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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaninchentrauer Kastrafrist und VG



susi1600
27.10.2014, 14:20
Hallo liebe Leute,

vergangene Woche ist unser 9-jähriger Leo über die Regenbogenbrücke gegangen und hat unsere 1.5-jährige Löwenkopfdame allein zurückgelassen. Zuerst wollten wir sie weggeben und mit der Kaninchenhaltung aufhören, aber da Stupsi nicht unbedingt ein Streicheltier ist, wollte sie niemand haben. Also haben wir nun beschlossen, sie zu behalten und ihr einen neuen Partner zu besorgen. Die Suche nach einem ausgewachsenen, kastrierten Löwenkopf-Rammler war leider erfolglos, nach unzähligen Telefonaten und 4 Besuchen im Tierheim haben wir nun einen nicht kastrierten Rammler, der 7-8 Monate alt ist genommen, es war sonst einfach nichts zu finden.
Der Plan ist natürlich, ihn kastrieren zu lassen. Da Stupsi auch oft einen gestressten Eindruck macht, viel in ihrer Toilette gräbt und auch schon scheinschwanger war, haben wir vor, sie auch kastrieren zu lassen. So viel zu den Plänen.

Momentan sind wir unentschlossen, wie wir die beiden getrennt halten sollen. Im Tierheim wird gesagt, man soll sie getrennt halten, aber so dass sie sich sehen und beschnuppern können. Im Internet liest man, man soll sie völlig ohne Sicht- und Geruchskontakt halten, der erste Kontakt erfolgt dann bei der richtigen VG. Auf das hin, dass die Kastrationsfrist von 6 Wochen eingehalten werden muss, unsere Stupsi jedoch so alleine und trauernd in ihrer Höhle saß und den ganzen Tag nicht heraus kam, haben wir den Rat des Tierheims angenommen und den Rammler jetzt in einen 2-Etagen-Käfig gesetzt - leider ist es platztechnisch nicht anders lösbar. Sie können sich sehen und beschnuppern. Zuerst war Stupsi drauf und dran, den Käfig zu zerlegen, weil sie unbedingt zu dem Rammler hinein wollte. Der Rammler war hingegen ganz ruhig und hat nur vorsichtig geschnuppert.
Ca. 6 Stunden später lag der Rammler innen am Käfigrand direkt am Gitter und schlief, und Stupsi lag von außen am Käfigrand und schlief. Sie schliefen praktisch durch das Gitter getrennt aneinander gekuschelt.
Stupsi ist überhaupt nicht mehr in ihrer Höhle, sitzt überwiegend bei dem neuen Rammler vor dem Käfig und frisst wieder kräftig - alles wie ausgewechselt. Es sieht zumindest so aus, als wäre sie insofern wieder glücklicher, dass sie nicht mehr alleine ist. Sie ist auch nicht aggressiv und versucht auch nicht mehr, durch das Gitter zu kommen, prescht immer wieder durch das ganze Wohnzimmer... Gestern abend saßen mein Freund und ich zusammen neben Stupsi vor dem Käfig und mein Freund versuchte ganz unauffällig, Stupsi zu streicheln, was sie ja sonst gar nicht mag. Dann warf sie sich plötzlich auf den Boden und hat sich am Rücken kraulen lassen.
Der Rammler sitzt nun drinnen und sie draußen, und sie versuchen sich gegenseitig durch das Gitter zu putzen - das ist wirklich zum einen schön, zum andren tragisch anzusehen.

Was denkt ihr, was wäre das Beste?

Franziska T.
27.10.2014, 16:35
Generell halet ich davon, die Tiere mit Sicht und Geruchskontakt schonmal nebeneinander zu setzen, ohne dass sie zu einander können, nicht so viel, weil das oft für Aggressionen sorgt, die sich anstauen.
Da es Stupsi jetzt scheinbar aber durchaus besser geht, würde ich es jetzt erstmal so belassen - 6 Wochen Kastrationsfrist sind ja auch relativ lange. Außerdem klingt es nicht so, als würden die beiden Aggressionen aufbauen, sodass ich jetzt einfach so warten würde, bis die Kastrationsfrist vorbei ist.
Wenn du aber merkst, dass es zwischen den beiden irgendwie angespannt und unruhig wird, würde ich sie wohl doch ncoh räumlich trennen, zumindest eine Woche vor der Vergesellschaftung. Dann können sie nochmal wieder etwas runterkommen.

feiveline
28.10.2014, 08:07
Meine Nins durften sich bei jeder VG schon vorher sehen und riechen und keine VG hat länger als 24 Stunden gedauert bis gekuschelt wurde.

