Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junger Kastrat wird aufmüpfig
Hallo zusammen,
vor etwa drei Wochen hat Floki (m, bald 2 Jahre alt) begonnen, Baldrian (m, 4-5 J.) zu jagen und sich mit ihm anzulegen. Ich vermute, er möchte die Rangordnung zu seinen Gunsten ändern.
Es kam zu Fetzereien, wie man sie von Vergesellschaftungen auch kennt. Es gab leichte Biss- und Kratzspuren auf beiden Seiten, die jedoch nicht behandlungsbedürftig waren. Baldrian wusste sich jedenfalls zu wehren. Das gemeinsame Fressen am Abend klappte jedoch meist ohne Zickereien.
Baldrian ist laut Tierarzt gesund und ich kann auch sonst keine weiteren Auffälligkeiten erkennen. Er frisst durchgehend gut und wirkt nicht apathisch.
Nun ist die Situation seit 1,5 Wochen so, dass Baldrian sich arg zurückzieht. Ansonsten benimmt er sich wie immer, die leichten Verletzungen gab es auf beiden Seiten nur an den ersten Tagen, ich kontrolliere die beiden regelmäßig. Er sucht offensichtlich Ruhe vor Floki, die er an seinen Rückzugsorten auch findet. Ist Floki im Freilauf unterwegs, traut er sich schon etwas mehr raus. Kommt er ihm jedoch zu nah, flieht er sofort. Floki läuft ihm dann auch nach, legt es aber nicht mehr auf Kämpfe an.
Nun frage ich mich, was zu tun ist. Soll ich eine Konfrontation erzwingen und die beiden in den Freilauf schicken? Sie für einige Zeit voneinander separieren? Ich habe die Sorge, dass sich Baldrian isoliert und dann von der Gruppe ausgeschlossen wird.
Danke euch schon mal! :flower:
es ist tatsächlich immer mal möglich, dass Tiere aus der Gruppe gemobbt werden. Aus welchen Gründen auch immer. Genauso gut kann es passieren, dass die Rangordnung umgeworfen wird. Ich würde das ganze noch mal beobachten. Solange er nicht ernsthaft verletzt ist, oder sich total abkapselt würde ich alles genau so lassen und beobachten. :coffee:
Seit gestern verkriecht er sich wirklich nur noch. Ich sehe ihn nur noch in Erdlöchern oder den Schutzhütten sitzen.:ohje: Momentan hat er auch eine leichte Augenentzündung, die sich nach 2 Tagen Floxal aber bereits deutlich bessert.
Solange er noch frisst, würde ich persönlich trotzdem noch nicht trennen. Hatte einen ähnlichen Fall grade mit einem Mädel. Das wurde mit der Zeit dann ganz harmonisch
Katharina F.
25.09.2017, 14:48
Manchmal muss man ihnen ein bisschen mehr Zeit geben, als man eigentlich will. Das kenne ich aus eigener Erfahrung :rw:.
Ist klar, dass das Vertrauen nun ein bisschen dahin ist und er etwas unsicher ist. Aber solange er noch frisst, wird er sicher bald wieder etwas auftauen. Missverständnisse oder eben Ungereimtheiten können immer mal wieder in Gruppen vorkommen. Und da muss ein Boss auch schonmal etwas krasser auftreten :scheiss:. Auch wenn es für uns echt nervig und manchmal auch unverständlich ist.
Danke, ihr beruhigt mich etwas :umarm: Bewusst in die Situation einzugreifen, ist keine gute Idee, oder? Also es z.B: auf Konfrontation anlegen, indem ich beide in den Freilauf "aussperre"?
Ich habe Baldrian nun schon mehrfach für 1-2 Stunden mit Malmö in den Freilauf gelassen und Floki und Lisbeth ins Gehege gesperrt. So konnte er ein bisschen auf der Wiese futtern und war auch mit Malmö in Kontakt. Von sich aus sucht er das nicht mehr und auch sie sucht ihn nur noch selten auf, weil er eben sehr passiv und ängstlich ist. Apathie ist für mich bei ihm sehr schwer einzuschätzen, da er ja auch vorher schon sehr viel geschlafen hat und viel Ruhe brauchte...
Katharina F.
25.09.2017, 15:45
Nein, das würde ich nicht machen. Ich würde ihnen einfach so viel Zeit wie nötig und so viel Platz wie möglich geben. Ich bin eher für zwar langwierige, aber dafür harmlosere VG´s, als diese gezwungene Eskalation. Die Tiere sollten selbst entscheiden können, wann sie soweit sind und wann sie sich dem stellen wollen.
Ich kenne das :umarm:
Die Situation ist recht unverändert...war gestern mit Baldi beim Tierarzt wegen Nasenausfluss. Er bekommt nun AB und zusätzlich etwas Schwarzkümmelöl + Floxal weil seine Augen wieder leicht entzündet sind.
Floki schnappt nach ihm und jagt ihn wenn er in Reichweite ist. An seinen beiden Rückzugsorten lässt Floki ihn aber weitestgehend in Ruhe. Er futtert auch weiterhin. Ich habe momentan aber Sorge, dass er vereinsamt. Er ist ja nun meistens ganz allein. Malmö kommt abends manchmal und futtert kurz mit ihm. Aber das war's. Wenn ich ihn mit Lisbeth in den Freilauf lasse, sucht er zu ihr auch keinen Kontakt und erschreckt sich oft erstmal extrem, bevor er erkennt, dass von ihr keine Gefahr ausgeht. Dann fressen sie zusammen, aber Körperkontakt hat er zu seinen Artgenossen so gut wie gar nicht mehr :coffee:
Katharina F.
17.10.2017, 14:31
Hmmm.. du kennst deine Tiere am besten. Solange er noch nicht psychisch stark darunter leidet (wenig fressen, wenig bewegen, evtl. Durchfall o.ä.), dann würde ich es trotzdem vorerst weiterlaufen lassen.
Er ist jetzt gerade wieder mit Lisbeth draußen und frisst und buddelt. Ich denke ich warte noch ab. Es ist schwer, da einfach nichts zu tun. Aber ich denke du hast Recht, im momentanen Zustand sollte ich nicht eingreifen.
Katharina F.
17.10.2017, 15:37
Manchmal - so schwer es auch oft fällt - ist es einfach besser abzuwarten und die Tiere rein zu beobachten. :umarm:
Ich hoffe, er ist bald Teil der Gemeinschaft.
Alexandra K.
02.11.2017, 14:06
Wie viele Tiere sind denn außerdem noch da?
Wenn ich ihn mit Lisbeth in den Freilauf lasse, sucht er zu ihr auch keinen Kontakt und erschreckt sich oft erstmal extrem, bevor er erkennt, dass von ihr keine Gefahr ausgeht.
Wie kann ich das verstehen? Trennst Du die Gruppe zeitweise und läßt nur bestimmte Tiere in den Freilauf?
Wie viele Tiere sind denn außerdem noch da?
Wenn ich ihn mit Lisbeth in den Freilauf lasse, sucht er zu ihr auch keinen Kontakt und erschreckt sich oft erstmal extrem, bevor er erkennt, dass von ihr keine Gefahr ausgeht.
Wie kann ich das verstehen? Trennst Du die Gruppe zeitweise und läßt nur bestimmte Tiere in den Freilauf?
Mit Baldrian sind es vier Kaninchen.
Ja, sie sind dann zeitweise getrennt. Hat das Nachteile, z.B. Aggression schüren oder ähnliches?
Katharina F.
03.11.2017, 08:18
Zeitweise trennen ist ja leider nicht so optimal. Dann fangen die ja jedes Mal von Neuem an, die Rangfolge zu klären :ohje:.
Alexandra K.
03.11.2017, 14:24
Ich würde es weiterlaufen lassen, die Tiere jedoch nicht trennen.
So kann ja keine Gruppe draus werden wenn sie immer wieder auseinander sind.
Okay, dann werde ich das mal befolgen, danke. Ich befürchte nur, dass Baldi dann zu wenig Bewegung hat. Er sitzt, soweit ich das beobachten kann, nur im Stall oder an seinem anderen Rückzugsort, im Gehege selbst bewegt er sich am Tage nicht. Nachts konnte ich mal beobachten, dass er an einer anderen Stelle saß. Weiß nicht, wie lange man ihm die Situation zumuten kann.
Katharina F.
06.11.2017, 10:38
Das kommt auf sein sonstiges Verhalten an. Natürlich bewegen sich eingeschüchterte Tiere während einer VG deutlich weniger. Aber damit das irgendwann mal besser wird, muss ja eine endgültige Klärung der Rangordnung her, damit jeder weiß, wo er in der Gruppe steht und es ruhiger wird. Wenn man sie aber dauernd trennt, verlängert sich dieser Prozess einfach nur. In Extremfällen geht das sicherlich, aber in deinem Fall würde ich es erstmal ein paar Wochen so laufen lassen, außer es hört plötzlich einer auf zu fressen und leidet wirklich richtig schlimm seelisch. Aber in den ersten Tagen/Wochen kann man das noch nicht sooo beurteilen. Man muss ihnen Zeit geben und wenn sich die Tiere in der Zeit nicht so viel bewegen, wie sonst, dann ist das auch mal nicht schlimm. Die tauen auch wieder auf, wenn erstmal alles geregelt ist. :umarm:
Die Situation ist unverändert. Als ich heute nach Baldrian geschaut habe, lag er press am Boden und sah sehr erschrocken aus, wahrscheinlich war Floki zuvor bei ihm im Stall. Ich habe ihn abgesucht und eine neue (mittelgroße) Bisswunde gefunden, die etwa einen Tag als ist, sie verkrustet schon. An zwei Stellen wurde ihm Fell ausgerissen, er hat deshalb auch eine kahle Stelle von der Größe einer 20 Cent Münze am Hintern.
Er hat sich dann relativ schnell wieder beruhigt. Er frisst nach wie vor gut, Malmö kommt ihn zum Fressen immer besuchen. Ansonsten ist er allein in seinem Rückzugsstall.
Das Ganze läuft nun seit drei Monaten. Baldrian hat nur an wenigen Stellen mal ausgerupftes Fell, Bisswunden sind keine mehr da. Floki besucht ihn also immer seltener und legt es nicht mehr so aufs Beißen an. Aber Baldrian hockt noch immer nur in seinem Stall, frisst zwar, aber ist ansonsten die meiste Zeit allein und kommt nicht heraus. Apathisch ist er nicht. Aber das ist doch auch kein gutes Leben für ihn? Es fällt mir schwer, das mit anzusehen und ich kann nicht einschätzen, wann es genug ist.
Es bestünde durchaus die Möglichkeit, Baldrian und Malmö im Notfall in Innenhaltung umzusiedeln. Ihnen gefällt es auch erfahrungsgemäß gut, in der Wohnung zu leben. Aber ich ziehe Außenhaltung vor und möchte ihnen das auch eigentlich nicht nehmen.
Also trotzdem weiter warten, bis er aufhört zu fressen oder apathisch wirkt? :(
Eine ähnliche Situation hatte ich auch kürzlich. Meine bis dahin harmonische Kaninchengruppe (Papa und 3 seiner Kinder) ist auseinandergefallen, der Papa wurde plötzlich ausgegrenzt und gemobbt. Er hatte keine ernsthaften Verletzungen, aber ich habe viel Fell von ihm gefunden. Er war auch nur noch alleine in seinem Rückzugsstall. Das habe ich mir ca. 3 Monate angesehen und gehofft, es ändert sich wieder, aber da ist nichts mehr passiert. Er war und blieb isoliert und verängstigt.
Da ich nicht finde, dass man hier noch von einer guten Lebensqualität sprechen kann, habe ich mich dann schweren Herzens entschieden, ihm ein passenderes Zuhause zu suchen.
Eine der besten Entscheidungen meines Lebens! Er hat sein perfektes Zuhause gefunden und blüht so auf, ich kann gar nicht glauben, dass das wirklich das gleiche Kaninchen ist :love:
Er war übrigens bei mir zunächst in Innenhaltung, da hat er sich wesentlich wohler gefühlt. Mit der Aussenhaltung war er tatsächlich überfordert, daran hat er sich seit April einfach nicht gewöhnen können. Jetzt ist er wieder innen und war sofort entspannter. Du nimmst einem Kaninchen also mit Innenhaltung nicht automatisch etwas, sondern es ist einfach nicht jedes Kaninchen für jede Haltungsform geeignet.
Da du die Möglichkeit hast, nach innen umzuziehen, kannst du es ja ausprobieren. Auch wenn DU Aussenhaltung vorziehst ... wenn er vielleicht lieber innen ist, wäre das doch das, was zählt, oder? :umarm:
Mikado, danke für deine Antwort :)
Das ist eben auch meine Sorge, dass sich jetzt nichts mehr ändert und er dort vor sich hin lebt und nicht mehr rauskommt.
Das nicht jedes Kaninchen für Außenhaltung geeignet ist, weiß ich. Aber er hat es bisher immer sehr genossen und liebt auch das ausgiebige Buddeln. Ich möchte ihm die Eindrücke, die er draußen bekommt, nicht nehmen.
Aber als er während dem Bau des Außengeheges mit Malmö in die Wohnung gezogen ist, hat das beiden auch gut gefallen. Sie kommen auch mit glatten Böden gut zurecht.
Ich danke die jedenfalls für deinen Rat. Ich werde jetzt erst mal dafür sorgen, dass er wieder gesund wird (ist etwas erkältet) und dann schaue ich mal. :umarm:
Katharina F.
16.12.2017, 22:53
Wenn sich die Situation nach 3 Monaten immer noch kein bisschen verändert hat, dann würde ich auch nach einer anderen Lösung suchen und sicher nicht drauf warten, dass er apathisch wird.
Wie du schon richtig sagst, müssen es nicht immer physische Wunden sein... Auch psychische sind trotz fehlender Apathie erkennbar und sollten nicht sein. Du hast ihnen lang genug Zeit gegeben.. :ohje: Es tut mir unendlich leid .. Aber ich denke du hast es richtig erkannt. :umarm:
Läuft das Auge immer noch? Vielleicht ist er krank und hat was an den Zähnen oder Zahnwurzeln, was man ggfls nur mit Kopfröntgen rausfinden kann. Wie lange genau ist denn der letzte Ta-Besuch her?
Das Auge läuft noch, er war diese Woche beim TA und es wurden auch Röntgenbilder gemacht. Mit den Zähnen ist alles in Ordnung, die Problematik liegt bei einer chronischen Meibomitis, die vermutl. auch öfter Augenreizungen/-entzündungen verursacht. Eine Lidfehlstellung hat er auch, aber nicht zu operieren. Ich habe schon mit Anja S. hier aus dem KS geschrieben, sie kennt sich mit sowas ja sehr gut aus. Über die weitere Behandlung habe ich sowohl mit meinem Tierarzt als auch mit ihr gesprochen :good: Bleibt zu hoffen, dass er damit gut leben kann.
Hm. Ich hatte gehofft, dass es vielleicht an etwas behebbarem liegt. :ohje: 3 Monate Zoff ist natürlich echt unschön, für alle Seiten. :ohje:
Ich bin sicher, du wirst das richtige tun. :umarm:
Hm. Ich hatte gehofft, dass es vielleicht an etwas behebbarem liegt. :ohje: 3 Monate Zoff ist natürlich echt unschön, für alle Seiten. :ohje:
Ich bin sicher, du wirst das richtige tun. :umarm:
Das hoffe ich:umarm:
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