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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit der Käfig-an-Käfig ZF-Methode



iris
21.03.2015, 17:54
Ich habe gestern die ZF meiner 5-er und meiner 3-er Gruppe gestartet. Das Gehege ist groß, sie können sich aus dem Weg gehen. Ich
mache mir normalerweise auch keinen großen Kopf bei ZF's. Aber diese läuft echt blöde :ohje: Die 3-er haben Angst vor den 5-ern... Im Gehege ist eine 2-stöckige Villa. Ein recht kleines Ding, 1.30 x 60. Und die drei sitzen wie drei Häufchen Elend seit gestern in dem winzigen 1. Stock und trauen sich nicht runter. Ganz kurz gab es gestern ein bisschen Gejage. Aber gar nicht schlimm. Die 5-er Gruppe hat sich nicht sonderlich für die anderen interessiert. Snowy war lediglich freundlich interessiert. Selma und Cooper waren mehr mit sich selbst beschäftigt Sie haben gerade Frühlingsgefühle und ihre Liebe zueinander entdeckt :girl_haha: und Paul und Willow interessiert es überhaupt nicht. Trotzdem sitzen die drei
oben und fürchten sich, seufz... sowas habe ich noch nie erlebt...
Nun überlege ich, für eine zeitlang vielleicht doch mit Gittern abzutrennen. So daß sie sich erstmal in Ruhe sehen, riechen und kennenlernen können.
Wer hat damit Erfahrungen?
LG, Iris

Sonnenblume
22.03.2015, 07:33
Ich denke, dass Erfahrung da nicht weiter hilft, denn jedes Nin reagiert anders. Die einen bekriegen sich durch einen Zaun (hatte dadurch schon abgebissene Nasenspitze), weil sie es nicht auskämpfen können, andere wieder markieren halt total am Zaun. Wenn sich die 5er nicht für die andere Gruppe interessiert, werden sie evtl. nicht an den Zaun gehen.
Gitter alleine würde ich auf jeden Fall nicht machen, denn das kann böse enden.

Bei einer ZF sollte auch immer wenig im Gehege stehen, am besten keine großen Rückzugsorte wie Kartons oder so. Sie sollen sich ja treffen. Und nichts, wo sie sich verletzen können.

Sylke
22.03.2015, 07:57
Hallo Iris,

jedes Kaninchen ist anders und jede VG auch. Ich denke, dass es kein allgemein gültiges Rezept gibt. :ohje:
Aber ich kann dir von meiner letzten VG berichten. Janosch ist komplett blind und seine blinde Partnerin musste ich gehen lassen. Also habe ich verzweifelt nach einer ebenfalls blinden (oder stark gehandicapten) Häsin gesucht. Die Suche verlief erfolglos und wie es der Zufall wollte, kam ich überraschend zu einer jungen Notfallhäsin.
Nach ein paar Wochen (ohne Kontakt zwischen den beiden) versuchte ich eine VG, die gewaltig in die Hose ging. Janosch reagierte extrem und biss sofort in Richtung Augen und Gesicht, aus lauter Panik, weil er einfach gar nichts sah. Also trennte ich die beiden durch ein Gitter. Die beiden lernten sich dann über einen Zeitraum von 4 Wochen durch das Gitter kennen. Ich fütterte ausschließlich am Gitter, Nase an Nase. Mit der Zeit merkte man, wie sich die beiden annäherten und sogar durch das Gitter kuschelten. :herz: Dann machte ich das Gitter weg. Es war bei Weitem nicht mehr so schlimm, wie beim ersten Versuch, aber immer noch reagierte Janosch extrem garstig auf sie. Also entschied ich mich, dass die beiden nur unter Aufsicht zusammen sein dürfen und bei Abwesenheit durch das Gitter getrennt wurden. Nach ein paar Tagen war dann endlich alles rosa und die beiden verstehen sich blendend.

Und nun eine kleine Warnung für alle Neulinge, die das lesen: Diese Art der VG ist nicht ratsam und man muss schon sehr viel Fingerspitzengefühl an den Tag legen, denn oft geht "so" eine VG einfach gewaltig nach hinten los.

Aber: Besondere Tiere, benötigen besondere Maßnahmen. :D

april
22.03.2015, 11:55
Ich hatte so etwas ähnliches schon mal, das waren allerdings alles ganz junge Tiere. Da hatte ich zwei Häsinnen mit 5 anderern Tieren in der VG. Die Häsinnen sind sofort in den obersten Stock eines Hochhauses und haben sich da verschanzt. Wer von den anderen 5 dahin schlenderte, um sich mal vorzustellen, flog nach wenigen Sekunden aus der Etage wieder 'raus. Das haben die zwei bestimmt 14 Tage gemacht, dann kamen sie mal raus. Und dann war irgendwann gut. Ich würde mir da jetzt keine übertriebenen Sorgen machen.

Cerena
22.03.2015, 12:44
Moin Iris,

ich habe gerade eine solche VG am laufen. Im Thread Weibchen zu Paar - VG läuft, kannst du gerne nachlesen.

Kurzform : Meine zwei Paare lebten über 2-3 Jahre Gitter an Gitter, und nun starb ein Böckchen.
Um Ginger nicht erstmal 3 Wochen auszurangieren, habe ich mich entschlossen vor Ort zu vergesellschaften, und das läuft gar nicht mal schlecht bislang.
Aber ich gebe meinen Vorrednern recht, jede VG ist anders. Bei mir zeigt sich gerade mal wieder dass ein Patentrezept schnell seine Gültigkeit verliert. Ich hatte aufgrund der Charaktere vorher schon vermutet, dass die Weiber sich stark zoffen würden, und es auf neutralem Raum genauso rabiat werden könnte - und habe eine völlig anders laufende VG als erwartet ;-)
Auf jeden Fall würde ich für so eine VG immer erstmal dabei/in der Nähe bleiben. In den ersten Stunden war bei mir die Revierzugehörigkeit deutlich zu spüren. Aber Aggressionen gibt es bislang keine.

iris
26.03.2015, 12:41
So, mal ein kurzer Zwischenstand: Ich habe erstmal nicht abgetrennt. Die 3 Zwuckeln sitzen zwar immer noch viel oben, aber sie tummeln sich auch immer öfter im Gehege. Ich denke, es wird, wenn auch sehr langsam...

Cerena
26.03.2015, 15:54
Das ist doch nicht verkehrt. Manche Tiere sind eben ängstlicher bei einer VG. Mit etwas Zeit werden sie bestimmt noch mehr Mut fassen.

iris
26.03.2015, 22:43
Ja, das denke ich auch. Mir tun sie halt leid, wenn sie im Käfig sitzen :ohje: Wobei sie ja nicht müssen. Vielleicht baue ich ihnen noch eine
Erweiterung vom 2. Stock aus an, dann haben sie wenigstens ein bisschen mehr Rückzugsplatz. 3 Kaninchen in 60 x 60 ist schon ein bisschen knapp ;)

Mikado
26.03.2015, 22:46
Ich mache diese Art der VG ganz gerne, wenn ich Tiere mit sehr unterschiedlichen Kräfteverhältnissen habe. Allerdings setze ich auch mindestens einmal komplett um , und öffne erst, wenn ich am Gitter das Gefühl habe, dass man sich gut versteht. Eine Garantie, dass es klappt, ist das aber nicht, dazu sind die einzelnen Charaktere zu unterschiedlich.

So wie du es beschreibst, scheint es aber doch ganz gut auch ohne trennen zu klappen :good:

Alexandra K.
30.03.2015, 10:53
Im Gehege ist eine 2-stöckige Villa. Ein recht kleines Ding, 1.30 x 60. Und die drei sitzen wie drei Häufchen Elend seit gestern in dem winzigen 1. Stock und trauen sich nicht runter.
Sollte der 1. Stock nur einen Ausgang haben würde ich das teil entfernen da es eine Sackgassensituation ist.

Walburga
30.03.2015, 13:23
Ich hab bei solchen Dingen immer etwas Angst vor festgefahrenen Situationen bei denen es einfach kein Zusammenkommen mehr gibt.

Wenn der 1. Stock eine Sackgasse ist, würde ich wie mausefusses schreibt das Ding für die derzeitige Benutzung sperren.
Ich hab eine alte Schachtel, die setzt sich bei einer VG oben in ihren Doppelstock vergisst das Fressen und wartet bis die unten aussterben oder so.

Vergesellschaftet man sie auf einer Ebene mit Rückzugsräumen ist sie viel kontaktfreudiger. Häufig sind auch gewisse Sichtschutzelemente die den Raum teilen ganz praktisch.
Dort kann man dann ängstliche Tiere erst einmal Futter anbieten, so das sie sich nicht sofort ins Gedränge stürzen müssen.