Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist Emily Leben noch lebenswert?
llindarose
09.01.2015, 23:05
Nachdem Emily dieses Jahr schon einen Bandscheibenvorfall- und einen EC Ausbruch hatte, hat sich ihr Gesundheitszustand mittlerweile stark verschlechtert. Die Hinterpfötchen sind verkümmert und sie uriniert dauernd ein. Es tut mir in der Seele leid sie hoppeln zu sehen, denn sie wackelt ganz entsetzlich. Auch wenn sie sich umdreht, wackelt sie total. Sie kuschelt viel mit den anderen, frisst auch noch, hat aber tüchtig abgenommen.
Jetzt stellt sich für uns die Frage, was wir tun sollen. Ein paar mal haben wir schon gedacht, ob es nicht das beste wäre sie zu erlösen. Aber gestern ist sie beispeilsweise durchs Außengehege gehoppelt. Wenn auch nur kurz und sehr wackelig, aber sie lief.
Was würdet ihr in unserem Fall tun? Ich will Emily nicht unnötig quälen, aber ich finde es auch schwer zu entscheiden, ob ihr Leben noch lebenswert ist. Ich meine, sie kuschelt und frisst, aber quält sich eben teilweise.
Super dankbar wäre ich auch, wenn jemand noch Ideen hätten, wie wir sie unterstützen können. Momentan bekommt sie Vitamin B12 zur Unterstützung.
Woran machst du fest, dass sie sich quält? Sie hoppelt - wenn auch wackelig -, nimmt am Gruppenleben teil, frisst und scheint keine Schmerzen zu haben. Das klingt erstmal nach einem guten Kaninchenleben.
Ich würde mich dem anschließen :umarm: Für mich hört sich das nach einem durchaus akzeptablem Leben an. Klar, deine Kleine ist nicht kerngesund, aber das ist manchmal leider nun mal so :ohje: Das heißt jedoch keinesfalls, dass das Leben nicht lebenswert ist. Denn du zählst genau die wichtigen Dinge auf, finde ich, die wichtig sind.
Ich würde eventuell nochmal folgende Untersuchungen im Hinterkopf behalten:
Wurde eine Urinprobe genommen? Auch davon kann das einpieseln kommen.
Gegen EC wird sie aktuell noch behandelt?
Wurde sie auch geröntgt? Wahrscheinlich schon, wenn ihr einen Bandscheibenvorfall gesehen habt.
Was genau meinst du mit verkümmerten Füßen? Auch für Kaninchen eignet sich Physiotherapie. Häufig wird sich dabei an ganz kleinen Hunderassen orientiert. Das habe ich mit meinem Rammler auch gemacht, nachdem er EC hatte, unser Tierarzt hat eine Physiotherapeutin in der Praxis :umarm:
Tanja B.
10.01.2015, 00:05
Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen soweit an :nicken:
Wenn du es noch nicht hast könntest du ihr auf ihren bevorzugten Ruheplätzen auch noch VetBeds anbieten, damit sie nicht in ihrem Urin liegt, wenn sie welchen verliert :umarm: Ich denke das würde auch nochmal zu ihrem Wohlgefühl beitragen :)
Ich würde dieses Tier erlösen lassen, das ist für mich kein lebenswertes Leben.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man schon sehr deutlich merkt, wenn das Tier nicht mehr möchte. Ich kann dir nicht genau sagen, woran man das erkennt, aber man merkt es einfach, wenn man sein Tier gut kennt.
Kaninchen kommen mit ihren Behinderungen meist gut zurecht. Oft ist es für uns Menschen nur schwer zu ertragen.
Nadine G.
10.01.2015, 10:06
Mein Leo ist auch ein "Trümmerkaninchen"-E.c., Spondylose u.e. mehr....
Wie oft habe ich schon gedacht, dass es nicht mehr lebenswert ist wenn er einen akuten Spondyschub hab; Aber er frißt mit einer Begeisterung, hat Lebensfreude und kämpft sich immer wieder zurück. :love:
Er sitzt auf Vetbeds, so liegt er trocken, wenn er mal wieder einen Schub hat und vermehrt liegt.
Ich sehe das wie Mareen :freun:
Welche Therapie bekommt sie denn derzeit?
Ich hätte jetzt im Winter doch arge Bedenken wegen dem Einnässen. Das wäre natürlich kein Grund zum Erlösen, aber zumindest sollte man da überlegen, ob die Außenhaltung derzeit angebracht ist. Das häufige Einnässen bewirkt ja nicht nur, dass i.d.R. der Po und die Beinchen nass sind, sondern meist führt dies zu Fellverlust und ggfls. auch Entzündungen der Haut! Auch der starke Gewichtsverlust ist in Außenhaltung schon ein Problem. Bekommt sie da was zusätzlich gefüttert?
Erinnert mich schwer an meinen Rasputin, bei dem war es ganz ähnlich. Ich hab ihn dann erst einmal nach Innen genommen, weil es ihm draussen sichtbar zu kalt/feucht wurde, und da hat er noch etwas über ein Jahr mit permanenten Schmerzmitteln gelebt. Solange die Tiere noch aufmerksam sind, sozial und interessiert sind und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bewegen, stellt sich für mich die Frage nicht, ob das Leben lebenswert sei. Das ist keine Kategorie, in der meine Kaninchen denken. Ich nehme aber auch an, dass die Prognose für Emily ohnehin eher bescheiden ist, wenn sie so stark abgenommen hat, und dann kannst Du die Dinge auch ihren Lauf nehmen lassen.
llindarose
10.01.2015, 14:06
Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Im Prinzip ist es genau das, was ich hören wollte und worin ich bestärkt werden wollte. :D
Wir haben heute eine muskelaufbauende SPritze geholt. Die soll sie jetzt heute und nächste Woche nochmal bekommen.
Vet Bed werde ich die Tage bestellen. Werde dann einfach den gesamten Innenbereich im Schuppen damit auslegen.
Sie hat aktuell bis heute gar nichts mehr bekommen. Die EC Behandlung war abgeschlossen. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass die Kaninchen in den letzten 2 Wochen etwas zu kurz gekommen sind, da wir letzten Freitag Eltern geworden sind :herz:
Naja, jetzt versuchen wirs einfach nochmal.
Heute scheint sie übrigens einen ziemlichen Tiefpunkt zu haben. Als mein Mann füttern war, hat er sie kuschelnd mit Max gefunden. Als Max weggehoppelt ist, ist sie fast umgefallen. :ohje:
Ach so. Reinholen geht leider nicht, aber wenn sie sich im Schuppen, statt im Außengehege aufhält, sollte es doch gehen, oder?
Wann war Emily denn zum letzten Mal beim Tierarzt? Da sie bisher gegen die jetzigen Beschwerden noch nichts erhalten hat, ist sie ja auch nicht austherapiert. Aus meiner Sicht benötigt sie Medikamente.
Auch wenn die Tiere mal zu kurz kommen, die Grundversorgung und dazu gehört auch die tierärztliche Versorgung muss dennoch immer zu 100% gewährleistet werden.
Saltatrix
10.01.2015, 15:26
Unser Mino hatte auch viele Probleme durch EC und Spondylose. Er wackelte auch sehr und an schlechten Tagen musste er sich viel anlehnen. Aber er kam - so gut er konnte - immer schnell zum Fressnapf. Er hat uns sehr deutlich gezeigt, dass ihn das nicht weiter stört. Und als er gehen wollte hat er das auch sehr deutlich klar gemacht.
Bis dahin haben wir ihm sein Leben so schön gemaht wie es ging. Dazu gehörte auch, dass wir mit einer physiotherapeutin versucht haben, ihn zu stabiliseren. Und das hat besser geklappt als erwartet :)
Solange mein Tier noch am Gruppenleben teilnimmt, gerne frisst und mir zeigt, dass es nicht bereit ist zu gehen, solange würde ich alles tun um die Lebensqualität zu verbessern.
Octavinchen
10.01.2015, 17:20
Meine alte Häsin ( 11 )wackelt auch zu ihren Plätzen und schläft viel.
Dennoch käme es mir nie in den Sinn, sie wg Altersgebrechen einschläfern zu lassen.
Meine hat zusätzlich noch Spondylose und liegt daher viel unter Rotlicht.
Wir tun alles was möglich ist, um ihr ihre letzten "Jahre" so angenehm und lebenswert wie möglich zu gestalten.
llindarose
10.01.2015, 17:57
Wann war Emily denn zum letzten Mal beim Tierarzt? Da sie bisher gegen die jetzigen Beschwerden noch nichts erhalten hat, ist sie ja auch nicht austherapiert. Aus meiner Sicht benötigt sie Medikamente.
Auch wenn die Tiere mal zu kurz kommen, die Grundversorgung und dazu gehört auch die tierärztliche Versorgung muss dennoch immer zu 100% gewährleistet werden.
Beim Tierarzt waren wir zuletzt vor circa 6-8 WOchen mit ihr. Es wurde sowohl gegen EC als auch gegen den Bandscheibenvorfall therapiert. Die Lähmung der Hinterpfötchen hat sich jetzt sehr schnell innerhalb von einer Woche eingeschlichen. Also die Zeit, in der wir mit unserer Kleinen im Krankenhaus waren. Mein Mann ist immer nur zum Füttern heim. Da sie auch vorher immer schon gewackelt ist, wenn sie grade loslief, fiel uns die deutliche Verschlechterung jetzt erst auf.
Sie hat jetzt heute die Spritze zum Muskelaufbau und Vitamin B12 bekommen. Ich hoffe sehr, dass es noch wirkt und wir zumindest eine weitere Verschlechterung ausschließen können. Die Ärztin meinte, dass man nächste Woche die Spritze erneut geben könnte.
llindarose
10.01.2015, 18:01
Unser Mino hatte auch viele Probleme durch EC und Spondylose. Er wackelte auch sehr und an schlechten Tagen musste er sich viel anlehnen. Aber er kam - so gut er konnte - immer schnell zum Fressnapf. Er hat uns sehr deutlich gezeigt, dass ihn das nicht weiter stört. Und als er gehen wollte hat er das auch sehr deutlich klar gemacht.
Bis dahin haben wir ihm sein Leben so schön gemaht wie es ging. Dazu gehörte auch, dass wir mit einer physiotherapeutin versucht haben, ihn zu stabiliseren. Und das hat besser geklappt als erwartet :)
Solange mein Tier noch am Gruppenleben teilnimmt, gerne frisst und mir zeigt, dass es nicht bereit ist zu gehen, solange würde ich alles tun um die Lebensqualität zu verbessern.
Die anderen drei sind auch wirklich rücksichtvoll mit ihr. Es wird ihr kein Futter geklaut und gekuschelt. Zum Futter und selbst zu den Erbsenflocken kommt sie übrigens nicht mehr. Das stellen wir immer so hin, dass es direkt vor ihr ist. Dann frisst sie aber auch.
Mit der Physiotherapeutin hatte ich damals, als wir das mit dem Bandscheibenvorfall erfahren haben, schon mal bei der Tierärztin gefragt. Die meinte aber, dass es hier so was nicht geben würde.
Saltatrix
10.01.2015, 18:09
Meine Tierärztin kennt auch nicht alle Physiotherapeuten. Ich würde mal in den großen Kliniken fragen oder mal googeln.
Alexandra K.
10.01.2015, 18:27
Schmerzmittel bekommt sie ?
Wie viel hat sie abgenommen ?
Ist sie permanent nass unten ?
Meiner Meinung nach hat sie einen EC Schub und benötigt das komplette EC Programm aus AB, Panacur u Vit B Komplex. Wurde sie lange genug behandelt beim ersten Schub? Viele TA brechen die Behandlung leider zu früh ab, sobald dich eine Besserung der Symptome zeigt.
Meiner Meinung nach hat sie einen EC Schub und benötigt das komplette EC Programm aus AB, Panacur u Vit B Komplex. Wurde sie lange genug behandelt beim ersten Schub? Viele TA brechen die Behandlung leider zu früh ab, sobald dich eine Besserung der Symptome zeigt.
Genau das habe ich gerade auch gedacht. Das Tier sollte dringend wieder E.c.-behandelt werden. Dazu braucht es Metacam zur Schmerzreduzierung. *g*
Die Gewichtsabnahme könnte von einem Nierenproblem rühren, leider manchmal die Folge von E.c.
Jasmin F.
11.01.2015, 16:29
Ich würde auch weiter die EC-Behandlung fortsetzen und zeitweise mit Renes die Nierenfunktion unterstützen. Einerseits kann ich dich verstehen, dass du dich fragst, ob ihr Leben noch lebenswert ist, aber glaube mir - das würdest du merken. Solange sie frisst, sich nicht ausgrenzt und keine gravierenden Schmerzen hat (weswegen Emily wahrscheinlich auch das Essen einstellen würde) und sie sich nicht mit päppeln erholt oder keine Schmerzlinderung eintritt, würde ich diesen Weg nicht gehen.
Da Kaninchen zeigen, was sie wollen und um dich aufzumuntern, schreibe ich dir ein paar Zeilen zu meinem Dauerpatienten:
Mein erstes Kaninchen, James, ist damals auch schwer erkrankt (auch Nierenprobleme - er hatte Steine in beiden Nieren und eine Niere war verkümmert). Er hat nicht mehr gefressen; war stark unter Schmerzmittel gestellt (Höchstdosis Metacam und Novalgin, weil es sonst nicht mehr erträglich für ihn war) und nahm von 1800 gr auf 1200 gr ab. Da sich sein Zustand trotz der Behandlungen verschlechterte, kam innerhalb weniger Tage das Gefühl, das du auch hast - schließlich wollte ich kein Tier quälen. Es war Weihnachten, der 23. Dezember 2011, das weiß ich noch genau. Mit seinen letzten Kräften kam er aufs Sofa gehüpft, obwohl er schon lange nicht mehr springen konnte... er legte sich zu mir, ließ sich kraulen, sicherlich eine halbe Stunde und ging anschließend zu Jeany, bevor er sich am späten Abend zurückzog. Für mich stand fest, dass ich sofort morgens zum TA fahren werde in die Notsprechstunde und ihn erlösen werde, da er mir an diesem Abend zeigte, dass er nicht mehr leben will (so dachte ich). Aber was geschieh dann... er bewegte sich ja tagelang gar nicht mehr, war völlig entkräftet und in der TA-Praxis, wo die TA schon sagte, dass es das beste für ihn sei, ihn gehen zu lassen, stand er auf einmal auf und hebte seinen Kopf und schaute nach dem Motto "was habt ihr hier vor". Die TA schaute etwas irritiert genauso wie ich und schlug vor, dass wir es dann noch zwei bis drei Tage versuchen, ob die Behandlung anschlägt... James erholte sich weitestgehend und er verstarb erst im Mai 2013 ohne Qualen an seinem Lieblingplatz mit seiner Partnerin.
llindarose
12.01.2015, 16:06
Emily hat ihre Entscheidung selbst getroffen. :ohje:
Sie ist Samstag Abend aus dem Schuppen ins Außengehege und hat sich dort alleine in einen Tunnel gesetzt. Mein Mann hat dann nachts nochmal geschaut und sie zurück in den Schuppen gesetzt. Gefressen hat sie an dem Abend auch nicht mehr.
Gestern waren wir nochmal beim Notdienst mit ihr, da sie über Nacht wieder draußen war. Wir haben nochmal Schmerzmittel und Panacur, doch da konnte sich die kleine schon gar nicht mehr halten. Sie konnte nur noch mit Anlehnen sitzen.
Heute morgen lag sie seitlich im Gehege und mein Mann ist mit ihr zu unserem normalen Tierarzt gefahren und hat sie erlösen lassen. Die Tierärztin ist sehr kaninchenerfahren und hat gesagt, dass es die richtige Entscheidung sei. :sad1::sad1::sad1:
Nun nochmal zur Krankengeschichte. Ich hoffe, ich bringe da nix durcheinander. Also, es fing im Sommer an, dass sie schlechter hoppelte. Sie schonte das rechte Vorderpfötchen. Wir liesen sie röntgen und bei der Untersuchung wurde ein Bandscheibenvorfall festgestellt. Sie sollte eine sechswöchentliche Behandlung mit Schmerzmitteln, Vitamin B12 und noch einem dritten Mittel bekommen, allerding erfolgte nach einigen Wochen der EC ANfall. In dieser Zeit wurde es mit dem Vorderpfötchen besser, aber sie fing hinten an zu lahmen.
Die EC Behandlung erfolgte über vier Wochen mit Antibiotika, Panacur und Schmerzmitteln. In dieser Zeit wurde ein Hinterpfötchen immer steifer. Nach der Behandlung gaben wir ihr wieder Vitamin B12 über einige Wochen, es zeigte sich jedoch keine Besserung mehr.
Ich bedanke mich für eure Ratschläge und Ideen und unterstützenden Beispiele.
:sad1: Emily 1.5.2010 - 12.1.2015 :sad1:
Ich hab´ hier nur still mitgelesen. Es tut mir sehr leid :umarm:
Mach es gut hinterm Regenbogen, Emily. Jetzt kannst du wieder flitzen wie der Wind...:sad1::sad1:
Ich war hier auch stille Mitleserin.
Es tut mir sehr leid:heulh:
Komm gut rüber, Emily:sad1:
EmilyEmil
12.01.2015, 17:12
Emily:sad1: Komm gut da drüben an:sad1:
llindarose:umarm:
oh wie traurig Emily :bc:
feiveline
12.01.2015, 18:00
Emily hat ihre Entscheidung selbst getroffen. :ohje: (...) mein Mann ist mit ihr zu unserem normalen Tierarzt gefahren und hat sie erlösen lassen. Das widerspricht sich aber.... wobei ich damit die Entscheidung der Euthanasie jetzt nicht in Frage stellen wollte.
Ansonsten: Emily, komm gut im Regenbogenland an und schick Deiner Mama mal einen Sonnenstrahl...:sad1:
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