Geschwollenes Geschlechtsorgan bei Weibchen

[Eirren]

Hi, Inia (eins meiner Pflegetiere), hat seit knapp einer Woche eine Verletzung am Auge. Wir waren mit Ihr deshalb auch schon beim TA und es hat sich deutlich gebessert. Heute hab ich Ihr mal wieder Ihre Augentropfen gegeben und wollte sie grade wieder ins Gehege reinheben, da fällt meinem Verlobten ihre riesige geschwollene Vaginaöffnung auf.:bc:

Wir haben als Erste Hilfe Maßnahme jetzt erstmal alles im Wasser eingeweicht, die Krusten entfernt und dan NaCl drauf gepackt.

Kann mir einer sagen was das ist? Syphilis vllt? In dem Notfall war ja auch eine Häsin die offensichtlich Syphilis hatte. Meine Pflegis haben dafür aber bis jetzt noch keine anzeichen gezeigt.

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[Astrid]

Mir käme jetzt auch Syphilis in den Sinn. Könnte aber auch sein, dass sich da Vaginalschleimhaut rausgestülpt hat, ähnlich wie ein Rektumprolaps.

[Margit]

:ohje:

Was sind denn die helleren "Dinger" da inmitten der immens geschwollenen Schleimhaut?

[Eirren]

Reste von den Krusten, "Dreck" aus Ihren Geschlechtsecken und irgendwas schleimig/krümmeliges immens Stinkendes, wo ich keine Ahnung habe.

[Almuth]

Um genau zu sagen, was das ist, muss ein Abstrich gemacht werden. Meine Bruni hat das seit über einem Jahr. Bei ihr wurde Syphilis plus ein multiresistenter Keim festgestellt :ohje:

[Eirren]

Ich geh nachher zum ta und hoffe das es"nur" Syphilis ist und wir die gut wegbekommen. Ich weis nicht ob ihre zukünftige Heimat sie nimmt wenn es was chronisches ist. Fressen und sich bewegen tut sie ja Gott sich dank so wie immer.

[Eirren]

Es ist Syphilis. Der 2te TA hat es mir bestätigt. Der erste wusste noch nichtmal das es sowas wie Kaninchensyphilis gibt und wollte Ihr einfach mal irgendwas an AB Spritzen. Echt unmöglich das solche Pfuscher Ihren Dienst verrichten und den Tieren einfach mal irgendwas reinjagen.:scheiss: :hysteric:

Es muss ja nicht jeder alles Wissen und Können aber dan sollte man das auch Freiheraus sagen.:punish:


Inia bekommt jetzt erstmal über 6 Tage jeden 2ten Tag Penicillin und dan wird geschaut wie sie es verträgt und ob es weg geht.

[Jenny]

Kaninchensyphilis sollte über exakt 6 Tage mit Duphamox (täglich, subkutan) behandelt werden. Da Duphamox auf den Magen-/ Darmtrakt gehen kann und viele Tiere unter Fressunlust leiden, würde ich während der Behandlungszeit ProPreBac geben.

Zudem würde ich alle Kontakttiere mitbehandeln, da die Inkubationszeit mehrere Monate betragen kann und sich die Tiere immer wieder gegenseitig anstecken können.

Es ist umstritten, ob Syphilis komplett heilbar ist. Die Bakterien können sich rein theoretisch sehr tief in den Körper zurück ziehen und dort "schlummern". Dies muss aber nicht sein. Einen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt es nicht.

Während der Behandlung und bis zum Abklingen der Symptome sollte auf absolute Hygiene und Quarantäne geachtet werden. Akute Kaninchensyphilis ist ansteckend.

Ich persönlich würde austherapierte Tiere auch zu meinen eigenen Kaninchen vergesellschaften, aber immer ein besonderes Augenmerk darauf haben.

LG,

Jenny

[Walburga]

Bei Syphilis gibt es unzählige Gesichter. Meine Schnuffi hatte eine immer wieder aufflammende Form, sie bekam alle paar Monate ein neuer Schub. Nach der Kastra wurden sie seltener, aber sie blieben ihr steter Begleiter.
Von einem anderen Fall weiß ich, der lebte 8,5 Jahre als Träger bis ausbrach. Ob sie es haben steht auf den Tieren nicht drauf. Im Forum hörte ich auch von Glückspilzen die nach einem Schub ewig symptomfrei blieben.

Mit einem Penicillin muss man bei nachgewiesener Syphilis behandeln bis die Symptome verschwinden, das kann zwischen 10 Tagen und einigen Wochen dauern.

Die Einen vertragen Duphamox über Monate hinweg ohne jegliches Problem, wenige vertragen es überhaupt nicht. Wenn es Probleme gibt muss man es zügig absetzen, versuchen die Verdauung wieder in den Griff zu bekommen und eine Alternative suchen.

Therapierte Tiere scheinen nicht so ansteckend zu sein. Ich hatte jedenfalls in den Gruppen in denen eine sehr "beliebte" Syphilis - Häsin lebte in 2 Jahren keinen nachfolgenden Fall.
Sie sollte im Kochtopf landen da sie unfruchtbar war. In der Vulva sah man ein paar Bläschen, aber kaum eine Schwellung und um das Maul fühlte sich die Unterhaut verändert an. Das war also weit entfernt von deiner Häsin.
Es ist auch keine Infektion die bei normalen Kontakt mit den Tieren übertragen wird.

Ich kenne keinen TA der es für heilbar hält. Die Erreger verbleiben in den Lymphknoten. Chronische Schnupfer sind häufig auch Syphilis-Träger.
Man muss auf die Tiere einfach besonders acht geben, jeglicher Stress, VG, Krankheit kann neue Schübe auslösen.

... aber die Diagnose bei deiner Häsin ist sicher Eireen? Die Häsin war nicht hitzig, so dass wie Astrid schreibt ein Teil des Scheideninnenlebens nach außen hängt und sich dort eine Infektion drauf gesetzt hat?

[Eirren]

Meine TÄ hat es als "Sicher" eingestuft, da die Krusten am Auge auch für eine Syphilis sprechen würden. Außerdem haben sich "Bläschen" an der geschwollenen Außenseite gebildet. Das ist bei einer Infektion (soweit ich weiß) eher unüblich.

Inia baut kein Nest oder ist anders als vorher, von daher kann ich eine Scheinschwangerschaft (das meinst du doch mit "Hitze" oder?) relativ sicher ausschließen.

Zusätzlicher Faktor ist ja auch das eins der Weibchen die in der Zuchtanlage war, sehr eindeutige Anzeichen für Syphilis hatte. Da auf Hygiene nicht sonderlich geachtet wurde kann es natürlich gut sein das sich Inia über ein Böckchen infiziert hat.

Ich weiß natürlich nicht wer der 10 Böcke eventuell die Syphilis ursprünglich hat/hatte. Inia war aber max. 2 Monate vorher gedeckt worden, Ihre Babys sind ja an den Dehner gewandert. Sie hatte also definitiv Kontakt zu mindestens 1 Bock.

Da ich Meggie jetzt auch mitbehandel, werde ich morgen meine TÄ direkt um mehr Spritzen bitten, damit ich Inia zumindest schonmal bis Sonntag versorgt bekomme.

Jetzt da ich drüber nach gedacht habe macht auch eine Dauergabe mehr Sinn als alle 2 Tage, der Titer vom AB muss ja auf einem gewissen Level gehalten werden, ist ja bei uns Menschen nicht anders.

[Walburga]

Duphamox ist bei Kaninchen ein Depot AB, es wird alle 48 h gegeben. Heißt das Mittel anders, kann bei gleichem Wirkstoff anders aussehen. So wird das jedenfalls an der LMU gelehrt, auf Fortbildungen weitergegeben und von den TAs die ich kenne praktiziert.
Mit der Art der Anwendung ist es auch über längere Zeit gut verträglich. Mein Shaft hat es z.B. 1/4 Jahr ohne jegliche Probiotika bekommen und keinerlei Verdauungsprobleme.


Bei Syphilis wird bei uns auch nur die betroffenen Tiere behandelt. Syphilis kann man nicht ausrotten, entweder sie haben es oder sie haben es nicht. Nur wenn sie Symptome zeigen macht eine Behandlung Sinn.

[Jenny]

Ich bin hier durch meine kaninchenspezialisierten TÄ und meiner eigenen Erfahrung (http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=120434) auf einem anderen Stand:

Bei Kaninchen wirkt das Duphamox nicht als Depot und wird täglich gegeben, es sollte auch wie gesagt bei Syphilis exakt 6 Tage gegeben werden. Ich habe diesbezüglich nochmal nachgefragt und es ist auch so im Ewringmann-Buch nachzulesen.

Ansonsten kann man hier noch nachlesen: http://www.birgit-drescher.de/kaninchen05.html

Nun ist die Threaderstellerin sicher sehr verwirrt, bei so unterschiedlichen Aussagen. :rw:

LG,

Jenny

[Eirren]

Dauernt verwirrt zu sein bin ich gewohnt:rollin:

Ich werde inia jetzt die 6 Tage durchgeben. Bei meggie
muss ich erstmal schauen wie sie es wegsteckt. Ich kann mit meiner ta ja später nochmal reden.

[Walburga]

Jenny habt ihr Duphamox schon mal als Depot versucht? Hat es nicht gewirkt?
Die Einstellungen und Erfahrungen von TAs sind unterschiedlich. Ich denke nicht das wir das hier abschließend bewerten können.

Eirren ich hab dir den Kontakt für deine TÄ zu der Spezialistin in Augsburg gegeben.

Ich hoffe einfach das sie die Syphilis irgendwann in Ruhe lässt.

[Nadine G.]

Wie geht es Inja denn inzwischen?

[Eirren]

Hier berichte ich weiter über Inia:

http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=124537

Ihr geht es Besser, die Schwellung ist erheblich zurückgegangen.