Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EC-ler und Wiesen-Bärenklau/Erfahrungen/Meinungsaustausch
Hallo zusammen,
Ich habe gehört, dass Wiesen-Bärenklau angeblich gegen EC helfen soll.
Mir wurde berichtet, dass meistens nur die EC-ler diesen vertilgen bzw. dass in Gruppen, dieser nur von den EC-lern gefressen wird und nicht auch von den Nicht-EC-lern.
Nun sollte meine Lotta aufgrund ihrer ständigen Bauchgeschichten auch im April auf EC mit Panacur behandelt werden. Die Behandlung mit Panacur musste jedoch abgebrochen werden, da Lotta kein Panacur verträgt.
Ich füttere nun seit April erstmalig Wiese, dabei ist mir aufgefallen, dass ich bisher nur Lotta bei der Verköstigung des Wiesen-Bärenklaus "erwischt" habe.
Könnte dies nun ein Indiz für EC sein?
Wie sind Eure Erfahrungen mit Wiesen-Bärenklau bei EC-lern und Nicht-EC-lern?
Danke schon mal für Eure Antworten:umarm:
Tanja B.
29.05.2015, 14:23
Bei mir frisst jedes einzelne Kaninchen Wiesen- und Riesenbärenklau für sein Leben gerne. Bei keinem ist bisher EC aufgetreten oder irgendwelche Anzeichen dafür da gewesen.
Es ist eine Pflanze die allgemein sehr gerne gefressen wird. Es heißt, sie soll bei EC helfen, Studien oder Beweise gibt es dazu aber nicht.
Sonnenblume
29.05.2015, 19:04
Meine beiden lieben sie auch, besonders die jungen Triebe. Hab auch schon öfter gelesen, dass die meisten oder sogar alle Nins WBK lieben.
Meine lieben den wiesenbärenklau auch.
Mein paul hatte auch e.c. und ich konnte beim verzehr von wiese keine großen unterschiede zu anderen erkennen, denn die lieben auch wiesenbärenklau.
Meine fressen auch alle WBK sehr gern. Bisher sind auch alle - auf Holz Klopf - ohne Anzeichen von E.C.
Danke für Eure Erfahrungeberichte:umarm:
WBK ist das Lieblingskraut fast aller Kaninchen, scheint ihnen besser zu schmecken als jedes andere Kraut.
Akut erkrankten EClern biete ich zwar WBK noch extra an, aber meine Erfahrung ist da eher, dass sie gerade am Anfang fast nur Kohlrabiblätter (und oft auch Heidelbeeren) futtern, den WBK lassen sie dagegen eher komplett liegen. So habe ich das nun schon bei mehreren akut Erkrankten beobachtet.
Dass man aber von einer Vorliebe für ein Futtermittel gleich auf eine Krankheit schließen kann, würde ich erstmal ausschließen, auch wenn man manchmal umgekehrt bei bekannten Erkrankungen beobachten kann, wie sich die Kaninchen eine bestimmte Pflanze aus dem Wiesenhaufen ziehen. *g*
stiefelchen
29.05.2015, 22:49
ich habe 3 ECler und eine nicht-EClerin. alle 4mögen ihn, aber die 3 ECler fressen den wiesenbärenklau auffällig mehr. allerdings habe ich bei akuten schüben beobachtet, dass der himalaya-salzleckstein ganz doll benutzt wurde. du könntest den ja zusätzlich mal anbieten.
Bärenklau ist einfach gutes Kaninchenfutter, guter Futterwert, sehr schmackhaft dazu...
Manche fressen davon mehr, manche weniger, ich würde keine Sorge haben...
Danke für Eure Erfahrungsberichte:umarm:
Mir wurde berichtet, dass meistens nur die EC-ler diesen vertilgen bzw. dass in Gruppen, dieser nur von den EC-lern gefressen wird und nicht auch von den Nicht-EC-lern.
Vollkommener Stuss. Bei mir gehen regelrechte Massenschlägereien los, wenn nicht genug WBK im Wiesenhaufen liegt. Im Englischen heisst Wiesenbärenklau "Cow's Parsley", also Kuhpetersilie, und ähnlich beliebt wie Petersilie ist diese Pflanze eben auch.
Ich füttere nun seit April erstmalig Wiese, dabei ist mir aufgefallen, dass ich bisher nur Lotta bei der Verköstigung des Wiesen-Bärenklaus "erwischt" habe.
Könnte dies nun ein Indiz für EC sein?
Nein.
Rabea G.
01.06.2015, 07:31
Bei mir fressen ihn auch alle sehr gerne und suchen ihn gezielt aus der Wiese. EC gabs hier noch nie.
Katharina F.
01.06.2015, 10:10
Hier fressen auch alle liebend gern Bärenklau. Ich denke, das hat nichts zu sagen.
Aber ja, es soll tatsächlich helfen und ich würde ihr Bärenklau in Mengen geben, wenn sie es mag *g*
Aber ja, es soll tatsächlich helfen und ich würde ihr Bärenklau in Mengen geben, wenn sie es mag *g*
Soweit ich weiss, gab es nur eine Studie, die belegt hat, dass Kaninchen vermehrt Bärenklau futtern, wenn sie EC haben. Über den Nutzen ist m.E. nach noch keine Studie ergangen.
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass allgemein zu viel auf die Wirkung von Bärenklau gesetzt wird. Was natürlich daraus resultiert, dass EC eine Krankheit ist, die oftmals tödlich endet und sich jeder mehr oder weniger stark an solche Dinge wie Heilkräuter kammert.
LG
Ralf
Katharina F.
01.06.2015, 10:41
Ja, wahrscheinlich.
Ich habe aber schon einen Fall gelesen, wo ausschließlich mit Bärenklau behandelt wurde und das hat geholfen.
Ich setze allgemein viel auf Heilkräuter bei Kaninchen, weil ich der Meinung bin, dass sich die Tiere in freier Wildbahn damit sehr gut selbst heilen können. :rw:
Ja, wahrscheinlich.
Ich habe aber schon einen Fall gelesen, wo ausschließlich mit Bärenklau behandelt wurde und das hat geholfen.
Ich setze allgemein viel auf Heilkräuter bei Kaninchen, weil ich der Meinung bin, dass sich die Tiere in freier Wildbahn damit sehr gut selbst heilen können. :rw:
Ist auch völlig legitim. :freun:
Und ich wollte damit auch ncihts in Frage stellen. :kiss:
LG
Ralf
Aber ja, es soll tatsächlich helfen und ich würde ihr Bärenklau in Mengen geben, wenn sie es mag *g*
Soweit ich weiss, gab es nur eine Studie, die belegt hat, dass Kaninchen vermehrt Bärenklau futtern, wenn sie EC haben. Über den Nutzen ist m.E. nach noch keine Studie ergangen.
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass allgemein zu viel auf die Wirkung von Bärenklau gesetzt wird. Was natürlich daraus resultiert, dass EC eine Krankheit ist, die oftmals tödlich endet und sich jeder mehr oder weniger stark an solche Dinge wie Heilkräuter kammert.
LG
Ralf
Es gibt keine derartige Studie, es gibt eine "Beobachtung" ohne Belege, ohne Prüfung und ohne Nachprüfbarkeit. Das ist etwa soviel wert wie die Beobachtung, dass der Bus immer dann pünktlich abfährt, wenn Du ihn dringend brauchst und zu spät bist. Denn selbst wenn die Beobachtung objektivierbar wäre, dann wüsste man noch immer nicht, weshalb der WBK bevorzugt genommen würde.
Es gibt Studien zur antibakteriellen Wirksamkeit von Wiesenbärenklau. Es ist aber einzig das Staphylococcus Aureus, gegen das WBK nachweislich hilft und wirkt. An dieser Stelle sollten die Schnupfer-Halterinnen aufmerksam werden, denn das ist ein Bakterium, das mit Antibiotika nur ganz schlecht behandelt werden kann. Indigene Völker nutzen seit Alters her WBK bei Atembeschwerden - und jetzt wissen wir auch, warum.
Ich danke Euch für Eure Antworten:umarm:
Ich fand es sehr interessant.
Ich füttere ihn weiterhin und sehe Lotta weiterhin WBK futtern, die anderen habe ich weiterhin noch nicht dabei erwischt, fressen ihn wahrscheinlich, wenn ich gerade nicht hinschaue:D
.Andreas
12.06.2015, 12:09
Hallo,
Im Fall des Kaninchens kenne ich nur eine Veröffentlichung, in der ein Zusammenhang von EC mit Wiesenbärenklau dargestellt wird:
Rühle, A.; Stiess, V. (2010): Auch Hauskaninchen fressen sich gesund. Selbstmedikation durch Futterselektion. Kaninchenzeitung 15. S. 12-13
Die Erwähnung geht auf Beobachtungen zurück, die einen auffällig höheren Verzehr von Wiesenbärenklau bei Tieren feststellten, die an EC erkrank waren. Den Tieren stand immer eine Auswahl verschiedenster Pflanzen zur Verfügung und sie entschieden selbst über die Aufnahme. Die Anfallhäufigkeit und -heftigkeit wurden meist positiv beeinflusst. Beschrieben wurde der konkrete Fall eines Kaninchens, dass nach der Erkrankung bei einer großen Auswahl von Nahrungspflanzen fast nur noch ausschließlich Bärenklau fraß. Es handelte sich also um Beobachtungen und nicht um "wissenschaftlich begleitete Studien".
Bis vor wenigen Jahren war es noch so gut wie unmöglich, über die Verfütterung von Pflanzen an Heimtiere zu informieren, die im allgemeinen Sprachgebrauch als "giftig" bezeichnet werden. Nur wenigen ist dabei bewusst, dass es bis heute keine allgmeingültige Definition für eine "Giftpflanze" gibt.
Wiesenbärenklau wird bereits seit der Antike von Menschen als Gemüse- und als Medizinalpflanze genutzt. In der wissenschaftlichen Literatur findet sich in Bezug auf den Einsatz als Heilpflanze in der Regel die Feststellung, dass die Wirksamkeit für den jeweiligen Anwendungszweck nicht belegt sei (z. B. in Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis). Trotzdem kann man sich natürlich die Frage stellen, warum die Menschen dann seit Jahrtausenden bei bestimmten Leiden ganz gezielt eine Pflanze einsetzen, wenn die gar keine Wirkung zeigen soll (bzw. diese nicht belegt ist).
In der DDR wurden Varietäten des Bärenklaus als Nutzpflanze angebaut (siehe Zimmermann, Tokar). Erst später wurde dann auf Grund von Berichten über Hautverbrennungen aus der "Nutz"- eine "Gift"-Pflanze. Wenn einmal dieser Stempel aufgdrückt wurde, ist es vorbei mit dem Nutzen einer Pflanze. Von Klapp wurde für Bärenklau die Futterwertzahl mit "5" angegeben - damit entspricht sein Futterwert dem des Löwenzahns. Trotzdem galt man viele Jahre für Tierschützer als "leichtsinnig", wenn man Bärenklau als Futterpflanze auch nur erwähnte oder sogar empfahl.
Wiesenbärenklau wurde und wird im Humanbereich u. a. bei Erkrankungen eingesetzt, die von krampfartigen Anfällen begleitet werden (z. B. Epilepsie). Bis heute sind die genauen Mechanismen solcher Krampfanfälle nicht exakt geklärt. Deshalb ist auch die medikamentöse Behandlung nicht immer erfolgreich. Eines haben aber alle Medikamente gemeinsam - sie sind z. T. mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
In den letzten Jahren gewinnen Pflanzen bzw. bestimmte Wirkstoffe in ihnen wieder etwas mehr Bedeutung. Im Fall des Bärenklau sind es bestimmte Furanocumarine, die untersucht wurden. Bei Mäusen wurden für einige dieser Cumarine krampflösende Eigenschaften nachgewiesen, siehe z. B.:
1. Tosun, F.; Kizilay, C. A.; Erol, K.; Kilic, F. S.; Kürkcüoglu, M.; Baser, K. H. C. (2008): Anticonvulsant activity of furanocoumarins and the essential oil obtained from the fruits of Heracleum crenatifolium. Food Chemistry 107. pp 990–993
2. Luszczki, J. J.; Andres-Mach, M.; Glensk, M.; Skalicka-Wozniak, K. (2010): Anticonvulsant effects of four linear furanocoumarins, bergapten, imperatorin, oxypeucedanin, and xanthotoxin, in the mouse maximal electroshock-induced seizure model: a comparative study. Pharmacological Reports 62. 1231-1236
3. Anticonvulsant and acute neurotoxic effects of imperatorin, osthole and valproate in the maximal electroshock seizure and chimney tests in mice: A comparative study.
In dem 3. Beispiel wurde festgestellt, dass die Wirkung von des natürlichen Cumarins "Imperatorin" mit dem des Medikamentes "Valproat" vergleichbar ist. Das wird der Hersteller nicht gern lesen.
Solche Stoffe kommen natürlich auch in anderen Pflanzen vor und zeigen demzufolge ähnliche Wirkungen, siehe z. B.
4. Agarwal, Chhaya, N. L. Sharma, and S. S. Gaurav (2013): Anti epileptic activity of ocimum species: A brief review. International Journal of Applied Sciences and Biotechnology 1(4). 180-183 (http://www.nepjol.info/index.php/IJASBT/article/view/9168/7777)
5. Ocimum sanctum Linn. A reservoir plant for therapeutic applications: An overview. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3249909/
Bärenklau ist sicherlich nicht nur wegen der Furocumarine für Kaninchen interessant, denn in der Regel wird er von vielen Tieren sehr gern gefressen. Prinzipiell sollte man immer etwas genauer hinschauen, wenn sich ein Tier relativ plötzlich und fast ausschließlich auf eine bestimmte Pflanze konzentriert, obwohl die im Gemisch schon immer dabei war. Das heißt nicht, dass das Tier jetzt unbedingt krank sein muss, aber Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen...
Ich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau EC heilen kann und immer wirksam ist. Dafür ist das Spektrum der Ursachen für Krampfanfälle viel zu breit. Aber ich weiß, dass er Krankheitsverläufe psoitiv beeinflussen kann.
OT: Bei den Wildkaninchen die ich beobachte, finden sich häufig Verletzungen. Diese Tiere fressen im Vergleich zu anderen auffällig viele Kräuter mit bestimmten Inhaltsstoffen. Es ist interessant zu beobachten, wie schnell oft selbst tiefe, entzündete Wunden ohne jedes Medikament verheilen. Ich habe das zwar dokumentiert, aber "wissenschaftlich belegt" ist es nicht. Dafür fehlen mir die Zeit und das Geld...
freundliche Grüße,
Andreas
Erwähnte Literatur:
Hänsel, R.; Keller, K.; Rimpler, H.; Schneider, G. (1993): Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Drogen E-O. Bd. 5. Berlin [u.a.]: Springer. ISBN 3-540-52688-9
Klapp, E.; Boeker, P.; König, F.; Stählin, A. (1953): Wertzahlen der Grünlandpflanzen. In: Das Grünland: Organ der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Grünlandinstitute 2/53. 38-40
Tokar, N.(1963): Bärenklau als Futterpflanze und Bienenpflanze. Wiss.-techn. Fortschritt für die Landw. 231-233
Zimmermann, H. (1966): Der Anbau von Bärenklau (Heracleum sosnowski) als Futterpflanze. Wissenschaftl. Zeitschr. d. Humboldt-Universität zu Berlin. (Mathematisch-naturwissenschaftl. Reihe). Jahrg. XV, Heft 2. 291-296
Wow Wahnsinn, da sage ich mal im Namen aller, vielen Dank! :flower:
LG
Ralf
Dieselben Beobachtungen, wie in deiner Veröffentlichung, Andreas, hat ja auch, ich glaub, Alexandra bei ihrem Kaninchen gemacht. Es hat auch riesen Mengen Bärenklau gefressen, als es einen E.c. Schub bekam.
.Andreas
12.06.2015, 21:33
Hallo,
@Ralf: gern... :)
@Sonja: ich kenne mich in Eurem Forum und den Mitgliedern nicht so gut aus, sorry. Die ersten Empfehlungen und Beschreibungen gehen auf Kaninchenhalter zurück, die nicht in Internetforen aktiv sind.
@Allgemein: eine Quelle war nicht vollständig angegeben, was hiermit nachgeholt sei:
3. Luszczki, J.J.; Wojda, E.; Andres-Mach, M.; Cisowski, W.; Glensk, M.; Glowniak, K.; Czuczwar, S. J. (2009): Anticonvulsant and acute neurotoxic effects of imperatorin, osthole and valproate in the maximal electroshock seizure and chimney tests in mice: A comparative study. Epilepsy Res. 85(2-3):293-299
Zur Erklärung: "Valproat" ist ein Arzneimittel auf synthetischer Basis, welches in der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung mit unheimlich viel Erscheinungsformen. Manche sind Epileptiker, ohne es zu wissen, weil die Anfälle sehr leicht sind und nicht als solche wahrgenommen werden bzw. die Symptome nicht mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Leichte Formen sind u. a. Absencen, die manchmal mit "Tagträumerei" beschrieben werden. Schwerere Formen sind mit plötzlichen Ohnmachtsanfällen und Krämpfen verbunden. Neben der Verletzungsgefahr auf Grund der akuten "Ohnmacht" (umfallen wie vom Blitz getroffen ohne jede Vorwarnung) sind die Krämpfe ein wesentlich Problem.
Früher wurden Epileptiker als "Verrückte" dargestellt. Seit der Antike wurden solche Menschen mit Wiesenbärenklau "behandelt", weil er die Anfallshäufigkeit verringerte und vor allem krampflösend wirkt (siehe z. B. Dioskurides (1. Jhr.): De materia medica: http://buecher.heilpflanzen-welt.de/Dioskurides-Arzneimittellehre/.
Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.
Wie auch immer: bis zum Erscheinen einer Studie, die rest- und lückenlos darstellt, wie und warum die Inhaltsstoffe von Wiesenbärenklau bei EC eventuell hilfreich sein könnten, werde ich weiterhin diese vorzügliche Futterpflanze für Kaninchen empfehlen. Sie hat nämlich noch weitere Vorzüge und ein erhöhter Verzehr könnte z. B. auch auf einen Parasitenbefall hinweisen.
freundliche Grüße,
Andreas
Das schätze ich ja an Dir, dass Du immer so genau die Quellen angibst, dass man alles nachvollziehen kann. Danke dafür :good:
Den Fall von Alexandra kenne ich auch, der steht sogar in Deinem Forum ;)
Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.
Was mir nicht in den Kopf will. Ich hatte bisher 6 EC-Fälle, 3 davon sehr schwere und eine von den Dreien hatte erst EC und im Anschluss Epilepsie. Bei 5 Fällen fütterte ich Wiese (beim ersten Tier fehlte mir die Erfahrung in die Richtung), die immer sehr WBK-lastig ist, weil ich hier tolle Wiesen habe und ich weiß, wie beliebt der WBK bei den Kaninchen ist. Nur die Häsin, die im Anschluss auch Epilepsie hatte, futterte unverändert weiter den WBK, die anderen 4 hörten sogar ganz mit dem Wiesenfutter auf und wollten in der Akutphase über mehr als eine Woche nur(!) noch zarte Kohlrabiblätter. Irgendwann später fingen sie auch wieder an, Wiese zu mögen und dann auch WBK. Damit möchte ich dem WBK nicht seine Wirkung absprechen, aber meine Erfahrung ist bisher leider(!) eine Andere.
Achso, das waren meistens Tiere, die ich wegen ihrem schlechten Zustand aufgenommen hatte. 2 von den EC-Fällen waren eigene Tiere, die ihren Ausbruch nach wenigen Tagen unbeschadet überstanden haben.
Ich bedanke mich auch, Andreas, sehr interessant :umarm:
.Andreas
13.06.2015, 12:25
Hallo Miriam,
ich persönlich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau ein wirksames Mittel gegen Epilepsie oder EC wäre. Ich kann nur sagen, dass auf Grund von Beobachtungen/Erfahrungen mit der Pflanze in vielen Fällen deutliche Verbesserungen im Krankheitsverlauf eintraten. Dabei habe ich weder die Tiere, noch die Pflanzen untersucht. Ich kann also nicht sagen, auf welcher Basis die Besserungen eintraten. Das darf man nicht vergessen. Natürlich gab es auch Fälle, in denen a) die Tiere den Bärenklau nicht anrührten und b) trotz der Aufnahme keine Änderung zu verzeichnen war. Für mich persönlich ist das aber nicht verwunderlich.
Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.
Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.
Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/w_lavendel.htm
Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.
Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.
@Dina: gern... :)
freundliche Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
Hallo Miriam,
ich persönlich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau ein wirksames Mittel gegen Epilepsie oder EC wäre. Ich kann nur sagen, dass auf Grund von Beobachtungen/Erfahrungen mit der Pflanze in vielen Fällen deutliche Verbesserungen im Krankheitsverlauf eintraten. Dabei habe ich weder die Tiere, noch die Pflanzen untersucht. Ich kann also nicht sagen, auf welcher Basis die Besserungen eintraten. Das darf man nicht vergessen. Natürlich gab es auch Fälle, in denen a) die Tiere den Bärenklau nicht anrührten und b) trotz der Aufnahme keine Änderung zu verzeichnen war. Für mich persönlich ist das aber nicht verwunderlich.
Ich hab das schon verstanden, dass es keine Behauptung von Dir war, sondern eine Beobachtung Einiger.
Mir war es nur wichtig, auch mal die andere Seite zu erzählen, weil Bärenklau als das Mittel gegen EC regelrecht verteilt wird und das konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass es immer diese positive Wirkung hat, gerade weil nichtmal der Wissenschaft klar ist, ob sie die Mikrosporen nun zu den Pilzen zählen wollen oder nicht.
Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.
Ganz genau, dem kann ich nur zustimmen.
Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.
Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/w_lavendel.htm
Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.
Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.
Danke für die Quelle. Echten Lavendel mögen meine Tiere auch sehr gerne, den Schopf-Lavendel bekommt man leider wirklich nicht sehr oft zu sehen.
Oregano und Beifuss kann ich hier noch nennen, dafür habe ich nur keine so schönen Quellen, das habe ich aus meinen letzten Seminaren mitgenommen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Pflanze da ausreicht, es geht da mehr um Konzentrate.
littlelu
15.06.2015, 23:30
Wow! Danke Andreas, super interessant was du da schreibst. Auch mit den Wildis! :good:
Ich bin auch ein großer Fan von Pflanzen, Kräutern und wenn meine etwas haben, dann durchwühle ich stundenlang das Netz nach Pflanzen, die bestimmte Wirkungen haben. Bin damit bisher sehr gut gefahren!
Finde ich aber auch bei uns Menschen wichtig. Auch hier gucke ich was die Natur unterstützen kann!
.Andreas
16.06.2015, 21:24
Hallo Steffi,
freut mich, wenn es Dein Interesse findet!
Es ist wirklich so, dass ich an Wildkaninchen einiges bestätigt finde, was man sonst eventuell nicht ohne Weiteres glauben würde. Ist ja nichts wissenschaftlich Belegtes... ;)
Ich beobachte seit einigen Jahren gezielt Gruppen von Wildkaninchen in unserer Gegend. Viele Tiere in den Gruppen weisen äußerliche Verletzungen, meist an den Ohren, auf. Manche sehen echt gruslig aus. Anhand bestimmter Merkmale kann ich die Tiere recht gut unterscheiden und somit Veränderungen zeitlich verfolgen. Ein aktueller Fall zeigte in einem beeindruckendem Maß, wie schnell Heilungsverläufe ohne Pharmazie bei Wildtieren sein können.
Das ist ein Tier, welches ein großes "Loch" in der Seite hat.
http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/degupedia/wildkaninchen/wild_rabbit_101_1.jpg
Das nächste Bild zeigt das gleiche Tier eine Woche später. Die Verletzung ist kaum noch zu sehen:
http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/degupedia/wildkaninchen/wild_rabbit_101_4.jpg
In der einen Woche unterschied sich die Auswahl der Nahrung dieses Tieres auffällig von der seiner Artgenossen. Normalerweise wird auch sehr viel Gras gefressen, aber dieses Tier fraß fast ausschließlich bestimmte Kräuter und Samen. Manche wurden mit der Wurzel ausgebuddelt und gefressen, außerdem nahm es Erde auf. Erklärbar ist das durch die Wunde: das Tier hatte einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf und außerdem nahm es gezielt größere Mengen Kräuter auf, die auf Grund bestimmter, Sekundäre Pflanzenstoffe u. a. als entzündungshemmend gelten. Sicher bestimmen konnte ich Gänsedistel, Spitzwegerich, Brennnessel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe. Die Erde bindet Toxine. Etwas mehr Infos finden sich in diesem Thread: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=2390&postdays=0&postorder=asc&start=75 (Seiten 6 & 7)
Mit Informationen über Pflanzen im Internet habe ich es nicht so, man muss da echt aufpassen. Es gibt viel Widersprüchliches, insbesondere dann, wenn es um "Gift"-Pflanzen geht.
Wer z. B. "wissenschaftlich Belegtes" braucht, kann bei den Monographien der Kommision E fündig werden.
http://buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/
Ich nutze gern Fachartikel, viele sind allerdings oft nur über einen Bibliotheks-Zugang oder per Fernleihkopie erhältlich. Kostet dann halt Zeit oder Geld (oder beides). Die Welt der Pflanzen ist faszinierend und wie Du schreibst, kann auch der Mensch im hohen Maße von ihnen profitieren.
freundliche Grüße,
Andreas
littlelu
17.06.2015, 23:20
Das du das schaffst bestimmte Gruppen zu beobachten... nicht schlecht!
Wie gesagt, ich bin auch ein großer Fan von natürlichen Dingen. Wenn meine Tiere etwas haben, dann bekommen sie von mir auch nicht nur Päppelbrei, sondern auch ne Kräuterpampe.
Ich hatte zb. eine Häsin mit Nierenschädigung, ich habe dann ganz gezielt immer Spitzwegerich, Brennesseln, Birkenblätter/Äste usw... gesammelt. Bisher habe ich damit super Erfahrungen gemacht.
Nicht umsonst sind zb. bei der Menschlichen Blasenentzündung auch Cranberrysaft und Brennesseltee ganz hoch angesehen und sehr wirksam! Auch viele Völker, abseits der modernen Welt haben ihre Pflanzen und Tricks um bestimmte Beschwerden zu lindern, zu heilen. Sie kann die Medizin nicht ersetzen, aber spielt trotzdem eine große Rolle- wird aber leider meist vergessen.
Ich finde es schade, dass man im Grunde noch sooo wenig über diese Dinge weiß, wie die Natur sowas regelt...
littlelu
23.02.2016, 00:17
Ich schubse mal diesen Thread, mit etwas, was mir grade in die Hände viel...
Und zwar geht es um Knoblauchextrakt. Es enthält Allicin, ein natürliches AB was die Blut/Hirnschranke überwinden kann/soll.
Ich weiß nicht in wie fern Kaninchen Knoblauch fressen dürfen? Dachte, weil ich es hier noch nie gelesen habe, das es vielleicht interessant sein könnte.
Eines unserer Kaninchen hatte Winter 2014/15 extreme Krampfanfälle.
Im Sommer haben wir viel Bärenklau gefüttert und sie hatte keinen einzigen Anfall.
Jetzt im Winter hatte sie wieder zwei Anfälle. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Sommerfütterung mit sehr viel Bärenklau hilft.
Und zwar geht es um Knoblauchextrakt. Es enthält Allicin, ein natürliches AB was die Blut/Hirnschranke überwinden kann/soll.
Ich weiß nicht in wie fern Kaninchen Knoblauch fressen dürfen? Dachte, weil ich es hier noch nie gelesen habe, das es vielleicht interessant sein könnte.
Kaninchen fressen, wenn sie es gewohnt sind und brauchen, das Knoblauchgrün. Die Zwiebeln von Allium-Arten werden normal nur ganz selten gefressen. Also einfach die Zwiebeln in einen Topf und wachsen lassen. Z.B. Knoblauch, Bärlauch, Küchenzwiebel, Schnittlauch, usw. :)
Nur die Häsin, die im Anschluss auch Epilepsie hatte, futterte unverändert weiter den WBK, die anderen 4 hörten sogar ganz mit dem Wiesenfutter auf und wollten in der Akutphase über mehr als eine Woche nur(!) noch zarte Kohlrabiblätter. Irgendwann später fingen sie auch wieder an, Wiese zu mögen und dann auch WBK. Damit möchte ich dem WBK nicht seine Wirkung absprechen, aber meine Erfahrung ist bisher leider(!) eine Andere.
Auch nochmal dazu: Ich finde das sehr interessant, daß deine Tiere nur(!) noch Kohlrabiblätter wollten. Das hab ich hier auch schon beobachten können, daß im Krankheitsfall (kein E.c.) nur Kohlrabiblätter für paar Tage gefuttert wurden...
littlelu
23.02.2016, 14:32
Ich dachte ich werfe es hier mal rein, denn ich habe mich über Borreliose/Babsien eingelesen und da kam Knobach als natürliches AB zur Sprache, das die Gehirn Schranke überwindet - genauso wie Katzenkralle, Kalmegh und noch paar andere ( die ich bei Krebs schon herausgefunden hatte). Das sind ja dann alles natürliche Dinge, die durchaus genau wie WB sehr hilfreich sein können - aber kaum jemand von weiß :)
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