Kleines Reh, komm gut an ...

[Teddy]

Am Sonntag abend fuhr ich über eine Bundesstraße nach Hause und vor mir tauchte ein Reisebus auf, stehend mitten auf der Fahrbahn, voll besetzt, einige Reisende standen draußen. Als ich überholte, sah ich ein Reh mitten auf der Straße liegen, im Scheinwerferlicht, Autos rasten in hohem Tempo mit blendenden Scheinwerfern vorbei, es zuckte mit den Beinen. Ich hielt an und zog es von der Straße, hielt seinen Kopf, es sah mich mit großen Augen an, fassungslos, es verstand die Situation nicht, ein noch junges Tier, nicht ausgewachsen. Es blutete aus den Augenhöhlen, die Zunge hing raus und es pumpte und rang schwer nach Luft. Ich streichelte es und versuchte es zu beruhigen, es hörte auf mit den Beinen zu zucken. Nach einer Weile kamen einige Männer aus dem Auto und fragten, was ich da mache. Ich sagte, ich versuche das arme Tier zu beruhigen. Man fragte mich, ob ich mich damit auskenne und als ich bejahte, fragten sie mich allen Ernstes, ob ich wüßte, dass ich gerade den TATORT verändert habe. Ich sagte, dort, wo das Tier lag ist ein großer nasser Fleck, es liegen jede Menge Haare dort und kleben sicher auch am Bus, das Tier liegt hier und ich werde da sein und kann bezeugen, dass es dort lag. Da gingen sie weg. Ein junger Mann kam und hockte sich neben uns und sagte, das arme Tier, das lag schon seit 15 Minuten dort. :bc: Ich sagte, es hätte aufspringen können und eine Massenkarambolasche verursachen können oder es wäre weggelaufen und elendiglich krepiert. Sowas geht gar nicht :scheiss:
Dann kam ein Polizist, wir kamen überein, dass das Tier hin war und er sagte, er würde es am Liebsten sofort erschießen, aber dann würde es im Bus sicher ein Aufschreien geben. Ich sagte, er sollte es trotzdem machen und dann tat er es und sagte, er hatte Angst, daß es an Blut in der Lunge erstickt, so wie es gepumpt hat und dass er nicht sehen kann, wie es noch unnötig leidet.
Was sind das nur für Menschen, die ein Tier anfahren und sich dann nicht drum kümmern, es einfach liegen lassen in seiner Not, mit seiner Angst und seinen Schmerzen? :bc:

Kleines Reh, es tut mir so leid. Ich hoffe, ich konnte Dir noch ein paar Minuten Trost spenden für Deine Reise :heulh: Komm gut an :sad1:

[Conny]

Das ist einfach so schrecklich :bc: danke, dass du für das Reh da warst, es getröstet hast und es nicht alleine und voller Angst auf der kalten Straße hast liegen lassen :heulh: :umarm:

Machs gut Rehchen :sad1: spring gesund und ohne Schmerzen über saftige grüne Regenbogenwiesen :sad1:

[feiveline]

Armes Reh... :ohje:

Hast Du den Namen des Polizisten? Die sind verpflichtet ein so schwer verletztes Tier zu erschießen wenn der zuständige Jagdpächter nicht innerhalb kürzester Zeit vor Ort sein kann...

Danke, dass Du Dich gekümmert hast... :umarm:

[3 Möhren]

Traurig, wenn ein Lebewesen auf solch grausame Weise seine letzten Stunden oder Minuten verbringen muss. Leider machen Menschen die in solchen Momenten dabei sind viele Fehler. Gut, dass du da warst und das Richtige getan hast. Ich gebe diesem Tier nun eine Stimme und sage Danke.

[Gwendolyn]

Komm gut rüber armes Reh :heulh::sad1:
Danke, dass du dich um das arme Tier gekümmert hast.

Menschen sind oft so herzlos und doof. :scheiss:

[Mottchen]

Ich denke einfach viele Menschen sind in der Situation einfach auch überfordert. Feiveline wozu der Name. Er hat es doch dann erlöst

[Meike]

Ich ziehe meinen Hut, dass du für das Reh da warst, in seinen letzten Minuten. :sad1:
Muss aber ehrlicherweise zugeben, ich wüsste nicht, ob ich das genauso könnte :ohje: Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil mir der Mut fehlen würden.

[Nika]

Es ist sehr schade, dass so viele Menschen einfach vorbeigefahren sind und sich auch kein Insasse des Busses verantwortlich gefühlt hat. Aber viele haben dazu einfach nicht die nötige Einstellung bzw. den Mut.

Danke, dass du das kleine begleitet hast. Ich hoffe, du kannst mit dem Erlebnis gut abschließen :umarm:

[Birgit W.]

Furchtbar der Gedanke, welche Ängste und wahrscheinlich Schmerzen das arme Tier ertragen musste :heulh: es ist gut, dass es immer wieder Menschen wie dich Teddy gibt, die vor allem auch den Mut haben, richtig und beherzt zu handeln.
Armes kleines Reh, wenigstens müsstest du nicht allein auf der kalten Straße sterben...
Komm gut an im Land hinter dem Regenbogen :sad1:

[feiveline]

Feiveline wozu der Name. Er hat es doch dann erlöstSorry, das hatte ich überlesen... :rw: ich dachte er hätte sich aufgrund der Passagiere des Reisebusses geweigert...

Leider eine häufige Reaktion, selber sich nicht den Kommentaren der Umstehenden aussetzen wollen und lieber über eine Stunde auf den Jagdpächter warten (der im Endeffekt nichts anderes tut)...

[hasili]

Das ist ganz, ganz schrecklich:bc:

und ich mich nur anschließen dass Du ganz mutig warst und dem Rehlein versucht hast zu helfen :umarm


Ist es nicht aber sehr gefährlich, auf die Straße zu laufen und das Tier zur Seite zu ziehen ? Wegen den, wie Du ja selbst schreibst, Autos mit hoher Geschwindigkeit ?

[Teddy]

Danke für Euer Mitgefühl :umarm::umarm::umarm:

Ich denke, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ich fühlte mich angesprochen, mir war, als ob das Tier um Hilfe ruft :rw:
Ich hatte ganz fest das Gefühl, es sollte so sein :taetschl:
Warum auch immer ...
Ich hab vor vielen Jahren mal gesehen, wie vor mir ein Auto ein Eichhörnchen erfasst hat und weiterfuhr und das Tier liegen blieb. Ich hielt an und sammelte es von der Straße und zum Dank biß es mich kräftig in den Finger und sprang davon.
Seitdem sammle ich sie von der Straße. Weil es mich wütend macht, wie herzlos die Leute reagieren. Einmal flog eine Katze vor mir in die Luft, der Fahrer fuhr weiter. Ich konnte sie nur noch an den Straßenrand holen und sie starb. Hase, Marderhund, Vögel. Einmal sah ich hinter einer Kurve einen jungen Hasen auf der Straße spielen, er hüpfte und sprang herum. Ich habe versucht ihn von der Fahrbahn zu schicken, er versteckte sich aber im Gebüsch. Ich hoffte nur, dass er nicht weiter spielt. Leider habe ich auch selber schon mal Rehe erfaßt, sie konnten wohl ohne große Verletzung jedoch weglaufen, da ich langsam fuhr. Natürlich habe ich dies gemeldet, die Tiere wurden angeblich vom Jagdpächter gesucht mit Hunden, aber nichts gefunden. Seitdem fahre ich an solchen Stellen nicht schneller als 70 kmh. Diese Geschwindigkeit können Wildtiere noch wahrnehmen und halten sich dann zurück. Aber obwohl an vielen Stellen schon Hinweisschilder auf Wildwechsel bzw. Wildunfälle stehen, nimmt darauf keiner Rücksicht. Es wird weiter gerast :ohje:

[Teddy]

Ich denke einfach viele Menschen sind in der Situation einfach auch überfordert. Feiveline wozu der Name. Er hat es doch dann erlöst

Das stimmt schon. Manche sind dann völlig geschockt über den Unfall. Aber bei einem voll besetzten Bus könnte doch vielleicht ein Mensch dabei sein, der sich um das Opfer kümmert, statt 15 Minuten zuzusehen? Manchmal muß man in seinem Leben auch mal über seinen Schatten springen.

[hasili]

Teddy, ich hatte ja gefragt, wie gefährlich das aber ist auf die Straße zu laufen, wenn sie alle rasen ?

Hast Du keine Angst dass man Dich anfährt ?

[Teddy]

Ich ziehe meinen Hut, dass du für das Reh da warst, in seinen letzten Minuten. :sad1:
Muss aber ehrlicherweise zugeben, ich wüsste nicht, ob ich das genauso könnte :ohje: Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil mir der Mut fehlen würden.

Was mir den Mut verleiht: ich kann ein Tier einfach nicht sinnlos leiden sehen. Das hat mir meine Mutter schon ganz früh beigebracht.

[3 Möhren]

Teddy, ich hatte ja gefragt, wie gefährlich das aber ist auf die Straße zu laufen, wenn sie alle rasen ?

Hast Du keine Angst dass man Dich anfährt ?

Man muss auf jeden Fall diese Leucht-Jacken anziehen. Ich habe diese im Kofferraum. Ich denke aber jetzt darüber nach sie nach vorne auf den Beifahrersitz zu holen, wenn es schnell gehen muss, kann ich nicht noch ums Auto laufen. Dann muss alles griffbereit sein.

[Teddy]

Feiveline wozu der Name. Er hat es doch dann erlöstSorry, das hatte ich überlesen... :rw: ich dachte er hätte sich aufgrund der Passagiere des Reisebusses geweigert...

Leider eine häufige Reaktion, selber sich nicht den Kommentaren der Umstehenden aussetzen wollen und lieber über eine Stunde auf den Jagdpächter warten (der im Endeffekt nichts anderes tut)...

Der Polizist sagte, viele seiner Kollegen sind zeitlich durch viele Einsätze überlastet. Er muß jetzt über den Vorfall einen langen Bericht schreiben, mit Begründung, warum, wieso, weshalb. Das ist vielen Kollegen zuviel. Er nimmt es aber in Kauf um dem Tier zu helfen. Wer weiß, wann der Jagdpächter eingetroffen wäre.

[Teddy]

Das ist ganz, ganz schrecklich:bc:

und ich mich nur anschließen dass Du ganz mutig warst und dem Rehlein versucht hast zu helfen :umarm


Ist es nicht aber sehr gefährlich, auf die Straße zu laufen und das Tier zur Seite zu ziehen ? Wegen den, wie Du ja selbst schreibst, Autos mit hoher Geschwindigkeit ?

Ja, ich hatte im ersten Moment auch ein ungutes Gefühl und habe mich dann dicht vor dem Bus vorgewagt und eine Lücke zwischen den Autos abgepaßt. Das ging dann schnell.

[hasili]

Danke für Deine Antwort...

mit den Leuchtjacken das ist ein guter Tipp, sie vorne hinzulegen (oder eine)....

[Carmen P.]

Das ist so traurig.:bc::bc::bc: Danke für Deine Hilfe, Teddy.:umarm:

Gute Reise, kleines Bambi. :sad1: