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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe bei Vergesellschaftung mit extremen Problemfall!



KathaK.
01.07.2015, 09:34
Hallo ihr Lieben.
Einige von Euch kennen mich und wissen, dass ich schon jahrelang Erfahrung mit Vergesellschaftungen der verschiedensten Kaninchentypen und Gruppen-Konstellationen habe. Ich habe schon Angst-Tiere, junge Tiere, alte Tiere, Paare und auch große Gruppen vergesellschaftet, allesamt erfolgreich.

Aber nun stehe ich vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Meinem Bono.
Vorgeschichte ganz kurz: Bono ist "kümmerwüchsig", wiegt nur 800 Gramm, hat eine Zahnfehlstellung.

In der alten Pflegestelle scheiterte die Vergesellschaftung mit einem Weibchen. Dann kam er zu mir. Hier versuchte ich es mit einem ruhigen Kastraten auf neutralem Raum - das war innerhalb kurzer Zeit gegessen, da Bono aus Panik gegen die Wand lief, sich einen Zahn aus- und die Lippe blutig aufschlug.
Versuch Nr. 2 war jetzt mit einer kleinen, ca. 12 Wochen jungen Widderhäsin, recht schüchtern und vorsichtig. Da ich wusste, wie ängstlich Bono mit anderen Kaninchen ist, habe ich die Kleine in SEIN Revier gesetzt, in der Hoffnung, er wäre da etwas selbstsicherer. Von wegen! Er sah die Kleine, die völlig eingschüchtert in der Ecke saß, SCHRIE!!! und sprang aus dem Stand in meine Arme! Ich habe sowas noch nie erlebt!! Ich hab ihn dann wieder runter gesetzt. Sobald sich die Kleine auch nur bewegt hat, hat er geklopft und ist mir wieder in die Arme gesprungen, ich konnte ihn nicht dazu bewegen, in ihrer Nähe zu bleiben.

Den Rest des Abends wich er mir nimmer von der Seite, saß den ganzen Abend neben mir auf der Couch, verweigerte sämtliches Futter und wollte auch mit ins Schlafzimmer, als ich ins Bett bin. Habe die Kleine dann wieder in ihr Gehege gesetzt, damit er die Nacht über in Ruhe in seinem Wohnzimmer bleiben kann und auch was futtert.

Sorry für den langen Text, aber ich bin echt ratlos! Wie geh ich weiter vor? Ich habe noch nie so ein ängstliches, auf mich geprägtes Kaninchen erlebt, ohne Interesse für Artgenossen. :ohje:
Bin für jeden Hinweis oder Tipp dankbar!

LG Katha

Gast**
01.07.2015, 09:35
Hast du es mal mit Gitter an Gitter probiert, sodass ein Partnertier gar nicht an ihn rankommen würde?

KathaK.
01.07.2015, 09:40
Ich hatte ihn am Wochenende die Möglichkeit gegeben, die Kleine durch die Gehegegitter zu beobachten - er hatte keinerlei Interesse. Er ist zwar brav mit mir hingehoppelt, ich hab mich dann daneben gesetzt oder gestellt, aber da hat er nur kurz am Gitter geschnuffelt und sich dann sogleich wieder mir zugewendet. Die im Gehege umherhoppelnde Kleine hat er ignoriert.

Vielleicht sollte ich das Gehege in sein Revier stellen, also ins Wohnzimmer. Evtl. erweckt das dann irgendwann sein Interesse.....

Jeanette K.
01.07.2015, 09:54
Ohje, das hört sich ja schlimm an für den Kleinen :ohje:

Und wenn du sie mal in eine Transportbox packst und diese einfach in sein Gehege stellst? Oder dich mit ihr auf dem Schoß rein setzt und sie streichelst, vielleicht wird er dann neugierig/eifersüchtig und kommt her?

Katja T.
01.07.2015, 09:59
Vielleicht braucht er "einfach" viel Zeit..
Bei meiner ersten Vergesellschaftung habe ich jeden Abend ein Treffen der beiden
Kandidaten im neutralen Flur arrangiert. Es gab Leckereien und viel Geschmuse meinerseits und
nach einigen Tagen wurde die Stimmung immer entspannter und es kam Interesse am anderen auf.
Nach 2 Wochen habe ich dann die Tür zum Kaninchenzimmer (Revier der Alteingesessenen) aufgelassen
und sie haben sich nach einer Weile auch dort friedlich verhalten. Irgendwann ist dann Löwi
offiziell zu Nemo gezogen..
Ich hatte damals nicht das Gefühl, dass dieses schrittweise Vorgehen stressig für die Tiere war, hängt aber
natürlich von den Charakteren ab.
Alles Gute für eure ZF!:umarm::umarm:

nin-fan
01.07.2015, 10:10
Oha, das wird wohl eine sehr langwierige Geschichte werden :ohje:.

Die Idee, ihr Gehege in sein Revier zu stellen, finde ich nicht schlecht. Und dann musst Du wohl einfach ganz viel Geduld aufbringen. Irgendwann wird er hoffentlich neugieriger und schnuffelt die kleine Maus öfter durch das Gitter durch an. Eventuell auch sein Revier mit ihrem Gehege darin verkleinern, damit er nicht zu viele Ausweich- bzw. Fluchtmöglichkeiten hat.

Auch wenn es schwer fällt, müsstest Du Dich dann ihm gegenüber auch etwas zurückhaltender geben und ihm weniger Aufmerksamkeit schenken.

Wir hatten auch mal so ein Kaninchen, das extrem menschenbezogen war - allerdings überhaupt nicht ängstlich gegenüber Artgenossen. Wenn wir in der Nähe waren, waren andere Kaninchen total uninteressant und wurden vollkommen ignoriert von Paulinchen. So ein verschmustes Muckelchen hatten wir noch nie :love:. Aber das war ja nicht Sinn der Sache ... deswegen sind wir nur noch zum füttern und säubern in das Kaninchenzimmer gegangen und haben sie ansonsten "links liegen gelassen". Irgendwann fing sie tatsächlich an, sich mehr den anderen Tieren zuzuwenden und verhielt sich selber immer mehr wie ein Kaninchen. Es hat einfach nur recht lange gedauert, bis bei ihr der Groschen gefallen war :girl_haha:.

Ich drück die Daumen, dass Du irgendwann Erfolg hast und der süße Bono merkt, dass andere Kaninchen wirklich toll sind :umarm:.

KathaK.
01.07.2015, 10:11
Danke für eure Tipps, sind wirklich hilfreich!

Werde evtl. mal ne Kombi aus allen probieren ab heute: Die Kleine immer mal wieder auf dem Schoß und mich zu ihm setzen und ihm weiterhin die Möglichkeit geben, an ihr Gehege zu gehen und zu gucken, bis er Interesse an ihr zeigt.

Zeit bekommt er von mir soviel er braucht, daran soll es nicht scheitern. Auch der Tipp mit dem "links liegen lassen" macht durchaus Sinn, da kommt aber dann wieder das Problem hinzu, dass er ohne mich kaum futtert. Ich muss mich morgens vor und abends nach der Arbeit zu ihm setzen, erst dann wird ordentlich gefressen. Alles nicht so einfach mit dem Knilch.

Sabine L.
01.07.2015, 11:18
Das er nicht alleine Essen möchte zeigt ja eigentlich auch das er Gesellschaft braucht :umarm:
Ich denke auch das die bisherigen Tipps Dir weiter helfen. Viel Glück :good:

Claudia
01.07.2015, 11:35
Drück die Daumen, mit dem langsamen Ideen würde ich es auch versuchen.... das neue Nin auf den Schoss nehmen, abwarten. Das Gehege in sein Zimmer stellen... und dann mal schauen, was sein Verhalten so zeigt :umarm:

Fluffys
01.07.2015, 12:59
Wenn sie Gitter an Gitter sind kannst du die Futterstelle ja genau da machen, vielleicht mampft er ja dann in ein paar Tagen schon zusammen mit der Kleinen. So habe ich die Vergesellschaftung grad mit einer Häsin und einem sehr jungem Baby gemacht und das hat super funktioniert.

Katharina F.
01.07.2015, 13:55
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und wünsche ganz viel Erfolg bei dieser schwierigen VG! :umarm:

KathaK.
01.07.2015, 13:57
Ich danke euch :flower:. Ich halte euch auf dem Laufenden ......