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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nekrose sowie Nierenversagen



Wal
12.03.2017, 16:02
Hallo,

bedauerlicherweise ist mein Kaninchen gestorben und ich bin darüber sehr traurig. Er lebte mit zwei anderen Kaninchen (einem weiteren kastriertem Rammler sowie einer jungen Häsin) in einem großen Gehege. Zweieinhalb Wochen vor seinem Tod sah ich, wie er von der jungen Häsin gejagt wurde. Ich wunderte mich, da er der Rudelführer war und sich jagen ließ. Jedoch las ich im Internet, dass weibliche Kaninchen in der Pubertät gerne andere Kaninchen jagen und in der Zeit schwierig sind. Ich dachte mir daher nichts weiter.

Einige Tage später saß mein Kaninchen in der Ecke des Geheges und sah nicht besonders glücklich aus. Ich dachte, dass es wieder ein wenig Streit mit der jungen Häsin gegeben hat. Schon kurz darauf war er wieder bei den anderen Kaninchen und auch nachts waren sie ständig zusammen. Sonst fiel mir auf, dass er sich sehr an den anderen Rammler kuschelte und sehr nach Streicheleinheiten bettelte. Ich dachte, dass ihm die Kälte auch nicht gefällt und er deswegen so kuscheln möchte. Eine Woche später saß er wieder in der Ecke des Geheges und ich gab ihm Salatblätter, um zu sehen, ob er sie ißt. Er aß sie dann auch. Daher dachte ich, dass es keine Aufgasung sein kann.

Am Mittwoch vor seinem Tod mistete ich das Gehege aus und hatte Schwierigkeiten ihn einzufangen, da er so schnell war. Am nächsten Tagen wurde er wieder von der Häsin gejagt und jetzt sah ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich ging sofort mit ihm zum Tierarzt und auf dem Weg dorthin streckte er alle Viere von sich. Ich dachte, dass er stirbt und war völlig fertig, als ich mit ihm in der Tierarztpraxis kam. Beim Tierarzt wurde ein Ultraschall gemacht und man stellte fest, dass irgendetwas in der Nähe der Niere ist. Ich bekam einen Operationstermin in knapp zwei Wochen.

Den nächsten Tag aß mein Kaninchen nichts und ich machte mir ziemliche Sorgen. Ich ging nochmals zur Tierarztpraxis und dort meinte man, dass dies im Bauch eventuell auch ein Haarballen sein könnte. Dies war mir zu riskant und ich ging mit dem Kaninchen in die Tierklinik. Dort wurde nochmals ein Ultraschall gemacht und wieder stellte man fest, dass irgendetwas im Bauch ist. Man verblieb so, dass man ihn am Wochenende vorsichtig päppelt und am Montag nochmals einen Ultraschall macht, um zu sehen, ob dieses im Bauch größer geworden ist oder gewandert ist. Ich päppelte ihn vorsichtig, er aß auch selbstsändig und putzte sich. Am Montag ging ich mit ihm wieder in die Tierklinik und es wurde nochmals ein Ultraschall gemacht. Was im Bauch war, wurde nicht größer und ist auch nicht gewandert, daher wurde mir geraten, dass man das Kaninchen operiert. Die Operation am Montag sowie die Nacht soll er auch gut überstanden haben, jedoch brach er am Dienstag morgen zusammen und war tot. Dies war ein großer Schock für mich und ich war deswegen überaus traurig.

Die Ärztin in der Klinik sagte, dass seine Niere kaputt war. Sie gab mir auch eine Tabelle mit ein paar Werten:

Harnstoff-Stickstoff (BUN) normal von 5,6 bis 23,8; mein Kaninchen 102,02
Kreatinin (CREA) normal von 0,4 bis 1,9; mein Kaninchen 5,21
Bilirubin (TBIL) normal von 0 bis 0,1; mein Kaninchen 0,2
Alanin-Amino-Transferase (ALT) normal von 0 bis 61; mein Kaninchen 130
Aspartat-Amino-TRansferase (AST) normal 0 bis 28; mein Kaninchen 57
Globulin (GLOB) normal 1,3 bis 1,7; mein Kaninchen 2,11
Mittlerer Hämoglobingehalt der Einzellerythrozyten (MCH) normal 15 bis 19; mein Kaninchen 21,1
Leukozyten (WBC) normal 3,27 bis 11,14; mein Kaninchen 12,16
Basophile (BASO) normal 0 bis 0,01; mein Kaninchen 0,67

Was im Bauch war, wurde zur Pathalogie geschickt. Diese Woche erhielt ich die Nachricht, dass es eine kirschgroße Nekrose (abgestorbenes Gewebe) war.

Im Bericht steht: "Ein kirschgroßes, festes Gewebestück mit glatter beziehungsweise höckriger hellgrauer Oberfläche. Im Schnitt ein ebenso großer Hohlraum mit weichem, hellgrauem bis beigen Inhalt. Excisionsränder im Gesunden. Entnommen für die histologische Untersuchung. Ein Querschnitt und ein halber Längenschnitt. Darin Anteile des Netzes. Im Zentrum eine ausgedehnte Nekrose, durchsetzt von einigen Granulozyten. An der Peripherie Ausbildung einer schmalen Bindegewebekapsel. Kirschgroße Nekrose, bindegewebe demarkiert, aus der Bauchhöhle/aus dem Netz. Hinweise auf einen echten Tumor gibt es nicht."

Ich bin darüber immer noch überaus traurig. Insgesamt kostete mit der Tierarzt sowie die Tierklinik 700,- €. Tausend Mal schlimmer ist jedoch, dass mein Kaninchen tot ist. Ich hätte eigentlich noch sehr viele Fragen, aber die Ärztin hat nie Zeit oder kann beziehungsweise will keine Auskünfte geben.

Weshalb entsteht eine Nekrose?
Entwickelt sich so eine Nekrose innerhalb von ein paar Tagen oder bedarf es dafür erheblich mehr Zeit?
Sicherlich hängen die Probleme mit der Niere auch mit der Nekrose zusammen, oder nicht?
Hätte sich etwas geändert, wenn ich zwei Wochen früher gesehen hätte, dass es meinem Kaninchen nicht gut geht?
Hätte sich etwas geändert, wenn man mehr Untersuchungen vor der Operation gemacht hätte (zum Beispiel früher Blut abgenommen)? In diesem Fall hätte man gesehen, dass die Niere nicht in Ordnung ist und eventuell erst später eine Operation durchgeführt.

Die Trauer ist schon sehr schlimm. Zum anderen ist das Bedauern, dass ich nicht früher gesehen habe, dass es meinem Kaninchen nicht gut geht. Ich dachte jedoch, dass es an der jungen Häsin liegt, dass er gejagt wird beziehungsweise an dem kalten Wetter, dass er unbedingt so kuscheln möchte. Zuvor hatte er auch nie irgendwelche Krankheiten oder sonstiges. Es ist eben schlimm, dass er nur zweieinhalb Jahre wurde und ich ihm nicht helfen konnte beziehungsweise es nicht früher sah.

Es wäre nett, wenn ich ein paar hilfreiche Antworten erhalten würde. Danke! Bei Fragen oder Wünschen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung. Ich bedanke mich schon jetzt für die Mühe und wünsche eine gute Zeit.

Mit freundlichen Grüßen,

april
12.03.2017, 21:30
Weshalb entsteht eine Nekrose?
Entwickelt sich so eine Nekrose innerhalb von ein paar Tagen oder bedarf es dafür erheblich mehr Zeit?
Sicherlich hängen die Probleme mit der Niere auch mit der Nekrose zusammen, oder nicht?
Hätte sich etwas geändert, wenn ich zwei Wochen früher gesehen hätte, dass es meinem Kaninchen nicht gut geht?
Hätte sich etwas geändert, wenn man mehr Untersuchungen vor der Operation gemacht hätte (zum Beispiel früher Blut abgenommen)? In diesem Fall hätte man gesehen, dass die Niere nicht in Ordnung ist und eventuell erst später eine Operation durchgeführt.

Es tut mir sehr leid, dass Du Dein Kaninchen verloren hast. Ich weiss zwar nin chr., wann oder wie oder in welcher Zeit sich eine Nekrose bildet. Ich würde aber auch davon ausgehen, dass die Probleme mit der Niere damit zusammen hängen. Das eine muss nicht Ursache oder Folge des anderen sein, aber es könnte einen dritten Faktor gegeben haben, der sowohl Nekrose wie Nierenproblem erzeugt hat.

Es hätte sich aber nichts geändert, wenn Du es zwei Wochen früher gesehen hättest. 2.5 Jahre ist schon wirklich aussergewöhnlich früh für ein so schweres Nierenleiden. In jedem Fall hätte mein zwei Wochen früher auch keine bessere Diagnose stellen können, der OP-Termin wäre dann auch nicht unbedingt früher gewesen, und mit derart miesen Nierenwerten wäre die OP auch nicht besser verkraftet worden. Vielleicht hätte man nicht einmal derart schlechte Nierenwerte gehabt. :umarm: ich glaube, dass Du gut reagiert hast, Du hast insistiert, einen schnelleren OP-Termin durchgesetzt und dann hat das letzte Quentchen Glück leider gefehlt.

Teddy
13.03.2017, 14:33
Das tut mir sehr leid, daß Du Dein Kaninchen verloren hast und daß auf so eine schreckliche Weise.

Ich hatte schon dreimal solch einen Fall. Da ich das ganze Tier habe obduzieren lassen, fanden sich auch im ganzen Tier an allen Organen Nekrosen. Durch das multiple Organversagen starben zwei der Tiere über Nacht, ohne daß ich voher etwas bemerkt hätte. Kaninchen sind Meister im Verstecken von Problemen. Das dritte Tier bekam plötzlich extrem starke Krämpfe im Bauch, die durch kein Schmerzmedi gelindert werden konnten.

Als Ursache wurden Pasteurellen angegeben. Pasteurellen können sich auch ohne Schnupfensymptome im Körper ansiedeln und zerstören mit der Zeit alle wichtigen Organgewebe. Eines der Tiere hatte Schnupfen üer einen Zeitraum von zwei Jahren. Es dürfte also einige Zeit dauern, bis die Gewebezerstörungen den Tod auslösen.

Ich denke, Du hättest nichts anders tun können. Selbst wenn die Blutwerte und ein Röntgenbild oder Ultraschall einige Wochen früher gemacht worden wären, hätte man es nicht mehr aufhalten können. Sowas passiert einfach. Mach Dir keine Vorwürfe. Du hast dem Tier eine Chance gegeben und es hatte ein kurzes, aber bestimmt schönes Leben bei Dir.
:umarm::umarm::umarm:

Wal
13.03.2017, 17:03
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Dies war nett. Danke!

Ich mache mir eben Vorwürfe, dass ich es nicht früher gesehen habe beziehungsweise die Anzeichen falsch gedeutet habe. Zwei Wochen früher sah ich, dass irgendetwas nicht stimmt, da mein Kaninchen von der jungen Häsin gejagt wurde. Jedoch dachte ich, dass es an der jungen Häsin liegt, die nun in der Pubertät ist und deswegen ihn so jagt. Auch fiel mir auf, dass mein Kaninchen Tage vor seinem Tod so viel kuscheln wollte. Dies hätte mir auch merkwürdig vorkommen müssen. Jedoch dachte ich, dass dies an dem kalten Wetter liegt und ihn es etwas friert.

Die Nekrose war wahrscheinlich schon zwei Wochen vor seinem Tod vorhanden. Aber eventuell wären die Nierenwerte nicht so schlecht gewesen, wenn ich es früher erkannt hätte, er hätte die Operation besser überstanden und wäre noch am Leben. Dies beschäftigt mich sehr und deshalb habe ich schlaflose Nächte. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn im Stich gelasen habe, da ich die Anzeichen nicht richtig erkannt habe. Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Hätte es etwas geändert, wenn ich es zwei Wochen früher richtig gedeutet hätte? Wären dann die Nierenwerte nicht so schlecht gewesen und hätte er die Operation überlebt? Dies beschäftigt mich eben sehr.

Im Sommer letzten Jahres hatte er so einen merkwürdigen kleinen Krater auf dem Ohr. Das Fell war um diese Stelle weg. Nach einiger Zeit konnte man nichts mehr sehen. Ich weiß auch nicht, ob er von irgendeinem Insekt gestochen worden ist. In einem anderem Forum schilderte ich den Sachverhalt und es wurde gemeint, dass ich deswegen nicht zum Tierarzt muss. Ich weiß nicht, ob es damit irgendwie zusammen hängt. Schnupfen hatte er jedoch keinen und ich hielt ihn für topfit.

Im Januar habe ich das Gehege nicht gemistet, da es so kalt war. Erst später habe ich gesehen, dass die Kaninchen sich genau auf den Kot gesetzt haben. Kann es vielleicht damit zusammenhängen?