Natürlich gibt es auch Fälle wo es anders vielleicht besser geklappt hat, ich stelle mir nur immer vor, dass ich ja auch erst geheiratet habe nachdem ich meinen Mann vorher gründlich "beschnuppert" habe... :rw:

susi1600
28.10.2014, 09:41
Danke euch für die Antworten.
Waren gestern nun mit beiden bei der Vorsorge für die Kastration, am 10.11. haben wir Termin, und nach Stupsis Genesungsfrist von ca 7-10 Tagen dürfen die beiden dann zusammen.
Bis zur Kastration lassen wir sie nun so nebeneinander, sofern sich nichts an der Stimmung verändert. Beide machen einen sehr entspannten Eindruck.
Auf dem Foto döst sie vorne und er putzt sich direkt am Käfigrand dahinter. Das weniger schöne anzugucken ist dass er eingesperrt ist :-(

Werde weiter berichten, wie alles verläuft.

Dandelion
28.10.2014, 09:45
Das ist ja eine ganz süße Geschichte...:herz:

Alles Gute dem künftigen Traumpaar..:flower:

Gast**
28.10.2014, 09:50
Natürlich gibt es auch Fälle wo es anders vielleicht besser geklappt hat, ich stelle mir nur immer vor, dass ich ja auch erst geheiratet habe nachdem ich meinen Mann vorher gründlich "beschnuppert" habe... :rw:

Es sind aber immer noch Kaninchen...

feiveline
28.10.2014, 09:53
Und das andere (nicht zitierte) eigene Erfahrungen mit ZF's. Und im Fall der TE scheint es sich ja auch so zu entwickeln.

Gast**
28.10.2014, 09:55
Und das andere (nicht zitierte) eigene Erfahrungen mit ZF's. Und im Fall der TE scheint es sich ja auch so zu entwickeln.

Finde ich auch in Ordnung, auch ich mache ZF mittlerweile nicht mehr nach Lehrbuch.

Aber man sollte Tiere bei einer Begründung nicht zu sehr vermenschlichen.

Franziska T.
28.10.2014, 12:39
Das Bild wirkt wirklich ganz entspannt :good:

Aber kleienr Tipp: Ich würde die Nippeltränke durch eienn Wassernapf ersetzen, dass ist viel natürlicher und besser für die Tiere.
Schau mal hier: http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=113259

Julia1510
28.10.2014, 12:42
Wenn ich es richtig sehe, ist das keine Nippeltränke, sondern das da (http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/traenken/traenken/52042)

susi1600
28.10.2014, 12:44
Das hat Julia richtig erkannt :-)

Mona K.
28.10.2014, 12:47
Wenn ich es richtig sehe, ist das keine Nippeltränke, sondern das da (http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/traenken/traenken/52042)

Das ist ja ein cooles Teil.

Franziska T.
28.10.2014, 13:32
Wenn ich es richtig sehe, ist das keine Nippeltränke, sondern das da (http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/traenken/traenken/52042)


Das hat Julia richtig erkannt :-)

Ah okay, sorry, dann habe ich das falsch gesehen. :umarm:
Dann ist es natürlich was ganz anderes, das Teil wirkt ziemlcih praktisch :good:

susi1600
28.10.2014, 14:10
Das tägliche Befüllen gibt meist eine kleine Schweinerei, weil die Flasche mit 1.5 L Fassungsvermögen bei 2 Kaninchen nicht leer wird an einem Tag. Beim Umdrehen der Flasche verpritschelt man ziemlich schnell Wasser, weil es eben auch eine große Flasche ist. Auch das Säubern ist nicht ganz so einfach, weil man nicht in die Flasche reinkommt, eine sehr kleine Öffnung nur. Für nicht kastrierte Kaninchen ist es eine beliebte Stelle zum Markieren. Hat man sehr kalkhaltiges Wasser, wie wir, dann können sich schnell Ränder bilden, alles in Allem sieht das dann nicht mehr appetitlich aus. Das war das Negative - aber sonst ist das Teil echt super.

Beim Trinken hört man kein Kügelchen wie bei diesen Nippelflaschen und bisher hatten alle unsre Kaninchen (inzwischen 4) sofort den Dreh raus.
Es kommt kein Schmutz ins Wasser, weil die Trinkschale nicht direkt im Heu/Einstreu steht, und sie auch noch dazu sehr klein ist, eben für ein Kaninchen wie gemacht.
So ist das Wasser Tag und Nacht wirklich sehr sauber.

Sie haben noch eine zweite Tränke auf dem Teppich am Boden stehen, eine kleine Schale. Im Vergleich trinkt Stupsi lieber/öfter aus dieser Schale, Leo seinerzeit auch - vermutlich weil es als Zwerge einfach bequemer für sie ist/war.

feiveline
28.10.2014, 14:19
Ist das nicht ziemliche Wasserverschwendung? Denn von 1,5 Litern wird doch höchstens ein kleiner Bruchteil von den Nins überhaupt getrunken, da sie die meiste Flüssigkeit ja übers Futter aufnehmen. Und den Rest kippt man dann jeden Tag weg...

Oder fütterst Du sehr trocken?

Julia1510
28.10.2014, 14:26
Das tägliche Befüllen gibt meist eine kleine Schweinerei, weil die Flasche mit 1.5 L Fassungsvermögen bei 2 Kaninchen nicht leer wird an einem Tag. Beim Umdrehen der Flasche verpritschelt man ziemlich schnell Wasser, weil es eben auch eine große Flasche ist. Auch das Säubern ist nicht ganz so einfach, weil man nicht in die Flasche reinkommt, eine sehr kleine Öffnung nur. Für nicht kastrierte Kaninchen ist es eine beliebte Stelle zum Markieren. Hat man sehr kalkhaltiges Wasser, wie wir, dann können sich schnell Ränder bilden, alles in Allem sieht das dann nicht mehr appetitlich aus. Das war das Negative - aber sonst ist das Teil echt super.

:rollin: Genau aus diesen Gründen liegt es bei mir unbenutzt herum. Ich hatte es vor Jahren mal bestellt, weil ich die Idee so gut fand, aber benutzt hab ich Faulpelz es dann doch nie. Ist eine gute Möglichkeit wenn man Einstreu-Buddler im Käfig parken muss, aber bei Zimmerhaltung ist ein Napf doch praktischer....

susi1600
28.10.2014, 14:55
Ja, Wasserverschwendung gut - ich glaub ein Vollbad im Monat relativiert das Thema...
Man kann die Flasche ja auch nur halb voll machen.

Ich füttere nicht "sehr" trocken. Es ist immer Heu im Angebot, täglich gibts frisches Grünzeug, Karotten, Obst, Gemüse, Kräuter, Äste.
Trockenfutter im klassischen Sinn gibts bei uns nicht. Gelegentlich mal ein paar Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne als Leckerchen.

susi1600
11.11.2014, 11:27
Möchte mich kurz einmal zurückmelden, wie es bei uns weiter verlaufen ist. Unser Rammler hat nun den Namen Teddy bekommen.

Anfangs war ja alles sehr entspannt. Nach ca 1 Woche "zusammen leben und trotzdem durch das Gitter getrennt", mussten wir Teddy dann aber doch wegstellen, da er immer öfter an den Gitterstäben knabberte und raus wollte, vor allem wenn sie vor dem Käfig für ihn zu sehen war. Sie hingegen war weiterhin sehr entspannt und schien auch nicht mehr so traurig/gelangweilt/allein zu sein.
Mit Teddy wurde es leider nur unwesentlich besser und wir haben ihm so oft wie möglich Freilauf in einem Nebenzimmer gewährt, aber den Großteil musste er leider trotzdem eingesperrt verbringen, aber das sollte nun endlich ein Ende haben!

Heute haben beide ihren großen Tag, sie werden kastriert. Gegen 16 Uhr darf ich sie wieder abholen sofern alles gut verlaufen ist.
Und dann wird es hoffentlich bald Fotos von den beiden geben, auf denen sie zusammen kuscheln.

susi1600
14.11.2014, 10:06
Nachdem wir von der Tierärztin nach der Kastration nun grünes Licht für die Vergesellschaftung bekommen haben, gings gestern abend 19 Uhr endlich los.

Neutraler Boden, unser Esszimmer ca. 12 m² mit jeder Menge Stuhl- und Tischbeinen musste dafür dienen, dazu 4 Höhlen mit mehreren Ausgängen, 2 Futterstellen, 2 Toiletten.
Beim ersten Aufeinander Treffen ging Stupsi erst mal in Angriffsstellung und wollte ihn mit den Vorderpfoten von sich fernhalten. Teddy ließ das kalt, er ging trotzdem ganz ruhig auf sie zu und versuchte sie zu rammeln. Nach 2-3 Sekunden ergriff sie die Flucht und dann gings los. Sie lief sofort weg, sobald er versuchte, näher an sie heranzukommen. Dabei war er sehr gelassen, wollte nur Schnuppern, nicht aggressiv, kein Beissen o.ä.. Das hielt etwa 1-2 Stunden an, bis sie langsam aus der Puste war und verschnaufen musste. Beide lagen dann ca 2.5 m voneinander entfernt und machten erst mal Pause. Sobald er dann aber wieder einen Annäherungsversuch startete, war sie wieder auf und davon, versteckte sich in einer Höhle, machte sich flach und hatte große Augen, ihre Ohren standen aber aufgerichtet nach oben. Das ging so, bis wir um 22 Uhr schlafen gingen.
Heute morgen 6.30 Uhr noch immer das gleiche Bild. Sie flüchtet vor ihm - nicht mehr so hektisch wie am Vortag - er hoppelt gemächlich hinterher. Wenn sie in der Höhle sitzt, hoppelt er einmal um die Höhle rum und versucht frontal langsam auf sie zuzugehen. Dann bleibt er meist ca 30 cm vor ihr stehen, geht gar nicht ganz zu ihr hin, aber sie nimmt gleich wieder reiss aus.
Habe jetzt die Futterstellen etwas näher zusammen gerückt, die Stühle entfernt und die Fläche somit etwas offener gestaltet. Dann war von beiden erst einmal neues Erkunden angesagt und plötzlich standen sie sich Nase an Nase. Erstes vorsichtiges Beschnuppern. Dann ging es wieder weiter, sie vor ihm weg, er hinterher.

Aber ich meine, es wird besser. Wenn er mit erkunden beschäftigt ist und ihr den Hintern zudreht, hoppelt sie vorsichtig zu ihm und beschnuppert ihn neugierig, bis er es bemerkt und sich zu ihr umdreht. Dann ist sie wieder weg.
Er würde so gern zu ihr, aber sie macht sich die Hosen voll. Inzwischen frisst sie aber entspannt, und er darf mit einem halben Meter Abstand neben ihr sitzen. Aber das dauert wohl noch etwas, bis sie sich kuscheln traut, aber die werden das schon schaffen.

Ich halte euch auf dem Laufenden :-)

Mona K.
14.11.2014, 10:41
:good:

Katharina F.
19.11.2014, 11:40
Das klingt doch wirklich erstmal sehr gut.
Ich bin mir sicher, dass wird ein richtiges Traumpärchen :herz:

susi1600
19.11.2014, 13:24
Es stellte sich heraus, dass der gemeinsame Feind der beiden - der Staubsauger des Kaminkehrers - das Ganze immens beschleunigen konnte. Als das Ding (der Staubsauger) losging versteckten sich beide zusammen in der gleichen Höhle und bewachten die zwei Höhlenausgänge. Sie putzten sich auch schon gegenseitig. Nur wenn er ihr zu nahe kam/kommt, ergreift sie immer die Flucht. Ich vermute folgendes: Er hat noch zu viel Hormonüberschuss so kurz nach der Kastration. Wenn er auf sie zuhoppelt, brummt er meistens ganz leise. Dann hoppelt sie weg. Ansonsten kommt sie auch manches Mal zu ihm gehoppelt und lässt sich putzen, so ca. 30 Sekunden Augen und Ohren, und dann fängt er wieder an zu brummen, und weg ist sie wieder.

Inzwischen sind die beiden zurück ins Wohnzimmer gezogen, ich denke, die eigentliche Vergesellschaftung ist ohne Fellbüschel oder sonstige Streitereien geglückt. Seine Hormone müssen sich noch abbauen, damit sie wirklich miteinander kuscheln.
Gemeinsames Fressen, Erkunden und wie gesagt Putzen ist alles super. Sie ist die Rangniedrigere und er geht beim Erkunden voraus und hat als Jugendlicher wirklich nur Flausen im Kopf. Von Couch, Couchlehne, Heizkörper, Fensterbrett und Blumentopf über Badewanne, Stühle und weiter auf den Esstisch, und sonstige Regale, die er aus dem Stand hochspringt (ca. 1m) ist alles dabei...

Wir freuen uns, dass sich die beiden vertragen und unsere etwas schreckhafte und ängstlichere Stupsi nun endlich wieder einen neuen Partner hat, der ihr Rückhalt gibt :-)
110479

Katharina F.
19.11.2014, 14:01
:froehlich::froehlich::froehlich:

Das ist doch suuuper :good: