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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DRINGEND: Krampfanfall - was tun?



Anja1702
27.01.2017, 00:58
Hallo zusammen,
ich bin gerade ziemlich verzweifelt. Mein Kaninchen Brownie hatte vor einer halben Stunde einen Krampfanfall - ich dachte wirklich, sie stirbt. Es war das erste Mal, das sie so etwas hatte. Der Anfall dauerte mehrere Minuten, nachdem er überstanden war, hat sie sich aber Gott sei Dank wieder total normal benommen (trinken, fressen, kuscheln). Mir ist klar, dass ich sie schnellstmöglich beim Tierarzt vorstellen muss - ich bin aber total unsicher, ob ich jetzt gleich zur nächsten Tierklinik fahren sollte (über die ich bislang nicht so viel Positives gehört habe) oder lieber morgen früh zu unserem SEHR kaninchenerfahrenen Tierarzt (in Duisburg, da weiß man wahrscheinlich, wer gemeint ist) fahre. Der hat auch relativ aktuelle Blutwerte (vor drei Wochen beim Zähnemachen gecheckt) und kann vielleicht einen Verlauf ablesen, wenn er die jetzt nochmal prüft. Die Nierenwerte waren übrigens erhöht, Medikamente haben und geben wir ihr regelmäßig. Aber kann ich bis morgen warten? Ich habe totale Panik, dass Brownie gleich nochmal einen Anfall hat und den nicht so gut übersteht. Bitte sagt mir, was ihr denkt! Schnell! Danke!
Kann ich sonst noch irgendwas tun? Meine Hausapotheke ist gut ausgestattet...
Viele gRüße, Anja

Almuth
27.01.2017, 01:04
Das ist schwer zu beurteilen. Hast du eine Idee, was den Krampfanfall ausgelöst hat? Du warst ja anscheinend dabei.


Ich habe meinem krampfenden Kaninchen nach einem Anfall immer Schmerzmedis gegeben, da er deutlich Schmerzen gezeigt hat.

Anja1702
27.01.2017, 01:11
Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich habe auch leider nicht beobachtet, was sie kurz vor dem Anfall gemacht hat - plötzlich hörte ich ein komisches Geräusch und da lag sie zuckend auf der Seite, Pfoten in der Luft. Ich hab sie dann gehalten und nach ein paar Minuten war es vorbei.
Ich dachte zuerst an Nierenversagen, da ja erhöhte Niederenwerte festgestellt wurden. Aber sie trinkt gut und scheidet auch jede Menge aus, außerdem bekommt sie ja die Medis.
Ich denke auch darüber nach, ob es EC sein könnte, da unser Tierarzt im Zusammenhang mit den Nierenproblemen fragte, ob etwas in der Art bekannt wäre. Das wäre dann aber auf jeden Fall der aktute Verlauf, vorher hatten wir da noch nie was. Sie hat während des Krampfes auch den Kopf verdreht, aber anders als bei "typischen" Verläufen.

Anja1702
27.01.2017, 01:13
Ach und Schmerzen zeigt sie aktuell gar nicht - wenn ich nicht dabei gewesen wäre, könnte ich es selbst kaum glauben, weil sie total fidel ist - hat mind. 15 Cranberries kurz nach dem Anfall verputzt.

Almuth
27.01.2017, 01:15
Ich glaube, ich würde erst morgen zum TA fahren, gerade, wenn deiner gut ist und die TK Brownie nicht kennt. Die Fahrt bedeutet Stress und den würde ich jetzt vermeiden.

Kann sein, dass sie noch Schmerzen bekommt - Muskelkater tritt nicht sofort auf.

Alles Gute für Brownie. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass sie keinen weiteren Anfall bekommt und sie und du eine ruhige Nacht habt :umarm:

Anja1702
27.01.2017, 01:21
Ich werde kein Auge zumachen - habe einfach nur Angst um meinen Schatz. Am liebsten würde ich halt sofort alles abklären lassen - aber wie du schon sagst, unnötiger Stress ist bestimmt auch nicht gut. Und die Klinik hat telefonisch eine Wartezeit von mindestens einer Stunde angekündigt, hinzu kommt natürlich die Fahrt. Die hätten wir zwar morgen auch, wären dann aber gleich beim Experten, der die Krankengeschichte schon kennt... Hab aber total Angst, die falsche Entscheidung zu treffen und Brownies Gesundheit zu riskieren...

Terrahamster
27.01.2017, 07:32
Sprich den Tierarzt am besten auch auf Epilepsie an. Das kann er durch eine Allgemeinuntersuchung und Blutbild zwar nicht feststellen, aber per Ausschlussdiagnose, wenn er sonst nichts findet.

Almuth
27.01.2017, 08:54
Wie war die Nacht? Hat Brownie noch mal gekrampft?

Maike
27.01.2017, 09:00
Einer meiner Böcke hatte mal einen Krampfanfall, als er einen Herzinfarkt hatte. Er stand im Anschluss auch wieder einfach auf und futterte ganz normal weiter.

Petra1234
27.01.2017, 09:09
Was für Medikamente bekommt sie? Manche können Krampfanfälle auslösen. Hier war es Baytril. Die Hauptursache liegt aber tiefer.

Wir haben auf e.c. mit Panacur behandelt. Das schien zu helfen. Erhöhte Nierenwerte können auch mit e.c. zusammenhängen.

Evtl. Herzprobleme.

Bevor man allerdings mit Luminaletten gegen Epilepsie behandelt, würde ich es mit Neuro Complex von naturheilkunde-bei-tiere probieren. Schlägt hier gut an und seit dem keine Anfälle mehr.

Vielleicht gibt dir dein Arzt irgendein Notfallmedikament (normal Diazepam glaub ich) mit, dass man verabreichen/spritzen kann, sollte sie wieder krampfen.

Alles Gute :umarm:

Almuth
27.01.2017, 19:48
Was ist mit Brownie? Ich denke schon den ganzen Tag an sie.

Anja1702
27.01.2017, 20:18
Hallo zusammen,
das gute vorab: Brownie hat bislang kein zweites Mal gekrampft. Das schlechte: Nachdem es ihr direkt nach dem Anfall und in der Nacht in Anbetracht der Umstände ziemlich gut ging, ist sie heute sehr schlecht drauf... Will kaum fressen, zieht sich zurück etc. Und ist auch sehr tapsig und unsicher auf den Beinen - schüttelt auch für meinen Geschmack zu häufig das Köpfchen.
Der TA hat Blut abgenommen und direkt vor Ort einen Schnelltest zu den Nierenwerten gemacht. Die sind seit der letzten Messung ganz gut rückläufig (wahrscheinlich dank Renes/Viscum, das sie seit der Diagnose bekommen hat), aber immer noch zu hoch. Im Labor wird jetzt auf EC untersucht, das Ergebnis bekommen wir dummerweise aber erst am Montag. Wir haben ihn darauf angesprochen ob wir trotzdem schonmal auf EC behandeln sollen, davon hielt er aber nichts. Leider haben wir kein Notfallmedikament bekommen, wir sollen aber auf jeden Fall Schmerzmittel geben, wenn sie nochmal krampft, und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (vor Ort hat sie übrigens gleich eine Infusion bekommen). Mit Brenesseltee soll der Harndrang angeregt werden, damit die Nieren wieder besser arbeiten - freiwillig nimmt sie den aber nicht, und eigentlich will ich sie nicht zwingen, sonst regt sie sich nachher so doll auf, dass sie doch wieder krampft. Das ist echt zum Verrücktwerden, ich hab so Angst, etwas falsch zu machen!
Leider habe ich seit letzter Nacht nicht mehr in den Thread geguckt, war einfach zu sehr mit Brownie beschäftigt, deshalb habe ich beim TA nicht nachgefragt, ob es sich um Epilepsie handeln könnte... Von sich aus hat er das aber nicht angesprochen. Eigentlich habe ich großes Vertrauen in ihn...
Wenn ihr noch irgendwelche Tipps und Ideen habt, immer her damit. Und bitte drückt alle die Daumen, dass wir gut durchs WE kommen und dann am Montag schlauer sind und zielgerichtet behandeln können!

Almuth
27.01.2017, 21:48
Viel Flüssigkeit ist gut, genau wie Schmerzmittel.

Vielleicht kannst du statt Brennnesseltee getrocknete Brennnesseln geben?

Ich drücke auf jeden Fall ganz fest weiter meine Daumen :umarm:

Birgit
27.01.2017, 22:28
War beim Herz abhorchen etwas auffälliges ? Eine Unregelmäßigkeit oder ein Nebengeräusch ?
Kann ihr übel sein ( Leberwert ? ) ? Dann sind sie auch oft inappetent.
Du kannst auch Birkenblätter anbieten , das ist ebenfalls gut.
Melissenblätter ( frisch als Kräutertopf ) sind auch gut.

Ich drücke euch die Daumen, daß es ihr bald besser geht.

marinahexe
27.01.2017, 22:35
Ich hatte vor einigen Jahren auch ein Weibchen, das krampfte. Sie hatte die Anfälle öfter. Wir haben damals auf EC behandelt und die Abstände der Anfälle wurden größer und hörten dann ganz auf.

Wichtig ist, dass Du Erhöhungen, wo sie während eines Krampfes runterfallen könnte, sicherst. Und während eines Krampfes lass sie am besten dort liegen, wo sie gerade ist. Nur rundum sichern. Bibi hatte sich damals während eines Krampfes in meinem Finger verbissen und ließ nicht mehr los. Erst als der Krampf vorbei war. Diese Erfahrung muss ich nicht nochmal haben.

Und auch wenn der Arzt aus Duisburg einen sehr guten Ruf hat, würde ich die EC-Behandlung doch sofort starten.

Alles Gute!


Edit: Wenn die Tiere mehr Flüssigkeit aufnehmen sollen, geb ich immer einen Schuss Fruchtsaft ins Trinkwasser. Aktuell ist Birnensaft sehr beliebt.

Petra1234
28.01.2017, 00:44
Man kann eigentlich nicht wirklich auf e.c. untersuchen. Nur weil man Antikörper im Blut findet, heißt es nicht, dass das Kanichen auch erkrankt ist. Heißt nur, dass sie in Kontakt gekommen sind. Sehr viele Kaninchen sind e.c. Träger ohne jegliche Symptomatik.

Ich persönlich würde sofort noch vor dem Testergebnis Panacur, Vitamin B und Neuro Complex verabreichen. Da Panacur soweit ich weiß so gut wie keine Nebenwirkungen hat und gut vertragen wird, ist es besser als nichts zu tun.

asty
28.01.2017, 01:01
Und ist auch sehr tapsig und unsicher auf den Beinen - schüttelt auch für meinen Geschmack zu häufig das Köpfchen.Wurden die Ohren kontrolliert?

Alles Gute für Brownie

Anja1702
29.01.2017, 23:53
Hallo zusammen,
aktuell kann ich von Brownie nur Positives berichten. Sie ist gerade wieder sehr lebensfroh, trinkt (sogar den Brennesseltee), futtert und kuschelt mit ihrem Kumpel. Keine weiteren Anfälle. Morgen bekomme ich ja das Blutergebnis, dann werde ich so oder so mit dem TA besprechen, wie es jetzt weitergeht... Gerade habe ich noch diverse Kräuter und Blätter bestellt, die von euch empfohlen wurden. Mal schauen, ob Brownie die schmecken (sehr wählerisch, die Dame). Ich danke auf jeden Fall für eure Tipps!

Almuth
30.01.2017, 00:10
Ich freue mich, dass es Brownie wieder so gut geht :froehlich::froehlich::froehlich:

Berichte bitte weiter :umarm:

april
31.01.2017, 08:51
Mein Kaninchen hatte das übrigens auch mal, Krampfanfall aus dem Nichts, danach ging alles normal weiter. Nach dem zweiten Anfall haben wir auf EC behandelt und das schien auch letztlich die Ursache zu sein. Sie ist noch sehr alt geworden und hat nie wieder gekrampft. Schon aus der Erfahrung heraus würde ich deshalb auf EC tippen und entsprechend behandeln. Viel Glück!

Katharina F.
01.02.2017, 11:04
Ich drücke ganz fest die Daumen :umarm:

mikaey
01.02.2017, 11:40
Ist sicherlich furchtbar mit anzugucken, wenn ein Tier krampft...
Ich selbst habe Epilepsie. Ich drücke dir die Daumen, dass es nichts schlimmes ist! Bei Menschen ist es ja so, dass sie einen Anfall haben können ohne Epilepsie zu haben.
Wie das jetzt bei Kaninchen ist, auch welche Ursachen so ein Krampfanfall haben kann, weiß ich leider nicht..

Berichte doch bitte weiter. Und viel Glück! :flower:

april
01.02.2017, 13:26
Wie das jetzt bei Kaninchen ist, auch welche Ursachen so ein Krampfanfall haben kann, weiß ich leider nicht..

E. Cuniculi, Epilepsie, Ohrenprobleme, Schlaganfall, Herzinfarkt, Abzess im Nervensystem, Hirntumor, Abzess am Hirn, die ganze Palette wie beim Menschen auch.

Oma
01.02.2017, 14:30
Es kann auch sein, dass sie ein Problem am Rücken hat.und sich etwas einklemmt zB wegen Spondylose oder Arthrose
Mich fragte Frau Dr E., wie der Krampf genau aussieht und da sich der Kleine windete und mit den Armen und Beinen irgendwie so von sich stieß, meinte sie, dass es vom Rücken komme. Nun hatte er allerdings ausgewiesen sehr stark Arthrose und Spondylose. Im Notfall gab ich ihm in erster Linie Rescue Tropfen und wenn einmal ein Krampf länger dauerte als eine Minute oder zwei, dann Diazepam rektal aber das war so gut wie nie nötig und ich kraulte ihm den Kopf und versuchte, ein bisschen die Nerven abzulenken. Danach auch ohne diazepam war er in der Regel erschöpft und schlief eine ganze Weile bzw ruhte und bräuchte es sichtlich. Zum Glück wurden die Krämpfe mit der Zeit immer seltener.

Anja1702
02.02.2017, 21:37
Hallo zusammen,
tut mir leid, dass ich erst heute wieder schreibe, mich hat eine fiese Grippe erwischt und ich hatte einfach nicht die Energie... Nun ist seit Brownies Anfall eine ganze Woche vergangen und die Kleine zeigt sich putzmunter. Die Blutuntersuchung war leider nicht sehr aufschlussreich - Brownie wurde zwar positiv auf EC getestet, die entsprechenden Werte sind aber sehr niedrig und deuten nicht auf einen akuten Schub hin. Wir geben trotzdem Panacur, das scheint ja zumindest nicht schädlich zu sein. Ansonsten sind wir hier gerade hin- und hergerissen, wie es weitergehen soll... Entweder, wir beobachten einfach, wie es weitergeht (aktuell ist wirklich alles prima) oder wir lassen sie nochmal komplett mit Herz-Ultraschall, Kopf-Röntgen etc. durchchecken. Ich wüsste wirklich gerne, was die Ursache für diesen schrecklichen Krampf war, damit wir entsprechend gegensteuern können. Andersherum ist Brownie mit den Jahren (stolze 9,5) stressempfindlicher geworden und dreht immer halb durch, wenn es zum TA geht...
Wobei ich nochmal zwei Fragen in die Runde werfen muss:
- Unser allererster Gedanke war ja, dass Brownie sich am Futter verschluckt hat und zu ersticken droht - den Anfall hatte sie ja auch direkt neben dem Futternapf. Diese Idee haben wir aber wieder verworfen, weil sie dann ja wohl eher gewürgt hätte - aber stimmt das überhaupt? Oder kann auch Atemnot die Ursache für den Krampfanfall sein?
- Passen Krampfanfall und Herzattacke zusammen? Ich hätte jetzt eher gedacht, dass das Tier bei Herzproblemen einen Schwäche- und keinen Krampfanfall hat?
Vielleicht könnt ihr mich da ja nochmal erhellen... Übrigens ist Brownie tatsächlich auch eine Spondylose-Kandidatin, das wäre dann also auch eine mögliche Erklärung... Seufz.

Almuth
03.02.2017, 00:26
Deine Fragen kann ich dir leider nicht beantworten. Ich freue mich aber sehr, dass es Brownie so gut geht und sie keinen weiteren Anfall mehr hatte :froehlich: