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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bin ich innerlich kalt geworden, sollte ich komplett aufhören mit Tiere?



Amber.
09.05.2018, 09:40
Hallo,

gestern mussten wir den Hund meiner Eltern einschläfern lassen...
Er wurde 11 Jahre. Sie haben ihn mit 12 Wochen geholt und da ich eine Wohnung im Haus meiner Eltern habe... den Hund sah ich nun mal jeden Tag und er war ein fester Familienmitglied durch und durch.

Hab zurzeit Urlaub und gestern kam meine Mutter zu mir. Völlig aufgelöst, weil es ihm richtig schlecht ging und sie jetzt nochmal in die Klinik fahren wollte.
Ich hasse mich dafür... ich ahnte aber schon, dass er nicht mehr lebendig wieder zurück kommt. Kennt ihr das auch?
Ich fuhr mit in die Tierklink. Hauptsächlich nur wegen diesem Gefühl, zweitrangig war, dass meine Mutter so aufgelöst war, dass ich sie gar nicht fahren lassen wollte und sie deswegen fuhr und mich ganz dicht am Klinikeingang stellte, um sie dort raus zu lassen, ehe ich parkte. Denn der Hund konnte nicht mehr, klappte am Empfang dann auch zusammen...

Was Tiere betrifft, so sind meine Kaninchen seit 2 Jahren ständig krank. Eines musste ich letztes Jahr einschläfern lassen, das andere bleibt krank und auch bei ihm hab ich das total blöde Gefühl, innerlich irgendwie in einer Art Stillstand zu sein.

Ich weiß, dass sie totkrank sind und die Vergangenheit hat mir innerhalb kürzester Abstände gezeigt, dass das Leben läuft und man so einiges nicht in der Hand hat und schlechtes passiert und man da durch muss ohne zu wissen, ob es ein glückliches Ende nimmt...

Ich weine um unseren Familienmitglied, doch es ist nicht mehr so wie es früher war, wenn geliebte Tiere verstarben....
Das Gefühl ist, dass wir das Leben nicht in unsere Hand haben, das Tier totkrank war und gestern einfach nichts mehr ging und er erlöst ist. Er leidet nun nicht mehr und damit ist es völlig okay und gerade das verunsichert mich extremst.

Wie geht es euch denn in solchen Momenten?
Bin ich innerlich „tot“ und sollte ich die Tierhaltung lieber aufgeben, weil es kein gutes ist so zu fühlen und man evtl. unbewusst nicht mehr mit vollem Herzen dabei ist?

Jeanette K.
09.05.2018, 09:59
Tut mir sehr leid mit eurem Hund! :umarm:

Schwierige Frage... Kann es sein, dass du zB über die Jahre gelernt hast, anders mit dem Tod umzugehen? Das ist bei mir der Fall. Seit ich keine Angst mehr habe vor dem Tod und an Wiedergeburt glaube, ist es nicht mehr ganz so schrecklich für mich wenn ein Tier stirbt. Klar, man ist traurig und manchmal fragt man sich auch nach dem Sinn (gerade bei jungen Tieren zB), aber ich falle nicht mehr in dieses tiefe Loch.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich meine Tiere weniger liebe, sondern nur mit meiner eigenen Einstellung zum Thema.

Was ich mir auch vorstellen könnte, dass du mit der Zeit gelernt hast, dich vor den ja doch sehr heftigen Gefühlen zu schützen und einfach nicht mehr alles so nah an dich ran lässt. Aber das muss ja nichts negatives sein und als innerlich tot würde ich das auch nicht bezeichnen. Die Tierhaltung deshalb aufzugeben fände ich nicht gut, außer natürlich du spürst, dass du momentan ohne Tiere glücklicher wärst.

Blume
09.05.2018, 10:06
Jeder geht doch mit dem Tod und Verlusten anders um und das ist vollkommen ok. Deswegen ist jemand, der es besser verkraftet doch nicht innerlich tot :rw:

Und ich wüsste nicht, wieso du deswegen mit der Tierhaltung aufhören sollst? Du tust den Tieren doch nichts? Ich persönlich (!) finde so eine Einstellung zum Tod übrigens eher gesund. Meine ist eine ähnliche. Ich bin traurig - klar. Ich vermisse. Aber ich falle in kein Loch. Ich bin nicht total aufgelöst. Der Tod gehört zum Leben und so hab ich ihn auch akzeptiert.

Mikado
09.05.2018, 10:27
Ist bei mir ganz genauso. Gerade wenn ein Tier todkrank war, bin ich letztlich auch froh und dankbar, dass man es erlösen lassen kann, wenn das Verhältnis Behandlung:Lebensqualität nicht mehr stimmt. Würde ich mir für mich auch wünschen, wenn es mal soweit ist, aber da stehen die Karten deutlich schlechter.

Das hat nichts mit Kälte zu tun. Ganz im Gegenteil finde ich es wichtig für die seelische Gesundheit, Dinge, die man nicht ändern kann, zu akzeptieren. Der Tod gehört nunmal dazu und trifft uns und unsere Lieben alle, ausnahmslos. Trauer gehört dazu, aber in ein Loch falle ich auch nicht. Es würde an den Tatsachen auch nichts ändern. Sollte auch nicht der Gradmesser für Tierliebe sein. Also wenn deine Frage ist: hat nur jemand ein Tier verdient, der mit dessen Tod nicht klar kommt, so ist die Antwort: nein.

3 Möhren
09.05.2018, 10:29
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob es für das Tier eine Erlösung ist, oder , ob der Tod, egal, ob bei Mensch, oder Tier "UNNÖTIG" war. Hat ein Lebewesen ein gutes Leben gehabt und einen friedlichen Tod kann man besser damit leben, als wenn ein Tier, z.B. durch einen, oder gleich mehrere Arztfehler zu Tode gekommen ist. Das ist aber bei jedem Menschen anders und auch der Mensch selbst ändert sich. Aber warte ein wenig ab. Die Trauer und der Schmerz können noch kommen, sobald du es zuläßt. Das kommt auf dich selbst an.

Julia M.
09.05.2018, 10:45
Also ich glaube du solltest dir nicht zu viele Gedanken machen.
Das ist einfach von so vielen Faktoren abhängig! :ohje:

Ich würde sagen, dass wenn du die Zeit mit den Tieren genießt, es dir Spaß bereitet und du gerne mit ihnen zusammen bist, dann solltest du die Haltung nicht aufgeben.
Meist merkt man ja auch nach einer Zeit (wenn das Tier mal nicht mehr da ist), dass man wirklich etwas vermisst. Solltest du es nicht vermissen, dann ist es auch in Ordnung :good:

Bei mir ist es beispielsweise auch so, dass ich ein Kaninchen habe, an dem ich wirklich sehr hänge. Das zweite ist aus dem Tierheim und ich konnte aufgrund ihrer Art nie so richtig die Bindung aufbauen.
Klar werde ich alles dafür tun, dass sie ein langes und glückliches Leben hat, aber der Verlust wird nie so schlimm wie bei meinem Rammler :ohje:

Gast
09.05.2018, 10:55
Ein jeder geht mit Trauer anders um und auch die Art/Intensität des Trauerns ändert sich mit der Zeit.

Ich weine um jedes meiner Tiere und mir schmerzt das Herz, wenn sie sterben. Ob sie nun einfach einschlafen oder nach (langer) Krankheit erlöst werden, spielt da keine Rolle. Allerding trauere ich nicht - wie es hier von manchen lese - wochenlang, monatelang. Ich bin wehmütig, ja. Ich erinnere mich an jedes meiner Tiere mit einem... wie soll ich sagen... Stein auf dem Herz. Es fühlt sich schwer an in dem Moment. Aber ich breche nicht in Tränen aus. Deswegen trauere ich nicht weniger, nur anders. Manchmal fühle ich mich damit, als ob ich etwas realistischer trauere. Ich hänge auch an meinen Tieren, aber sie können ja nicht ewig leben. Ich versuche, es ihnen bei mir so schön wir irgendmöglich zu machen. Und wenn diese Zeit vorbei ist, dann ist das so.

Vielleicht wäre schlichtweg eine Haltungspause etwas für dich?

Mööp85
09.05.2018, 11:14
Für mich macht es auch einen unterschied ob ein Tier/Mensch plötzlich geht oder ob man es "erwartet" nach langer Krankheit oder im hohen Alter. Wenn es für das Tier eine Erlösung ist, bin ich klar auch traurig, aber irgendwie anders. Mh irgendwie schwer zu beschreiben.
Generell kann ich mittlerweile ganz gut damit umgehen. Ich finde nicht, dass man dann Gefühlskalt ist.

3 Möhren
09.05.2018, 11:24
Schade, dass du nicht so eine Art Kur machen kannst. Du schreibst nicht nur über den Hund, sondern auch über deine kranken Kaninchen. Es würde dir sicher gut tun, mal aus dem alten Trott für ein paar Wochen raus zu kommen. Eine Kur z.B. auf Sylt, mal alles hinter sich lassen und Kraft tanken... Ich soll z.B. seit Monaten ins Krankenhaus zu einer wichtigen Untersuchung, ca eine Woche. Aber das geht nicht, weil ich die Tiere versorgen muss, während eine Ärztin die selbst Tiere hat, das versteht, ist der andere Arzt böse geworden.
Hättest du denn die Möglichkeit, dass sich deine Mutter um die Kaninchen kümmert und du mal ein paar Tage wegfährst. Das würde dir sicher gut tun. Du könntest "deine Batterien dadurch wieder aufladen".

feiveline
09.05.2018, 11:38
Ich sehe es wie Blume...der Tod gehört dazu und das akzeptiere ich.

Bei dem einen Tier tut es etwas mehr weh als bei einem anderen, Tränen fließen bei jedem, aber dann ist es für mich ok und ich denke mit Dankbarkeit an die schönen Momente und nicht mit Traurigkeit an den Abschied.

Wichtig für mich ist auch immer, dass das Tier nicht lange leiden muss(te), das könnte ich nicht vor mir verantworten.

Terrahamster
09.05.2018, 12:33
Ich habe auch schon einige Tiere auf ihrem letzten Weg begleitet. Man lernt mit der Zeit, den Tod als unabwendbaren, natürlichen Prozess zu sehen, manchmal gar als guten Freund, der ein Leiden beendet.
Vor zwei Jahren musste ich meine geschätzt 16 Jahre alte Katze gehen lassen, weil sie von einer auf die nächste Stunde an den Hinterbeinen gelähmt war und die Lähmung sich ausbreitete. Das kam völlig unerwartet, und so etwas trifft mich härter, als wenn es ein schleichender Prozess ist, von dem ich absehen kann, dass ich an einem bestimmten Punkt den Schlussstrich ziehen muss. Ein Blick in die Augen meiner Katze zeigte aber die Wahrheit, vor der ich mich nicht verschließen konnte.

@Amber: Deine Einstellung finde ich eher gesund. Man bekommt irgendwann ein Gefühl dafür, wenn ein Lebewesen mit der "Aura des Todes" belastet ist. Viel zu oft verdrängen Tierhalter klare Signale, weil sie nur mit dem Herzen denken und den worst case verdrängen. Fakt ist aber, dass wir alle nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern vergänglich sind.

Edit: Ungesund finde ich es, wenn man das Leben nicht mehr zu schätzen weiß. Wenn man sich nicht mehr an seinen Tieren oder auch dem Anblick einer schönen Blume erfreuen kann. Das Leben ist zu kurz und fragil, um sich der Traurigkeit hinzugeben.

Gast
09.05.2018, 13:40
Ich muss zudem sagen, wenn ich manche hier lese, wie intensiv sie trauern... manchmal denke ich, das ist nicht gesund. Dann sollte man vielleicht tatsächlich keine Tiere haben, denn die meisten Tiere (erst Recht Kaninchen) sind nicht dazu gemacht, uns ein Leben lang zu begleiten. Sie werden nunmal keine 80 Jahre... und es sind filigrane Organismen und selbst mit einem fachlich versierten Tierarzt kann man nicht alles heilen.

Ein gesundes Maß an emotionalem Abstand ist aus meiner Sicht bei der Tierhaltung wichtig und auch erforderlich.

feiveline
09.05.2018, 13:50
Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen... :freun:

Conny
09.05.2018, 13:53
Natürlich ist es wahrscheinlich nicht gesund, bei mir ist es so, dass ich, als zwei von unseren Monsterchen starben die ich frisch auf die Welt gekommen aufgenommen und großgezogen habe, anders und viel intensiver getrauert habe als bei unseren anderen Fellnasen. Den Tod von den beiden hab ich noch immer nicht ganz überwunden, weil er so plötzlich und unerwartet kam. Ich hab wirklich Angst davor wenn unsere drei anderen Monsterchen irgendwann mal gehen müssen, ich hoffe nur, dass sie dann sehr alt sind und ruhig einschlafen, damit könnte ich dann besser umgehen.

Ich liebe alle unsere Fellnäschen, ich weine und bin traurig bei jedem nur, bei manchen fällt es einfach schwerer.

Deswegen keine Tiere zu haben finde ich allerdings nicht richtig, denn sie geben einem so viel, dass es irgendwann den Verlust verblassen lässt.

Ich weiß für mich selbst, dass ich nach unseren 5 Fellnasen mit der Kaninchenhaltung aufhören werde, ich habe Kaninchen seit ich ein Kind bin, ich brauche dann einfach mal eine Pause, ob die dann für immer ist weiß ich jetzt noch nicht.

Mona K.
09.05.2018, 14:01
Ich sehe es wie Blume...der Tod gehört dazu und das akzeptiere ich.

Bei dem einen Tier tut es etwas mehr weh als bei einem anderen, Tränen fließen bei jedem, aber dann ist es für mich ok und ich denke mit Dankbarkeit an die schönen Momente und nicht mit Traurigkeit an den Abschied.

Wichtig für mich ist auch immer, dass das Tier nicht lange leiden muss(te), das könnte ich nicht vor mir verantworten.

So ist es bei mir auch. Bei Fuzzel fiel es mir schwerer, sie im März gehen zu lassen. Mit ihr begann alles und mit ihr hört es auch auf. Aber sie hatte 10 tolle Jahre bei uns, darüber freue ich mich und sehe den Tod eher als einen Teil vom Leben an, der halt am Ende kommt. Henry gestern einschlafen zu lassen war auch schwer, aber auch bei ihm war es so, dass er eine gute Zeit bei uns hatte und seine Krankheiten bzw. Lebensqualität sich jetzt derart verschlechtert haben, dass es keinen Sinn mehr gemacht hat. Wir behalten alle in guter Erinnerung, auch mit einem Stein auf dem Herzen, wie Claudia so schön sagte, aber gleichzeitig mit einem Lachen im Herzen.


Ich muss zudem sagen, wenn ich manche hier lese, wie intensiv sie trauern... manchmal denke ich, das ist nicht gesund.

Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber wenn man wirklich monatelang in ein tiefes Loch fällt, hat das möglicherweise andere Ursachen als den Tod des Tieres, sondern das ist vielleicht nur der Auslöser. :rw: Dass man trauert (jeder auf seine Weise) ist ok und völlig natürlich, aber monatelang an nichts anderes denken zu können und das Leben davon völlig überschattet zu haben, kommt mir auch ein wenig extrem vor.

Keks3006
09.05.2018, 14:11
Ich kann mich nur anschließen. Ich glaube auch, dass eine nüchterne Einstellung zum Tod die Tierhaltung einfach leichter macht, weil man eben nicht das Gefühl hat, irgendwann deshalb eine Pause zu brauchen. Das heißt nicht, dass eine Variante besser oder schlechter ist, aber leichter und schwerer trifft es ganz gut.

Jeder geht mit dem Tod eben anders um und man ist ja nicht dazu verpflichtet, zu trauern. Auch finde ich es nicht verwerflich, an einem Tier mehr oder weniger stark zu hängen, solange man gut für sie sorgt. Das Tier selber hat ja keinen Vorteil davon, ob du nach seinem Tod monatelang trauerst oder eben nicht, solange du vorher eben geschaut hast, dass es ihm gut geht.

Ich habe zum Beispiel nach dem Tod eines Tieres nie das Bedürfnis nach einer Haltungspause gehabt, weil ich darin immer auch die Chance sehe, einem anderen einen guten Platz zu geben, und das tröstet mich sehr schnell. Klar kann man dieses "Ersetzen" moralisch verwerflich finden, aber den Tieren tut es doch nicht weh, also warum nicht.

feiveline
09.05.2018, 14:25
Ich habe zum Beispiel nach dem Tod eines Tieres nie das Bedürfnis nach einer Haltungspause gehabt, weil ich darin immer auch die Chance sehe, einem anderen einen guten Platz zu geben, und das tröstet mich sehr schnell. So sieht es bei mir auch aus.. :freun:

Conny
09.05.2018, 15:14
Ich hab einfach z.B. den Wunsch eine Pause zu machen weil ich auch mal länger als 4 oder 5 Tage in den Urlaub möchte. Mein Traum ist es mindestens 4 Wochen nach Schottland zu gehen, meine Freundin ist die beste Tiersitterin der Welt aber, 4 Wochen möchte ich ihr einfach nicht aufhalsen. Ich bin jetzt 45 irgendwann kommt die Zeit da ist es einfach zu spät, sich bestimmte Träume zu erfüllen.

Das nächste ist, dass ich, wenn es um unsere Tiere geht, sehr empfindlich und eigen bin, ich brauche sozusagen eine Pause von mir selbst, hört sich vielleicht komisch an ist aber so. Ich werde sicher nie ohne Fellnasen sein, bei unseren Hamstern und Mäuschen bin ich nicht so drauf, keine Ahnung warum, vielleicht weil sie einfach nicht so empfindlich sind, es keine Myxo, RHD und sonst irgendwelche schlimmen Dinge gibt, die von jetzt auf nachher ein Kaninchenleben auslöschen können. Es gibt keine Aufgasung, kein Bauchweh und und und ich möchte einfach mal eine Zeit ohne Sorgen und Ängste leben können.

Ich finde jeder sollte so mit Krankheiten/Tod umgehen wie er/sie es kann, deswegen ist man nicht gleich kalt und auch nicht gleich "psychisch" angeknackst wenn man länger oder intensiver trauert wie andere.

Katharina F.
09.05.2018, 15:41
So ist es mir mit meinem wirklich über alles geliebten Kiwhy ergangen.
Wir bekamen die Diagnose Nierenversagen und ich hab noch mit Infusionen alles gegeben und dennoch wurde sein Zustand innerhalb 2 Tagen sowas von rasant schlecht, dass wir ihn erlöst haben. Björn wollte das zu dem Zeitpunkt nicht wahrhaben, ich ahnte aber schon, welchen Lauf es nehmen wird. Wir sind in die Klinik gefahren und als er endlich eingeschlafen war, habe ich zwar auch Rotz und Wasser geheult und ich war ohne Ende traurig, aber ich verspürte leider auch eine Erleichterung. Für ihn, aber auch für mich, weil meine Angst viel größer war, dass ich den Zeitpunkt nicht erkennen würde. Und deutlicher hätte er es einfach nicht zeigen können, daher war ich absolut zufrieden mit der Entscheidung und habe zwar getrauert, aber es ging.

Merkwürdigerweise habe ich gedacht, dass ich daran zerbreche, weil ich ihn so sehr geliebt habe bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus. Er war für mich wirklich der allergrößte Schatz und trotzdem ist es mir gar nicht so schwer gefallen ihn gehen zu lassen. Es gab andere Todesfälle, wo es anders war... Es war bei jedem Todesfall irgendwie anders.

Wie dem auch sei.. Als wir jetzt die Diagnose von Elaine bekamen ging es mir so dermaßen schlecht. Einfach, weil ich viele schwere Entscheidungen treffen musste und auch noch treffen muss. Ich bekam eine Magenschleimhautentzündung, weil mir alles zu viel wurde und ich eigentlich nur noch weg wollte.
Nun hab ich mich langsam an den Gedanken gewöhnt. Aber ich weiß jetzt auch, dass es absolut die richtige Entscheidung war, nach Kiwhy ein Leihkaninchen aufzunehmen und mit der Kaninchenhaltung aufzuhören. Zu viele tragische Verluste habe ich mitgemacht, getrauert und geweint. Die Wellihaltung habe ich nach den ganzen Verlusten auch nach 8 Jahren aufgegeben. Ob wir nochmal Tiere haben werden, weiß ich nicht. Da ich mit Hunden und Katzen aufgewachsen bin und auch im Tierheim aktiv bin war mein großer Wunsch immer ein Hund und Björns auch.. aber nach alldem frage ich mich, ob ich das alles noch will, so schön Tierhaltung auch ist.

Aber erstmal ist Lainy fit, augenscheinlich gesund und ist sicher noch lang bei uns.

Alexandra K.
09.05.2018, 15:56
Du machst ja nun auch seit Jahren sehr sehr viel im Tierschutz, man bekommt da viel mit.
Das ist was anderes als wenn man über 20 Jahre immer nur 2 Kaninchen hält.

Wenn mal aktiv ist und viel erlebt lernt man einfach mit dem Tod besser umzugehen, das heißt nicht das man weniger traurig ist oder die Tiere weniger liebt, ganz im Gegenteil.
Es heißt nur das man lernt nicht gleich völlig "auszuflippen" und seine Kraft an die Lebenden richtet anstatt in "Selbstmitleid" zu ertrinken.
Ein gewisser Realismus ist Tierliebe, hingegen passiert da viel Tierquälerei weil Menschen nicht einsehen das ihr Tier infaust krank ist und sie es anstatt es zu erlösen von Arzt zu Arzt schleppen.

Conny
09.05.2018, 16:04
Das stimmt, wenn ich sehe, dass ein Tier leidet dann muss ich den letzten Weg mit ihm gehen. So ging es mir mit meinem Max, er war 13 Jahre bei mir, ich hing sehr an ihm weil er mir auch durch eine schlimme Zeit geholfen hat, als ich aber gesehen habe, dass es ihm körperlich nicht mehr gut ging, hab ich gewusst, dass ist der letzte Dienst dem ich ihm erweisen kann, ohne an mich und meine Gefühle zu denken.

Teddy
09.05.2018, 16:21
Ich lebe mein gesamtes Leben lang schon mit Kaninchen. Zuerst waren es die Stallhasen meiner Mutter. Von meinem Lehrlingsgehalt konnte ich mir dann endlich eigene Kaninchen halten. Ich hing so sehr an den Tieren. Wenn sie krank waren, war ich es auch. Wenn sie starben, war ich zunächst sehr traurig, doch es kam umgehend ein neues Tier zu mir. Der leere Platz wurde sofort besetzt. Und das neue Tier brachte wieder Freude und neues Leben ins Haus. Es gibt ja so viele Tiere, die nur darauf warten. Dennoch war das gegangene nicht vergessen. Und die Angst kam mit den Jahren, dass auch dies Tier wieder gehen muß. Das ging viele Jahre so und ich nahm mir vor, mich nicht mehr so tief reinziehen zu lassen. Was natürlich schwer war mit all den Emotionen. Dann hatte ich über 13 Jahre lang noch ein Pflegepferd, dass ich überwiegend alleine versorgte. Es war chronisch krank und benötigte intensive Pflege. Was wieder dazu führte, dass ich mich extrem engagierte und reinziehen ließ. Als der Tag kam, der die Entscheidung von mir allein verlangte, die eigentlichen Besitzer waren verreist und verlangten vom Ta, das Pferd bis zu deren Rückkehr am Leben zu halten, wurde mir alles abverlangt. Ich wollte das Tier behalten, wollte die Freundschaft nicht aufgeben, den Verlust nicht ertragen. Doch dann fragte ich mich, was in dieser Situation wirklich wichtig ist: mein Bauchgefühl sagte nach dem Abwägen des Für und Wider, es geht nur um das Wohl des Tieres und für das Tier ist der Tod die absolute Erlösung. Ich war danach ziemlich fertig, hatte aber gute Freunde, die mich auffingen.
Gelernt habe ich dabei, dass es nie um mich geht, sondern immer um das Wohl der Tiere. Und das läßt mich heute Entscheidungen deutlich gelassener fällen. Sie werden nun mal nicht sehr alt. Und es gibt so viele da draußen, die ein Zuhause suchen. Ich gebe wirklich alles, damit es ihnen gut geht und sie ein langes Leben haben. Aber wenn es nicht mehr geht, dann ist das so. Ich bin dankbar, dass sie da waren, dass sie glücklich waren und dass ich dazu beitragen konnte. Wenn sie gehen müssen, ist das so gewollt. Da kann ich nichts dran ändern. Das ist Schicksal. Ich bin traurig, aber das Leben geht weiter. Und ich habe irgendwann, als ich mit mehr Abstand das betrachten konnte, festgestellt, wenn ein Tier geht, wartet schon irgendwo eines auf den Platz. Und mein Bauchgefühl hat mir bisher immer dabei geholfen, dies eine oder die zwei zu finden. Sie waren im richtigen Moment einfach da.
Was mir aber heute noch Sorgen macht, ist, wenn mein eigenes Pferd nach so vielen Jahren irgendwann mal gehen muß. Es ist ebenfalls chronisch krank, es erfordert intensivste Betreuung, wir verbringen sehr viel Zeit zusammen. Nach 22 Jahren ist man wie eins. Das wird ein großes Loch geben und ein neues Pferd wird nicht mehr einziehen. Aber ich bin sicher, auch dann wird irgendwo ein Tier auf mich und den Platz warten...

Amber, ich finde nicht, dass du innerlich tot geworden bist. Ich denke, du bist im Laufe der Jahre realistisch geworden, du akzeptierst das Leben und Tod eng verknüpft sind. Dadurch fällt man nicht mehr in das tiefe Loch. Es kommt einem anfangs komisch vor, irgendwie falsch. Aber es ist einfach nur ungewohnt. Man hängt auch nicht an allen Tieren gleich stark. Als Teddy starb, war das für mich zuerst ok, er hatte sich das selber so ausgesucht. Doch er fehlte mir extrem. Lotte wurde viel älter als er. 10,5 Jahre. Wir waren anfangs keine Freunde, sie war sehr eifersüchtig auf mich, weil Teddy und ich uns so sehr nahe waren. Doch dann wurde sie krank, Teddy verließ sie und sie zog sich zurück. Sie tat mir leid und ich habe sie die folgenden 6,5 Jahre intensiv gepflegt und versorgt. Und doch war sie nicht mein Herzenstier. Ich dachte oft, wie wird es sein, wenn sie gehen muß. Was wird der Grund sein? Werde ich es merken? Es ging dann sehr schnell, ihr Herz versagte. Ich ließ sie einschläfern, bevor sie erstickte. Sie schlief ganz langsam und entspannt in meinen Armen ein und ich spürte ihre Dankbarkeit. Ich war traurig, aber ich fiel in kein Loch. Sie fehlt mir noch immer, das Kuscheln mit ihr, ihre Anhänglichkeit. Emmi und Manni zogen ein. Sie warteten ebenfalls schon auf ein Zuhause. Ich habe sie sehr lieb, aber sie sind mir (noch) nicht so nahe. Sie sind sich selbst genug. Meine Emotionen und meine Zeit bekommt jetzt mein altes Pferd und ich bin froh darüber, dass ich diese Recourcen frei habe. Wenn man einen Schritt zurück tritt und sich über die Schulter blickt, hat man leichter den Blick für das Wesentliche. Vielleicht hast du genau diesen Schritt jetzt getan.
Ich wünsche dir alles Gute :umarm::umarm::umarm:

Amber.
11.05.2018, 14:27
Mit so vielen Rückmeldungen hatte ich nicht gerechnet. Danke euch.:umarm:

Als ich vorgestern zu meinen Eltern bin würde mir selber klar, dass mich der Tod von ihm nicht kalt lies als einfach so die Tränen kamen.

Gestern sagten sie dann, dass sie sich wohl wieder einen neuen Hund holen möchten.
Für mich persönlich ist es zu früh, dennoch aber okay, weil ich zu dem neuen wohl nicht so eine Bindung aufbauen werde, wie es bei Boris der Fall war (plane ja weg zu ziehen).



Tut mir sehr leid mit eurem Hund! :umarm:

Schwierige Frage... Kann es sein, dass du zB über die Jahre gelernt hast, anders mit dem Tod umzugehen? Das ist bei mir der Fall. Seit ich keine Angst mehr habe vor dem Tod und an Wiedergeburt glaube, ist es nicht mehr ganz so schrecklich für mich wenn ein Tier stirbt. Klar, man ist traurig und manchmal fragt man sich auch nach dem Sinn (gerade bei jungen Tieren zB), aber ich falle nicht mehr in dieses tiefe Loch.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich meine Tiere weniger liebe, sondern nur mit meiner eigenen Einstellung zum Thema.

Was ich mir auch vorstellen könnte, dass du mit der Zeit gelernt hast, dich vor den ja doch sehr heftigen Gefühlen zu schützen und einfach nicht mehr alles so nah an dich ran lässt. Aber das muss ja nichts negatives sein und als innerlich tot würde ich das auch nicht bezeichnen. Die Tierhaltung deshalb aufzugeben fände ich nicht gut, außer natürlich du spürst, dass du momentan ohne Tiere glücklicher wärst.

Danke dir für dein Mitgefühl.:umarm:

Wo du es ansprichst, so könnte es durchaus sein, dass ich nicht mehr alles zu nah an mich heran lasse. Oder viel mehr es versuche, bestimmtes nicht mehr ganz so nah heran zu lassen, was ich bei, für mich, unwichtigere Dinge die mir nicht so wichtigst sind z.B. Arbeitskollegen auch völlig in Ordnung fände, aber dass das mit ihm jetzt so war und das auch irgendwie bei meinem Kaninchen, Mücke, so zu sein scheint, find ich nicht so recht in Ordnung und lässt mich einfach ziemlich zweifeln...


Schade, dass du nicht so eine Art Kur machen kannst. Du schreibst nicht nur über den Hund, sondern auch über deine kranken Kaninchen. Es würde dir sicher gut tun, mal aus dem alten Trott für ein paar Wochen raus zu kommen. Eine Kur z.B. auf Sylt, mal alles hinter sich lassen und Kraft tanken... Ich soll z.B. seit Monaten ins Krankenhaus zu einer wichtigen Untersuchung, ca eine Woche. Aber das geht nicht, weil ich die Tiere versorgen muss, während eine Ärztin die selbst Tiere hat, das versteht, ist der andere Arzt böse geworden.
Hättest du denn die Möglichkeit, dass sich deine Mutter um die Kaninchen kümmert und du mal ein paar Tage wegfährst. Das würde dir sicher gut tun. Du könntest "deine Batterien dadurch wieder aufladen".

Mehrere Wochen würden nicht gehen, eigentlich hatte ich aber ursprünglich vor gehabt jetzt in diesem Urlaub mal zumindest ein paar Tage weg zu fahren, weil ich in letzter Zeit auch immer öfter das Gefühl bekomme, dass einfach das ganze Leben viel zu viel ist (kann es nicht besser beschreiben).
Jetzt mit dem Verlust von dem Hund scheue ich mich allerdings davor die Pflege meiner Tiere in die Hände meiner Eltern zu geben, denn Mücke braucht täglich Augentropfen und auch seine Ohren müssen gereinigt werden, da mit sowas anzukommen, wenn sie doch gerade selber einfach traurig wegen ihres Verlustes sind, fühlt sich irgendwie falsch an und bei den anderen Familienmitgliedern... es ist halt ziemlich pflegeintensiv wegen Mücke...
Zudem kommt auch irgendwie immer mehr dazu. Gerade hab ich wieder was durch das Gesundheits-UFO erfahren, dass mir wieder den Rest gibt....

Hättest du denn nicht jemanden der deine Tiere für die Woche verpflegen könnte, Ggf. auch hier über das Forum?
Durch meinen Mücke verstehe ich dich total gut, mir geht es ja ähnlich. Ich verstehe aber auch den Arzt, der böse geworden ist, denn ich glaube ihm liegt dein Wohlergehen am Herzen und wenn diese Untersuchungen wichtig sind, dann muss eine Lösung her die diese Untersuchungen ermöglichen und die deine Tiere aber auch die Pflege zukommen lässt, die sie brauchen, während du nicht kannst.




Ein gewisser Realismus ist Tierliebe, hingegen passiert da viel Tierquälerei weil Menschen nicht einsehen das ihr Tier infaust krank ist und sie es anstatt es zu erlösen von Arzt zu Arzt schleppen.

Ich finde das so schwierig.
In den letzten 2 Jahren musste zumindest ich für mich feststellen, dass auch Kaninchenkundige Tierärzte nicht mit allen Erkrankungen sich gleichermaßen gut auszukennen scheinen.
Daran ist nichts schlimmes oder weist auf eine mangelnde Kompetenz hin, was ja gar nicht so ist, aber irgendwo muss es auch nicht so sein, dass man dann im Nachhinein erfährt, dass man dem Tier ja doch hätte helfen können, wenn man gewechselt hätte.
Hätte ich nicht gewechselt, währen meine Tiere schon längst tot gewesen und hätten nicht noch zumindest 1 Jahr gehabt. Ich finde es mühsehlig und unfair, wenn Tierärzte sich als wissend ausgeben und man dann doch lieber mal, nur aus dem Bauchgefühl heraus her, eine andere Meinung einholt und man dann dort ausführlichere Auskunft, Diagnostik und Therapien bekommt.
Ich kann die Leute da durchaus verstehen, dass die ihr Tier von einem Arzt zum nächsten schleppen... auch wenn ich deine Meinug teile, dass man nicht alle Erkrankungen heilen kann und man den Tod zum Leben respektieren muss.:ohje:





Amber, ich finde nicht, dass du innerlich tot geworden bist. Ich denke, du bist im Laufe der Jahre realistisch geworden, du akzeptierst das Leben und Tod eng verknüpft sind. Dadurch fällt man nicht mehr in das tiefe Loch. Es kommt einem anfangs komisch vor, irgendwie falsch. Aber es ist einfach nur ungewohnt. Man hängt auch nicht an allen Tieren gleich stark. Als Teddy starb, war das für mich zuerst ok, er hatte sich das selber so ausgesucht. Doch er fehlte mir extrem. Lotte wurde viel älter als er. 10,5 Jahre. Wir waren anfangs keine Freunde, sie war sehr eifersüchtig auf mich, weil Teddy und ich uns so sehr nahe waren. Doch dann wurde sie krank, Teddy verließ sie und sie zog sich zurück. Sie tat mir leid und ich habe sie die folgenden 6,5 Jahre intensiv gepflegt und versorgt. Und doch war sie nicht mein Herzenstier. Ich dachte oft, wie wird es sein, wenn sie gehen muß. Was wird der Grund sein? Werde ich es merken? Es ging dann sehr schnell, ihr Herz versagte. Ich ließ sie einschläfern, bevor sie erstickte. Sie schlief ganz langsam und entspannt in meinen Armen ein und ich spürte ihre Dankbarkeit. Ich war traurig, aber ich fiel in kein Loch. Sie fehlt mir noch immer, das Kuscheln mit ihr, ihre Anhänglichkeit. Emmi und Manni zogen ein. Sie warteten ebenfalls schon auf ein Zuhause. Ich habe sie sehr lieb, aber sie sind mir (noch) nicht so nahe. Sie sind sich selbst genug. Meine Emotionen und meine Zeit bekommt jetzt mein altes Pferd und ich bin froh darüber, dass ich diese Recourcen frei habe. Wenn man einen Schritt zurück tritt und sich über die Schulter blickt, hat man leichter den Blick für das Wesentliche. Vielleicht hast du genau diesen Schritt jetzt getan.
Ich wünsche dir alles Gute :umarm::umarm::umarm:


Danke dir.:umarm:
Ich finde es bewundernswert wenn das Leute so wie du so gut weg stecken können und für jedes erkrankte Tier scheinbar ohne große Mühe 100% geben können und alle Hebel in Bewegung setzen, damit es diesen auf die letzten Tage, Wochen, Monate oder Jahre noch gut geht.
Die eigenen Sorgen setzen einem bei soetwas auch nicht wenig zu, von daher finde ich es wirklich sehr bewundernswert und auch ich wünsche dir alles gute.:umarm:


Wie es mit mir und meiner Tierhaltung weiter geht, weiß ich noch nicht.
Eigentlich glaube ich, dass mir eine Auszeit schon gut tun würde, auch wenn ich mir unsicher bin, ob es nicht doch einfach daran liegen könnte, dass mir Momentahn schnell alles zu viel wird und das dann ja aber eigentlich gar nichts mit den Tieren zu tun hätte...:ohje:
Ich sollte wohl nochmal in ruhe in mich gehen und.... weiß auch nicht.:ohje:


Liebe Grüße
Amber

Teddy
16.05.2018, 16:45
[QUOTE=Amber.;4563008]

Wie es mit mir und meiner Tierhaltung weiter geht, weiß ich noch nicht.
Eigentlich glaube ich, dass mir eine Auszeit schon gut tun würde, auch wenn ich mir unsicher bin, ob es nicht doch einfach daran liegen könnte, dass mir Momentahn schnell alles zu viel wird und das dann ja aber eigentlich gar nichts mit den Tieren zu tun hätte...:ohje:
Ich sollte wohl nochmal in ruhe in mich gehen und.... weiß auch nicht.:ohje:

An dieser Stelle war ich auch schon sehr oft und komme da auch immer wieder hin. Denn es gibt ja nicht nur die kranken Tiere. Das Leben hält noch so viele andere Störfaktoren bereit, die einen so viel Energie kosten und Zeit. Und dann wird mir alles zuviel. Das geht sicher vielen so. Ich würde einfach erstmal nichts machen und abwarten, was sich tut. Meistens regelt sich das :umarm:

Mona K.
17.05.2018, 09:34
Teddy, ich versteh dich. Wir haben aktuell auch viel am Hacken mit Arbeit und diversen anderen Dingen, jetzt noch der spontane Hauskauf. Natürlich vermisse ich Fuzzel und Henry bzw. überhaupt die Kaninchenhaltung, aber ich genieße es auch gerade, nicht mehr unterschwellig die Sorge um die beiden zu haben - und was ich meisten genieße: nicht mehr 2-3x wöchentlich FriFu kaufen! Ich hasse Lebensmittel einkaufen sowieso schon, und jetzt kann ich 1x die Woche maximal gehen und es passt.

Teddy
17.05.2018, 14:20
Teddy, ich versteh dich. Wir haben aktuell auch viel am Hacken mit Arbeit und diversen anderen Dingen, jetzt noch der spontane Hauskauf. Natürlich vermisse ich Fuzzel und Henry bzw. überhaupt die Kaninchenhaltung, aber ich genieße es auch gerade, nicht mehr unterschwellig die Sorge um die beiden zu haben - und was ich meisten genieße: nicht mehr 2-3x wöchentlich FriFu kaufen! Ich hasse Lebensmittel einkaufen sowieso schon, und jetzt kann ich 1x die Woche maximal gehen und es passt.

Am meisten belastet mich immer wieder die Sorge, wenn die Tiere krank sind, vor allem die chronisch kranken und wenn es dann mehr als einer sind, wie ich das alles in einem Tag unter bringen soll, ob mein Urlaub dafür noch reicht, ob das Geld reicht... Es ist so schön, wenn mal alle gesund sind und man nicht ständig beobachten und reagieren muß. Leider ist diese Zeit meist nur von kurzer Dauer :ohje:. Irgendeiner fängt dann wieder an :heulh: und oft sind es wiederkehrende Probleme.

Katharina F.
17.05.2018, 15:39
Am meisten belastet mich immer wieder die Sorge, wenn die Tiere krank sind, vor allem die chronisch kranken und wenn es dann mehr als einer sind, wie ich das alles in einem Tag unter bringen soll, ob mein Urlaub dafür noch reicht, ob das Geld reicht... Es ist so schön, wenn mal alle gesund sind und man nicht ständig beobachten und reagieren muß. Leider ist diese Zeit meist nur von kurzer Dauer :ohje:. Irgendeiner fängt dann wieder an :heulh: und oft sind es wiederkehrende Probleme.

So sind leider auch meine letzten Jahre verlaufen... die Zeiten, in denen sie krank waren und ich Sorgen und Bauchschmerzen hatte, haben einfach überwiegt. Ich habe es sehr genossen mit denen, wenn denn alles gut war. Und das war halt nicht lange. Daher steht mein Entschluss nach wie vor fest :heulh:

feiveline
17.05.2018, 16:31
Wenn Dich Dein Entschluss so sehr traurig macht würde ich ihn vielleicht noch einmal überdenken..

Ich hab mir auch schon Nächte um die Ohren geschlagen und liebgewonnene Tiere inkl. Herzenstiere verloren, aber für mich wäre es noch schlimmer wenn keine mehr da wären...

Mal eine ganz ehrliche Frage, die Du auch nicht hier öffentlich beantworten musst.... ist es wirklich Dein Wunsch keine Tiere mehr zu haben oder eher der Wunsch Deines Verlobten bzw. Deine Angst vor Beziehungsproblemen wenn Ihr weiter Tiere habt? Krankheiten, deren Behandlungen und natürlich auch die entstehenden Kosten können ja eine Beziehung belasten.

Ich frage deswegen, weil Du damals so darunter gelitten hast dass Dein Verlobter Dich mit der Abgabe von Bibo quasi so „überfahren“ hatte...

Wie gesagt, eine Antwort darauf muss nicht sein, weil es dann wohl eine seitenlange Beziehungsdiskussion hier gäbe :rw:, aber für Dich und Dein Seelenheil solltest Du Dir vielleicht diese Frage versuchen zu beantworten... :umarm:

Und nein, ich meinte auch mit keinem Wort, dass Du deswegen auch Deine Beziehung hinterfragen sollst, ich habe auch wegen meines Mannes keine Katzen mehr.

Teddy
17.05.2018, 18:36
Wenn Dich Dein Entschluss so sehr traurig macht würde ich ihn vielleicht noch einmal überdenken..

Ich hab mir auch schon Nächte um die Ohren geschlagen und liebgewonnene Tiere inkl. Herzenstiere verloren, aber für mich wäre es noch schlimmer wenn keine mehr da wären...



Das würde mir genauso gehen :taetschl:. Ich hab mir die Frage auch schon oft gestellt. Gerade habe ich wieder einige fast schlaffreie Nächte hinter mir. Und da habe ich gemerkt, wie lieb ich die beiden kleinen Minis doch schon habe :love:. Die zwei sind zwar sehr unabhängig, aber suchen doch auch meine Gesellschaft. Wie leer wäre die Wohnung ohne die frechen kleinen Hüpferlinge :hopp2::hopp2:.

minerva
17.05.2018, 20:45
Wo Dr Haase und Mira 2016 an RHD2 verstorben
Sind wollte ich auch keine mehr.
Doch nach der 7 monatigen Wartefrist habe ich mich doch entschieden mir ein neues Pärchen zu holen da ich doch nicht ohne Kaninchen zurecht kam da mir Kaninchen Freude machen.
Die Zeit ohne Kaninchen war sehr hart obwohl mal immer sorgen hat wegen Krankheiten.
Habe schon Kaninchen in den letzten 14 Jahren durch Krankheiten verloren .

Katharina F.
18.05.2018, 07:48
Ich finde es gar nicht schlimm, dass du mich darauf anschreibst. Sicherlich könnte man das so verstehen. Und sicherlich hat es damals auch Zeiten gegeben, wo es eng war mit dem Ausbildungsgehalt und wir auch manchmal deshalb stritten. Aber die letzten Jahre haben uns dahingehend eher zusammengeschweißt.

Mein Entschluss macht mich nicht traurig. Die Entscheidung habe ich für mich schon seit Kuddels Tod an RHD2 getroffen. Nach Kiwhy stand mein Entschluss noch mehr fest und jetzt sowieso. Ich habe mich ganz bewusst für ein Leihkaninchen entschieden, da hatte Björn nichts mit zutun. Als ich es noch in der TK Klinik neben dem toten Kuddel sagte, dass ich aufhören möchte und Lainy und Kiwhy die letzten sein werden, hat Björn sich noch gar nicht geäußert. Er liebt unsere Tiere wie ich und für mich steht der Entschluss seit Ende 2016 fest. Ich bin am Ende meiner Kräfte, körperlich und seelisch. Ich möchte einfach mal eine zeitlang keine Verantwortung haben, höchstens für mich selbst. Und das kommt ganz aus mir alleine heraus. Der Tag, an dem ich Dumi wegbringen muss, wird trotzdem hart und auf das Abbauen des Geheges und somit das Verschwinden, was jahrelang ein Teil von uns war. Aber ich denke, dass es mir auch auf eine Weise Erleichterung verschaffen wird.

Natürlich hat er mich mit Bibo total überfahren, aber er hatte einfach recht. Der Tod von Chica kam so plötzlich und unvorbereitet, dass ich mir einfach nur noch gar keine Gedanken machen konnte. Das habe ich dann aber getan und bin zu dem selben Ergebnis gekommen. Mir geht es einfach körperlich damit nicht gut, das ist das Problem. Trotz dass wir so viele Verluste hatten, kann ich da immer noch nur schwer mit umgehen. Und letztlich ist es für mich erleichternd, dass ich keine Wellensittiche mehr habe. Ich bin ihnen nicht mehr so gerecht geworden, wie in Studentenzeiten, vor allem zeitlich. Und wieder drei Neue aufzunehmen, hätte ich nicht gewollt. Bevor Chica gestorben ist, war das noch anders. Da wollten wir wieder auf 4 aufstocken, wenn das Studium beendet ist. Aber ihr Tod einen Tag vor Silvester hat mich so sehr gequält wieder.. und da hat er es einfach vor mir ausgesprochen.

Er akzeptiert und respektiert meine Tierliebe und hat all die Jahre alles mit mir durchgekämpft, nächtelang wach geblieben, zum Zähneschleifen gefahren, hat Lieblinge mit mir erlöst und akzeptiert, dass nach Sammy wieder ein drittes Kaninchen eingezogen ist. Nie hat er mir Vorwürfe gemacht oder sonst was. Aber wir sind beide seelisch einfach nicht mehr in der Lage weiterzumachen und das bestätigte er mir von sich aus auch, nachdem wir sein Herzenstier Kiwhy erlöst haben. Damit kam er sehr schwer zurecht und mit Lainy wird es auch nicht einfacher.

Wir wollten eigentlich immer mal einen Hund haben in ein paar Jahren. Wir beide sind ja auch wirklich sehr oft im Tierheim und führen Hunde gemeinsam aus oder machen Nachkontrollen o.ä. Aber selbst diesen Wunsch stellen wir gerade extrem in Frage, weil wir einfach gerade nicht mehr können. Wir werden unsere Kraft trotzdem beide weiter in den Tierschutz stecken und andere unterstützen. Nur ich für mich möchte erstmal keine eigene Bindung und Verantwortung mehr haben... Wie es in ein paar Jahren aussieht, wird man sehen.