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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eitrige Ohrentzündung seit mehr als 6 Monaten



Fiana
28.03.2016, 11:50
Hallo zusammen,

Sparky, fast 9 Jahre alt und Widder hat inzwischen seit mehr als 6 Monaten das linke Ohr vereitert. Es eitert so stark, dass ich jeden Tags mit Wattestäbchen entferne, wo ich ran komme und dafür benötige ich schon einige Wattestäbchen... Zum Glück ist er ansonsten fit, frisst normal, hoppelt normal durch die Gegend. Aber ich habe Angst davor, dass der Eiter sich irgendwann zum Hirn durch frisst. Daher möchte ich alles versuchen, was ohne Narkose oder OP möglich ist.

Zu Beginn (September 2015) hat er Baytril, Bene Bac und Meloxidyl bekommen, Floxal Tropfen gab es ins Ohr. Stronghold gab es außerdem, weil wir Anfang des Jahres Milben hatten und das auch nicht ausgeschlossen wurde, dass davon noch was in den Ohren sitzt.
Nach etwa einem Monat dieser Behandlung, die keinen Erfolg gebracht hat, sind wir im Oktober 2015 auf Chloromycetin Pamitat als AB umgestiegen.
Auch hier keine Verbesserung, so dass im November 2015 ein Röntgenbild gemacht wurde (allerdings ohne Narkose, deswegen konnte man wohl nicht so viel sehen), auf dem man wohl sieht, dass die Bulla leicht verändert ist und es ist auch ein "weißer Punkt" am Ohransatz zu sehen, wo die Tierärztin meinte, das könnte die Eiter Ansammlung sein. Außerdem wurde auf meinen Wunsch ein Anitbiogramm erstellt (allerdings während der AB Gabe), bei dem viele Resistenzen sichtbar wurden. So auch gegen das AB was wir die letzten Wochen eingesetzt hatten... Die Tierärztin meinte dann, sie würde ihm jetzt erstmal Ruhe gönnen nach den Monaten mit AB und erstmal nur Floxal ins Ohr geben und sehen, wie es sich entwickelt. Leider keine Veränderung.
Antibiogramm vom 09.11.2015:
138381
138377

Seit dem habe ich das Ohr einfach täglich gesäubert, da ich den ganzen Dreck nicht einfach drin lassen wollte. Medis gab es keine mehr.
Jetzt war ich wieder beim TA (März 2016) und ich habe noch mal ein Antibiogramm machen lassen, das Ergebnis steht noch aus. Bei Bedarf bekommt Sparky jetzt Meloxidyl gegen die Schmerzen, und ich soll mir Douxo Ohrreiniger besorgen, den kann man wohl auch bei perforiertem Trommelfell verwenden. Den habe ich bestellt, mal sehen wann er kommt.

Habt ihr Erfahrungen mit solch hartnäckigen Entzündungen? Kennt jemand den Douxo Ohrreiniger? Welche ABs haben bei euch geholfen?
Mein TA meinte, man solle nicht mit Wattestäbchen ins Ohr... Ja, aber irgendwie muss der Mist doch raus?!
Kann ich Traumeel oder ähnliches unterstützend geben, wenn ja in welcher Dosierung?

Wäre schön, wenn jemand von euch gute Tipps hätte. Sparky soll noch lange bei uns bleiben ;-) Ich wohne übrigens in Mannheim, falls hier jemand einen guten TA in der Nähe empfehlen kann... In der Praxis wo ich bin, wechseln sie irgendwie ständig :-/

LG Steffi

katio
28.03.2016, 16:18
Hey Steffi,


Das gleiche Dilemma habe ich mit meinem Manni durch.
Ebenfalls Widder, linkes Ohr, ging im Oktober 2013 los.

Seitdem haben wir alles durch an AB etc.
Irgendwann baute Manni extrem ab und ich setzte das letzte AB ab um ihm Ruhe zu gönnen.
Ich säuberte immer mit NACL.
Also erstmal den Eiter mit nem Q-Tipp raus, dann das Ohr mit NACL füllen und hochdrücken.
Dann nochmal mit Q-Tipsäuber säubern und anschließend ein paar Tropfen LAVANID.
Das bindet den Eiter...

So und nun zum "Wundermittel" :
Habe von DHU "Hepa Sulfuris" D30 ausprobiert.
Der Eiter ist seitdem deutlich weniger geworden.
es reicht sogar alle 2 Tage nur den kleinen Mann zu ärgern :-)

Kann ich nur empfehlen :-)

Fiana
28.03.2016, 17:15
NaCl gibt es einfach in der Apotheke, richtig? Gibt es verschiedene Lösungen?
Kann Lavanid bei perforiertem Trommelfell genommen werden?

Wie dosierst du das Hepar Sulfuris? Ich wäre froh, wenn der Eiter zumindest mal weniger werden würde...

Ein bisschen Hoffnung hab ich ja noch, dass man vielleicht irgendwann doch das richtige AB erwischt. Ich hatte mal ein Nin das hatte einen Abszess am Kiefer mit beginnender Knochenauflösung. Monate- bzw. jahrelang kam dicker Eiter aus dem Auge... Irgendwann haben wir von TA eine andere Salbe mit Cortison bekommen und damit ist es vollständig abgeklungen. Wir waren kurz davor, das Auge entfernen zu lassen.

Marshmallow
28.03.2016, 17:26
Wenn der Eiter schon raus drückt dann ist mit sehr sehr hoher wahrscheinlich das Innenohr schon komplett unter eiter. Meist spielen Pasteurellen auch noch eine Rolle.

Ich habe hier nach Antibiotika und Penicillin mit Heel behandelt und nun schon fast zehn Monate ein glückliches Kaninchen.

Gast**
28.03.2016, 17:36
Schau mal, hier wurden viele Erfahrungen niedergeschrieben:

http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=66354

Jacqueline
28.03.2016, 17:41
Ich habe zzt auch wieder zwei Kaninchen mit Eiterohren.
Hubert hat es ganz schlimm und erst die Gabe von Penicillin hat ihm geholfen.
Wir haben über Wochen Veracin gespritzt und es hilft ihm, es geht ihm besser.:good:
Zusätzlich gebe ich immer noch Heel Produkte und was für das Immunsystem.

katio
28.03.2016, 20:25
NaCl gibt es einfach in der Apotheke, richtig? Gibt es verschiedene Lösungen?
Kann Lavanid bei perforiertem Trommelfell genommen werden?Wie dosierst du das Hepar Sulfuris?

Hepa Sulfuris 1 Tablette täglich.
Das Nacl hab ich immer von meiner TÄ mitbekommen.
Wegen des Lavanids würde ich deinen TA mal fragen.
Mannis Trommelfell ist soweit auch nicht mehr intakt und er bekommt es...

Also Manni hatte alles durch.
LEider hat bei ihm nichts wirklich groß Wirkung gezeigt :ohje:

asty
28.03.2016, 20:33
Das ist ja wirklich kein schönes Antibiogramm.

Elvis hat seit mindestens 4 Jahren und 3 Monaten eine chronische Ohrentzündung mit Auflösung der Bulla. Wir haben so viel durch. Momentan säubere ich tgl. mit Otodine-Ohrringer (bei Ohrreinigern ist es wichtig, dass er mit Tris-Edta ist!). Wenn der Eiter zu viel wird, kommt zusätzlich, nachdem Otodine wieder raus aus dem Ohr ist, Marbocyl für 5 Minuten rein, dann darf er es rausschleudern.

Grunsätzlich kann ich sein Ohr nicht mehr mit Wattestäbchen sauber machen, weil sein Gehörgang zu schmal dafür ist, und es ihm weh tun würde.

Ich fülle Otodine rein, und "ziehe" den Ohransatz vorsichtig immer wieder etwas nach oben und unten (da ist ein bisschen Spielraum). So kommt der Eiter schön hoch. Dann drehe ich ein Stück Taschentuch, halte es mit einer Pinzette fest, und hole mit dem gedrehten Taschentuch den Eiter raus. Alles natürlich mit vorder desinfizierten Händen.

Pradofloxacin (bei euch sensibel) ist meine ich ähnlich wie Marbo und Enrofloxacin. Ich würde mal beim Herstellen von dem Pardo nachfragen, ob man dieses auch, so wie Marbocyl/Marbofloxacin, direkt ins Ohr geben kann.

AB direkt im Ohr hat hier nämlich besser geholfen, wie irgendwelche Ohrentropfen a la Floxal, da ist der enthaltene AB-Anteil nämlich geringer.

Fiana
29.03.2016, 00:16
Oh man, so viele Nins mit eitrigen Ohren... :ohje: Danke für die vielen Antworten!

@Mareen Danke für den Link, den Thread werde ich mir morgen mal genau durch lesen. Ich möchte einfach alles in Betracht ziehen, was Sparky helfen könnte und ohne Narkose möglich ist.

@Marshmallow @Jacqueline Was von Heel gebt ihr unterstützend? Für das Immunsystem (oder mein Gewissen) bekommt er im Moment Gladiator Plus.
Kann man im Antibiogramm auch sehen, ob Penicillin helfen würde? Ich kann zwar nicht selbst spritzen, aber zur Not fahre ich eben jeden Abend beim TA vorbei...

@katio Wird die Tablette einfach so gefressen oder aufgelöst o.ä.? Hab bisher meist flüssige Medikamente gehabt ;)

@asty Ich bin schon auf das neue Antibiogramm gespannt. Ob das erste tatsächlich verfälscht war, dadurch dass wir mitten drin in der AB Phase waren. Und wenn ja, wie stark es abweicht.
Otodine kommt für uns leider nicht in Frage glaube ich, weil davon ausgegangen wird, dass das Trommelfell nicht mehr intakt ist. Da werde ich wohl erstmal den Reiniger probieren, den der TA empfohlen hat... Aber AB direkt ins Ohr zu füllen, hört sich sinnvoll an. Das werde ich mal ansprechen, wenn das neue Antibiogramm da ist :)

katio
29.03.2016, 11:19
Die Tablette einfach so geben. Manni nimmt sie gern so. Ansonsten bisschen tiefer reinschieben :-)

asty
29.03.2016, 13:27
Fiana. Elvis Trommelfell ist auch kaputt.

Katharina F.
30.03.2016, 16:06
Wir hatten hier bei unserem Widder Sammy leider auch chronisch entzündete Ohren (Otitis).
Wir haben ihn operieren lassen mit der OP nach Hinz. So wurden die Gehörgänge erweitert, sodass man besser spülen konnte (Siehe Foto). Wir haben es mit diversen AB´s versucht und auch gespült haben wir die Ohren sehr regelmäßig mit Rebosan. Auch Hepar sulfuris habe ich ausprobiert. Bei Sammy änderte dies alles leider nichts :ohje:
Kurzfristig wurde es oft besser, aber später kam der Eiter immer wieder. Beide Seiten waren betroffen.

Als uns der TA nach einem Jahr empfohl, die OP nach Hinz noch ein kleines Stückchen weiter durchzuführen, hat Sammy dies leider nicht geschafft. Die Narkose hat er nicht mehr geschafft, schon beim Einspritzen der Narkose hat er aufgehört zu atmen :heulh::sad1:. Er wurde leider nur knapp 3 Jahre alt.

Ob er, hätten wir die zweite OP nicht gemacht, heute noch leben würde und zwar glücklich und schmerzfrei ist fraglich. Wenn ein Körper schon so geschwächt ist, dass die Narkose keine Minute im Körper ist und er schon nicht mehr lebt, dann hätte es lt. TA wohl nicht mehr allzu lange gedauert. Der Eiter macht im Körper schon viel kaputt. Ich weiß es auch nicht, wie wir weitergemacht hätten. Ich habe es eigentlich beim Spülen gar nicht als sooo schlimm empfunden, aber der TA schon, als wir dann da waren. Sammy hat richtig geblutet, als der TA seine Ohren gereinigt hatte. Ich weiß nicht, ob wir nie tief genug gespült haben :ohje: Es war eine furchtbare Zeit.

Insgesamt haben wir 1,5 Jahre gekämpft und leider doch verloren :bc:

Fiana
30.03.2016, 22:13
@Katharina :ohje: Das ist schlimm, wenn ein Tier so früh stirbt... Eine OP würde ich bei Sparky wegen das Alters nicht mehr machen, bzw gar keine Narkose. Aus eben dieser Angst heraus, dass der Körper zu schwach ist.

Heute haben wir das erste Mal mit Douxo gespült und der erste Eindruck war sehr positiv! Gefühlt ist richtig viel Schmodder hoch gekommen und Sparky hat es total lieb mit sich machen lassen. Ist auch hinterher nicht getaumelt und das obwohl ich das Gefühl hatte, das Ohr geflutet zu haben :rw:

Das Ergebnis vom Abstrich werde ich morgen mal erfragen, die Rechnung ist gekommen, also sollte das Ergebnis wohl auch da sein.

Katharina F.
31.03.2016, 10:30
Ich hoffe sehr, dass es bald ein "Wundermittel" gibt, was richtig hilft. Vielleicht ist ja auch schon eins dabei, das bei dir anschlägt. Das würde mich wirklich freuen. :umarm:

Fiana
31.03.2016, 21:34
So, das Ergebnis des Abstriches ist da:
Erst nach Anreicherung konnte ein "harmloser" Keim nachgewiesen werden, welcher nicht therapiebedürftig ist. In einem solchen Fall fertigt das Labor dann wohl auch kein Antibiogramm an. Das hatte mich auf der Rechnung nämlich gewundert, dass die Position fehlt.
Der "gefährliche" multiresistente Keim aus der letzten Untersuchung lag nicht mehr vor. Laut meinem TA kann das entweder bedeuten, dass die Ohrentzündung noch aufgrund einer (mehr oder weniger) sterilen Reizung vorliegt oder dass der ursprüngliche Keim noch vorliegt, aber nicht oberflächlich sondern nur in der Tiefe.

Wir machen jetzt mit dem Ohrreiniger für 1-2 Wochen weiter und schauen wie es sich entwickelt. Ob man dann das Ohr vielleicht wirklich richtig untersuchen kann um schlauer zu werden oder eine Probe aus der Tiefe zu nehmen.

Ist das oft so, dass man keinen Keim findet?
Unterstützend werde ich das Hepar Sulfuris noch besorgen :)

asty
31.03.2016, 22:32
Ich lese das immer von Schnupfern, dass beim Abstrich oft nicht der Keim gefunden wird, der den schnupfen verursacht, also gar kein keim gefunden wird oder bei einer wiederholung eines abstrichs ein ganz anderer da ist. Da heißt es, das der Erreger trotzdem da ist aber einfach nur nicht erwischt wurde.

Ich denke dass der erste Keim schon noch da ist. Ich würde versuchen das pardo zu bekommen, was im ersten Anbtibiogramm sensibel war, und dann spritzen und wenn möglich auch ins Ohr.


Oder Kanamycin ist auch sensibel sehe ich gerade. Das gibt es auch Ohrentropfen von. Kanamytrex.

Gentamycin kann man glaube ich auch spritzen. Vllt weiß jemand ob es auch ins Ohr darf?

Katharina F.
01.04.2016, 09:04
Der TA sagte mir damals, dass man meistens nie Keime findet und es sich bei Otitis auch oft um Schnupferviren handelt. Daher haben wir auch mit Chloromecytin behandelt. Das brachte aber leider nur kurzfristig was. :ohje:

Fiana
03.04.2016, 17:06
Vielen Dank ihr beiden für eure Erfahrungen. :kiss:
Ich sehe immer mehr, dass ich mich wohl intensiver um einen guten Tierarzt bemühen muss... :ohje: Das kann doch alles gar nicht so schwierig sein?!

Im Moment läuft die ZF von Sparky und Pepper, vielleicht hab ich, bis sie durch ist, einen empfehlenswerten Tierarzt gefunden, so dass wir die Behandlung nochmal neu starten können. Sparky bekommt bei Bedarf das Meloxidyl und die Ohren spüle ich mit dem Douxo (zumindest wieder, wen die ZF nicht mehr ganz so stressig ist). Und dann würd ich wirklich zu einem neuen Tierarzt gehen, die ganze Geschichte erzähle, eure Vorschläge/Erfahrungen miteinbringen und sehen was dann vorgeschlagen wird.

Edit: Sparky ist übrigens Schnupfer... Ich hatte es vor 1-2 Jahren mal gemerkt, wir haben auch behandelt, nichts hat geholfen. Er bekommt immer mal wieder unterstützend Kräuter. Dann habe ich letztens durch Zufall gesehen, dass die erste Besitzerin hier im Forum geschrieben hat, dass er nach der Kastration plötzlich Schnupfen hatte. Wäre gut gewesen, wenn ich das gewusst hätte.