden und gut aussahen, heisst das ja noch nicht, dass man es sehen kann, wenn was an der Wurzel ist.
Meint ihr das geht 2 mal mit einem Tag Abstand in Ultraleicht-Inhalationsnarkose. Er war ja sofort wieder wach gestern...
Aber ich will jetzt, dass da die Ursache schnell behoben wird....das ist ja so kein Zustand

Raupe
16.04.2020, 10:58
So mal wieder Planänderung. Er war unter der neuen Schmerzmitteldosis gestern spät abends und heut nacht (das is so seine Hauptaktivitätszeit) so derartig gut drauf und hat super gegessen, dass ich - sofern es so bleibt - erstmal den Kontrolltermin am Dienstag abwarte, um ihn nicht noch mehr zu stressen und etwas Erholung zu gönnen.
Ich hab ihn nochmal intensiv beim Kauen beobachtet, er hat aber keinerlei der beschriebenen Anzeichen nochmal gezeigt.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich ihm Möhrenkraut direkt vor den Mund gehalten habe und ihn das gekitzelt hat an den Schnurrhaaren und er deshalb den Kopf so komisch gedreht hat. Wenn er alleine isst, dann stelle ich das nicht fest. Falls es also nicht mehr vorkommt warte ich bis Dienstag, schaue dann wie das Auge ist und spreche das mit dem Dentalröntgen mal an....

Gast
16.04.2020, 12:13
Ich würde ein dentales Röntgen empfehlen. Ich muss morgen auch eins machen lassen von meinem Elvis, der sich seit Oktober letzten Jahres mit einem vereiterten/entzündeten TNK rumschlägt. Wir haben gespült, verschiedene antibiotische Augentropfen versucht - nichts hat über einen längeren Zeitraum geholfen. Elvis frisst gut, es deutet rein äußerlich nichts auf die Zähne hin. Deswegen schauen wir uns das morgen genauer an. Es kann ja auch sein, dass eine Wurzel zu lang ist o.ä.

Vielleicht ist auch nichts zahnbedingtes die Ursache. Aber das findet man nur so raus.

Wollte nur sagen, dass das dentale Röntgen von Elvis "positiv" war, also der Backenzahn, der dem TNK am nächsten ist, dafür verantwortlich ist. Dieser wird als nächster Schritt (zusammen mit dem davorliegenden Zahn) entfernt.

Raupe
16.04.2020, 12:56
Gut, dass du das hast klären lassen! Ich werd das auch machen.
Ich drück Elvis (mega Name) die Däumchen!!!

Gast
16.04.2020, 13:07
Ich drück Elvis (mega Name) die Däumchen!!!

Liegt an seiner flotten Tolle :rollin:.

Danke dir :kiss:. Bin gespannt, wie es bei dir weitergeht.

Raupe
18.04.2020, 14:57
Oh Man ....
Nachdem es Josef die letzten Tage echt gut ging hat sich die Situation von gestern auf heute wieder massiv verschlechtert.
Er hat kaum essen wollen und wieder ganz komische Faxen beim essen gemacht. Also den Kopf schief gelegt, gekaut auch wenn er nichts im Mund hatte und das Essen abgeleckt.
Mein Tierarzt, der eigtl. heute auf hat, hatte blöderweise zu. Ich hab aber eine Praxis mit einem ganz guten Ruf in der Nähe gefunden, die auch Dentalröntgen machen. War heute Mittag da.
Die Tierärztin hat eine Verdickung an der linken Seite unten gefunden. Sie hat ihn rasiert. Es fühlte sich etwas schwammig an. Sie hat es punktiert, es kam aber kein Eiter raus.
Also hat sie den Kopf geröntgt und da kann man ganz gut eine Verdickung sehen.
Sie meinte, dass die Zahnwurzeln eigtl. gut aussehen. Sie vermutet einen beginnenden Abzess. Sie hat ihm ganz minimal Cortison gegeben, damit es abschwillt und ich hab mir neben Metacam auch noch Novalgin mitgeben lassen. Danach fing er auch wieder an zu essen. Er hatte auf jeden Fall Schmerzen. Es scheint also so zu sein, dass die Augen (die Nase fängt zunehmend auch an) eher vom Schnupfen kommen und dass das Eitergeschehen in der Backe vl. das Immunsystem geschwächt hat und so einen Schub begünstigt....Wäre jedenfalls meine Vermutung. Denn es ist ja unten in der Backe und nicht im Oberkiefer.
Wir sind so verblieben, dass ich ihn das Wochenende noch gut zufütter (brauch ich jetzt eigtl. unter der neuen Schmerzmedikation auch gar nicht mehr), damit er fit ist für eine OP. Ihr wär nicht wohl dabei gewesen, dass heute schon zu machen wo er so schlecht gegessen hatte und erste letzte Woche sediert war. Ich werd Montag morgen einen Termin bei meinem Haustierarzt für eine OP machen. Drückt uns die Daumen!
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Gast
18.04.2020, 20:14
Na das sind ja Neuigkeiten :ohje:.

Ich drücke die Daumen!

Raupe
19.04.2020, 11:35
Danke dir!
Wann wird denn Elvis operiert?
Ich hoffe, ich kriege ganz schnell einen Termin.
Er isst kaum, hat Schmerzen, ist schlapp.....
Bisher hab ich ihn aber immer noch dazu animiert bekommen, dass er selbst was isst, wenn ich ihn ein bisschen genervt habe. Ich will Päppeln nach Möglichkeit vermeiden.
Dadurch, dass das Cortison die Backe hat etwas abschwellen lassen, kann man den Abzess jetzt besser fühlen.
Es scheint mir tatsächlich eher einer unter der Haut zu sein und weniger was mit den Zähnen zu tun zu haben.
Ich überlege ob Blümchen, sein Kumpel da was mit zu tun hat....
Bei ihm ist arg der Frühling ausgebrochen und er neigt dazu ihn zu Rammeln, z. T. auch den Kopf und Josef - so gutmütig wie er ist, lässt das mit sich geschehen.....
Ich dachte ja lange, Blümchen sei ein Weibchen, es hat sich im Nachhinein rasugestellt, dass er männlich ist (er wurde mir vom Tierheim als weiblich vermittelt).
Bisher hat Blümchen sich immer top in alle Gruppen integriert und sich mit allen verstanden.
Bei den beiden ist es so, dass er immer mal wieder anfängt, Josef zu rammeln. Der unterwirft sich aber sofort...eigtl. ist die Sache klar, aber Blümchen lässt nicht locker.
Die beiden leben jetzt ein Jahr zusammen und kuscheln auch viel, es gibt halt immer wieder Phasen wo das mit Blümchen etwas anstrengend ist. Ich glaube in Moment liegt es einfach auch an der Jahreszeit.
Beide haben viel Platz, sich aus dem Weg zu gehen und Josef nutzt das durchaus auch....
Wenn der Abzess wirklich durch Blümchen verursacht wurde (meint ihr das ist möglich, wenn er den Kokpf rammelt, dass dann die Krallen irgendwie unter dem Kinn landen?) dann überleg ich echt ob ich was ändern sollte....
Eigentlich wollte ich immer ne 2er Gruppe haben.
Erst hatte ich 2 Mädels, die sich nicht verstanden haben (damals hatte ich noch keine Ahnung), dann kam ein Herr dazu, das lief eine Zeit, dann war eine das 5. Rad am Wagen. Also noch ein Männchen und 2 2er Gruppen. Dann ist einer gestoben und ich hatte zum Schluss eine 3er Gruppe. Das hat lange gedauert, war zum Schluss aber auch harmonisch, wobei es immer auch Phasen gab wo einer das 5. Rad am Wagen war. Jetzt hab ich nach 14 Jahren Kaninchenhaltung endlich eine Zweiergruppe und überlege ob es Sinn machen könnte doch noch ein Mädel dazuzutun? Aber ich bin unsicher ob das wirklich Ruhe reinbringt oder für Rivalität/Ausgrenzung sorgt....

jazzpaula
19.04.2020, 12:01
Keine so schönen Nachrichten. Ich drücke die Daumen, dass du rasch einen Termin bekommst und Josef geholfen werden kann.

Dass Blümchen durch Rammeln damit was zu tun hat, halte ich doch für sehr weit hergeholt. Unmöglich ist es sicher nicht, wenn es da ne kleine Verletzung gab, aber ich denke, dass ist seeeehr unwahrscheinlich.

Wenn meine schlecht fresen nötige ich sie auch immer häufig mit Kräutern und Co, damit sie von sich aus fressen und ich so wenig wie möglich päppeln muss.

Raupe
19.04.2020, 12:16
Lieben Dank dir!
Man zermatert sich halt echt das Hirn woher das kommt, ob man was dran ändern kann.
Wahrscheinlich ist es wirklich eher unwahrscheinlich. Dann hätten sich die Krallen ja auch richtig reingebohrt haben müssen....

jazzpaula
19.04.2020, 12:18
Das kann ich verstehen, man versucht immer die Ursache zu finden und es ist unbefriedigend wenn man sie nicht kennt. :umarm:

Gast
19.04.2020, 13:08
Danke dir!
Wann wird denn Elvis operiert?

Ich rufe morgen in der TK an und vereinbare ein Beratungsgespräch. Elvis und die Röntgenbilder nehme ich dann natürlich mit. Ich schicke die Bilder auch nochmal nach Hamburg zu einem Spezialisten. Ich vertraue der TA, die die Bilder gemacht hat, aber bevor ich so einen Eingriff vornehmen lassen, möchte ich zumindest noch eine 2. Meinung hören. Einfach, weil das ja nicht mal eben eine Kastration ist, sondern schon aufwändiger. Und Elvis geht es ja gut. Er frisst gut, ist auch so gut drauf. Es besteht keine Notwendigkeit, dass das sofort gemacht wird. Aber auch nicht erst in 3 Monaten. Also schon zeitnah. Die behandelnde TA würde die Zahnex auch machen, aber eben nicht so gerne. Finde ich auch gut und richtig, dass zu sagen. Und leider ist sie auch zu weit weg, als dass ich zur Nachsorge hin kann. Das bedeutet ich brauche a) einen Operateur und b) auch dort dann die Nachsorge (wäre mir am liebsten). So für Zähne habe ich in meiner näheren Umgebung noch niemand routiniert/guten gefunden. Leider.

Raupe
19.04.2020, 13:23
Ja, ich denke auch da ist ein guter Zahn-TA das A und O.

Gast
19.04.2020, 14:47
Ja, auf jeden Fall. Ich bin da vielleicht auch selber ein Stück unsicher(er) weil ich selber in 20 Jahren Kaninchenhaltung noch nie ein Tier mit Zahnproblemen hatte. Nun habe ich gleich zwei :rollin:. Und ja, ich gebe es auch zu: Vor solchen Abszessgeschichten habe ich echt Respekt. Gibt ja Halter, die aus eigener Erfahrung heraus da anders rangehen. Aber Zahngeschichten und alles drumherum... Hach, na ja :girl_haha:.

Auf jeden Fall drücke ich Josef ganz ganz fest die Daumen!

Raupe
19.04.2020, 15:07
Ich hatte auch schon 2 Tiere mit Zahngeschichten, aber mittlerweile einen guten Zahn-TA und das nimmt mir echt die Angst davor.
Emily musste ja alle paar Wochen in Narkose zum Zähne machen und da war sie schon 12, hatte chronischen Schnupfen, Arthrose, etc.
Einmal musste auch ein Zahn extrahiert werden.
Sie hat das immer super überstanden und war sofort wach.
Bei Josef vermute ich ist es kein Kieferabzess, sondern ein Weichteilabzess, der ihn aber massiv beim Kauen behindert und schmerzt.
Ich hoffe, jedenfalls echt stark, dass es so ist. Aber die Zähne sahen ja sowohl im Röntgen als auch bei der Untersuchung in Sedierung gut aus. Und mit dem Auge scheint es auch nicht zusammenzuhängen (ist ja unten am Kinn). Ich vermute also eher, dass es einen Schnupfen-Schub ausgelöst hat und sich der Schnupfen bessert, wenn das überstanden ist....
Aber ich schau mal, was der TA sagt.
Gibt's denn keine Empfehlungen für einen guten Zahn-TA in deiner Nähe hier im Forum oder anderswo?

Gast
19.04.2020, 15:13
Nee, ich bin sehr weit im Norden. Hier sind nicht so viele Halter vertreten (im Forum) und wenn man in den sozialen Medien nachfragt, dann bekommt man schon TAs genannt, die "gut" sind. Gut im Sinne von "nett, hilfsbereit und geben sich Mühe" hab ich ja. Also für Standardsachen wie Impfen, Aufgasungen, Überladungen, EC usw usf ist kein Problem. Aber Zähne... Da bin ich in der TK sicherlich am besten aufgehoben. Da habe ich letztes Jahr ein CT machen lassen bei einem Tier mit Exophthalmus. Super Beratung, also da ist Fachkompetenz in jedem Fall vorhanden.

Raupe
19.04.2020, 15:30
verstehe...ich wohn hier ziemlich ländlich und es wimmelt von schlechten Tierärzten, nicht mal die Klinik würd ich empfehlen, aber ich hab tatsächlich in einem kleinen Ort ca. 25 km von mir weg einen gefunden, der sich auf Zähne spezialisiert hat und auch noch Ahnung von Kaninchen :froehlich:

Gast
19.04.2020, 15:40
So soll das auch sein :good:.

Raupe
20.04.2020, 12:53
Komme grad vom Tierarzt. Josef hat jetzt ne richtig große Beule am Kinn und mag kaum noch essen. Ich komme ums Zufüttern nicht herum.
Der Tierarzt hat ihn auf den Kopf gestellt. Von den Zähnen kommt es definitiv nicht. Von außen hat er keine Verletzung, es ist aber auch kein Abzess. Wenn er reinsticht kommt Blut, kein Eiter.
Er sagt, die Entzündung hat sich im Gewebe verteilt (nicht wie bei nem Abzess abgkapselt).
Er kriegt jetzt 3 Tage Marboxyl gespritzt und dann soll ich Donnerstag nochmal wiederkommen.
So eine Scheiße!
Wenn jemand noch Tipps hat: Ich bin dankbar!

jazzpaula
20.04.2020, 14:31
Ich würde ihm unterstützend alles geben was entzündungshemmend wirkt, z.b. Weide. Wenn er es nicht frisst auch als Pflanzliches Schmerzmittel Petdolor, da ist auch Extrakt aus Weidenrinde drin.

Hat er das Punktat eingeschickt?

Raupe
20.04.2020, 14:48
Hey, soweit ich weiß nicht. Ich hatte auch wegen Antibiogramm gefragt, aber er meinte, dass sei ja jetzt gar nicht aussagekräftig, weil er ja schon 10 Tage Baytril bekommt.
Kam ja quasi auch nur Blut raus...
Bekomm ich Petdolor in der Apotheke? Kannst du mir da eine Dosierung schicken?
Bisher bekam er Metacam in Höchstdosis und noch Novalgin dazu.
Der TA meinte, ich soll erstmal nur Metacam in Höchstdosis geben.
Ich bin auch nicht sicher ob er wirklich so Schmerzen hat oder ihn das einfach auch total beim Kauen behindert.
Ich hatte überlegt ihm nachher mal Ingwer und Meerrettich zu geben. Muss ihn ja eh zufüttern, dann schau ich mal ob ich es reinbekomme.
In welcher Form würde ich denn Weide - außer in dem Petdolor - reinbekommen?

jazzpaula
20.04.2020, 16:53
Hast PN:wink1:

_Gast
20.04.2020, 17:15
Ach Mist. Das klingt wirklich unschön. Und es ist immer so frustrierend nicht zu wissen, was los ist.

Ich würde evtl hier doch noch mal das CT ins Spiel bringen. Diagnostisch wirklich das beste, gerade jetzt, wo man nicht weiß, woher dieser Knubbel kommt.
Nicht, dass da noch etwas im Argen liegt. Röntgenologisch lässt sich ja leider nie alles 100% darstellen und herausfinden.

Raupe
20.04.2020, 22:15
Ja, das mit dem CT hatte mein Tierarzt auch schon angedeutet.
Josef hat im Laufe des Tages enorm abgebaut und das Ding wird immer größer.
Ich hab nochmal mit der TA telefoniert, wo ich am Wochenende war und sie meinte, sie hätte ihn definitiv aufgeschnitten. Wir haben verschiedenen Optionen durchgesprochen, die Frau ist wirklich der Hammer.
Ich habe das in der Form noch nie so erlebt und musste vor Rührung über ihren Einsatz erstmal ne Runde heulen.
Da sein Allgemeinzustand so schlecht war und ich das Gefühl habe, er kann nicht mehr schlucken hab ich ihn in die Klinik gebracht.
Sie haben die Einschätzung der TA vom Wochenende bestätigt. Sie denken es ist ein Abzess. Die Tierärztin sagte, es komme zwar Blut raus, aber man rieche förmlich den Eitern. Ich selber habe das schon vor einer Woche gerochen und auch beim TA angemerkt :ohje:
Er ist so schlapp, dass er jetzt erstmal infundiert wird, gepäppelt (ggf. auch Magensonde) und sie schauen ob er morgen - spätestens übermorgen - so fit ist, dass sie den Abzess spalten können.
Ich bin total fertig, josef wäre erst vor 2 Monaten fast an einer Magenüberladung wegen Haarballen gestorben und jetzt das....
Ich bin traurig und wütend auf meinen Tierarzt. Ich hatte gedacht, ich hätte jetzt endlich einen richtig guten und er hat auch schon vielen meiner Tiere das Leben gerettet, aber jetzt lag er absolut falsch. Ich bin froh, eine 2. und 3. Meinung eingeholt zu haben und ich bin froh, dass er jetzt in der Klinik ist. Das letzte Mal haben sie ihn dort auch gut versorgt.
Ich merke mal wieder: Es gibt nicht den Tierarzt, sondern man muss sich echt - je nachdem was man hat - den passenden suchen und auch mehrere Meinungen einholen.
Heute morgen war er noch recht stabil - jetzt gehts ihm viel schlechter - das hätte nicht sein müssen!
Aber dieses blöde Gedankenkarussel nützt jetzt auch nix.
Ich glaub an meinen Josef, er is ein Kämpferchen und einfach das netteste Wesen auf diesem Planeten! Drückt uns die Daumen, eure Anteilnahme tut gut!

Asti
20.04.2020, 22:53
Das tut mir total leid für deinen Josef. Erst diese Ungewissheit und jetzt das. Ich drücke ganz fest die Daumen und wünsche dir viel Kraft.:umarm:

Raupe
20.04.2020, 23:32
Danke dir!

Gast
21.04.2020, 08:52
Ich drücke Josef beide Daumen und denke ganz fest an euch :umarm:.

Raupe
21.04.2020, 08:55
Josef hats nicht geschafft. Er ist heut Nacht um ein Uhr verstorben.
Ich habe gerade nochmal mit meinem Haustierarzt gesprochen.
Er hat mir das nochmal genau erklärt. Er meinte es wäre definitiv kein Abzess gewesen und man hätte nicht operieren können.
Es sei eine Phlegmone gewesen - d. h. die Infektion hat sich im Gewebe ausgebreitet.
Er hat mir nochmal genauer erklärt, was er alles gemacht hat. Es kam definitiv nicht von den Zähnen und eine äußere Verletzung hatte er auch nicht. Er meinte es könne sein, dass er irgendwas abgeschluckt hat, dass zu einer inneren Verletzung geführt hat....aber letztlich kommt man nicht dahinter.
Er hat das gestern mit einem Kreuzstich punktiert und es sei nur Blut gekommen. Er hat auch Anitibiotikum in das Gewebe initiiert. Es hätte also nichts genützt ihn zu operieren.
Das hilft mir sehr zu wissen, dass niemand etwas falsch gemacht hat und er einfach keine Chance hatte.

Gast
21.04.2020, 09:08
:bc:

Das tut mir wahnsinnig leid :umarm:.

Mach es gut Josef :sad1:.

Eine Phlegmone breitet sich schnell aus und führt letztlich zu einer Sepsis. Da hat man es schon bei größeren Tieren echt schwer mit der Behandlung. Aber so ein kleiner Kaninchenkörper :ohje:. Und du sagtest ja, das Ding sei ganz plötzlich schnell gewachsen.

Mach dir keine Vorwürfe: Du hast alle Hebel in Bewegung gesetzt. Manchmal ist man einfach macht- und hilflos.

_Gast
21.04.2020, 10:30
Oh nein, das tut mir sehr leid! 🖤🥀
Komm gut rüber kleiner Mann. 🌈

Teddy
21.04.2020, 12:28
Das tut mir so leid :bc:

Du hast alles gegeben, aber in so einem Fall gab es einfach keine Chance :sad1:

Ich wünsche dir ganz viel Kraft:umarm::umarm::umarm:

Raupe
21.04.2020, 13:44
Ich danke euch.
In einer Woche wäre Josef fast ein Jahr hier gewesen :heulh:
Er hatte so ein besonderes Wesen: ruhig, ausgeglichen, sensibel, intelligent. Ich war regelrecht verliebt in ihn und er musste so früh gehen.
Was mir hilft ist, dass ich jetzt weiß, dass wir keine Chance hatten und der Tierarzt nichts falsch gemacht hat.
Wir haben ihn heute Mittag geholt und vergraben. Er roch ganz furchtbar nach Eiter. Das Ding ist in 2 Tagen so arg gewachsen und er hat so schnell so abgebaut, dass ich denke da war im Inneren was zu Gange, dass man nicht mehr stoppen konnte und wofür keiner was konnte.
Was mir jetzt hilft ist, dass ich weiß, dass ich einem neuen Hoppelchen ein gutes Zuhause geben kann.
Ich habe eben schon mit dem Tierheim telefoniert. Blümchen braucht schnell einen neuen Partner, da er sonst zu sehr trauert.
Die Nins, diese ganzen Sorgen und Krankheiten machen mich manchmal echt fertig und bringen mich an meine Grenzen, aber sie geben mir auch so viel Sinn. Ich kann mir ein Leben ohne Kaninchen nicht vorstellen und es ist mein einziger Trost, dass ich weiß, dass jetzt jemand an die Stelle von Josef tritt...

Keks3006
21.04.2020, 13:58
Das tut mir sehr leid :umarm:

Aber dass ein schöner Platz für ein anderes Kaninchen frei wird, ist doch ein schöner Trost :kiss:

Raupe
21.04.2020, 23:56
Danke für eure Anteilnahme!
Ich kann das Gedankenkarussel noch nicht so ganz stoppen....ich hab grad im Netz gelesen, dass man Phlegmonen bei Menschen operiert.
Meint ihr das wär vielleicht doch eine Option gewesen? Ich bin mir nicht sicher ob er das überhaupt überlebt hätte, aber ich frage mich halt ob es eine Option gewesen wäre...
Mein Tierarzt hat das ja kategorisch ausgeschlossen, weil er meinte es bringt nichts.....irgendwie finde ich das auch nachvollziehbar, der Eiter sitzt ja dann quasi überall, dann hätte man ja das Ganze Gewebe rausschneiden müssen?

Keks3006
22.04.2020, 00:05
Wenn dein TA das sagt, dann glaub ihm. Kiefer ist auch keine Stelle, an der man gut viel wegschneiden kann.

Raupe
22.04.2020, 00:12
Ja, wahrscheinlich hast du Recht....und er ist auch wirklich kompetent. Ich fand seine Erläuterung dann im Nachhinein auch schlüssiger als die von den anderen, die ich gefragt habe. Die hätten ja auch nur mehr oder weniger auf Verdacht reingeschnitten und er hat ihn ja wirklich auf den Kopf gestellt. Aber ich frag mich eben jedes Mal ob ich das hätte verhindern oder besser machen können....das verfolgt mich echt, selbst bei meinen Tieren, die ich schon vor Jahren hab gehen lassen müssen....furchtbar....

Teddy
22.04.2020, 02:32
Ich denke nicht, dass du dir Gedanken machen solltest. Das hätte man sicher nicht verhindern können. Ein Mensch hat ja in der Masse eine ganz andere Größe an Hautoberfläche als ein Kaninchen. Beim Menschen kann man da sicher einiges wegschneiden. Beim Kaninchen und dann am Kopf wird das wohl extrem schwierig bis unmöglich sein. Dazu kommt, wie weit das schon fortgeschritten war. Das weiß man ja nicht wirklich. Und aus Erfahrung weiß ich, dass das rasend schnell gehen kann. Vermutlich war die Sepsis schon längst im Gang und man hätte es auch mit einer OP nicht mehr aufhalten können. Zudem hätte sein schlechter Allgemeinzustand das vermutlich nicht durchgestanden. Selbst bei Pferden, die ja eine große Masse an Hautfläche haben,ist Phlegmone eine gefürchtete Erkrankung und kann sehr langwierig sein. Von daher ist das bei einem eher so zarten Wesen wie einem kleinen Kaninchen eher kaum zu heilen.

Gast
24.04.2020, 18:50
Danke dir!
Wann wird denn Elvis operiert?

Ich rufe morgen in der TK an und vereinbare ein Beratungsgespräch. Elvis und die Röntgenbilder nehme ich dann natürlich mit. Ich schicke die Bilder auch nochmal nach Hamburg zu einem Spezialisten. Ich vertraue der TA, die die Bilder gemacht hat, aber bevor ich so einen Eingriff vornehmen lassen, möchte ich zumindest noch eine 2. Meinung hören. Einfach, weil das ja nicht mal eben eine Kastration ist, sondern schon aufwändiger. Und Elvis geht es ja gut. Er frisst gut, ist auch so gut drauf. Es besteht keine Notwendigkeit, dass das sofort gemacht wird. Aber auch nicht erst in 3 Monaten. Also schon zeitnah. Die behandelnde TA würde die Zahnex auch machen, aber eben nicht so gerne. Finde ich auch gut und richtig, dass zu sagen. Und leider ist sie auch zu weit weg, als dass ich zur Nachsorge hin kann. Das bedeutet ich brauche a) einen Operateur und b) auch dort dann die Nachsorge (wäre mir am liebsten). So für Zähne habe ich in meiner näheren Umgebung noch niemand routiniert/guten gefunden. Leider.

Liebe Raupe, ich wollte dir noch berichten, dass ich gestern mit Elvis und einem weiteren Kaninchen von mir in der Tierklinik einen Termin hatte. Das 2. Kaninchen geht am kommenden Mittwoch ins CT. Es hat einen Abszess am Kiefergelenk. Es ist fraglich, ob man das operieren kann und was da noch im Argen liegt (dieses Tier hat richtig, richtig schlechte Zähne, zudem ist ein Kieferast schon deformiert).

Aber zu Elvis: Elvis kann derzeit nicht operiert werden, weil er - und das war mir bislang völlig unbekannt - ein ordentliches Stufengebiss hat. Es sind mehrere Zähne locker. Da ist an das Ziehen von Zähnen der linken obereren Seite (die Empfehlung geht dahin, die komplette Reihe zu ziehen) nicht zu denken. Es besteht Sorge, dass wir dann auf der rechten Seite Probleme bekommen.

Die Zähne wurden ihm jetzt geschliffen. Wir hoffen, dass sich die Zähne durch den veränderten Kaudruck wieder festigen. Das wird jetzt in Abständen ein paar Mal gemacht. Dann sehen wir weiter. Das Tier hat immer vollkommen unauffällig gekaut. Keine Hinweise auf Probleme. Ich war sehr überrascht.

Das wollte ich dir nur als Rückmeldung da lassen :umarm:.

Raupe
24.04.2020, 20:26
Liebe Claudia,

och Mensch, das tut mir Leid! Ich wünsch euch alles, alles Gute!
Wenn man nicht operieren kann, kann man denn symptomatisch behandeln?

Aber ich möchte dir - wenigstens was das Stufengebiss angeht - gern etwas Mut machen: Bei meiner Emily war das ganz ähnlich. Sie hat im Alter ein ganz massives entwickelt. Es wurde erst spät entdeckt....ihr ging es sehr schlecht und mehrere Ärzte sagten mir, ihr Gebiss sei super. Bis ich dann bei meinem jetzigen TA gelandet bin. Er hat das Gebiss als "Katastrophe" bezeichnet und erstmal eine Stunde lang saniert. Von da an war sie bestimmt 2 Jahre (bis zu ihrem Tod mit 12 Jahren) alle 4 Wochen in Behandlung. Sie hat das jedes Mal super weg gesteckt. Immer wieder hatte sie auch lockere Zähne, aber es war einige Male so, dass sie sich wieder gefestigt haben.

Ich habe mich wegen Josef als ich Blümchen geimpft habe nochmal ganz lange mit meinem Tierarzt unterhalten. Er hat mir das nochmal ganz genau erläutert, was passiert ist. Er hat sogar etxra nochmal Rücksprache mit einem Kollegen, der der absolute Kleintierguru ist Rücksprache gehalten. Das Fazit ist, dass wir das nicht verhindern hätten können und alles versucht haben. Das war vollkommen inoperabel, das Gewebe hat sich wie ein Schwamm mit Eiter vollgesaugt und wenn man punktiert hat (er hat das auch in der Tiefe mit Kreuzstich gemacht) kam nur Blut. die einige Chance war also die antibiotische Behandlung. Und er hat AB auch tief ins Gewebe gespritzt. Die Zähne waren tip-top und es gab keine äußere Verletzung. Er meinte sowas kann schon durch einen Insektenstick ausgelöst werden, wenn das Tier infiziert ist....oder wenn etwas Spitzes abgeschluckt wurde und die Speiseröhre verletzt hat.

Gast
24.04.2020, 23:01
Symptomatisch behandeln halte ich für ausgeschlossen. Zum einen tut ihr der Abszess einfach weh (sie bekommt jetzt 3x am Tag Novalgin plus Metacam, dazu Antibiose). Das kann man nicht nicht als Behandlungsergebnis verantworten. Und was man da eventuell wie operieren kann, das werden wir erst am Mittwoch sehen. Ich bin - bei allem Schmerz, den so eine Entscheidung mit sich bringt - bislang immer so verfahren, kritisch zu hinterfragen, was man dem Tier auch damit antut. Aber bis Mittwoch kann ich das noch vor mir her schieben.

Danke für deine Erfahrungen zum Thema Stufengebiss :kiss:.

Und nochmal zu Josef: Ich finde es gut, dass du nochmal den Kontakt zum Tierarzt gesucht hast. Das ist ja auch für dich wichtig und auch richtig gewesen.

Ich bin vom Lesen deiner Schilderung nach wie vor überzeugt, dass ihr alle Möglichkeiten ausgeschöpft habt :umarm:.

Hach ja, nicht immer alles so einfach :ohje:.

Raupe
24.04.2020, 23:58
Ja, da geb ich dir vollkommen Recht....
Es ist sicher immer auch eine sehr individuelle Entscheidung abhängig vom Problem, vom Allgemeinbefinden, von den Schmerzen und vom Tier....
Die Schmerzen hatte ich in deinem Fall nicht bedacht - aber klar, damit lässt sich sicher nicht gut leben....
Bei Samsons Auge haben wir damals - weil er so alt war - symptomatisch behandelt. Aber in dem Fall war es so, dass er unter Schmerzmitteln ein gutes Allgemeinbefinden zeigte, keine Schmerzen äußerte und auch sichtlich wollte. Wenn das anders gewesen wäre, hätte ich anders entschieden - das würde ich immer so tun. Ich denke da sollte man nicht egoistisch sein, sondern immer im Sinne des Tieres entscheiden.
Wobei es ja in manchen Fällen nicht so einfach ist zu entscheiden wann der richtige Zeitpunkt ist...
Aber ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es noch einen Weg gibt!!!

In dem Fall war es auch so, dass es dem Tierarzt ein Anliegen war, das mit mir nochmal durchzusprechen. Insbesondere nachdem die Klinik ja behauptete das man noch hätte operieren können. Das hat ihn aufgeregt. Ich fand seine Schilderungen sehr plausibel und kompetenter als die der anderen....das wiederrum hat mir geholfen. Er nimmt das wirklich sehr Ernst und hat auch nochmal gesagt, dass er keinen Unterschied macht zwischen Hund und Kaninchen ....

Ja, irgendwie macht man sich die Nerven damit kaputt, aber kann auch nicht ohne ... ich wollte nie wieder ne Gruppe und morgen hol ich erstmal 2 Mädels für Blümchen ab :rollin:

Gast
25.04.2020, 00:33
Ich wünsche dir und Blümchen viel Freude mit deinen Neuzugängen :love:.

Raupe
25.04.2020, 08:26
Danke dir! Es fällt mir nicht leicht, mich darauf einzulassen. Einfach weil Josef erst ein Jahr hier war und mein absolutes Herzenstier. Er hatte einfach einen unglaublichen Charakter, das hab ich so bei einem Tier noch nie erlebt.
Die Überlegung war aber jetzt ganz pragmatisch: Da ich langfristig weiterhin Kaninchen haben möchte und gerade meine Chance sehe, nicht mehr in der alten-Tiere-Spirale gefangen zu sein habe ich mich für 2 jüngere Mädels entschieden. Blümchen ist zwar schon äter aber so quietschfidel, dass ich ihm mit einem älteren Tier sowieso keinen Gefallen tue und falls es ihm doch zu bunt wird haben die Mädels noch sich. Für Blümchen is das sichr der Himmel auf Erden von 2 Weibchen betüddelt zu werden, das hatte er so noch nie. Sowohl Blümchen als auch die beiden Mädels (die beide kastriert sind und sich verstehen) haben schon in Gruppen harmoniert, daher seh ich da gute Chancen. Und wenn Blümchen mal nicht mehr ist, dann denke ich, dass ich wieder so einen Typ Josef (Widder, größer und gemütlich) dazu hole. Das ist natürlich alles total rational und langfristig gedacht....
Im Moment bin ich einfach froh dass Blümchen da is. Er ist ein Traumkaninchen. Sowas von verschmust und menschenbezogen, dass man denken könnte er wär ein kleiner Hund. Hört auf seinen Namen, kommt, wenn man ihn ruft und möchte am liebsten einfach rund um die Uhr bekuschelt werden und dafür schleckt er einen dann auch ordentlich ab :rollin:
Aber wenn er keine Gesellschaft von Artgenossen hat, dann nimmt das Verhalten echt überhand. Wir setzen ihn abends schon immer ins Wohnzimmer und bekuscheln ihn stundenlang.....nunja er war ja jetzt nur 4 Tage alleine, beim letzten Mal 3 Tage .. das is ein guter Schnitt finde ich, wenn man bedenkt, dass ich immer passende Schnupfer finden musste. Aber ein einsames Kaninchen ist für mich echt kaum erträglich, nicht mal ein paar Tage :bc:

jazzpaula
25.04.2020, 14:33
Liebe Claudia,

ichw wünsche Euch auch alles Gute, die "richtige" Entscheidung zu treffen ist immer total schwer, aber ich bin mir sicher, dass Du es spürst wenn es nicht mehr zu verantworten ist. :umarm:

@Raupe: Das spricht auch für Deinen Tierarzt, dass er sich da nochmal kümmert, sehr empathisch und man merkt, dass er selbst für spätere ähnliche Fälle bestmöglich vorbereitet sein will. So sind meine TÄ auch und da bin ich total dankbar.

Für die VG drück ich alle Daumen. Gerade wenn Blümchen noch so fit ist können jüngere Tiere wirklich nochmal nen Aktiv-Schub geben. Ich hab das bei Billy gesehen als Beate noch dazu kam, holla da war der alte Herr plötzlich wie ein junger Rammler unterwegs :D

Na klar ist es immer schwer, denn für uns lassen sich verlorene Tiere nicht einfach so "ersetzen" wie das meist bei den Tieren der Fall ist, aber es ist auch eine Chance und spannend die Neuzugänge kennenzulernen. :umarm: