Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorüberlegungen : Anschaffung von Tieren.Pflichten des Halters
3 Möhren
16.02.2017, 12:13
Bevor man einem Tier ein Zuhause gibt sollte man ein paar Grundüberlegungen anstellen. Neben den ganz selbstverständlichen Überlegungen wie: Genug Bewegungsfreiraum und Partnertier und Frischfutter, sind auch Fragen entscheidend an die man bei seinem jungen, gesunden Tier zunächst nicht denkt:
Wer ist da, wenn ich jemanden brauche?
Wofür: Betreuung, wenn ich ausfalle...?
Wer hilft mir garantiert mit Geld, wenn die Tierarztkosten mein Einkommen auffressen..?
Wer wird mich zum Tierarzt fahren, wenn das Tier krank ist, oder komme ich stressfrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln dahin...?
Wie wäre derselbe Fall, wenn ich zu einem Spezialisten muss...?
Wenn man diese und evtl. andere Fragen negativ beantworten muss, ist meine Meinung: Man sollte ernsthaft überlegen, ob man ein Tier anschafft.
Alleine dazustehen, wenn man ein krankes Tier hat und nicht weiter weiß, kann für Halter und Tier (für das Tier mehr als für den Halter) sehr schmerzhaft sein.
Die Diskussion ist hiermit eröffnet!
Almuth N.
16.02.2017, 12:42
Ich stimme dir vollkommen zu. Muss aber der Fairness halber sagen, dass ich mich vorab nicht über alles genauestens informiert hatte, als ich nach der Außenhaltung bei meinen Eltern auf Wohnungshaltung in meiner eigenen Wohnung umstieg. Lange hat es zum Glück nicht gedauert, bis es genügend Platz und einen Trinknapf gab und ich die Futterumstellung abgeschlossen hatte, aber trotzdem... Mit meinen Kaninchen früher waren wir nie beim nächtlichen Notdienst in einer Klinik. Fürs Wochenende wegfahren dafür war die Nachbarin da... Die ersten paar Wochenenden waren unsere Nasen alleine bis mein Bauchgefühl siegte, dass es so nicht geht und verantwortungsvolle Freunde als Ninchen-Sitter engagiert wurden.
In meiner Heimatstadt gibt es im Öffi-Bereich immer einen TA der Notdienst hat. Ich kam gar nicht darauf, dass das hier wo ich studiere anders sein könnte. Bis ein Kaninchen das Fressen einstellte, es keinen erreichbaren Notdienst gab und das Taxi nicht so weit mit einem Tier fahren wollte. Ninchen hat es gut überstanden. Seitdem sind wir bei Carsharing angemeldet.
Die Kostensache hatte ich vorab geklärt und das, neben mangelndem Verantwortungsbewusstsein ist wirklich etwas wofür ich kein Verständnis habe. Wenn Ich als Studentin sage "für mehr habe ich kein Geld" heißt das immer "der Wohlfühlbereich ist aufgebraucht und die Reserven sind tabu außer für wichtige Dinge an den Kaninchen". Meine Eltern wären Rückendeckung.
Also ja, ich finde, man sollte sich unbedingt informieren und sich der Verantwortung bewusst sein. Aber "wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein". Ich habe immer ein großes Verantwortungsbewusstsein gehabt und die Ninchen kamen an erster Stelle, aber trotzdem habe ich ein paar Dinge falsch gemacht.
3 Möhren
16.02.2017, 12:49
Auch ich habe einige Dinge falsch geamcht. Aber aus Fehlern kann und sollte man bekanntlich lernen. Ich würde heute im Vorfeld viele Entscheidungen anders treffen.
feiveline
16.02.2017, 17:33
So lange der Handel keine funktionsfähigen Glaskugeln verkauft die mir für mindestens acht Jahre (was Kaninchen angeht) die Zukunft hätten vorhersagen können, hätte ich mir nach Deinen Vorstellungen nie ein Tier anschaffen dürfen.
Nicht einen der Punkte hätte ich zu 100% vorher hätte sicher für die Lebenszeit des Tieres vorhersagen können.
Und ich denke, das gilt für alle Tierbesitzer...
Hallo,
ich glaube das hauptproblem ist und bleibt immer noch, dass sich die meisten informieren, jedoch zu oft falsch informiert werden. Sei es durch Zoofachhandel, durch "erfahrene Halter oder Züchter" oder durch Tierärzte, die unkundig sind.
Allein die Tierarzt Wahl ist eine Wissenschaft für sich, finde ich.
Meine Eltern z.B. sagen zu gerne, dass das doch ein Tierarzt ist und er drum dessen auch weiß wovon er spricht.
Ich bin 8 Jahre ständig gewechselt bis ich dann durch das Forum hier zu meinen gefunden habe... dass es auch unkundige gibt, verstehen sie erst jetzt so langsam.
Das selbe gilt doch auch für Sitter während des Urlaubs u.s.w.
Finde erst mal jemanden, der erkennt wenn es dem Tier schlecht geht. Nachbarn, Familie sehen das als "unkundige" doch oft gar nicht und da bringt einem das tägliche Wasser und Futter geben letztlich auch nichts, wenn man mit dem eigenen Tier dann noch zum Notdienst muss, nachdem es hieß, dass alles super ist.
Man weiß nicht wie das Leben spielt und wie feiveline passend schrieb, keiner kann in die Zukunft blicken und weiß was kommt. Informieren sollte man sich immer, nicht immer bringt einem das aber auch was, denn manchmal kommt auch einfach was, was einem dann erstmal selbst verhindert, dass das ideale erreicht werden kann, z.B. ein plötzlich kaputtes Auto, was dann ein Loch ins ersparte einbringt, was wiederum kompliziert für ernsthafte Erkrankungen bei den Tieren werden könnte.
Wenn man demnach ginge, wie es ideal währe, müssten wir nicht nur unsere Tiere abschaffen, sondern am besten gleich gar nichts mehr machen, denn den richtigen Zeitpunkt, wo alles bestens durchdacht und geplant ist und nichts mehr schief laufen kann, den gibt es nicht, denn so läuft das Leben schlicht weg nicht.
Liebe Grüße
Amber
Kuragari
16.02.2017, 18:34
Hi,
würde mein Mann umkommen und ich meinen Job verlieren dann würde ich auch alt aussehen mit meinen 4 Moppelchen. Keine Ahnung ob ich die alle noch durchkriegen würde. Meine 3 Hamster laufen ja so gut "nebenher", aber selbst bei denen weiß man ja nie wie teuer das wird wenn sie dann mal was großes haben.
Vielleicht müsste ich dann Verantwortung zeigen und sie alle abgeben? Aber an wen? Hier in Berlin wollen die meisten nur Tiere geschenkt haben, stopfen sie vermutlich in Käfige. Das schlussfolgere ich daraus, dass ich niemals Fotos von künftigen Gehegen bekommen habe, geschweige denn eine Antwort. Da müssten meine dann ins Tierheim. :/ ich weiß dann nicht genau was schöner für die Tiere ist. Wenn ich sie ins Heim gebe oder wenn ich sie behalte mit artgerecht Futter+Platz, aber vermutlich keine TA-Kasse/Geldpuffer mehr übrig habe.
Wäre ich single dürfte ich auch niemals ins Krankenhaus kommen. Alle die sich hier um die Tiere kümmern könnten, würden ihnen nicht ansehen, wenn sie krank sind.
Ganz schweres Thema.
LG
Und ich habe gleich mal (auch noch zu den Kaninchen) Katzen angeschafft, die auch mal gerne 20 Jahre werden. Die eine Katze ist 3 und die andere noch fast ein Baby. Da weiß ich nicht mal, ob ich da selbst noch lebe. :rw:
Klar, mache ich mir Gedanken, bevor ich mir Tiere anschaffe, zumal ich nicht gerade wenig habe. Ich muss immerhin Kosten für 8 Kaninchen, 2 Katzen und 3 Aquarien stemmen. Arbeitslos kann ich glücklicherweise nicht werden, weil ich Beamtin auf Lebenszeit bin. Aber, wie meine Lebensumstände in 5 Jahren oder vielleicht 3 Monaten aussehen, kann ich gar nicht abschätzen. Mein Mann könnte sich ein junges Küken anlachen, mal als Beispiel. :rollin: Dann stünde ich mit Kind und Zoo alleine da.
So lange der Handel keine funktionsfähigen Glaskugeln verkauft die mir für mindestens acht Jahre (was Kaninchen angeht) die Zukunft hätten vorhersagen können, hätte ich mir nach Deinen Vorstellungen nie ein Tier anschaffen dürfen.
Nicht einen der Punkte hätte ich zu 100% vorher hätte sicher für die Lebenszeit des Tieres vorhersagen können.
Und ich denke, das gilt für alle Tierbesitzer...
Stimm ich dir zu.
Ich wusste damals auch nicht, dass mein Mädel mal ein Zahni wird, das alle 2,5 Wochen zum TA muss.
Ohne meinen Freund und meine Mutter wäre ich auch aufgeschmissen, da ich kein Auto habe.
Und Lebensumstände verändern sich, das kann man oft nicht planen. Z.B. ein Job mit unflexiblen Arbeitszeiten.
Als ich noch Zuhause gewohnt habe, war das mit dem Auto kein Problem. Da hab ich das von meiner Mutter genommen. Heute weiß ich, dass ich mir keine chronisches kranken Tiere anschaffe, da ich eben kein Auto habe. Die jetztige Situation ist, wie sie ist. Das Tier darf aber nicht darunter leiden.
3 Möhren
16.02.2017, 21:28
das tier darf nicht darunter leiden. Wirst du aber selbst chronisch krank, oder du bist in einer erbärmlichen finanziellen Lage, oder das Tier erkrankt selbst schwer, evtl. chronisch, dann WIRD letztlich das Tier darunter leiden. Wenn du aber kein Geld hast must du es mitansehen, wie es leidet. Theoretisch könnte man dann sage: es wird erlöst. Aber , wenn man ihm helfen könnte, und es nur "erlöst würde" weil du die Behandlung nicht bezahlen kannst; wie sieht es dann aus? Man könnte es dann ins tTerheim bringen, weil man denkt, dort wird es ja dann wenigstens behandelt. Ich weiß ganz sicher, dass es Fälle gibt, wo ganz klar gesagt wird:"Bei uns würde es auch nicht behandelt. Sie brauchen das Tier also nicht abzugeben. Mehr als füttern und pflegen könnten wir auch nicht bezahlen in einem schweren, z.B. chronischen Fall." Was dann ?
feiveline
16.02.2017, 21:30
3 Möhren, kann es sein, dass Du nur schwarz oder weiß siehst.
Jeder Satz von Dir bestätigt mich mehr darin, dass niemand hier im Forum, Dich eingeschlossen, nach Deiner Auffassung je ein Tier halten dürfte.
Almuth N.
16.02.2017, 22:47
Dazu fällt mir ein: Letzten Winter wollten wir eine 3er Gruppe bilden, weil diese nach langen Diskussionen die einzige Win-Win-Situation für alle Kaninchen hätte schaffen können ohne eines abzugeben. Für 4 Kaninchen hätte das Geld nicht gereicht. Charakterlich passte es. Gesund waren auch alle.... Und dann stellte sich 3 TA-Sessions und 5 mal Nähen später heraus, dass einer der Rammler Existenzangst bekam bei anderen Rammlern. Wer hätte das erahnen können? Und dann das Nähen. Keiner der vielen Menschen mit denen ich im Vorfeld alles genau geplant hatte, hätte mir sagen können, dass ich binnen 1 Woche 100e Euro für völlig gesunde Kaninchen bei einer normalen VG ausgeben würde. Ich war auch alles, aber nicht darauf gefasst gewesen, dass einer der Rammler nicht Wohnungsgeeignet sei. Mehr als 2 Schritte gab es da nicht. Draußen hingegen, wie sich zufällig herausstellte, schlug er Haken und Piruetten wie kein Zweiter. Wer hätte mir bitte sagen können, dass ich letztenendes schweren Herzens den Neuzugang behalten würde, weil sich unser Weibchen innig in ihn verliebt hatte und der ältere noch viel viel schweren Herzens in Außenhaltung vermittelt werden musste, die wir ihm nicht bieten konnten?
Ich glaube, ein Großteil der Kaninchenhalter hier geben alles damit es ihren Kaninchen an nichts fehlt. Damit haben sie dem Rest der unzähligen Kaninchenhalter extrem viel voraus. Mit uns hat es das Schicksal die letzten Jahre nicht gut gemeint. Bisher hat es unsere Kaninchen verschont. Aber wäre zum Beispiel meine Mutter nach ihrer Rückenverletzung dauerhaft nicht in der Lage gewesen ihre Kaninchen zu versorgen, wäre das nie und nimmer vorhersehbar gewesen.
Heike O.
16.02.2017, 23:09
Letztlich kann man viel theoretisieren und vor-überlegen. Was das wirkliche Leben dann bringt, weiß man halt nicht. Für mich ist die Grundvoraussetzung jeder Tierhaltung, dass man bereit ist, zum Wohle des Tieres über seinen eigenen Schatten zu springen. So, wie Muly es beschrieben hat, zum Beispiel.
Ich finde, man sollte sich schon über die Aspekte, die Möhrchen ('schuldigung 3Möhren) oben beschrieben hat, Gedanken machen. Aber letztlich bleibt's bei feivi's Glaskugel und die Frage lautet für mich eher, ob man dazu bereit ist, in solchen Fällen Lösungen zu finden, auch wenn sie einem eigentlich nicht gefallen.
Ich kann mit absoluten Aussagen der Art "das Tier darf nicht drunter leiden" nichts anfangen. Das ist mir zu ideologisch und zu lebensfremd. Es ist ja keine Frage des Dürfens. Das Leben kontrolliert uns, nicht umgekehrt, und deswegen haben auch Tiere manchmal Pech und erleben Leid, so sehr man vielleicht auch sein Bestes gibt, um das zu verhindern.
Heike O.
16.02.2017, 23:35
Das Leben kontrolliert uns, nicht umgekehrt...
Na ja, über diese Formulierung kann man aber genau so diskutieren. Sie impliziert ja, das Leben hätte einen Plan , dem wir ausgeliefert sind... aber das wäre dann wieder ein ganz eigener, philosophischer Thread für die Plauderecke.
Das Leben kontrolliert uns, nicht umgekehrt...
Na ja, über diese Formulierung kann man aber genau so diskutieren. Sie impliziert ja, das Leben hätte einen Plan , dem wir ausgeliefert sind... aber das wäre dann wieder ein ganz eigener, philosophischer Thread für die Plauderecke.
Da wird nichts impliziert, eine Kontrolle muss nicht zielgerichtet sein. Aber ausgeliefert sind wir.
Ich persönlich empfinde es als ziemlich "arrogant / anmaßend", einen Thread, in dem sich eine Userin in ihrer Not und ihrem Kummer über den Verlust ihres Tieres hier im Forum geäußert hat und da schon mehr als genug Kritik einstecken musste, zum Anlass für eine solche "Diskussion" zu nehmen.
Manchmal ist es echt beschämend ...
Katharina
17.02.2017, 00:11
Also ich fühle mich nicht vom Leben kontrolliert, wenn ich bei den gleichen Voraussetzungen für ein Tier bei verschiedenen Haltern und Tierärzten unterschiedliche Ergebnisse erziele. Ist für mich eher eine Kompetenzfrage.
Ich hatte gerade aktuell den Fall, wo zwei TÄ eine übereinstimmende Diagnose gestellt haben, die dem Tier nur noch ein paar Wochen Lebenszeit gegeben hätte. TÄ Nr. 3 sieht das aber ganz anders und scheint das Problem erkannt zu haben. Vielleicht hat das Tier dadurch noch einmal Glück gehabt, aber in ähnlichen Fällen werden andere Tiere nicht den Zugang zu Mehrfachdiagnosen haben, da es entweder super Kontakte oder Geld erfordert bzw man die eine Diagnose als gegeben hinnimmt. Insofern kann ich mit dem Thema nichts anfangen, denn es ist alles sehr individuell.
Ich finde aber dennoch, dass das Thema erlaubt ist und es wurde auch kein Bezug auf ein anderes Thema genommen? Durch meine Beratungen lerne ich nämlich auch leider Halter kennen, die ihre Tiere nie einem TA vorstellen, oder die, wie "mein" Streichelzoo, eine Obergrenze von 30 Euro TA-Kosten pro Tier haben und ansonsten die Genehmigung zum Schlachten. Oder wie in meiner RHD-Gruppe bei Facebook ein Züchter meinte, dass die Impfkosten den Fleischpreis übersteigen würden. Daher finde ich dann so ein Thema für Leute, die vielleicht mit dem Gedanken der Tierhaltung spielen, hilfreich.
Wie auch immer, man sollte einen Plan B haben, sowohl finanziell, als auch für die Betreuung. 100 % absichern kann man sich und seine Tiere aber nie.
Alexandra K.
17.02.2017, 06:25
Ich persönlich empfinde es als ziemlich "arrogant / anmaßend", einen Thread, in dem sich eine Userin in ihrer Not und ihrem Kummer über den Verlust ihres Tieres hier im Forum geäußert hat und da schon mehr als genug Kritik einstecken musste, zum Anlass für eine solche "Diskussion" zu nehmen.
Manchmal ist es echt beschämend ...
👍Deswegen sieht man die TE hier auch nicht mehr , welch Wunder.
Und im Krankheitsboard hat das auch nichts zu suchen.
Terrahamster
17.02.2017, 11:10
So lange der Handel keine funktionsfähigen Glaskugeln verkauft die mir für mindestens acht Jahre (was Kaninchen angeht) die Zukunft hätten vorhersagen können, hätte ich mir nach Deinen Vorstellungen nie ein Tier anschaffen dürfen.
Nicht einen der Punkte hätte ich zu 100% vorher hätte sicher für die Lebenszeit des Tieres vorhersagen können.
Und ich denke, das gilt für alle Tierbesitzer...
Als Katzenhalterin seit fast 16 Jahren kann ich dem nur zustimmen. Nachdem ich damals meine erste Katze Arwen übernommen hatte, habe ich nicht geahnt, dass ich bis zu ihrem Ableben mehrere Jobwechsel, Umzüge, finanzielle Probleme, andere persönliche Probleme und die letzten zwei Jahre einen tierischen Pflegefall bei mir haben würde.
Aber so ist das Leben, und irgendwie habe ich es stämmen können. Bisher ist es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ich ein Tier nicht mehr halten konnte und weggeben musste, und das war ein Kaninchen, das ich als Jugendliche fünf Jahre lang hatte. In meiner Lehrzeit hatte ich nur ein kleines, möbliertes Zimmer zur Verfügung, wo für das Kaninchen kein Platz mehr war. Es kam dann in eine Notstation.
Lotta&Lenny
17.02.2017, 12:00
Naja in der Überschrift steht "Plötzlicher Tod Teil 2", da gibt es schon einen Bezug zu dem ursprünglichen Thread :rw:
Katharina
17.02.2017, 12:03
Oh stimmt, das war bei den neuen Beiträgen nicht zu sehen. Dann sollte "Teil 2" besser editiert werden.
3 Möhren
17.02.2017, 12:47
Ich stimme zu, hatte es aber gut gemeint, indem ich das Thema "Haltungsfragen im Krankheitsfall" von dort hier "rüberziehen" wollte und bin da falsch verstanden worden. Tut mir leid. Ich hab´s gemeldet und hoffe, die Admins ändern die Überschrift. Ich bedauere es außerordentlich, dass mein "Guter Wille" falsch aufgefasst wurde und hoffe, dass ich nun Klarheit schaffen konnte.
linea-kaninchenmama
17.02.2017, 13:56
Habe ich Zeit und Geld für ein Tier? (wird oft unterschätzt)
Wohin damit, wenn ich in den Urlaub will?
Habe ich mich ausreichend belesen?
Habe ich genügend Platz?
Habe ich Platz für ein zweites Tier? (keine Einzelhaltung)
Das Wort Zeit ist natürlich dehnbar. Ich muss Kaninchen nicht 24 Stunden am Tag kontrollieren, sollte aber ein wachsames Auge haben, weil sie zu Verdauungsstörungen neigen.
Unterschätzt werden auch die Kosten und die Unterbringung im Fall von Urlaub oder Krankheit.
Auch Kaninchen können recht teuer werden.
Es gibt natürlich auch Halter, die sich gar nicht kümmern, die Tiere in Käfigen halten oder nie zum Tierarzt gehen und lieber neue Tiere anschaffen und die alten sich selbst überlassen, bis sie tot sind. Da muss man aber entscheiden wie man selbst sein möchte. Leider ist der Tierschutz was Kleintiere angeht ja immer noch sehr verbesserungswürdig und bis auf wirkliche Tierfreunde (wie hier) gibt es immer noch viele schwarze Schafe, die leider nie Konsequenzen in Form von Strafen bezüglich Gesetzlichkeiten erhalten. Es sei denn es ist offensichtlich und das ist es leider oft nicht.
3 Möhren
17.02.2017, 14:21
Daher finde ich Infostände wichtig, denn zum Einen gibt es Leute, denen ihre Tiere egal sind, da hört man:"Mein Kind will aber ein kleines Kaninchen..." und andere Halter die sich Dinge manchmal einfach nicht bewußt machen. Wieviele Kaninchenhalter haben früher nach bestem Wissen und Gewissen Kaninchen alleine in Käfigen gehalten? Da hat der Kaninchenschutz und andere Kaninchenhilfsorganisationen wichtige Arbeit geleistet. Präsent sein. Ansprechpartner sein. Das sind ganz wichtige Hilfen.
Wo kein Wille ist, ist natürlich auch kein Weg. Ich bedauere es auch, dass man gegen den Willen eines Kaninchenhalters denTieren manchmal nicht helfen kann.
Ich darf garnicht an unseren ersten Hamster denken! Damals war die ganze Familie davon überzeugt, der kleine Kerl hat es bei uns richtig gut. Wenn ich mir heute ein Video bei Rodipet über die Hamster und ihre Bedürfnisse anschaue, kann ich nur sagen: Der arme Kerl!
linea-kaninchenmama
17.02.2017, 21:54
Ich erinnere mich an eine Begebenheit von vor 3 Monaten. Eine Mutter mit 2 kleinen Kindern saß beim Tierarzt.
Da der Käfig abgedunkelt war, bekam ich nichts vom Tier mit. Die 2 Kinder zerlegten in der Zwischenzeit das halbe Wartezimmer.
Erst als ich selbst mit meinen im Behandlungsraum war und die Mutter nebenan sah ich, dass das Kaninchen tot war!
Es war Wochenende. Die Frau entschuldigte sich dann bei der Tierärztin, dass sie es nicht eher geschafft hat zum Tierarzt zu kommen, weil die Woche ja so viel los war (habe die Unterhaltung selbst gehört) und versprach einem ihrer Kinder zuvor noch im Wartezimmer:
"Ja, Maximilian. Ich kaufe dir nachher gleich ein neues Häschen. Hör auf zu quengeln. "
Ehrlich. Mir fehlten die Worte. Wie eine Art Staubsauger, der mal eben den Geist aufgegeben hatte und nun nicht mehr funktionierte.
Auch eine tolle Vorbildfunktion für kleine Kinder, wenn man ihnen von klein auf zeigt, dass das Tier eben schnell mal ersetzbar ist. :ohje:
Ich möchte nicht wissen wie lange das kleine Kaninchen schon gelitten hat, bis es gestorben ist. Die Kollegin des Tierarztes verriet mir im nachhinein, dass es an einer Bauchproblematik zu Grunde gegangen war.
Ich möchte nicht behaupten, dass man allen Tieren mit dieser Symptomatik helfen kann. Aber wenn man nicht 4 Tage wartet bis man zum Tierarzt geht, hat ein Kaninchen durchaus eine reelle Chance. Mich macht das bis heute sauer und wütend.
Ich habe nichts gegen Kinder und Tiere, aber die Kombination Mutter mit zwei kleinen Kindern und Kinderzimmerkaninchen kann ich aufgrund diverser Erlebnisse nicht mehr begrüßen.
Ich hab ja nichts dagegen wenn man einen Bauernhof hat oder ein Gartengrundstück und kleinen Kindern dann früh zeigen will, wie es ist Verantwortung zu übernehmen.
Aber dann soll man sich bitte auch bewusst machen, dass man mit Kindern im Kindergartenalter die Arbeit allein an der Backe hat und nicht indem die Kaninchen in einem ein Meter Käfig als Kinderzimmertiere landen, jemand voll berufstätig ist und mit den eigenen Kindern schon überfordert ist und die Sache dann damit rechtfertigt, dass die Tiere ja für die Kinder waren.
Ich bin generell für stärkere Kontrollen bei Elternteilen, die Kinder im Kitaalter haben und Kaninchen haben wollen.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich hatte Tiere seitdem ich in der Grundschule war. Aber zu lernen, diese Verantwortung zu übernehmen ist ein Prozess und von Kleinkindern kann man das eben nicht erwarten.
Tiere können für die Entwicklung von Kindern gut sein. Aber Kinder können die Verantwortung bis zu einem bestimmten Lebensjahr noch nicht allein tragen.
Katharina
17.02.2017, 22:13
Danke linea-Kaninchenmama, du schreibst mir aus der Seele. Genau das ist mir mit meinen Nachbarn auch passiert. Und die haben von mir Infomappen und die Visitenkarte meiner TÄ bekommen. Ich kann damit gerade ganz schlecht umgehen, denn man sieht sich leider öfters.
3 Möhren
18.02.2017, 20:41
Wir können nur die Tierhalter erreichen die guten Willens sind, sprich, Menschen die an die Infostände der Tierschutzorganisationen kommen und sich informieren lassen, die in Foren wie dieses kommen und Fragen stellen. Menschen die kleinen Kindern gedankenlos Tiere kaufen erreichen wir nicht, weil sie nicht nach Antworten suchen und daher auch den Weg hierher nicht finden, selbst wenn er ihnen gezeigt wird.
Auch Lehrer und Erzieher könnten da einen wichtigen Beitrag leisten. Allerdings ist mir auch ein Fall bekannt der ein Negativbeispiel ist. Eine Erzieherin hat einen Hamster mit in den Kindergarten gebracht und meinte, die Kinder müssten in nun einzeln in die Hand nehmen, und es seien die idealen Tiere für´s Kinderzimmer.
Eines Tages werden diese Kinder erwachsen und kaufen ihren Kindern, wenn diese ordentlich nerven ein Kaninchen nach dem anderen. Dabei haben es die Tiere aus manchen Tierheimen , und dem übrigen Tierschutz noch verhältnismäßig gut, weil Kontrollen gemacht, oder zumindest Gespräche vor Herausgabe der Tiere geführt werden. Die Tiere aus dem Baumarkt sind da schon ärmer dran!
Natürlich sollte man sich vor der Anschaffung eines Tieres über die von Euch schon angesprochenen Punkte Gedanken machen und die meisten User hier im Forum haben das auch getan. Was aber, wenn alles anders kommt und man merkt, dass man nun aufgrund geänderter Lebensumstände zu wenig Geld für seine Tiere hat und diese nicht mehr adäquat versorgen kann? Wir lieben unsere Tiere, haben sie zum Teil schon lange und hängen sehr an ihnen. Manchmal sind sie es auch, die dem Leben einen Sinn geben. Zum Wohle des Tieres müsste es abgegeben werden, aber das fällt extrem schwer, zumal wohl auch jeder in einer solchen Lage die Hoffnung hat, dass diese kritische Zeit vorbei geht und sich iwo doch eine Lösung ergibt. Außenstehende raten dann im Sinne und zum Wohle des Tieres dieses in ein schönes neues Zuhause zu geben, was sicher oft gut wäre, aber meist nicht getan wird. Ich würde mir wünschen, dass die Liebe zum Tier - besonders wenn es um nicht mehr zu tragende Tierarztkosten geht und ein Lebewesen deshalb länger als nötig leiden muss - so groß ist, dass es abgegeben wird und ja, ich weiß, dass ein solcher Schritt für den Betroffenen sehr, sehr schwer ist.
Terrahamster
19.02.2017, 12:03
Die Abgabe eines Tieres ist absolut keine Garantie dafür, dass es dann ein besseres Leben hat, und Tierheime machen nach meiner Erfahrung auch nicht jedes Mal Vorkontrollen, weil dafür oft Personal und Zeit fehlen. Auf bestimmte Tierarten spezialisierte Vereine und Pflegestellen achten da eher drauf.
3 Möhren
22.02.2017, 22:42
Natürlich sollte man sich vor der Anschaffung eines Tieres über die von Euch schon angesprochenen Punkte Gedanken machen und die meisten User hier im Forum haben das auch getan. Was aber, wenn alles anders kommt und man merkt, dass man nun aufgrund geänderter Lebensumstände zu wenig Geld für seine Tiere hat und diese nicht mehr adäquat versorgen kann? Wir lieben unsere Tiere, haben sie zum Teil schon lange und hängen sehr an ihnen. Manchmal sind sie es auch, die dem Leben einen Sinn geben. Zum Wohle des Tieres müsste es abgegeben werden, aber das fällt extrem schwer, zumal wohl auch jeder in einer solchen Lage die Hoffnung hat, dass diese kritische Zeit vorbei geht und sich iwo doch eine Lösung ergibt. Außenstehende raten dann im Sinne und zum Wohle des Tieres dieses in ein schönes neues Zuhause zu geben, was sicher oft gut wäre, aber meist nicht getan wird. Ich würde mir wünschen, dass die Liebe zum Tier - besonders wenn es um nicht mehr zu tragende Tierarztkosten geht und ein Lebewesen deshalb länger als nötig leiden muss - so groß ist, dass es abgegeben wird und ja, ich weiß, dass ein solcher Schritt für den Betroffenen sehr, sehr schwer ist.
Mit dem Abgeben ist das so eine Sache. Wir beobachten doch die zunehmende Verarmung; und ich meine jetzt nicht nur die einzelner Menschen, sondern auch der Institutionen die die Not auffangen sollen. Das Neunkircher Tierheim sollte 2016 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden, und konnte in "letzter Minute vor der Schließung bewahrt werden. Heute habe ich zufällig im Radio eine Sendung über die Situation im Homburger Tierheim gehört, und , dass man dort auch nicht so recht weiß wie es weiter gehen soll...
Es stimmt schon, dass man zum Wohle des Tieres manchmal loslassen muss, aber die Plätze, wo das Tier es dann besser haben würde werden weniger.
3 Möhren
22.02.2017, 22:55
Die Abgabe eines Tieres ist absolut keine Garantie dafür, dass es dann ein besseres Leben hat, und Tierheime machen nach meiner Erfahrung auch nicht jedes Mal Vorkontrollen, weil dafür oft Personal und Zeit fehlen. Auf bestimmte Tierarten spezialisierte Vereine und Pflegestellen achten da eher drauf.
Ich heiße es nicht für gut, wenn die Tierheime keine, oder zu wenige Kontrollen machen; gebe aber zu bedenken, dass man dort meistens sowieso schon auf Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen ist. Wenn dann das Tierheim "aus allen Nähten platzt", wer will es den Verantwortlichen zum Vorwurf machen, wenn man dort froh ist, ein Tier zu vermitteln, wenn der Interessent einen "guten Eindruck macht". Man findet im Gespräch auch oft schon heraus, ob derjenige sich vor dem Gang ins Tierheim Gedanken über das Tier gemacht hat...
Eine 100% Garantie ist eine Vorkontrolle auch nicht, denn wenn jemand nachweisen kann, dass er viel Platz für das Tier hat, weiß man als Begutachter nicht 100 % ,ob dieser dem Tier auch wirklich immer zur Verfügung steht. Ein Tier braucht das was jedes Lebewesen braucht, ein wenig Glück, ansonsten kann man als Tierschützer Gefahren und Risiken eingrenzen und muss dann auf ein positives Schicksal für das Tier hoffen.
linea-kaninchenmama
28.02.2017, 16:14
Ich würde mal behaupten, davon dass Erzieher und Lehrer wirklich Ahnung von artgerechter Kaninchenhaltung haben sind wir weit weg.
Biolehrer vielleicht noch, aber auch nicht alle.
Kenne selbst jemanden, der als Biolehrer keine Ahnung von Tieren hat und die nicht artgerecht hält.
Von Erziehern ist das, sofern sie nicht selbst Kaninchen haben, noch ganz weit entfernt.
Am schlimmsten sind die, die denken sie tun Kindern einen Gefallen wenn sie die Tiere mit in die Kita schleppen.
Ich kannte eine Schule, in der es früher Meerschweine gab. Die Kinder haben sich in den Pausen damit beworfen. Ganz schlimm.
Tiere gehören weder in Kitas, noch in Schulen.
Weder Fische, noch Kaninchen, Hamster oder Meerschweine. Maximal Grünpflanzen.
Tiere sind keine Supermarktprodukte, durch die Kinder aufs reale Leben vorbereitet werden sollen. Punkt.
Ich gebe in eine Ausbildungsstelle für angehende Erzieher ja auch keinen Korb mit Menschen Babys, die quasi als Versuchsobjekt für angehende Kita Erzieher dienen.
Lebewesen ist Lebewesen.
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