Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bissiges Tierhem-Kaninchen, Tipps zur VG?
schildmaid
28.04.2016, 18:07
Hallo ihr Lieben,
dies ist mein erster Post hier im Forum. Ich hab schon seit einigen Jahren Patenkaninchen beim Kaninchenschutz und selbst seit 8 Jahren Kaninchen und mehrere erfolgreiche VGs hinter mir.
Zur bevorstehenden hätte ich aber gerne Rat. Vor einigen Wochen ist meine Mickey über die Regenbogenbrücke gehoppelt und nun habe ich für meinen Tartuffo (kastriert, circa 6 Jahre alt) eine Kaninchendame aus dem Tierheim geholt. Ihr Name ist "Tüti", da sie im Januar in einer Tüte im Wald gefunden wurde :tischkante: Das heißt wir wissen nichts über ihre Vorgeschichte. Die Tierärztin hatte uns gewarnt, dass sie agressiv reagiert, wenn man in den Käfig fasst, dass aber alles okay ist, sobald sie raus ist (was im Tierheim aber gleichbedeutend war mit die Ärztin nimmt sie für Untersuchungen o.ä. auf den Arm, vll hat sie nur aus Angst still gehalten). Wir wollten ihr trotzdem eine Chance geben und haben sie mitgenommen :D
Da sie im Tierheim nur Trockenfutter bekommen hat, habe ich sie für die ersten Tage noch seperat, um sie umzustellen, bevor ich mit der VG beginne.
Nun muss ich leider feststellen, dass agressiv keine Untertreibung ist. Kaum kommt man in ihre Nähe, fliegt sie einem buchstäblich entgegen, greift mit den Vorderpfoten an oder beißt herzhaft zu (ich hab gleich am ersten Tag einen blutigen Finger kassiert). Die Tieräztin im Heim meinte etwas von Revierverhalten, ich glaube aber mittlerweile eher, sie hat sehr, sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ihr ein Mensch zu nahe kommt.
Meine Frage bzw. Bedenken sind nun: Wann kann ich mit der VG beginnen? Soll ich erst versuchen ihr die Angst vor mir noch etwas zu nehmen (triviale Tätigkeiten wie Futtergabe oder Wasser wechseln sind nämlich ganz schön gefährlich mit ihr) oder soll ich mit der VG beginnen und hoffen, dass sie durch den Umgang mit einem anderen Kaninchen ausgeglichener wird?
Ist es eine berechtigte Sorge, dass sie auch auf ihren neuen Partner so agressiv reagieren und ihn verletzen/töten könnte?
Ich bin für jeden Rat dankbar, denn die kleine Maus hat dringend eine zweite Chance verdient.
Toll, daß du sie trotzdem zu dir geholt hast. Aber erstmal Herzlich Willkommen hier im Forum ...!
Ich habe schon 3x "bissige" Kaninchen aufgenommen, wobei bei zwei der Tiere herauskam, dass es am Platzmangel lag und sobald sie genügend Auslauf bekamen, die Agression verschwunden war.
Bei einem Exemplar ( mein Willy ) bin ich heute noch auf der Hut, wenn ich das Gehege betrete...und da muß ich mich auch immer noch schützen und aufpassen, dass er nicht hinterrücks angreift.
Falls du mal Zeit und Lust hast, kannst du dich ja mal einlesen :umarm:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=81236
Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, daß es keine Rolle bei Artgenossen spielt ob ein Kaninchen zu Menschen vorher dermaßen agressiv ist.
Es kann durchaus sein, dass sie bei der VG nicht bissig ist....das läßt sich nicht vorhersagen......kommt auch auf das Partnertier an.
Aber vorweg nochmal zur Agression.....ist die Kaninchendame kastriert ?
Es kann ja auch sein, daß sie entweder schlechte Erfahrungen mit "Händen" gemacht hat und immer auf engstem Raum - sprich in einen kleinem Käfig leben mußte - und sich einfach nur schützt oder aber sie ist hormonell so agressiv und hat evtl. sogar Veränderungen an der GB, die dafür der Auslöser sind.
Daher würde ich vielleicht erstmal gucken, ob nicht doch krankheitsbedingt die Ursache zu finden ist.
War sie im TH alleine?
Wie ist sie wenn du nichts von ihr willst?
Hört sich an wie anfangs meine Dolly:herz:....es war und ist bei fremden immer noch die pure Panik.
Ich habe Monate gebraucht bis sie sich von mir versorgen ließ, darunter fällt auch sauber machen und füttern:rw:. Es war wirklich eine einzige Katastrophe.
Als es halbwegs ging und sie auch mal reiß aus nahm wenn ich mich näherte, statt mich und Futter hyperventilierend anzufallen, kam sie zu ihrem Klopfer.
Denn auch andere Kaninchen waren sehhhhhr gefährlich.:ohje:
Sie versteht die Sprache bis heute nicht zu 100%.
Die ZF lief dank Klopfer völlig harmlos, zuvor war leider eine Grupen- ZF gescheitert.
Sie bekam Homöopathie und ganz viel Zeit und Platz.
Daher würde ich es davon abhängig machen wie sie auf andere Kaninchen reagiert.
Bei vielen hilft der Kontakt sehr, in wenigen Fällen würde ich aber warten.
Alles gute für die süße:umarm:
Ach ja: es stellte sich heraus das Dolly Krebs hat! In ihrem besonderem Fall habe ich aber entschieden ihr keine weitere Op des Rezidives anzutun.
Hallo,
wir hatten bei uns vor der ersten Vergesellschaftung fast das gleiche Problem. Das Weibchen, das wir für unseren Rammler holten, kam aus Einzel-Käfighaltung und verhielt sich uns gegenüber sehr aggressiv. Wir haben dann erst einmal Handschuhe gekauft. Nach Absitzen ihrer Quarantäne führten wir die beiden dann zusammen und ich hatte unserem Rammler gegenüber im Vorfeld echt ein schlechtes Gewissen :D. War aber völlig unnötig.
Das Verhalten des Weibchens hat sich beinahe sofort komplett zum Positiven verändert. Dem Rammler gegenüber zeigte sie überhaupt keine Aggressionen, sondern flüchtete nur, weshalb die VG auch nach kurzer Zeit abgeschlossen war. Auch zu uns fasste sie dann schnell Vertrauen, kam und kommt her, wenn wir ihr Gehege betreten und lässt sich immer wieder mal gerne streicheln. Es ist kaum zu glauben, dass es sich (im Vergleich zum Anfang) um das gleiche Kaninchen handelt.
Viele Grüße und nur Mut! :good:
Smilla
Ich habe auch ein Weibchen, das ich nicht anfassen kann, da sie auf Hände sehr Angstagressiv reagiert. Mit Kaninchenmännern hat sie dagegen gar kein Problem, da ist sie die liebste Maus der Welt. Kaninchendamen ... nun, die fallen unter die gleiche Kategorie wie ich: ohne wäre ihre Welt ein besserer Ort, und im Zweifelsfall weiß sie, warum der liebe Gott ihr Zähne und Krallen gegeben hat ... :girl_haha:
Wie schon gesagt wurde, kannst du also vom Verhalten Menschen gegenüber nicht auf das Verhalten gegenüber anderen Kaninchen schliessen. Umgekehrt ist es ja genau so: du kannst das menschenfreundlichste Kaninchen der Welt haben, aber bei Begegnungen mit Artgenossen wird erst mal die Axt hervorgeholt.
schildmaid
28.04.2016, 22:37
Ich danke euch für eure Antworten. Das macht mir richtig Mut. Sie scheint mir nämlich sonst ein sehr agiles und im Grunde glückliches Kaninchen zu sein. Sie macht Luftsprünge, wirft sich lang hin, nicht so als wäre sie in Dauer-Hab-Acht-Stellung. Eben nur, wenn ihr ein Mensch zu Nahe kommt.
Ich werde berichten, wie es weiter läuft :D
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Killerkaninchen!!! :froehlich:
Nee im Ernst... Ich hatte bislang zwei an der Zahl davon... Meiner Cuddles trauere ich heute noch hinterher.
Die sind einfach was ganz besonderes. Mir ging es einfach so, dass ich mich auch gerade deshalb NOCH mehr mit ihnen beschäftigt habe und sie mir dadurch noch mehr ans Herz gewachsen sind. Und wenn es stundenlanges Sitzen im Gehege war, um Ihnen zu zeigen, dass Menschen auch da sein können, ohne Anlass für Aggressionen zu geben.
Ich trage meine Narben an Hand (Cuddles) und Achillesferse (Chrissi) heute noch in Ehren. Nach so einem Killerkaninchen vermisst man es tatsächlich regelrecht wegzuzucken :girl_haha:
Im Gegensatz zu Chrissi, ist Cuddles mit den Jahren immer zutraulicher geworden und nach 3 Jahren hat sie gefühlt nur noch aus Spaß angetäuscht und ich hab sich halt trotzdem begrabbbelt und geärgert und ihre Ohren immer wieder nach vorne geklappt, wenn die angelegt wurden :rw:
Ach sie war was besonderes... Nimm es alles mit Humor und Gelassenheit, dann wird es irgendwann als liebevolle Macke in Erinnerung gehalten.
Zu ihrem Partner war sie immer lieb. Die ZF dauerte keine paar Minuten :)
killerkaninchen:rollin:
unsere louiis war auch eins von dieser sorte... sie war ca 4wochen im bad in qurantäne und hat sich auch gewehrt...bei allem hat sie gefaucht un mit ihren pfötchen um sich geschlagen. das hat sich im bad nicht gebessert....un dann drüben bei der vg war sie sowas von ängstlich den beiden anderen gegenüber:girl_haha:
un jetzt ca 4 monate später ist von agression nix mehr zu spüren. mein mann darf sie sogar streicheln un ich darf ihr immerhin leckerlis geben:rollin:
selbst wenn wir an ihr vorbei laufen bleibt die sitzen un schaut uns aufmerksam zu. un kommt neugierig an, wenn man sich auf den boden setzt allerdings haben wir auch freie wohnungshaltung.
viel erfolg bei der vg:umarm:
Alexandra K.
29.04.2016, 07:49
Ich hatte schon einige solche Kandidaten in den unterschiedlichsten Ausprägungen.
Ich lasse solche Tiere komplett in Ruhe, setze sie aber unbedingt zu Partnertieren und auf reichlich Platz. Binnen weniger Wochen ließen sich dann alle streicheln.
Ich schließe mich den Anderen an.
Ich hatte hier schon Tiere, die im TH mit Besen zurück gehalten werden mussten. Sind jetzt vollkommen normal und super sozialisiert- Ausreichend Platz und viel Bewegung in Kombination mit Artgenossen hilft da oft schon super.
Ich kannt mich mit zwei Beispielen anschließen. Mein Pünktchen (auch aus dem TH und dort sehr bissig gegenüber Menschen) war mit dem Moment, wo sie Platz zum Ausweichen hatte nicht mehr bissig und ließ sich überdies problemlos mit einer ganzen Gruppe vergesellschaften. Bei Marius, der aus miserabler Haltung kam, ging es nicht ganz so gut. Er blieb mir gegenüber lange noch bissig (und völlig unkalkulierbar) und war wählerischer, mit welchem Kaninchen er zusammen leben wollte. Aber das gibt es ja auch bei Kaninchen, die nicht bissig sind. Später ist Marius übrigens zu mir in´s Bett gekommen und hat sich bei mir angekuschelt.
Viel Glück !
Ich hatte bis vor kurzem, fast 1 Jahr, ein ähnliches Pflegekaninchen hier.
Als Misery ankam hatte ich einen offenen Käfig als Rückzugsort im Wohnzimmer stehen, da durfte man auch nicht reinfassen. Auch wenn sie ausserhalb war durfte man nicht nah mit Händen an sie ran. Sie lag oft mitten im Wohnzimmer und Hunde/Katzen und auch ich, sind immer einen kleinen Respektbogen um sie gelaufen^^
Wenn man sie zum Krallen schneiden mal pflücken musste, musste man sie eher überraschen und schnell sein.
Ich hatte sie mit einem erst 7 Wochen alten Baby (unter dauernder Überwachung) vergesellschaftet, was komplett problemlos verlief, mit Kaninchen gab es also keine Probleme und ich selbst habe sie in Ruhe gelassen, wie ich es eigentlich bei allen Kaninchen handhabe, sofern sie nicht selber Kontakt suchen.
Mit viel Liebe, Geduld und ohne Stress kann aus aggressiven Kaninchen durchaus freundliche Kaninchen werden.
Partner und viel Platz sind natürtlich auch wichtig. Wobei mir bei dem Mädel auch einfällt, dass die GB untersucht werden sollte. Schmerzen können ja leider auch aggro machen.
Aktuell habe ich hier auch ein Charakterkaninchen. Ludwig, geboren im August 2015. Seit der 7. Lebenswoche bei mir. Sehr launig und selbstbewusst. Ist Chef meines Trios und wenn ich nicht so tue, wie er möchte, wird gebissen und geknurrt.
Trotz Platz, Partner etc. Ich akzeptiere sein Verhalten, liebe meinen Grummel. Zu anderen Kaninchen ist er super freundlich.
Stimmt, das hab ich ganz vergessen....louiis hatte einen GB tumor. Ca so groß wie ein 5DM Stück...vielleicht war die auch deswegen bissl Aggro.
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