Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Taub und demnächst blind - ist das noch lebenswert für das Tier?
Burkhard
02.07.2019, 16:17
Mein Dicker gleitet mit knapp 8 Jahren langsam aber sicher auf Grund eines beidseitigen Katarats in die ewige Dunkelheit. :bc:
Ein Auge ist schon komplett trübe, das andere verschlimmert sich in immer schnelleren Tempo.
Es tut weh, sehen zu müssen, wie er immer öfter irgendwo gegen rennt.
Er schränkt seinen Bewegungsradius immer mehr ein und heute hat er sich zum ersten Mal nicht mehr getraut, die Treppe in den Garten runter zu gehen. :ohje:
Aus dem Kaninchen, das durch die ganz Wohnung flitzte und mit JC auf Entdeckungstour ging, ist eines geworden, das sich tagsüber ins Wohnzimmer zurück zieht und auch ansonsten ziemlich in sich gekehrt ist.
Ich stelle mir jetzt die Frage, ob das wirklich noch lebenswert für ihn ist, da er auch noch stockentaub ist.
Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Er tut mir so unendlich leid und ich bin mir nicht sicher, ob er sich nur noch quält und es besser wäre, ihn gehen zu lassen.:heulh:
Ich hätte kein Problem, ihm zumindest einseitig eine neue Linse einsetzen zu lassen (ist tatsächlich machbar; die Linse müsste aber extra angefertigt werden), nur leider kann nicht garantiert werden, dass der Eingriff auch erfolgreich ist, da bei dieser Erkrankung wohl auch meistens die Regenbogenhaut mit angegriffen wird und man die entzündlichen Prozesse im Auge nicht in den Griff bekommen.
Und dafür, dass das evtl. nur einen kosmetischen Effekt hat, wäre mir es dann doch ein wenig zu teuer ....
Ich bin am verzweifeln.:o(
Ich hatte schon drei taubblinde Tiere und alle sind damit ausnahmslos sehr gut zurecht gekommen. Sicherlich dauert die Umgewöhnung etwas und sie sind natürlich nirgends mehr hochgesprungen oder gar Treppen gestiegen. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass die Lebensqualität so massiv eingeschränkt ist, dass ich sie nur deswegen hätte erlösen müssen.
Claudia S.
02.07.2019, 16:34
Ich hatte schon drei taubblinde Tiere und alle sind damit ausnahmslos sehr gut zurecht gekommen. Sicherlich dauert die Umgewöhnung etwas und sie sind natürlich nirgends mehr hochgesprungen oder gar Treppen gestiegen. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass die Lebensqualität so massiv eingeschränkt ist, dass ich sie nur deswegen hätte erlösen müssen.
Dito
Ich hätte kein Problem, ihm zumindest einseitig eine neue Linse einsetzen zu lassen (ist tatsächlich machbar; die Linse müsste aber extra angefertigt werden), nur leider kann nicht garantiert werden, dass der Eingriff auch erfolgreich ist, da bei dieser Erkrankung wohl auch meistens die Regenbogenhaut mit angegriffen wird und man die entzündlichen Prozesse im Auge nicht in den Griff bekommen.
Und dafür, dass das evtl. nur einen kosmetischen Effekt hat, wäre mir es dann doch ein wenig zu teuer ....
Davon würde ich dir auch abraten. Ich war mit Pepper (der einen einseitigen Katarakt hat) extra in einer Spezialklinik, die Linsen bei Katarakten austauschen. Sie hätten es auf Wunsch auch bei Pepper gemacht, aber wie du oben schon schreibst, es kann zu Komplikationen kommen und zusammen mit dem Preis ist mir einfach das Risiko zu hoch.
Ich kann leider weiter nichts hilfreiches beitragen, aber deine Verzweiflung verstehen. Ich würde mich im ersten Moment auch unwohl fühlen, aber ich erlebe auch täglich, dass Tiere mit Behinderungen/Einschränkungen leben lernen. Und du kannst mit einer modifizierten Umgebung dazu beitragen, ihm das etwas einfacher zu machen.
Deswegen würde ich ein Tier, was taub & blind ist, aber ansonsten noch fit, nicht einschläfern lassen :umarm:.
feiveline
02.07.2019, 16:52
Taub und blind hatte ich noch nicht, aber taub (Kuddel und Terence) oder erblindet (Fussel)...
Aber ich denke, da es ein schleichender Prozess bei Deinem Dicken ist, wird er gut damit zurechtkommen.
Eine OP würde ich persönlich auch nicht machen...
Alexandra K.
02.07.2019, 17:31
Ich kann auch nur eins von Beidem bieten, also entweder taub oder blind.
Keiner der Tiere war davon je beeinträchtigt.
Meine blinde Riesen war damit Chef der Gruppe und bewegte sich sicher im Garten. Ein Fremder hätte nicht einmal etwas bemerkt.
Ich finde das also völlig unspektakulär und keinen Grund zur Eutha.
Sabine L.
02.07.2019, 18:49
Ich betreue hier öfters eine Vierer Kaninchen Gruppe als Urlaubsbetreuung. Einer der Vier ist taub und blind. Er ist unglaublich aktiv und lebensfroh und flitzt durch den Garten. Er orientiert sich an seinen Freunden.
Wenn man es nicht weiß, fällt es fast nicht auf. Ich würde sagen er hat ein erfülltes und absolut schönes Leben:good:
Britta S.
02.07.2019, 19:12
Ich hatte zumindest schon ein Blindes Kaninchen und das kam nach eingewöhnung ganz gut zurecht. Wichtig ist halt das nix mehr umgestellt wird und er sich langsam an die Situation gewöhnen kann. Ein Grund zum einschläfern sehe ich da nicht. Gib ihm einfach die Zeit die er braucht. Mit der Treppe zum Garten müsst ihr euch natürlich was überlegen. Die wird er vermutlich eher nicht mehr benutzen.
Jacqueline
02.07.2019, 19:43
Ich hatte nun schon mehrere blinde und taube Kaninchen und die sind alle super damit klar gekommen.
Natürlich tut es am Anfang weh zu sehen wenn sie irgendwo gegen laufen, aber sie werden sich damit arrangieren.
Wichtig ist das man nichts umstellt, alles so lässt wie es ist.
Alle blinden Tiere haben sich stark an ihrem Partnertier orientiert.
Und zum Thema springen, Whity war der Oberhammer, immer ist er in seine Burg auf die zweite Etage gesprungen und auch die Couchlehne war nie ein Problem.Ich hab jedes mal fast ein Herzklabaster bejommen.:rw:
Dies ließ zwar später nach, aber das lag ganz sicher auch am Alter.
Am Anfang müssen die Tiere erst lernen mit der ungewohnten Situation klar zu kommen und brauchen Zeit dafür.
Ob es an Lebensqualität nimmt? Sicherlich am Anfang ja, aber wenn das Tier ansonsten gut drauf ist, gut frisst etc wäre das für mich absolut kein Grund das Tier gehen zu lassen.:umarm:
Ich hatte es noch nicht hier, vlt. eher schwerhörig und schlechter sehen im Alter aber schon.
Rein vom Gefühl her sehe ich es wie die anderen.
Mir würde es auch in der Seele weh tun, wenn ich diesen gesundheitlichen Abbau so massiv beobachten müsste (musste ich aber schon oft durch andere gesundheitliche Probleme bei meinen Tieren), wenn das Kaninchen vorher ein Spring-ins-Feld war.
Aber ich denke, wie bei Menschen letzlich auch , es ist ein Einschnitt im Leben, und er muss langsam lernen damit umzugehen. Das geht nicht in ein paar Tagen...es dauert.
Und wie schon gesagt wurde, die Umgebung muss dem angepasst werden.
Dann würde ich es beobachten, wie es klappt.....und Du wirst merken, ob noch Lebensqualität vorhanden ist.
Fressen, Sich-Putzen, Sich-Bewegen -Können, Kuscheln mit den anderen...und natürlich ansonsten gesundheitlich keine Einschränkungen.....das sind doch auch Kriterien für ein lebenswertes Leben.
Und so würde ich schauen, wie sich das entwickelt, den finalen Schritt kannst Du immer noch gehen.
Marion S.
02.07.2019, 20:47
Mein damaliges Kaninchen "Teddy" ist blind geworden und rannte auch gegen die Umzäunung.
Um in seine Stall auf die 2 Etage zu kommen baute ich ein Geländer damit er nicht runterfällt und wir übten 1 Woche lang, damit er sicher hoch und wieder runter kam.
An der Treppe könntest du eine Rampe anbringen (mit seitlichem Geländer) und mit ihm diesen Weg üben.
Ja es dauert, ja es tut weh wenn man sieht das er schon wieder irgendwo gegen gehoppelt ist, und ja das Üben ist mühselig.
- ABER -
Es hat sich gelohnt. Nach 3 Wochen konnte er im Stall die Etagen hochflitzen. Im Gehege hat er sich vorsichtiger als sonst bewegt. Und seine Lebensfreude war wieder da.
Auch sehende Kaninchen laufen wogegen und mögen nicht, wenn umgestellt wird - weil sie dann alles neu erschnuppern und ertasten müssen. Sie sind doch sowieso nur auf Fernsicht eingestellt (ich nenne das eher "Bewegungsmelder"), weil sie gar nicht räumlich und in der Nähe sehen können. Daher ist mir nicht klar, warum Erblindung bei Wohnungskaninchen überhaupt ein Problem sein sollte. Bussarde müssen sie ja nicht entdecken können. Ich hatte mal einen, wo erst zufällig irgendwann mal auffiel, dass eine Pupille weit war und offensichtlich blind. Keine Ahnung, ob er überhaupt noch was gesehen hat.
Und auch schlecht hörende Kaninchen scheint mir in der Wohnung nicht so ganz dramatisch. Beides zusammen ist natürlich blöd, aber das Kaninchen muss ja keinen Fressfeinden entkommen und auch das Futter ncht selbst besorgen. Vermute ich.
Charlotte02
02.07.2019, 21:27
Hallo...
also mein Jack ist zwar nicht taub, aber auf einem Auge auch blind und das zweite wird seit ein paar Tagen auch immer trüber!
Bei ihm ist es auch altersbedingter grauer Star. Bisher kommt er damit aber gut zurecht, soweit ich weiß können sie so zumindest noch hell dunkel sehen! Vielleicht braucht er etwas Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen! Mein Arzt hat mir auch von der Linsen-OP erzählt, aber davon abgeraten, weil es wohl sehr viele Komplikationen gibt! Kannst Du ihm für die Treppe nicht eine Rampe bauen? Vielleicht traut er sich dann wieder raus...oder Du mußt ihn halt raus tragen!
Ich habe eine 21 jährige Katzenomi, die kann die Treppen auch nicht mehr hoch und runter laufen...die trage ich jeden Tag in einem Einkaufskorb runter ins Wohnzimmer, in den Keller auf's Klöchen, in den Garten und wenn sie will wieder hoch auf ihren Schlafplatz!
Wichtig zu beobachten momentan ist ja auch, ob es neben der Umstellung zur Behinderung weitere Probleme gibt - denn das seh-/hörbehinderte Kaninchen, das ansonsten "fit" (altersbedingt gesund) ist, wird sich gut anpassen. Kommen aber weitere Probleme dazu, die ihn dazu führen, so in sich gekehrt zu sein, sieht die Sache schon wieder anders aus.
Deine Gedanken kann ich völlig verstehen. Wichtig wäre mir auch immer die Lebensqualität für das Tier - beobachte es in der nächsten Zeit gut. Mit der Behinderung wird er leben lernen können, wie die anderen schrieben. Wichtig ist, dass darüber hinaus nichts Relevantes, Einschränkendes dazu kommen.
Es tut mir so leid und ich drücke ganz doll die Daumen :umarm: !
Katja F.
02.07.2019, 21:39
Ich kenne bisher auch nur Eins von Beidem. Mein Lenny war damals taub. Er kam damit super zurecht. Ich habe bisher nur bei Anderen taub/blinde Kaninchen erlebt, die alle richtig gut mit ihrem Hadicap zurecht kamen.
Ich würde daher nicht gleich an einschläfern denken. Vermutlich würde ich das betreffende Tier gut beobachten und aus der Situation heraus entscheiden.
Alles Gute für deinen Dicken.:umarm:
Mein Herzenstier Snoopy war blind und taub. Er kam damit sehr gut zurecht, war vom Charakter aber sowieso eher ein gechillter kleiner Buddha :girl_haha:. Trotzdem marschierte er viel in seinem Gehege umher oder machte das Wohnzimmer unsicher. Er dotzte manchmal irgendwo dran, aber aufgrund des fortgeschrittenen Seniorenalters war er im Schneckentempo unterwegs und tat sich nie weh.
An ein einschläfern solltest Du erst mal keinen Gedanken verschwenden :umarm:. Er muss sich ja erst mal neu orientieren. Wobei ich ihm die Treppe wohl nicht mehr frei zugänglich anbieten würde.
Ist denn abgeklärt, dass er schmerzfrei ist?
Es ist sehr schön zu lesen, wie viele blinde und taube Tiere offenbar prima damit zurechtkommen. Ich selbst hatte bisher nur blind oder taub, was nie ein Problem war. Aber das war eben auch nur ein ausgefallener Sinn. Ganz ehrlich, hatte ich beim lesen schon Bedenken, ob der Ausfall von zwei so wichtigen Sinnen für ein Fluchttier nicht problematisch ist.
Jetzt heisst es wohl weiter beobachten, wie weit sich der kleine Mann in sich selbst zurück zieht, also ob er selbst noch einen lebensfrohen Eindruck macht oder nicht. Ich hoffe jedenfalls, dass er genauso gut damit klar kommt, wenn er sich mal daran gewöhnt hat, wie eure anderen Kaninchen :umarm:
Burkhard
03.07.2019, 09:38
Danke für die vielen Antworten und Ideen.
Um es lieber noch einmal klar zu stellen: ich hatte nicht vor, ihn jetzt gehen zu lassen nur weil er taub und demnächst komplett erblindet sein wird, ich habe aber Angst, evtl. den Zeitpunkt zu verpassen, falls er damit nicht klar kommen sollte und er sich nur noch quält.
Es wäre eh ein Albtraum für mich, das bewußt tun zu müssen, und ich hoffe ja, dass er eines fernen Tages morgens einfach nur leblos in seiner Hütte liegt und über Nacht friedlich eingeschlafen ist.
Schmerzen wird er keine haben, denn dann würde er sich noch anders verhalten.
Das merkt man bei ihm u.a. sofort am Fressverhalten.
Er ist halt total unsicher und vorsichtig geworden.
Im großen und ganzen ist er eigentlich eine einzige Baustelle, nur haben die ganzen bösen Bauarbeiter wohl seit längerem Urlaub, ausser die, die für tränende Augen sorgen.
Habe ich vorhin in den Garten getragen, da er wieder oben auf der Treppe stand und sich nicht runter traute :ohje:
Dort hat er sich relativ schnell bewegt und ist auch durch die Büsche gekrabbelt.
Ich hatte was anderes erwartet.
Das kleine, graue-weiße holländische Speckröllchen aus Belgien hat die offene Tür natürlich auch gleich wieder erspäht und die Gelegenheit genutzt.....
Die Treppe hoch ins Haus hat er nach einigen Minuten Garten erkunden zu meiner Überraschung doch noch allein geschafft. Im Moment läßt sich von Liese gerade einen verpuhlen :herz:
Das mit der Rampe nach unten ist übrigens eine gute Idee.
Das werde ich wohl nach meinem Urlaub mal in Angriff nehmen.
Ich werde ihn wohl beobachten müssen.
Ist natürlich jetzt nicht ganz so günstig, dass er bald in Urlaubsbetreuung geht, aber da müssen wir jetzt durch.
Evtl. werde ich den größten Teil der Einrichtung mitnehmen und dort so aufbauen, wie er es bei mir vorfindet.
Zumindest bin ich mir sicher, dass er während dieser Zeit komplett erblinden wird
Ich hatte interessanterweise nie wirklich Probleme mit den taubblinden Tieren, wenn ich umgeräumt bzw. geputzt habe und etwas kurz woanders stand.
Sie haben ja noch ihre Tasthaare und ihre Nase, ich denke diese Fähigkeit wird oft unterschätzt, weil wir Menschen diese nicht/kaum nutzen.
Bis auf Alexa, die echt kamizemäßig im Schnellschritt immer losgelaufen ist, haben sich die anderen immer sehr vorsichtig bewegt und sind nie irgendwo gegen gedonnert.
Und zur Fütterung: Die Kaninchen haben immer am anderen Ende des Zimmers gerochen, wenn es frisches Futter gab und sind sofort losgestiefelt.
Und zur Fütterung: Die Kaninchen haben immer am anderen Ende des Zimmers gerochen, wenn es frisches Futter gab und sind sofort losgestiefelt.
Da muss ich gerade unweigerlich an ein Kaninchen mit Blindenbinde und Blindenstock denken, dass sich durchs Zimmer manövriert :love:.
Ich denke auch, dass die Tiere in diesem Moment (zu) menschlich gesehen werden. Wenn ich mir anschaue, wie EC-Kaninchen mit ihren Behinderungen zurecht kommen (müssen), dann wir Curry (so hieß er doch?) das auch packen :good:!
Alexandra K.
03.07.2019, 11:26
Und zur Fütterung: Die Kaninchen haben immer am anderen Ende des Zimmers gerochen, wenn es frisches Futter gab und sind sofort losgestiefelt.
Da muss ich gerade unweigerlich an ein Kaninchen mit Blindenbinde und Blindenstock denken, dass sich durchs Zimmer manövriert :love:.
Ich denke auch, dass die Tiere in diesem Moment (zu) menschlich gesehen werden. Wenn ich mir anschaue, wie EC-Kaninchen mit ihren Behinderungen zurecht kommen (müssen), dann wir Curry (so hieß er doch?) das auch packen :good:!
Wenn bitte einen Blindenhund.
mandarine1904
03.07.2019, 13:50
ich habe jetzt nur den eingangspost gelesen. ich habe hier wolke, wird 8, war zuerst taub (weißer widder), wurde dann langsam blind (grauer star). in ihrem gehege kommt sie super zurecht. sie springt auf ihr haus und läuft die rampe wieder runter. mehr braucht sie aber auch nicht mehr. trotzdem genießt sie ihr leben. sie hat sich daran gewöhnt und kommt gut damit zurecht. ihr neuer partner (seit märz), der weder blind noch taub ist, ebenso.
Katja F.
03.07.2019, 20:18
Lieber Burkhard, ich wünsche deinem Süßen und auch dir noch eine lange und schöne Zeit zusammen.:umarm: Ich bin mir sicher, du wirst den Zeitpunkt erkennen, denn du kennst ihn am besten. Falls das nötig sein sollte.
Burkhard
04.10.2019, 10:47
Er scheint mittlerweile gut damit zurecht zukommen.
Trappelt durch die GANZE Wohnung, fast immer relativ zielsicher.
Ist gefühlt den halben Tag unterwegs, viel mehr als früher.
Ab und an läuft er mal gegen eine Türzage, wenn er die Tür um ein paar Zentimeter verpasst hat.
Ich finde es erstaunlich, wie gut er sich zurecht findet und wie 'schnell' er sich in einigen Bereichen bewegt.
Gucke immer noch ungläubig, wenn er durch das Wohnzimmer geht, plötzlich links abbiegt, um dann zielsicher duch die Tür zu durchqueren.
Nur manchmal verliert er kurz die Orientierung wenn z.B. eine Tür offen ist, die sonst immer verschlossen war - dann grunzt er immer ganz aufgeregt :rw:
Ansonsten ist er nur auf der Suche nach was fressbarem. Im Wohnzimmer gibt es mehrere Stellen, an denen ich immer ein wenig Futter hinstelle.
Die werden dann nach und nach abgesucht. Sollte ein Teller leer sein, dann fängt er dann, mit ihm zu klappern....
Oft sitzt er morgens mitten in der Küche und döst.
Wenn ich dann reinkomme und an ihm vorbei gehe. riecht er mich und flippt dann regelrecht aus.
Geht an mir hoch, hoppelt um mich herum, versucht Männchen zu machen (manchmal guckt er dabei aber in die falsche Richtung ...) - das alles aber nur, weil er weiß, dass er von mir ein Leckerlie bekommt :herz:
Der Kerl ist einfach sooo drollig geworden und man möchte ständig mit ihm knuddeln - wenn der Hintergrund nicht so traurig wäre :ohje:
Moritz kam mit seiner Taubblindheit sogar auf 600qm Garten hervorragend zurecht (auch Katarakt durch EC).
Leider musste er im letzten Lebensjahr umgesiedelt werden. Fast zeitgleich ist seine Partnerin gestorben. Beides zusammen hat ihn dann gebrochen. Die neue Partnerin hat sich rührend um ihn gekümmert, aber er hat sich kaum noch bewegt.
Ein halbes Jahr hat er noch durchgehalten, aber es kamen durch den Bewegungsmangel folgeerkrankungen (Blasengries, etc.), sodass er 14 Tage vor seinem 10. Geburtstag erlöst wurde...
Das klingt doch toll! Ich glaube, bei Kaninchen läuft noch mal viel mehr über Geruch und Sensoren durch die Barthaare. Die haben ein tolles räumliches Gedächtnis, meine sprangen ihre Brücken auf die höhere Ebene Couch + Gehege auch nachts.
Mein Pferd war mit 27 Jahren am grauen Star völlig erblindet. In ihrer gewohnten Umgebung hat man es nicht gemerkt, wenn man es nicht wußte. Ich hatte darüber gelesen, dass Pferde sich durch Ausprobieren eine "Landkarte" im Kopf erstellen und sich danach bewegen. Mein Pferd musste nach einer Verletzung lange im Stall bleiben und danach bin ich mit ihr den Auslauf abgegangen und habe jeden Zaunpfosten, jede Futter- Wasserwanne und die Streben der Weidehütte mit einer Gerte angeschlagen. Sie war sehr konzentriert, wir mussten immer wieder Denkpausen einlegen. Das habe ich einmal wiederholt und sie bewegte sich dann völlig selbständig ohne irgendwo anzuecken. Sie benutzte auch ihre Nase und Vorderhufe als "Blindenstock". Wenn sie irgendwo gegen kam, wußte sie, dass sie Abstand halten musste. Es war wirklich sehr faszinierend zu beobachten. Wir konnten normal zu Fuß rausgehen. Sie ging völlig frei vorwärts. Wußte, ich würde sie warnen. An Bordsteinen oder ähnlichem sagte ich, aufpassen und Füße hoch. Dann tastete sie mit den Hufen, wo das Hindernis war und hob die Hufe darauf bzw. darüber.
Auch Lotte war die letzten Jahre durch grauen Star stark sehbehindert. Kam aber durch die Wohnung, ohne je anzuecken.
Ich denke, Tiere machen sich keinen Kopf, sie machen einfach das Beste draus.
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