Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suprelorin Chip bei Kaninchen?
Hallo zusammen,
es geht um ein weibliches Kaninchen, welches eigentlich dringend aufgrund massiver Aggression gegenüber allen anderen Kaninchen kastriert werden müßte.
Normalerweise wäre das ja kein Problem, aber das Weibchen hat eine spezielle Vorerkrankung:
es ist verdichtetes Gewebe im Bereich der Lunge vorhanden sowie eine zu weit oben verlaufende Luftröhre, wodurch eine permanent sehr schnelle Atmung vorhanden ist. Atemnot direkt gibt es keine, Medis sind auch nicht mehr vonnöten, eine Penicillintherapie wurde vor ein paar Wochen ohne dauerhafte Besserung durchgeführt.
Die Kastration von ihr wird von der sehr guten Heimtierärztin kritisch betrachtet. Aufgrund der vorhandenen Umstände hält zwar auch sie eine Kastra für notwendig (Erkrankungen an der GB sind zwar nicht sichtbar, aber das Verhalten spricht eindeutig dafür), sagt aber ehrlich, daß ein hohes Risiko besteht, daß das Weibchen die Narkose aufgrund der gesundheitlichen Vorgeschichte nicht überlebt.
Alternativ sprach sie von einem Suprelorin Chip, sagte aber auch gleich, daß es damit so gut wie fast keine offiziellen Erfahrungsberichte gibt (in der Tat im selben Alter wie mein Kaninchen gibt es da nur einen bekannten Fall, wo der Chip verwendet wurde!), sie das auch noch nie eingesetzt hat und mir auch nicht sagen kann, ob es wirkt und was es allgemein für Auswirkungen hat.
Ich steh jetzt vor einem großen Problem.
Es muß leider dringend was passieren, denn das Weibchen muß alleine sitzen, weil sie absolut nicht vergesellschaftbar ist, so lange sie so dermaßen aggressiv ist (bitte dahingehend keine Vorschläge, ich hab schon alles durch, bin auch nicht unerfahren.. sie ist aktuell wirklich nicht vergesellschaftbar).
Ein Leben quasi in Einzelhaft seh ich nicht als schönes Leben für sie an.
Ich habe jetzt die Wahl zwischen einer Kastra mit großem Risiko, daß sie die OP erst gar nicht überlebt (sie ist erst 1,5 Jahre alt) oder aber dem Suprelorin Chip.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem Chip und kann mir mehr dazu sagen als das dürftige, was man im Netz dazu findet?
Alexandra K.
21.12.2018, 20:50
Was meinst Du mit "Erkrankungen an der GB sind zwar nicht sichtbar" ?
Wurde geschallt und nichts gefunden? Wenn nicht geschallt wurde würde ich das machen.
Ich hatte so etwas bei einem Wildmix, sie war kastriert und trotzdem hoch agressiv.
Bei uns hat Delvosteron geholfen, das wird alle 3 Monate gespritzt. Mit dem Chip habe ich keine Erfahrungen.
Jennifer E.
21.12.2018, 20:52
Mein Tommy hat einen Kastrachip. Er hatte extrem hohe Hormonwerte, man fand aber keinen versteckten Hoden. Da er aber mit Urin gespritzt hat und ständig hinter seiner damaligen Partnerin her war, habe ich es dann machen lassen. Meine Tierärztin sagte auch, dass es kaum Erfahrungen gibt und man nicht sicher sagen kann, ob es wirkt. Gibt wohl auch Kaninchen, bei denen es nicht wirkt.
Bei Tommy hat es innerhalb weniger Tage angefangen zu wirken. Inzwischen hat er den Chip 6 Monate und ich muss viel weniger putzen. Vorher musste ich wöchentlich putzen und jetzt hab ich seitdem nur 2x geputzt, 1x davon weil Emma gestorben ist und Bella eingezogen ist.
Jetzt muss ich nur noch die Urinspritzer an der Wand "verschwinden" lassen...
Man konnte mir auch nicht wirklich sagen, wie lange der Chip wirkt. Hier im Forum meinte jemand 3 Monate, meine ich, und mein Tierarzt meinte, 2 Jahre.
Mein Tierarzt hat damals sogar extra beim Hersteller angerufen, weil die den Fall noch gar nicht hatte und sich nicht sicher war, ob man den bei Kaninchen verwenden darf.
Ich würde es an deiner Stelle versuchen. Wenn es nicht wirkt, kannst du ja immer noch über eine richtige Kastra nachdenken. Aber bei der Vorgeschichte würde ich das Geld in den Chip investieren.
Edit: Das, von Alexandra, angesprochene Delvosteron hab ich auch schon erfolgreich bei Meerschweinen verwendet. Bei denen aber weil sie die anderen Damen ständig besteigen wollten und sich wie ein Kerl aufgeführt haben. Aggressiv war da keine.
Nein, es wurde nicht geschallt, weil ich es auch schon hatte, daß auf dem US nix zu sehen war und bei einer Kastra dann trotzdem heraus kam, daß die GB schon arg entzündet war.
Sollte ich mich für einen Weg abseits von einer OP entscheiden, lasse ich sie natürlich nochmal schallen und röntgen, um große Veränderungen oder Erkrankungen an der GB ausschließen zu können.
Sollte ich mich für die OP entscheiden, ist es ja eh wurscht, kommt ja sowieso raus.
Es soll auch alles zeitnah passieren, im Januar möchte ich es angehen.
Delvosteron muß ich gleich mal nachlesen, danke!
Delvosteron erhöht wohl das Risiko krankhafter Veränderungen an der GB, so wie ich grad gelesen habe?
Danke für den Erfahrungsbericht mit dem Chip.
Ich werde das dann wohl im Januar auch erst einmal versuchen, lasse sie aber voher nochmal untersuchen, ob man so schon Veränderungen an der GB sieht.
Hoffentlich klappt es!
Schreibe mal Almuth an. Sie hat Erfahrung mit dem Chip.
:wink1: Bin hier.
Ich habe den Chip bisher bei 2 Kaninchen eingesetzt. Das erste war eine kastrierte Dame, die sich als Zwitter mit innenliegenden Hoden entpuppt hat, das zweite ein noch junger Rammler, der wegen massiven Problemen mit der Lunge nicht narkotisiert werden kann. Bei beiden hält der Chip etwa ein halbes Jahr und bei beiden hat er gut gewirkt. Allerdings wird er bei mir bei Rammlern eingesetzt. Wie er bei Mädels wirkt, kann ich deshalb nicht beurteilen.
Noch etwas möchte ich erwähnen: ich weiß nicht, ob mein Rammler noch zeugungsfähig ist. Dazu gibt es bei Kaninchen auch noch keine Erfahrungsberichte oder Forschung.
Walburga
22.12.2018, 13:35
Ich hatte den Suprelorin Chip bisher bei Rammlern und Häsinnen.
Bei unkastrierten Rammlern hielt er stets nur 1/2 Jahr dann veränderte sich das Verhalten wieder. Die Rammler wurden beide dann mit 10-12 Monaten kastriert und lebten die gesamte Zeit auch in einer Gruppe mit unkastrierten Häsinnen. Da passierte bei uns nichts. Ich würde das aber nicht als generelle Empfehlung sehen.
Bei den Häsinnen wirkt er unterschiedlich lang. Wenn sie ihn im zeitigen Frühjahr bekommen schafft man es meist, das sie erst im nächsten Frühjahr wieder einen Neuen benötigen. Im Winter habe ich, wenn äußere Reize wie dauerrammelnde Partnertiere oder das Streicheln über dem Rücken entfallen auch keine Probleme mit hitzigen Häsinnen.
Allerdings hat es bei einer von 6 Mädels nicht angeschlagen. Manche hatten ihn aber auch 3 Jahre hintereinander bis sie verstarben oder dann eben doch kastriert wurden. Nach meiner subjektiven Meinung kann man Veränderungen an der GB damit um ein paar Jahre hinauszögern aber nicht komplett verhindern.
Bei auffälligem Tastbefund oder Ultraschall lasse ich sie sicherheitshalber kastrieren. Mit einem fehlerhaften Ultraschall hatte ich nun noch nicht zu kämpfen.
Zur Diagnose von GB Veränderungen ist der Ultraschall daher aus meiner Sicht immer noch das sicherste Mittel.
Bei einem Tier mit unüberschaubarem Narkoserisiko halte ich den Suprelorin Chip für eine wirkliche Alternative.
Ich danke Euch sehr für Eure Erfahrungsberichte, das hat mir wahnsinnig geholfen, eine Entscheidung zu treffen.
Auf jeden Fall werde ich es mit dem Chip versuchen und gleich nach den Feiertagen einen Termin dafür machen.
Ich berichte dann gerne, wie es gewirkt hat.
Ich wollte nur mal kurz aktualisieren.
Wir waren heute beim Tierarzt. Das Weibchen hat keine Veränderungen an der Gebärmutter, sie hat jetzt heute den Suprelorinchip implantiert bekommen.
In circa drei bis vier Wochen wird dann, nach einem zweiwöchigen Auszug von dem Weibchen, um eine komplette Trennung zu gewährleisten, erneut eine VG mit ihr versucht werden.
Ich hoffe, es klappt :-)
Lenamaus
17.01.2019, 12:55
Mal eine Frage, wo wird der Chip denn implantiert? Und ist dazu eine Narkose nötig?
LG
Iris
Tanja B.
17.01.2019, 13:18
Der Chip wird in der Regel - genauso wie ein Mikrochip - an der Halsseite platziert. Dafür ist keine Narkose nötig.
Lenamaus
17.01.2019, 14:04
Danke Tanja für deine schnelle Antwort:umarm:
LG
Iris
Tanja B.
17.01.2019, 14:05
Gerne :)
Bei uns wurde der Chip zwischen die Schulterblätter gespritzt; meine Häsin hat das nicht einmal bemerkt.
Bei uns kommt er auch immer zwischen die Schulterblätter (bisher wurde von drei verschiedenen TÄ dort platziert).
Nur mal der Neugierde halber:
muss der Chip entfernt werden, wenn ein neuer eingesetzt wird?
Nein, der Chip löst sich im Laufe der Zeit auf, soweit ich weiß. Entfernt wurde er hier auf jeden Fall nie.
Nächste Woche soll nun die VG mit der "Chip-Häsin" stattfinden und ich bin etwas unsicher.
Es hieß zu mir, daß sie nach Einsetzen des Chips scheinschwanger werden wird und es sich dann aber danach legen wird.
Sie hat nun am Montag vier Wochen den Chip, hat mittlerweile eine extreme Buddelphase und Nestbau hinter sich.
Vor einer Woche circa hatte sie (paar Tage nach dem Nestbau) einen "Anfall", wo sie plötzlich laut murksend und mit hoch gestellter Blume penetrant um mich gekreist ist. Dann war sie wieder sehr ruhig, bis sie jetzt gerade wieder diesen Anfall hatte.
Heißt das nun, daß der Chip nicht wie erhofft wirkt?
Wie lang hat es bei Euch gedauert, bis der Chip seine Wirkung zeigte (bei Häsinnen insbesondere)?
Ich staube hier mal ab und möchte meine Erfahrung mit dem Chip schildern.
Leider bereue ich es zutiefst, daß ich das hab machen lassen. Meine Häsin kriegt sich gar nicht mehr ein... zuerst erfolgte circa zwei Wochen nach Einsetzen des Chips Nestbau und Buddelwahn, dann war eine Woche lang komplett Ruhe und ich plante schon die VG.
Urpötzlich aber wurde sie dann schlimmer wie je zuvor, verhielt sich wie ein unkastrierter Rammler, zwei Wochen permanent.
Dann gab es zwei Tage, wo sie wieder ruhiger wurde - aber das ist jetzt auch schon wieder vorbei.
Sie ist durch den Chip jetzt also permanent hormontechnisch auf Höchsttouren unterwegs, wobei sie teilweise auch richtig aggressiv wird, obwohl es jetzt sieben Wochen her ist, daß sie ihn bekommen hat.
Meine Erfahrung damit ist also absolut unterirdisch und wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen.
3 Möhren
03.03.2019, 10:36
Danke für deinen Erfahrungsbericht. Wenn die Wirkdauer 3 Monate beträgt müsste die Situation bald überstanden sein. Meine Tierärztinnen meinten, dass Delvosteron und Suprelorin bei Kaninchen nichts nützen würde. Ich selbst habe keine Erfahrung damit, gebe also nur wieder, was diese mir sagten. Wenn man Panik vor Narkosen hat, sucht man manchmal nach jedem Strohhalm um sie zu vermeiden. Wenn der Ultraschall auch keine bedenklichen Veränderungen zeigt, heißt es nicht zwangsläufig, dass da keine sind, welshalb manchmal trotzdem zur Kastra geraten wird.
Wenn dann gesundheitliche Probleme eine Narkose zusätzlich riskant machen, wird es wirklich eng, denn Rodi care Pregno wird da auf Dauer nicht reichen. Kann man in Eurem Fall nicht mal etwas aus der Homöopathie versuchen? Bei meinem Tier hat das schon viel gebracht, aber leider nicht immer.
Ich hab auch schon was homöpathisches versucht, hat aber nichts genützt.
Mir wurde tatsächlich nur von einer Bekannten von dem Chip abgeraten, der Rest war durchgängig positiv oder zumindest neutral dazu eingestellt. Das schlimmste Szenario, was ich gefunden hatte, war, daß es einfach gar nichts bringt; aber daß es sich so entwickelt wie bei uns, hab ich leider nirgendwo vorab in Erfahrung bringen können. Hätte ich vorher von der Möglichkeit einer jetzt permanent extrem hitzigen Häsin gehört, hätte ich es wohl gar nicht gewagt.
Ich wäre ja froh, wenn ich die Panik vor der Narkose hätte ;-)
Leider sind es große gesundheitliche Bedenken seitens meiner TÄ, die das Ganze so schwierig machen.
Andererseits kann ich sie so einfach nicht vergesellschaften - jetzt, wo ich sie richtig unter Hormonen stehend miterlebe, kann ich auch hunderprozentig sagen, daß es ebenso Hormonschübe waren, die die vorherige VG mehrfach scheitern ließen. Ich muß sie also unbedingt davon runter bringen, sonst wird eine Zusammenführung immer wieder scheitern (und leider mit echten Verletzungen enden, wie bisher).
Meine TÄ meinte nun auch, da der Chip nichts nützt, bleibt nur noch eine Kastra; wenn die Alternative ein Leben in Einzelhaft wäre, sollte man das Risiko einer OP in Kauf nehmen.
Ich mach mich mal schlau, ob es irgendwas gibt, womit ich ihre Narkosechance vielleicht noch erhöhen kann... und dann wird sie spätestens nächsten Monat kastriert (ist bei mir leider extrem überteuert mit 350€ und geht deshalb diesen Monat nicht mehr).
Hoffen wir das Beste, sie ist ja erst zwei Jahre alt!
3 Möhren
04.03.2019, 09:41
Hier kostet eine Kastra für Weibchen in der Klinik auch mindestens 350 Euro, bei Komplikationen, d.h. wenn sie stationär bleiben müssen kann gerne noch ein Hunderter dazu kommen,
Du könntest deinen TA fragen, ob er den Chip nicht rausschneiden kann. Bei meinem Rammler wirkt er etwa ein halbes Jahr.
Alexandra K.
04.03.2019, 10:36
Delvosteron habe ich schon oft erfolgreich eingesetzt.
Walburga
04.03.2019, 11:26
Kann er beim spritzen rausgerutscht sein? Das ist uns einmal passiert. TA hat es aber gesehen und ihn ersetzt.
Bei einem Mädel hat er bei mir nicht gewirkt wo ich sicher bin das er drin war.
Der Chip ist sicher noch drin, denn vor dem Chip war sie nicht permanent hitzig, schon gar nicht, wenn sie alleine gesessen ist. Er ist allerdings nicht mehr an dem Fleck, wo er war... ich konnte ihn nämlich eine ganze Zeit lang unter der Haut spüren, das kann ich schon länger nicht mehr. Keine Ahnung, wo der hin ist, hab sie überall abgetastet und finde ihn nicht mehr. Ich hab mich ja auch schon gefragt, ob er vielleicht geplatzt ist, weil meine Häsin so plötzlich und heftig am durchdrehen ist; die Ärztin meinte jedoch, daß das nicht möglich sei.
Einfach den Chip rausmachen lassen, damit ist es ja leider nicht getan; gegen ihre Hormonschübe muß ich trotzdem was tun und da bleibt ja nur noch die Kastra. Aber trotzdem werde ich das ansprechen, könnte ja auch eventuell bei der Kastra gleich mitgemacht werden, denn so lange der Chip sich so wie jetzt auswirkt, nützt ja auch die Kastra nix.
Delvosteron habe ich schon einiges drüber gelesen, das soll wohl massiv die Wahrscheinlichkeit von Gebärmutterveränderungen erhöhen, deshalb kommt es für mich nicht infrage.
350€ finde ich sehr heftig.. 250€ kenne ich und finde ich ok. Aber gut, dafür habe ich zu der Ärztin wirklich Vertrauen und weiß meine Süße in besten Händen.
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