Ich frage mich, was ich falsch mache, da meine Kanichen immer so jung sterben. Mein erstes Kaninchen (ich hielt es aus Unwissenheit leider alleine) wurde zwar acht Jahre und acht Monate, jedoch starb eine Häsin im Oktober 2015 mit zwei Jahren an einer Aufgasung. Zwei Wochen zuvor war ich mit ihr bei der Tierärztin und sie klärte mich falsch auf. Sie meinte, dass es nicht so schlimm sei, da die Aufgasung erst am Anfang sei und ich verstand es so, dass eine Aufgasung generell nicht schlimm sei. Auch die Familie von der ich die Häsin gekauft habe, meinte, dass es nicht schlimm sei, wenn sie eine Aufgasung bekommen würde (wahrscheinlich war schon beim Kauf ihr Magen sowie ihr Darm nicht in bester Ordnung gewesen, wenn sie zuvor schon Aufgasungen hatte). Daher achtete ich gar nicht groß als sie zwei Wochen später wieder eine Aufgasung bekam. Schon damals habe ich mir große Vorwürfe gemacht, dass ich es nicht richtig erkannt habe und nun ist wieder ein Kaninchen so jung gestorben.

Wahrscheinlich mache ich weder den Kaninchen noch mir einen großen Gefallen, wenn sie so jung sterben. Die Kaninchen haben nur ein kurzes Leben und ich bin über Monate weg todtraurig.

Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit. Bei Fragen oder Wünschen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen,

april
13.03.2017, 17:27
Die Nekrose war wahrscheinlich schon zwei Wochen vor seinem Tod vorhanden. Aber eventuell wären die Nierenwerte nicht so schlecht gewesen, wenn ich es früher erkannt hätte, er hätte die Operation besser überstanden und wäre noch am Leben. Dies beschäftigt mich sehr und deshalb habe ich schlaflose Nächte. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn im Stich gelasen habe, da ich die Anzeichen nicht richtig erkannt habe. Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Hätte es etwas geändert, wenn ich es zwei Wochen früher richtig gedeutet hätte? Wären dann die Nierenwerte nicht so schlecht gewesen und hätte er die Operation überlebt? Dies beschäftigt mich eben sehr.

Nein, das hätte ziemlich sicher nichts geändert. Es ist ja gar nicht klar, ob die Nierenwerte überhaupt etwas mit dem Tod zu tun haben. Kaninchen haben erwiesenermassen ein höheres Risiko im Anschluss an Operationen, durch Kreislaufversagen zu sterben. Die grösste Gefahr sind die ersten 1-2 Tage. Da haben Hunde und Katzen ein Risiko von um die 1% und Kaninchen von 7%, also doch eine Hausnummer, und zwar egal wie das Alter ist. Vor zwei Wochen hätten wahrscheinlich alle angenommen, dass man noch Zeit hat; dieser Meinung war man ja sogar jetzt noch.

Das Gefühl, kläglich versagt zu haben und Dinge nicht zu erkennen, ist bei Kaninchenhaltung absolut unvermeidlich. Das ist zumindest meine Erfahrung. Es sind schon erfahrene Kaninchen-Leute mit einem anscheinend irgendwie unwohlen Kaninchen zum Tierarzt gefahren, da hat man nichts gefunden, und erst beim Zurücksetzen in die Transportbox fiel durch Zufall irgendwo eine Made heraus (!!), die auch der Tierarzt nicht gefunden hatte.


Im Januar habe ich das Gehege nicht gemistet, da es so kalt war. Erst später habe ich gesehen, dass die Kaninchen sich genau auf den Kot gesetzt haben. Kann es vielleicht damit zusammenhängen?
Die haben da vielleicht gesessen, weil die Stellen gegärt haben und warm geworden sind. Wenn man das richtig macht, kann man den Effekt gut nutzen.


Ich frage mich, was ich falsch mache, da meine Kanichen immer so jung sterben. Mein erstes Kaninchen (ich hielt es aus Unwissenheit leider alleine) wurde zwar acht Jahre und acht Monate, jedoch starb eine Häsin im Oktober 2015 mit zwei Jahren an einer Aufgasung. Zwei Wochen zuvor war ich mit ihr bei der Tierärztin und sie klärte mich falsch auf. Sie meinte, dass es nicht so schlimm sei, da die Aufgasung erst am Anfang sei und ich verstand es so, dass eine Aufgasung generell nicht schlimm sei. Auch die Familie von der ich die Häsin gekauft habe, meinte, dass es nicht schlimm sei, wenn sie eine Aufgasung bekommen würde (wahrscheinlich war schon beim Kauf ihr Magen sowie ihr Darm nicht in bester Ordnung gewesen, wenn sie zuvor schon Aufgasungen hatte). Daher achtete ich gar nicht groß als sie zwei Wochen später wieder eine Aufgasung bekam. Schon damals habe ich mir große Vorwürfe gemacht, dass ich es nicht richtig erkannt habe und nun ist wieder ein Kaninchen so jung gestorben.

Eine Aufgasung ist eine ganz andere Geschichte. Die können sehr schnell und sehr tödlich sein, aber sie können genausogut immer mal wieder auftreten und man bekommt überhaupt nichts davon mit. Aufgasungen sind folglich immer ernst zu nehmen, aber nicht immer tödlich. Bei solchen Leuten kaufst Du am besten nicht, wenn sie so einen Blödsinn erzählen.

Kaninchen sind einerseits ganz robuste Tiere, die mit dem miesesten Futter und der schlimmsten Haltung beliebig alt werden können, und sie sind andererseits hochspezialisierte Evolutionswunder, die sich ultraleicht die Knochen brechen, sehr stressanfällig sind und gewissen Krankheiten, Aufgasungen, Verschlüsse im Verdauungstrakt, bakteriellen Infektionen und E. Cuniculi beinahe schutzlos gegenüberstehen. Bakterielle Infektionen sind für Kaninchen grundsätzlich lebensgefährlich, weil ihr Immunsystem dem nicht viel zu entgegnen hat, also ganz anders ausgerichtet ist als das Immunsystem des Menschen beispielsweise. Es ist eine genetische Lotterie, was man im Einzelfall vor sich hat. Ich kenne jedenfalls kein Patentrezept. Sie tarnen all das als Plüschtüten mit niedlichem Aussehen und liebenswürdigem Wesen (zumindest meint man das bis zur ersten Vergesellschaftung).

Wal
14.03.2017, 17:43
Hallo april,

vielen Dank für die Antwort. Dies war nett. Danke!

Als ich mein Kaninchen in die Tierarztpraxis brachte, sah es schon sehr schlecht aus. Auf dem Weg dorthin streckte es alle Viere von sich, ich war dem Nervenzusammenbruch nahe und dachte, dass er stirbt. Die Ärztin schätzte die Lage auch etwas kritisch ein. Es lag nur daran, dass ihre Kollegin die nächsten zwei Wochen Urlaub nahm und daran, dass sie von Kaninchen nicht viel hält, dass sie mir erst für zwei Wochen später einen Operationstermin gegeben hat. Das Kaninchen aß nichts mehr und daher entschloss ich mich mit ihm in die Tierklinik zu gehen.

In der Tierklinik bekam er Infussionen, wodurch es ihm deutlich besser ging. Er aß dann wieder selbständig, putze sich und so weiter. Zuvor ging es ihm deutlich schlechter.

Ich mache mir eben schwere Vorwürfe, dass ich es nicht zwei Wochen früher gesehen habe, als er von der jungen Häsin gejagt wurde. Damals war sein Allgemeinzustand noch in Ordnung (jedenfalls würde ich es so als absoluter Laie einschätzen). Ich dachte jedoch, dass es an der jungen Häsin liegt, dass er gejagt wird beziehungsweise am kalten Wetter liegt, dass er so kuscheln möchte. Als ich ihn zwei Wochen später in die Tierarztpraxis brachte ging es ihm schon deutlich schlechter. Eventuell hätte er die Operation besser überstanden, wenn man es zwei Wochen früher richtig erkannte hätte, da es ihm da noch besser ging. Jedoch bin ich ein Laie und kenne mich nicht in der Materie aus.

Ich habe eben schlaflose Nächte, da ich mich frage, was passierte wäre, wenn ich es früher richtig erkannt hätte. Ich weis eben nicht, wie schnell das Nierenleiden gekommen ist und wie schlimm die Nekrose war (sie war eben kirschgroß). Auch weiß ich nicht, woran er letztendlich gestorben ist.

Ich weiß nicht, ob Kaninchen die richtigen Tiere für mich sind. Am 14. Oktober 2015 starb die Häsin an einer Aufgasung, da ich nicht wusste, dass diese so schnell tödlich enden können. Auch damals machte ich mir schwere Vorwürfe und rannte dann alle fünf Minuten zum Gehege um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Bekannte meinten, dass es total übertrieben ist, was ich mache und nach einem Jahr sah ich es auch ein. Und nun ist wieder ein Kaninchen so früh gestorben. Ich bräuchte Tiere, die frühzeitig anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht und sie Hilfe benötigen. So bin ich jetzt über Monate am Boden zerstört, mache mir Vorwürfe und frage mich, was wäre wenn.

Meine anderen beiden Kaninchen behalte ich auf alle Fälle. Wenn ich sie hergeben würde, würde ich mich auch ständig fragen, wie es ihnen jetzt geht und ob dies überhaupt in Ordnung war. Jedoch kaufe ich mir kein weiteres Kaninchen mehr. Die gemachten Erfahrungen waren zu schmerzhaft und man grübelt nur noch.

Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit. Bei Fragen oder Wünschen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen,