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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zusammenführung: keiner will der Boss sein & jetzt noch zu Außenhaltung übergehen



W-IS
30.10.2014, 10:48
Hallo zusammen,

ich hab ein paar Sorgen wegen meiner Zusammenführung, die gerade läuft.

Bis Ende September hatte ich ein Senioren-Kaninchenpärchen in Außenhaltung in einem überdachte und windgeschützten Gehege. Leider ist das Böckchen dann unerwartet gestorben und meine Kleine blieb übrig.

Schnell hatte ich eine Freundin mit einem ähnlich alten Pärchen gefunden und wir wollten versuchen die drei zu vergesellschaften. Das ist aber dann leider noch vor der VG an anderen Umständen gescheitert.

Ich hab lange nach einer guten neuen Lösung überlegt und bei Bekannten ist in der vorletzten Woche auch eine Kaninchendame - allerdings aus Innenhaltung - verwitwet.

Der Plan war die Beiden auf neutralem Boden zusammen zu führen. Danach sollten sie im bisherigen Innengehege bei den Bekannten „überwintern“ und im Frühjahr zu mir raus.

Auf neutralem Boden haben die beide sich am WE auch ganz gut verstanden. Es wurde nicht gejagt und nicht gebissen…nur ein bisschen gehoppelt und geschnuppert. Aber nach dem Umzug ins neutralisierte Innengehe lief es nicht so gut. Beide sind super passiv. Keins will wirklich die Führungsrolle einnehmen. Beide saßen in ihrer Ecke und wenn sich dann das eine Kaninchen dann doch genähert hat, hat meins angefangen zu klopfen…und damit dann leider auch die anderen Mieter im Haus wach gehalten.

Da das so nicht ging…hab ich die beiden jetzt Anfang der Woche zur Vergesellschaftung in einen üblichen Innenstall bei mir in den Loggia/Wintergarten gesetzt. Wo sie keine Nachbarn stören.
Die beiden ignorieren sich im wesentlichen. Mal wird sich angenähert mal geklopft. In ca. 30 cm Nähe haben sie aber schon gesessen und jeder was gemümmelt und heute Morgen auch mal ganz kurz das Häuschen geteilt.

Soo…nach dem vielen Text nun meine Fragen:
1. Gibt es Vergesellschaftungen die daran scheitern, dass der Rang gar nicht ausgetragen wird und sich die Tiere nur ignorieren?
2. Falls die Beiden sich doch noch mehr annähern, hab ich total Schiss sie wieder nach innen zu setzten wo es beim letzten Mal auch schon nicht geklappt hat. Könnte das Innenkaninchen nach der Zeit bei mir im kühlen Wintergarten noch richtig nach draußen in das Außengehege oder geht das wegen der kommenden Temperaturen auf jeden Fall gar nicht mehr.

Ich bin mir einfach im Moment gar nicht sicher, welche Möglichkeiten ich noch habe?

hasis2011
30.10.2014, 11:58
Wie groß ist denn der Innenstall?

Genügend Platz ist wichtig, wenn das ein handelsüblicher Stall ist, ist der auf jeden Fall zu klein, was auch die Unsicherheit erklären würde. Sie müssen sich aus dem Weg gehen können, das ist sehr wichtig, in dem Stall geht das aber nicht. Das kann zu großen Spannungen führen, die deinen Schilderungen nach schon da sind, das passive Verhalten und das Klopfen sind ein Zeichen dafür. Im schlimmsten Fall gehen sie sich irgendwann so richtig an und dann wird es böse.
Gerade 2 Häsinnen sind eine explosive Mischung, bei mir haben reine Häsinnengruppen auf Dauer nie funktioniert.

Ihr solltet sie auch nicht so oft umsetzen, das stört die VG und bringt zusätzlichen Stress, eine VG braucht Zeit. Ich hatte gerade eine VG am laufen, jetzt, nach über 3 Wochen, kann ich sagen das es geklappt hat.

Wenn der Wintergarten kühl ist und nicht geheizt wird, kannst du die Kaninchen nach draußen setzen, ich würde das gleich machen, draußen haben sie sicher mehr Platz.

Alexandra K.
30.10.2014, 16:25
Wie groß ist denn der Innenstall?

Genügend Platz ist wichtig, wenn das ein handelsüblicher Stall ist, ist der auf jeden Fall zu klein, was auch die Unsicherheit erklären würde. Sie müssen sich aus dem Weg gehen können, das ist sehr wichtig, in dem Stall geht das aber nicht. Das kann zu großen Spannungen führen, die deinen Schilderungen nach schon da sind, das passive Verhalten und das Klopfen sind ein Zeichen dafür. Im schlimmsten Fall gehen sie sich irgendwann so richtig an und dann wird es böse.
Gerade 2 Häsinnen sind eine explosive Mischung, bei mir haben reine Häsinnengruppen auf Dauer nie funktioniert.

Ihr solltet sie auch nicht so oft umsetzen, das stört die VG und bringt zusätzlichen Stress, eine VG braucht Zeit. Ich hatte gerade eine VG am laufen, jetzt, nach über 3 Wochen, kann ich sagen das es geklappt hat.

Wenn der Wintergarten kühl ist und nicht geheizt wird, kannst du die Kaninchen nach draußen setzen, ich würde das gleich machen, draußen haben sie sicher mehr Platz.

:good:

Simmi14
30.10.2014, 16:38
Richtig nach draußen setzen würde ich ein reines Innentier nicht mehr, da das Winterfell jetzt eigentlich schon gebildet/ nicht gebildet ist.

W-IS
30.10.2014, 17:32
Wenn das reine Innenkaninchen jetzt nicht mehr nach draußen kann - was ja ursprünglich auch nicht der Plan war, dann bleibt ja nur die Beiden wieder ins Innengehege zu geben. Aber wenn es dann wieder nicht klappt und Geklopfe etc gibt, dann haben die Bekannten wieder das Problem mit dem Vermieter und das war es dann mit der VG.

Und im schlimmsten Fall hat mein Kaninchen dann auch das Fell abgeworfen und ich muss es irgendwo innen unterbringen...oh Mann, das macht mir alles Bauchschmerzen. Ich hatte so gehofft, dass es gut mit den Beiden klappt.

Alexandra K.
30.10.2014, 18:03
Tatsächlich läuft die VG ja super, das mal jemand klopft ist halt so, das das ein Problem darstellt ist natürlich unpraktisch.
Auf jeden Fall bitte nicht so viel hin und her mit den Revieren.

W-IS
31.10.2014, 18:24
Das Problem ist, dass ich die Ratschläge ja nur entweder oder umsetzen kann. Wenn es das wichtigste ist, dass sie mehr Platz haben, dann müssten sie wieder umziehen. Wenn sie, was ich auch so sehe, nicht ständig hin-und her transportiert werden sollen, dann müssen sie in dem Käfig bleiben, in dem sie jetzt sind.

Wann weiß man denn bei so einer "passiven" VG, dass es Vorbei ist und alles geklärt wurde?

Alexandra K.
05.11.2014, 18:03
Wie genau sitzen sie denn jetzt und auf wie viel qm und wie ist die Stimmung?

Tanja B.
05.11.2014, 18:35
Ich würde eine VG im Käfig nie als vollkommen abgeschlossen bezeichnen. Viele Kaninchen finden sich einfach mit der beengten Situation ab und ignorieren sich soweit möglich. Wenn man sie dann wieder umsetzt, kann es im neuen Revier durchaus nochmal Auseinandersetzungen geben.
Ich würde ihnen auf jeden Fall mehr Platz gönnen und für mich ist gelegentliches Klopfen während einer VG ebenfalls normal.

BirgitL
07.11.2014, 10:48
Hi, :wink1:

Ich würde sagen, dass es gar nicht so schlecht ausschaut. Es muss keine Beißereien geben es gibt Kaninchen, die lange brauche um sich aneinander zu gewöhnen und es gibt Kaninchen, die jedem Streit aus dem Weg gehen, zugegeben ist das bei Häsinnen eher selten, kommt aber vor.

In einer Gruppe hat man es des Öfteren, dass ein neues Böckchen die alteingesessenen Häsinnen nicht bekämpft sondern nur den Bock, der in der Gruppe ist. Gleichgeschlechtliche Kämpfe also.

Ich hab hier seit dem 05.07. ein neues (kastr.) Böckchen "Mats" (2 Jahre) in meiner Vierergruppe, der sich von den (kastr.) Häsinnen Melissa (5 jahre) und Fee (7 Jahre, krebskrank) mobben lässt, zu Gruppenchef Robert (10 Jahre, kastr.) aber ein sehr gutes Verhältnis hat nachdem er mit ihm einen kurzen Machtkampf ausgefochten hat den er aber verloren hat, obwohl Mats Robert körperlich natürlich weit überlegen ist.

Mats könnte rein körperlich gesehen Gruppenchef werden nur fehlen ihm dazu die emotionalen Fähigkeiten, er ist ein "Softie" und wird es bleiben.

Kraft und Stärke zählen hier nicht, nur Mut und Selbstbewusstsein. Wenn er Melissa und Fee einmal "die Stirn bieten würde" und nicht immer gleich davon rennen würde, wäre der Bann gebrochen. Weder Melissa noch Fee sind dominante Häsinnen, ganz im Gegenteil, beide sind eher devot wenn man den Beien gegenüber nur selbstbewusst genug auftritt.

Ich würde noch etwas abwarten, denn es ist ja noch nicht lange her und es besteht ja keine Gefahr im Verzug.

Toi toi toi und viele liebe Grüße :wink1:
Birgit