Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oberkiefer vereitert - Entwarnung: RöBi ist in Ordnung
Nindscha
15.08.2017, 09:55
Hallo Zusammen,
so kurz nach Paulas Tod die nächste schlimme Diagnose: Freds Oberkiefer steht unter Eiter. Es scheint die komplette rechte Seite mit 6 Zähnen betroffen zu sein... :heulh: Wir waren eigentlich nur zur 4-wöchigen Zahnkontrolle letzten Donnerstag als auffiel, dass es dort entzündet ist. Seitdem bekommt er Schmerzmittel und Antibiotikum. Gestern bei der Kontrolle nach wie vor Eiter... :heulh: Meine Ärztin meint, dass das gar nicht gut sei, da es so großflächig sei. Er bekommt erst mal weiterhin Antibiotikum und wir haben einen Termin zum Röntgen gemacht - von Außen lässt sich sowas ja nur bedingt beurteilen.
Nun mache ich mich also wieder auf einen Abschied gefasst... Ich kann mir nicht vorstellen, dass man etwas tun kann, sollte sich der Verdacht bewahrheiten. :heulh: Hat hier jemand Erfahrung damit? Was kann ich noch tun?
Ist das Entfernen der Zähne keine Option?
Paco hatte das bereits zweimal und dadurch bedingt unten nun keine Zähne mehr.
Welches Antibiotikum bekommt er denn und wie geht es ihm damit? Bei Puh und Penny hat es über Jahre immer mal wieder vor sich hin geeitert. Es ging ihnen damit aber nicht schlecht und sie haben normal gefressen. Beide haben erst Convenia und dann Retacilin (weil deutlich günstiger :rw:) als Langzeitgabe bekommen. Puh hatte übrigens in einem Oberkiefer auch keine Zähne mehr (beim ersten Abzess 2 gezogen und beim nächsten die restlichen 4). Bis auf die kurzen Intervalle zur Zahnkorrektur hat ihn das nicht gestört, obwohl er auch keine Schneidezähne mehr hatte.
Nindscha
15.08.2017, 10:06
Er bekommt aktuell Enrobactin als Antibiotikum. Ich habe gestern ganz vergessen zu fragen, ob es vielleicht was "Stärkeres" gibt.
Zähne ziehen ist natürlich immer eine Option. Aber 6 auf einmal? Fred ist ja auch schon 8... Würde ich natürlich als letzte Option machen, wenn es eine Chance bietet.
Erstaunlicherweise geht es Fred derzeit sehr gut. Er hat auch nach der Entfernung der Zahnspitzen am Donnerstag gleich wieder gefressen und ist fit. Man merkt es ihm nicht an. Deshalb meinte meine Ärztin auch, dass man es vielleicht mit Antibiotikum unter Kontrolle behalten könne.
Das AB kenne ich nicht - bin aber auch schon länger aus der Kaninchenhaltung raus. Damals waren Reta oder Convenia die Mittel der Wahl. Vorteil von Convenia war für mich, dass man es nur einmal in der Woche spritzen musste und es sich auch besser spritzen ließ als das Reta. Nachteil war ganz klar der Preis - eine Dosis lag glaube ich bei über 10 Euro.
Bei einer Langzeitgabe würde ich aber auf jeden Fall irgendwas zum Spritzen geben und nicht oral. Und bei einem fitten 8-jährigen Tier hätte ich eigentlich keine Bedenken. Puh müsste bei der großen Abzess-OP auch schon in dem Alter gewesen sein.
Katharina F.
15.08.2017, 10:34
Ohweia.. bei uns sind auch immer die betroffenen Zähnchen gezogen worden, aber 6 waren es nicht.
Anschließend wurde die Wunde mit einem Septokollschwämmchen versorgt. Das hat bislang auch immer gut geholfen. Aber es war nie massiver Eiter. Das gab es bei uns nur wenige Male und da gab es noch Veracin :ohje:. Ich habe außer dem Septocollschwamm eigentlich nichts an AB geben müssen. Und der Schwamm blieb einfach in der Zahntasche und fertig.
Von Convenia habe ich auch schon bei Otitis gelesen und auch im Bekanntenkreis selbst miterlebt. Es hat sooo gut angeschlagen. Aber da es eine Depotwirkung hat, haben viele Ärzte Angst davor. Wenn es nicht vertragen wird, kann man es schlecht aus dem Körper nehmen.
Nindscha
15.08.2017, 10:58
Okay, ich danke euch. Enrobactin (?) ist wie Baytril, das verträgt er gut. Hat es aber eben auch schon oft bekommen... Ich schau mal, wie es sich entwickelt und spreche es ggf. bei der nächsten Kontrolle noch mal an. Was zum Spritzen mit Depot fände ich tatsächlich ganz gut. Ich habe Paula ja auch spritzen müssen eine Weile, seitdem hat das für mich den Schrecken verloren.
Irgendwie habe ich immer so Montagstiere, ich hätte so gerne auch mal gesunde Tiere. :heulh: Selbst die junge Smilla trinkt so viel, dass ich mir Gedanken machen muss...
Katharina F.
15.08.2017, 11:08
Ich kenne diese Gedanken nur zu gut :umarm: Ich bin so froh, dass bei uns nun schon seit bald einem Jahr mal Ruhe ist! Aber zuvor war auch ständig irgendwas. Auch bei euch ist sicher bald mal Land in Sicht :kiss:
Enrobactin ist Enrofloxacin und davon halte ich bei Eiter gar nichts, hat mir dabei noch nie geholfen. Das kann man eher bei Blasenentzündungen einsetzen.
Ich würde erstmal ein vernünftiges Röntgenbild machen und die Verantwortlichen Zähne ziehen lassen, es sind sicher nicht alle die die komplette Seite unter Eiter setzen, sondern vielleicht nur 1, 2 oder 3 und das ist gut in einer OP zu bewerkstelligen. Bei einem guten Zahn-TA ist die Prognose wenn der Knochen noch nicht angegriffen ist, sicher gut. Nach der OP würde ich dann Penicillin geben, das greift meiner Erfahrung nach am besten.
ABs können aber auch nur richtig greifen, wenn die Ursache entfernt wird.
Ich drücke die Daumen.
Lg Melanie
Nindscha
15.08.2017, 11:42
Röntgenbild wird ja gemacht, danach können wir weiter entscheiden. Bezüglich des ABs bin ich nun unsicher... :ohje:
Ich würde das Antibiotikum auch wechseln. Mit Baytril und Antibiosen in einer ähnlichen Wirkstoffgruppe habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht.
Bei unserem Cino war vor kurzem ein Backenzahn auch entzündet. Mir wurde damals auch Enrobactin mitgegeben und es hat überhaupt nicht gewirkt bzw hatte der Zahn sich bei der nächsten Kontrolle sogar verschlechtert.
Wir haben daraufhin komplett auf Homöopathie umgestellt und vier Wochen später war die Entzündung komplett verschwunden und auch ein Wackelzahn ist dadurch wieder fest geworden. Bei ihm war es allerdings auch noch nicht so schlimm, dass man von außen etwas gesehen hat sondern erst auf dem Röntgenbild.
Ich habe schon mehrfach gelesen, dass Enrobactin/Baytril bei Eiter im Kiefer nahezu wirkungslos ist.
Nindscha
15.08.2017, 13:19
Ich bin nun echt unsicher. :ohje: In den Leitsymptomen steht es auch als Mittel der 1. Wahl bei Kieferabszess. :ohje: Und meine Ärztin ist eigentlich auch sehr erfahren, ich würde ihr gerne vertrauen.
jenny, was hast du Homöopathisch gegeben?
Ich weiß die genauen Namen leider nicht, da wir Cino von einer Tierheilpraktikerin haben auswerten lassen und sie die Mittel zusammen gemischt und uns geschickt hat :ohje: Ich weiß nur, dass in dem einen Mittel Tarantula drin ist.
Ich kann auch nur bestätigen, dass bei meinen Tieren mit Eitervorkommen im Kiefer allein ein "normales" AB wie Baytril (Wirkstoff Enrofloxacin) nicht geholfen hat, sondern zB mit Veracin gute Erfolge zu verzeichnen waren (Veracin ist mW wieder im Handel, wenn auch nicht einfach zu erhalten).
Mein letzter "Fall" (knapp 6 jähriger Satin-Zwergwidder, der gesamte Kiefer war betroffen, Kiefer wurde nur noch durch die Zahnwurzeln zusammengehalten, Zähne im Oberkiefer rechts nicht mehr vorhanden) wurde "eitertechnisch" mit Duphamox und Marbocyl (was er allerdings sehr gut vertragen hat, was aber bei vielen Kaninchen nicht so ist!) behandelt und hat ihm zumindest noch ein gutes 3/4 Jahr geschenkt hat, in dem er auch gut gefressen hat (eingeweichtes Futter) und dank seiner liebevollen "Kaninchen-Krankenschwester" sichtlich wohl gefühlt hat.
Er wurde regelmäßig einer TÄ vorgestellt und im Bedarfsfall die Zähne in Narkose geschliffen. Er hat diese OPs dank seiner ansonsten guten Konstitution und dem fachlichen Können der TÄ immer ohne sichtbaren Nebenwirkungen überstanden. Der Einsatz eines Schmerzmedikaments war in Absprache mit der TÄ -bei Bedarf- obligatorisch.
Bei der letzten OP zeigte sich dann leider, dass sich ein großer Abszess gebildet hatte und die Zunge auch bereits verändert war. Da konnte und musste ich mich sehr,sehr schweren Herzens im Sinne des Tieres, was bei mir geboren worden war und sein ganzes Leben bei mir gelebt hatte, nur noch dem Rat der TÄ anschließen und ihn schlafen lassen...
Ich weiß die genauen Namen leider nicht, da wir Cino von einer Tierheilpraktikerin haben auswerten lassen und sie die Mittel zusammen gemischt und uns geschickt hat :ohje: Ich weiß nur, dass in dem einen Mittel Tarantula drin ist.
Das ist auch sehr wichtig, da in der Homöopathie das gesamte Tier betrachtet wird und eben nicht ausschließlich symptomatisch behandelt wird. Es gibt daher nicht ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit.
Ich weiß die genauen Namen leider nicht, da wir Cino von einer Tierheilpraktikerin haben auswerten lassen und sie die Mittel zusammen gemischt und uns geschickt hat :ohje: Ich weiß nur, dass in dem einen Mittel Tarantula drin ist.
Das ist auch sehr wichtig, da in der Homöopathie das gesamte Tier betrachtet wird und eben nicht ausschließlich symptomatisch behandelt wird. Es gibt daher nicht ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit.
:good:
Ach Mensch, Nina.....wieder ein Sorgenkind :ohje: Ich kann Dir leider keinen Rat geben, drück Dich aber ganz feste :umarm:
Nindscha
16.08.2017, 13:17
Danke schön. :umarm:
Fred geht es derzeit super: Er ist munter und frisst wie ein Weltmeister. Gestern Abend und auch heute morgen ist er um uns rumgetanzt und hat Leckerchen erbettelt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er harte Sachen frisst. Ich sehe ihn meistens nur Blättriges, Salat, Kohl oder Heu fressen. Und eben Leckerchen: Cunis, Sämereien, Kürbiskerne, Cranberries.
Fräulein Smilla trinkt übrigens immens viel in meinen Augen: Von gestern Morgen bis heute Morgen ca. 200 ml (hab es mal abgemessen). Erste Untersuchung am Montag war unauffällig: Kaninchen wirkte fit, zeigte keine Schmerzen o. ä.. Urintest war auch in Ordnung. Da steht dann evt. auch noch ein Bluttest an zwecks Nierenwerten. *seufz*
KatharinaE
16.08.2017, 16:25
@Nidscha. Bezgl. dem vielen Trinken. Wenn meine Cunis bekommen, trinkt einer auch seeehr viel. Wenn ich diese nicht gebe sondern nur Wiese trinken sie normal. Vielleicht kannst du diese "Test" machen. Einfach mal die Cunis weglassen und schauen, ob weniger getrunken wird. Bei mir war das BB im Normbereich, da ich auch den Verdacht auf eine Nierenproblematik hatte.
Nindscha
17.08.2017, 10:25
Es ist doch echt ein Auf und Ab... Gestern Abend habe ich mich noch gefreut, weil Fred munter durch den Garten gerast ist, gemümmelt und gebuddelt hat. Zwei Stunden später wollte er nichts mehr fressen. Noch zwei Stunden später war er total apathisch, hatte kalte Öhrchen und hat heftigst geatmet. :( Und das, obwohl ich natürlich gleich das komplette Medikamentenprogramm gefahren hatte...
Also bin ich um 0:30 Uhr in die Tierklinik gefahren, ich hatte Angst, er stirbt mir weg. Wie immer war in der Klinik natürlich nur eine sehr junge Ärztin, die absolut keine Ahnung hatte. Aber immerhin hat sie gemacht, was ich ihr gesagt habe: Rötgenbild, Infusion und ein weiteres Medikament. Diagnose war auch nicht so toll: Aufgasungen in Magen und Darm und starke Untertemperatur... :(
Glücklicherweise haben die Aufregungen des Klinikbesuches in Kombination mit den Infussionen und dem zuhause von mir verabreichten Kaffee die Lebensgeister wieder aufgeweckt: Es ging ihm dann gegen 2 Uhr deutlich besser und er hat sogar wieder ein klein wenig gefressen. Habe dann stündlich nach ihm geschaut, regelmäßig Medikamente gegeben und mittlerweile ist er wieder recht stabil.
So gesehen hätten wir uns - vermutlich - den Klinikbesuch tatsächlich sparen können (vor allem angesichts des unfähigen Ärztin, die habe ich zuhause lieber nicht erwähnt). Aber ich weiß eben nicht, wie es ohne Infussion weiter gegangen wäre...
Und mein persönliches Highlight: Die Ärztin hat mir davon abgeraten, ihn einzuschläfern, dazu ginge es ihm noch zu gut. :ohn: Die kam gar nicht auf den Gedanken, dass ich gerade verhindern wollte, dass er stirbt. :ohn: Das habe ich nun auch noch nicht erlebt...
Nindscha
17.08.2017, 10:26
Ach so, vergessen:
Katharina, an den Cunis kann esnicht liegen, sie bekommt nur ein paar wenige als Leckerlie am Tag. Von gestern zu heute Morgen waren es 180 ml, also etwas weniger. Gab aber auch Wiese als Ergänzung...
@Nidscha. Bezgl. dem vielen Trinken. Wenn meine Cunis bekommen, trinkt einer auch seeehr viel. Wenn ich diese nicht gebe sondern nur Wiese trinken sie normal. Vielleicht kannst du diese "Test" machen. Einfach mal die Cunis weglassen und schauen, ob weniger getrunken wird. Bei mir war das BB im Normbereich, da ich auch den Verdacht auf eine Nierenproblematik hatte.
Kann ich bestätigen. Ich muss hier täglich den kompletten Napf auffüllen, da er restlos leer getrunken wird.
Nindscha
17.08.2017, 11:18
Smilla ist ja nun mein 6. Kaninchen und das erste, das überhaupt trinkt. Die anderen habe ich nie trinken sehen - es sei denn, sie waren stark aufgegast oder hatten eine Magenüberladung. Da haben dann alle plötzlich getrunken. Ansonsten wurde hier in 8,5 Jahren Kaninchenhaltung nichts getrunken. Ich habe das Wasser meist nur beim Saubermachen getauscht. Jetzt muss ich aufpassen, dass Smilla nicht auf dem Trockenen sitzt. Die frisst allerdings schon viel trockener: Äste, Stroh, Heu, Tapete, Karton,... :coffee:
Nindscha
29.08.2017, 16:05
So, mal ein Update...
Vor, 1,5 Wochen waren wir ja Nachts in der Tierklinik: Herr Hase hat nicht gefressen, war aufgegastund unterkühlt. Ich habe ihn hochgepäppelt und am nächsten Morgen war es wieder gut. Abends darauf dann das gleiche Spiel: Er wollte wieder nichts essen... Diesmal habe ich mir die Tierklinik gespart und bin stattdessen am nächsten Tag zu meiner Tierärztin. Da ging es ihm natürlich wieder besser. Sie hat mir aber trotzdem jetzt was zum infundieren mit gegeben und mir erklärt, wie ich das auch zuhause machen kann im Notfall. Denn die Klinik hier ist einfach eine Katastrophe nachts... :coffee: Da versuche ich lieber selber, ihn über die Nacht zu bringen - dort wird ja eh nichts gemacht. Selbst wenn sie dort einen Verschluss feststellen würden, wäre niemand da, der das behandeln oder womöglich gar operieren kann... :coffee:
Zusätzlich ergab der Besuch aber auch, dass deutlich weniger Eiter vorhanden ist - also erst mal weiterbehandeln. Trotzdem grund zur Hoffnung.
Heute war dann der große Narkosetermin zum Röntgen. Und es gab nur gute Nachrichten! :froehlich: Sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer ist alles in bester Ordnung (nur zwei Zähne sind leicht schief, aber nicht schlimm). Keinerlei Eiter, keine Wurzeln, die Richtung Augenhöhle wachsen, ganz glatte und feste Kieferknochen,... :froehlich: Einfach alles so, wie es eben sein sollte bei einem gesunden Tier. Die Vermutung ist nun, dass er durch die blöden Spitzen so schief gekaut hat, dass er sich auf der einen Seite komplett das Zahnfleisch verletzt hat und es etwas brauchte, um wieder abzuheilen. Alternativ könnte es auch an einer Granne gelegen haben, die wir ihm zwischen den Zähnen rausgepult haben. Je nachdem, wie sehr die im Zahnfleisch irgendwo steckte, kann das ja auch reizen.
So oder so bin ich total froh, dass er so gesunde Zähnchen hat, abgesehen von den Spitzen. :froehlich: Endlich mal gute Nachrichten. :-)
Das sind tolle Nachrichten! Ich freu mich riesig für Dich und Fred :umarm:
Nindscha
07.09.2017, 14:10
Ja, ich freue mich auch. :-) wenn jetzt noch Freds Verdauung wieder richtig rund läuft, ist alles gut. Durch das Antibiotikum ist die noch mehr aus dem Takt geraten als ohnehin schon... dazu noch Fellwechsel. :ohje: Aber so langsam wird es wieder. :good:
Powered by vBulletin™ Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.