iNie
25.03.2016, 21:40
Merlin hat so oft auf meinem Schoß gesessen, wenn ich hier im Forum unterwegs war und mich zu Kaninchenthemen belesen habe.
Alle meiner Kaninchen hat er selbst kennen gelernt, mit einigen war er befreundet und durfte sogar das ein oder andere Mal mit in die Schlafhütte kriechen, während ich das Gehege kehrte :herz:
Darum hat er es so verdient, dass ich seine - unsere - Geschichte hier kurz niederschreibe...
Merlins erster Auftritt im Forum:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=128155
Merlin lebte auf den Tag genau nur 13 Monate bei uns - mir kam es vor wie ein ganzes Leben, so schön war die Zeit mit ihm.
Er wurde letzten Winter auf einem Feldweg aufgefunden und kam in der Nacht ins Tierheim. Abgemagert, mit buckligem Gang und rundgewachsenen Krallen. Ein schlimmes Bild.
Als mir die TH-Mitarbeiter von ihm erzählten, ging ich gleich in seinen Zwinger und nahm das arme Würmchen auf den Arm.
Seither lief er jeden Tag, wenn ich im Tierheim war, neben mir her. Und dann beschloss ich, ihn zu adoptieren.
138283
Ich habe ihm beigebracht, was es heißt, die Welt zu entdecken und Gassi zu gehen. Er liebte es Auto zu fahren und hinten im Fahrradkorb zu sitzen und war immer mit dabei. Sogar ICE sind wir zwei schon gefahren...
Wir haben ihn aufgepeppelt und er lief endlich wieder mit geradem Rücken. Wenn er rannte überschlug er sich manchmal fast, so voller Eifer war er...
138286
Er begleitete uns auch bei unseren Tierheimständen und war unser Publikumsmagnet. So hockte er sich gern in unseren Plüschtierkorb und schlummerte entspannt zwischen den Stofftieren - ich werde nie die Worte einer Mutter vergessen, wie sie zu ihrem Sohn sagte "Du kannst doch nicht dem Hund die ganzen Plüschtiere unter`m Arsch wegzerren!", weil dieser sich ewig nicht für ein Plüschtier entscheiden konnte :rw:
138287
Im November dann ging es ihm sehr schlecht und wir erhielten die niederschmetternde Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz. Über 70% seiner Nieren arbeiteten schon nicht mehr... Die TÄ gaben uns wenig Hoffnung und wir dachten, jetzt verlieren wir ihn. Nur durch Infusionen, die wir ihm in seinem vertrauten Umfeld gaben, kam er wieder zurück ins Leben und fing wieder an zu fressen. Er hat gekämpft und wir mit ihm. Seither bekam er verschiedene Medikamente und Spezialfutter. Musste immer warm eingepackt werden. Von seinem Mäntelchen war er anfangs nicht so begeistert... aber die Wärmflasche, die auf ihn wartete, wenn er wieder rein kam, liebte er sehr.
138288
Seitdem hatte er viele gute Tage, nur wenige waren schlecht, wenn er nicht so recht fressen wollte, weil ihm schlecht war...
Ende Februar nun wurde es wieder schlimmer, er fing wieder an zu erbrechen und nicht mehr zu fressen. Wir fingen wieder mit Infusionen an und versuchten ihn zu füttern... Er wollte kämpfen und war noch nicht bereit uns zu verlassen.
138289
Doch leider war sein Körper dieses Mal stärker als sein Geist, der noch leben wollte...
Es ging ihm sehr schlecht. Er speichelte viel, der Harnstoff wurde immer mehr in seinem Körper. Sein Zahnfleisch war entzündet und es war für uns unvorstelbar, wie es wohl im Inneren seines Körpers ausgesehen hatte.. Wir kämpften bis zum letzten Tag... doch letzten Freitag nachmittag zog er sich dann immer mehr zurück und gab uns die Zeichen, dass es für ihn Zeit würde zu gehen.
Als wenn er es gewusst hätte, schleppte er sich kurz bevor meine TÄ in die Wohnung kam, noch einmal in sein Körbchen.
Dann schlief er ein und lag so da, wie so oft, wenn er selig döste... Nur dass er dieses Mal nicht mehr aufwachen würde....
Wir kennen seine Vorgeschichte und sein genaues Alter nicht. Geschätzt wurde er auf 4, 5. Viel zu jung um schon so krank zu sein. Er hatte krumme Beinchen und wohl nie das richtige Futter bekommen. Wir tippen darauf, dass er mit Katzen lebte und deren Futter mit fraß, was über kurz oder lang die Erkrankung heraufbeschwor...
Er wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen behalten.
Er war mein Gefährte, mein bester Freund, mein Kumpel und Kämpfer, mein Zauberer.
Eine liebe Tierheilpraktikerin, die ich kürzlich kennen lernen durfte, schrieb mir zum Trost ein paar schöne Zeilen:
Geh nicht an mein Grab und weine
Ich bin nicht dort, ließ Dich auch nicht alleine
Bin nur jenseits der Grenze Deiner Sicht
Uns trennt ein Horizont – mehr nicht
Der Tod beendet nicht das Leben
Er lässt uns nur ein abgetragnes Körperkleid abgeben
Ich bin noch immer, wer ich war
Ich bin nicht weg – nur unsichtbar
Schließt Du die Augen, denkst an mich
Bin ich der, der niemals von Dir wich
Ich schick Dir Kraft und Lebensmut
Ich bin hier – alles ist gut
138290
Und meine Freundin schrieb:
Und dann sprach der kleine Zauberer: "Ich habe euch nicht verlassen, ich bin euch nur ein Stück voraus."
Schlaf schön, Merlin. Wir sehen uns irgendwann wieder. Bis dahin vergessen wir dich nicht und jede kleine Erinnerung an dich wird uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn diese Magie hattest du als Clown, als Kämpfer, als Herzensbrecher und auch jetzt noch.. für immer. Du wirst mir fehlen, ich glaube es immer noch nicht...
Treffender kann ich es nicht sagen...
Ich liebe dich, mein Merlin!
Alle meiner Kaninchen hat er selbst kennen gelernt, mit einigen war er befreundet und durfte sogar das ein oder andere Mal mit in die Schlafhütte kriechen, während ich das Gehege kehrte :herz:
Darum hat er es so verdient, dass ich seine - unsere - Geschichte hier kurz niederschreibe...
Merlins erster Auftritt im Forum:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=128155
Merlin lebte auf den Tag genau nur 13 Monate bei uns - mir kam es vor wie ein ganzes Leben, so schön war die Zeit mit ihm.
Er wurde letzten Winter auf einem Feldweg aufgefunden und kam in der Nacht ins Tierheim. Abgemagert, mit buckligem Gang und rundgewachsenen Krallen. Ein schlimmes Bild.
Als mir die TH-Mitarbeiter von ihm erzählten, ging ich gleich in seinen Zwinger und nahm das arme Würmchen auf den Arm.
Seither lief er jeden Tag, wenn ich im Tierheim war, neben mir her. Und dann beschloss ich, ihn zu adoptieren.
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Ich habe ihm beigebracht, was es heißt, die Welt zu entdecken und Gassi zu gehen. Er liebte es Auto zu fahren und hinten im Fahrradkorb zu sitzen und war immer mit dabei. Sogar ICE sind wir zwei schon gefahren...
Wir haben ihn aufgepeppelt und er lief endlich wieder mit geradem Rücken. Wenn er rannte überschlug er sich manchmal fast, so voller Eifer war er...
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Er begleitete uns auch bei unseren Tierheimständen und war unser Publikumsmagnet. So hockte er sich gern in unseren Plüschtierkorb und schlummerte entspannt zwischen den Stofftieren - ich werde nie die Worte einer Mutter vergessen, wie sie zu ihrem Sohn sagte "Du kannst doch nicht dem Hund die ganzen Plüschtiere unter`m Arsch wegzerren!", weil dieser sich ewig nicht für ein Plüschtier entscheiden konnte :rw:
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Im November dann ging es ihm sehr schlecht und wir erhielten die niederschmetternde Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz. Über 70% seiner Nieren arbeiteten schon nicht mehr... Die TÄ gaben uns wenig Hoffnung und wir dachten, jetzt verlieren wir ihn. Nur durch Infusionen, die wir ihm in seinem vertrauten Umfeld gaben, kam er wieder zurück ins Leben und fing wieder an zu fressen. Er hat gekämpft und wir mit ihm. Seither bekam er verschiedene Medikamente und Spezialfutter. Musste immer warm eingepackt werden. Von seinem Mäntelchen war er anfangs nicht so begeistert... aber die Wärmflasche, die auf ihn wartete, wenn er wieder rein kam, liebte er sehr.
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Seitdem hatte er viele gute Tage, nur wenige waren schlecht, wenn er nicht so recht fressen wollte, weil ihm schlecht war...
Ende Februar nun wurde es wieder schlimmer, er fing wieder an zu erbrechen und nicht mehr zu fressen. Wir fingen wieder mit Infusionen an und versuchten ihn zu füttern... Er wollte kämpfen und war noch nicht bereit uns zu verlassen.
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Doch leider war sein Körper dieses Mal stärker als sein Geist, der noch leben wollte...
Es ging ihm sehr schlecht. Er speichelte viel, der Harnstoff wurde immer mehr in seinem Körper. Sein Zahnfleisch war entzündet und es war für uns unvorstelbar, wie es wohl im Inneren seines Körpers ausgesehen hatte.. Wir kämpften bis zum letzten Tag... doch letzten Freitag nachmittag zog er sich dann immer mehr zurück und gab uns die Zeichen, dass es für ihn Zeit würde zu gehen.
Als wenn er es gewusst hätte, schleppte er sich kurz bevor meine TÄ in die Wohnung kam, noch einmal in sein Körbchen.
Dann schlief er ein und lag so da, wie so oft, wenn er selig döste... Nur dass er dieses Mal nicht mehr aufwachen würde....
Wir kennen seine Vorgeschichte und sein genaues Alter nicht. Geschätzt wurde er auf 4, 5. Viel zu jung um schon so krank zu sein. Er hatte krumme Beinchen und wohl nie das richtige Futter bekommen. Wir tippen darauf, dass er mit Katzen lebte und deren Futter mit fraß, was über kurz oder lang die Erkrankung heraufbeschwor...
Er wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen behalten.
Er war mein Gefährte, mein bester Freund, mein Kumpel und Kämpfer, mein Zauberer.
Eine liebe Tierheilpraktikerin, die ich kürzlich kennen lernen durfte, schrieb mir zum Trost ein paar schöne Zeilen:
Geh nicht an mein Grab und weine
Ich bin nicht dort, ließ Dich auch nicht alleine
Bin nur jenseits der Grenze Deiner Sicht
Uns trennt ein Horizont – mehr nicht
Der Tod beendet nicht das Leben
Er lässt uns nur ein abgetragnes Körperkleid abgeben
Ich bin noch immer, wer ich war
Ich bin nicht weg – nur unsichtbar
Schließt Du die Augen, denkst an mich
Bin ich der, der niemals von Dir wich
Ich schick Dir Kraft und Lebensmut
Ich bin hier – alles ist gut
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Und meine Freundin schrieb:
Und dann sprach der kleine Zauberer: "Ich habe euch nicht verlassen, ich bin euch nur ein Stück voraus."
Schlaf schön, Merlin. Wir sehen uns irgendwann wieder. Bis dahin vergessen wir dich nicht und jede kleine Erinnerung an dich wird uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn diese Magie hattest du als Clown, als Kämpfer, als Herzensbrecher und auch jetzt noch.. für immer. Du wirst mir fehlen, ich glaube es immer noch nicht...
Treffender kann ich es nicht sagen...
Ich liebe dich, mein Merlin!