Wackelnase1105
02.06.2014, 00:52
Hallo!
Ich weiß jetzt schon, dass das sicher ein längerer Text wird, aber ich muss ja die Problematik klar beschreiben...
Also:
(Vorab: Wenn ich zwischen "meine TÄ" und "mein TA" schwanke, liegt das daran, dass es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt. Wir sind eigentlich bei IHR in Behandlung, der Chef ist aber auch hin und wieder da und praktiziert.)
1)
Ich beobachtete schon seit Wochen (Monaten?), dass mein weibliches, 6-jähriges Kaninchen (Penelope) sich beim Kauen schont, d.h. deutlich langsamer kaut als vorher, auch sichtbar im Vergleich zu ihrem gleichaltrigen Kastraten-Kumpel (Herkules). Daher vermutete ich, dass sie ein Zahnproblemchen ausbrütet und rief meine TÄ an. Diese meinte, das könne gut sein und wir überprüften die Vermutung.
Beim TA-Besuch bestätigte sich, dass ihre Backenzähne sich ungleichmäßig abnutzen, weil sie insgesamt nicht ganz gerade wachsen. Dadurch hatte sie ein leichtes Stufengebiss. Meine TÄ sagte aber (da Penelope zur ängstlichen Sorte gehört), dass wir ihr den Stress mit dem Zähneschleifen erst antun, wenn sie (nicht einfach nur langsam, sondern) weniger frisst oder Anstalten macht, das Fressen einzustellen. Die Zähne sowie das Kaninchen samt Fressverhalten standen also unter Beobachtung.
2)
letzte Woche Donnerstag (22.05.) fiel mir bei der Abendfütterung auf, dass sie nicht ganz so motiviert fraß wie sonst. Ich registrierte das, wollte aber noch bis zum nächsten Tag abwarten, da sie nicht teilnahmslos oder apathisch war. Freitagmorgen dasselbe Spiel. Ich trug meiner Nachbarin / Freundin auf, das Fressen sowie das Verhalten allgemein zu beobachten, während ich auf Arbeit war (nicht lange).
Nach unverändertem Rumliegen und Desinteresse am Futter hab ich die Kleine dann doch zum Tierarzt geschleppt und wieder haben wir die Zähne gecheckt. Diagnose unverändert: Zähne nicht tiptop, aber eigentlich nicht SO schlimm, dass ihr Verhalten an den Zähnen liegen könnte.
Bäuchlein abgetastet: Leichte Magenüberladung. Aha!
Ich bekam Medis sowie den Auftrag, sie mit CC zu füttern, wenn sie nicht allein frisst. Alle 2 Stunden 5ml.
3)
Immer noch Freitag (23.05.), mittlerweile abends. Ich bin in einer Facebook-Gruppe, in der viele kompetente und hilfsbereite Mitglieder vertreten sind, die mir schon oft helfen und wichtige Tipps geben konnten. Habe also Penelopes "Krankengeschichte" dort auch dokumentiert.
Plötzlich wurde ich in dieser Gruppe darauf hingewiesen, dass ich, wenn ich nicht genau wüsste, dass es kein Magenverschluss ist, gar nicht zufüttern dürfe, weil der Magen dann platzen könne. Man hätte ein Röntgenbild machen lassen müssen! Das machte mir natürlich Angst und so fuhr ich, um mich zu vergewissern, erneut an diesem Tag zum TA, diesmal aufgrund der Uhrzeit zum Bereitschafts-TA.
Dieser TA ist der inkompetenteste seiner Art, wie man ihn deutschlandweit nur finden kann. Ein RB fand er unnötig (Hallo? Es war nunmal mein Wunsch!?), weil der Magen seiner Aussage nach zwar "gut gefüllt", aber nicht überfüllt war. In dem Zusammenhang sagte er, dass es eine Magenüberladung bei Kaninchen auch gar nicht gäbe. Das Kaninchen einer Bekannten (die ich mir zur Unterstützung zu diesem TA-Besuch auch mitgenommen hatte) ist allerdings erst kürzlich daran gestorben. Wie dem auch sei. Er schaute sich - brutalst - die Zähne an und meinte, das Problem läge an ihnen. Daraufhin presste er beide Kiefer des Kaninchens aufeinander und bewegte sie unter großem Druck aufeinander gegensätzlich hin und her, sodass es nur so laut knirschte und knackte - so schnell konnte ich gar nicht gucken! Das war seine "Zahnbehandlung", infolgedessen überflüssige Spitzen o.Ä. abgebrochen und von Penelope verschluckt worden seien. Ich war dermaßen empört, das könnt ihr euch nicht vorstellen.
Seine letzte Amtshandlung an dem Abend war, dass er ihr Buscopan spritzte, damit sich "im Bauch alles entspannt und durchrutscht", wie er sagte. Dass sie an dem Tag bereits ein Schmerzmittel bekommen hatte, hatte ich ihm vorher bereits mitgeteilt. Da ich von Impfstoffen etc. allerdings keine Ahnung habe und erst nach der Injektion erfuhr, dass auch ein Schmerzmittel in Buscopan enthalten sei, hielt ich ihn nicht davon ab.
Das einzig Sinnvolle, was dieser Bereitschafts-TA an dem Abend sagte, war, dass Penelopes dauernde Köttelketten daher rühren könnten, dass sie ihre Nahrung nicht richtig kaut und aus diesem Grund auch der Magen zu voll sei.
4)
Zu Hause angekommen fragten mich schon die besorgten Facebook-Kaninchengruppenmitglieder aus, was nun herausgekommen sei.
Als ich das erzählte, folgte auf die Erschütterung über die Handhabung des Zahnproblems gleich mehrfach der entsetzte Hinweis, dass er in diesem Fall niemals Buscopan hätte spritzen dürfen, weil das den Darm lähmt, statt die Verdauung anzukurbeln.
Ich hab also die halbe Nacht nur geheult und immer mal ein bisschen CC zugefüttert, aber nicht zu viel, weil ich den Magen ja nicht überbelasten wollte. Es gab außerdem Sab Simplex, BeneBac und ein bisschen Malzpaste.
5)
Am Samstag (24.05.) bin ich in die Sprechstunde meiner TA-Praxis gegangen, habe alles geschildert und es wurde ein RB vom Körper gemacht. Magen war "gut gefüllt", jedoch nicht ÜBERfüllt, mehrere kleine Gasbläschen waren zu sehen. Der TA meinte, das könne aber auch vom Buscopan kommen. Ich bekam Dimeticon und MCP (oder so) sowie die Bestätigung, CC füttern zu müssen, wenn freiwillig nicht gefressen wird.
Schon am Nachmittag / Abend merkte ich, dass sie agiler wurde. Das CC nahm sie freiwillig. Ich habe auch in der Nacht weiterhin alle 2 Stunden mit der Spritze gefüttert, alles freiwillig - ich musste sie nichtmal aus dem Gehege holen oder anfassen.
6)
Am Sonntag (25.05.) bemerkte ich, dass sie vom allgemeinen Verhalten her wieder völlig normal war. Nur leider fiel mir auf, dass sie zwar großes Interesse am Futter hatte (ich füttere Wiese ad libitum) und ganz aufgeregt ihr Schnäuzchen im Grünzeug vertiefte und darin rumwühlte, aber offenbar nichts aufnehmen konnte. Das mit anzusehen, tat mir echt weh. Aber sie nach den Qualen der letzten Tage nun gleich WIEDER zum TA zu schleppen, erschien mir auch nicht richtig. Immerhin ging es ihr soweit gut. Ich führte also die CC-Fütterung noch einen weiteren Tag durch. Selbstständig fraß sie das Innere von Gurke und Apfel sowie Sonnenblumenkerne und ein paar Haferflocken. Letztere füttere ich normalerweise nicht, aber wenigstens nahm sie sie freiwillig und selbstständig auf. Ich muss dazu sagen: Sie ist schon so ein Leichtgewicht. Normal wiegt sie 1,2kg (könnte aber mehr vertragen) und im Zuge der Krankengeschichte schrumpfte das Gewicht auf 1,1kg.
7)
Am Montag (26.05.) rief ich bei meiner TÄ an und wollte nun doch eine Zahnsanierung machen lassen. Dummerweise sagte sie mir am Telefon, dass es an diesem Tag nicht mehr ginge, aber am nächsten Tag gab sie mir einen Termin. Penelope fraß weiterhin selbstständig das Innere vom Apfel und von der Gurke, Sonnenblumenkerne und bekam von mir (mittlerweile nicht mehr freiwillig, sie hatte wohl langsam keine Lust mehr drauf) weiterhin CC.
8)
Am Dienstag (27.05.) war es nun "endlich" soweit. Ich brachte sie zum TA und ließ gleich alles abklären, was möglich war, um nicht NOCH einmal extra das arme Tier dorthin schleppen zu müssen. Wir machten: Ein zweites RB (diesmal vom Kopf, um die Zahnproblematik besser einsehen zu können), ein großes Blutbild, eine Urinprobe und die komplette Zahnbehandlung mit Betäubung (nicht Vollnarkose). Eine Kotprobe hatte ich zwei Wochen zuvor schon abgegeben.
Als ich die Süße endlich wieder abholen durfte, wurde mir von den Tierärzten (die Zahnsanierung haben sie zusammen durchgeführt) berichtet, dass ihnen bei der Behandlung einer der Backenzähne schon quasi "entgegengefallen sei". Sie sagten, die Lücke sei sehr klein. Dennoch haben wir nun das Problem, dass eine Lücke da ist und der Gegenspieler keinen "Mahlzahn" mehr hat. Nun gut. Weiterhin sagten sie mir, dass ein weiterer Backenzahn ganz leicht locker sei. Warum sie ihn nicht gleich mit rausgenommen haben, kann ich nicht sagen. Sowas wird ja auch nicht wieder fest.
Am Dienstag fütterte ich wieder CC. Ob sie Apfel, Gurke etc. freiwillig gefressen hat an dem Tag der Behandlung, weiß ich gar nicht mehr.
Aber sie fing abends langsam an, ein bisschen (GANZ KLEIN GESCHNITTENE) Petersilie, Dill und Möhrenkraut zu fressen. Sehr wenig und nur das ganz klein geschnittene, aber immerhin: Selbstständig!
9)
Auch am Mittwoch (28.05.) wurde sie mit CC zwangsernährt (wieder etwas weniger) und fraß mittlerweile auch ungeschnittene Petersilie und Möhrenkraut. Die Menge war natürlich immer noch zu gering, aber immerhin. Sie brauchte auch sehr, sehr lange zum Fressen.
CC gab es halt trotzdem. Nicht ganz so viel, wenn sie vorher ein wenig Kleingeschnittenes gefressen hatte, aber verzichtet habe ich noch nicht darauf.
Spät abends hat sie ganz langsam und vorsichtig ein ganz kleines Kohlrabiblatt gefressen. Es war aber nicht von mir geschnitten worden.
10)
Am Donnerstag (29.05.) fraß sie wie am Tag zuvor. Etwas ungeschnittene Kräuter (hat wieder sehr lange gebraucht und mengenmäßig nicht genug geschafft, aber immerhin...) und ein bisschen was von einem Kohlrabiblatt. Wiese hat sie weiterhin nicht angerührt.
CC habe ich nicht mehr zugefüttert, damit ich nicht immer den Hunger unterdrücke und sie selbst den Drang hat, etwas fressen zu wollen.
11)
Am Freitag (30.05.) fraß sie weiterhin wie am Tag zuvor und zusätzlich ein paar kleine Blättchen vom Wiesenstorchschnabel sowie die Hälfte eines von mir längs halbierten Löwenzahnblattes.
12)
Seitdem stagniert das Fressverhalten. Das heißt, sie frisst die gekauften Kräuter wie Petersilie, Dill, Basilikum (hab ich vorher gar nicht erwähnt, voll vergessen) sowie Möhrenkraut. Ab und zu ein kleines Kohlrabiblatt (scheint aber schwer zu sein) und sie bekommt täglich ein paar Sonnenblumenkerne von mir, damit das Futter (was sie ja wahrscheinlich immer noch nicht so gut zerkaut, bevor sie schluckt) besser rutscht. Hin und wieder sitzt sie mitten im Wiesen-Haufen und holt sich ein paar Blättchen, jedoch eher spärlich.
Nun endlich meine Fragen:
a)
Kann es sein, dass ihr aktuelles Fressverhalten für immer so bleiben wird? Wiese ist ja sicher fasriger als Kräuter und somit etwas schlechter zu kauen. Heu nimmt sie gar nicht, obwohl ich beim "Heuandi" hochwertiges Heu sowie Obstbaumzweige zum Knabbern gekauft habe.
b)
Ich würde gern, um ihr die Verdauung zu erleichtern, mehr Ölsaaten füttern. Wenn ich mir aber die Leinsamen ansehe, die ich hier rumstehen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass die PERFEKT in die Zahnlücke reinpassen. Und ich will gar nicht wissen, was ich dann für ein Theater mit ihr habe, wenn da einer drin stecken bleibt. Reichen die Sonnenblumenkerne? Soll ich eher welche mit oder ohne Hülle füttern? Momentan gebe ich ihr die ohne.
c)
Hat jemand von euch ein Kaninchen, dem auch ein oder mehrere Backenzähne fehlen? Wie ernährt ihr es? Wie frisst es?
Ich habe neulich gelesen, dass einige Kaninchenhalter, die Zahnkaninchen haben, getreidefreies Trockenfutter füttern, damit das Tier nicht abnimmt, weil es ja schlechter frisst als normal und ggf. auch nicht alle Inhaltsstoffe ordentlich aufspalten kann, wenn es nicht gut kaut.
d)
Hat irgendjemand hier einen Rat, eine Idee, einen Hinweis, was ich noch machen könnte? Ich bin schon völlig fertig.
Sie frisst, sie köttelt (immer noch oft Ketten), sie trinkt, sie pullert. Sie hoppelt rum, putzt sich, liegt entspannt da.
Sie frisst halt nur zu langsam (Herkules frisst schnell alles weg, sodass ich häufig eine zweite Portion für sie nachlegen muss, wenn er fertig ist) und insgesamt zu wenig.
Bitte sagt mir, dass sich die Lage irgendwann wieder normalisiert.
Oder dass man zumindest gut damit umgehen kann, wenn man xy beachtet und befolgt.
(dass wir nun regelmäßig zur Zahnkontrolle müssen, ist klar)
Liebe (müde, verzweifelte) Grüße...
:ohje:
Ich weiß jetzt schon, dass das sicher ein längerer Text wird, aber ich muss ja die Problematik klar beschreiben...
Also:
(Vorab: Wenn ich zwischen "meine TÄ" und "mein TA" schwanke, liegt das daran, dass es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt. Wir sind eigentlich bei IHR in Behandlung, der Chef ist aber auch hin und wieder da und praktiziert.)
1)
Ich beobachtete schon seit Wochen (Monaten?), dass mein weibliches, 6-jähriges Kaninchen (Penelope) sich beim Kauen schont, d.h. deutlich langsamer kaut als vorher, auch sichtbar im Vergleich zu ihrem gleichaltrigen Kastraten-Kumpel (Herkules). Daher vermutete ich, dass sie ein Zahnproblemchen ausbrütet und rief meine TÄ an. Diese meinte, das könne gut sein und wir überprüften die Vermutung.
Beim TA-Besuch bestätigte sich, dass ihre Backenzähne sich ungleichmäßig abnutzen, weil sie insgesamt nicht ganz gerade wachsen. Dadurch hatte sie ein leichtes Stufengebiss. Meine TÄ sagte aber (da Penelope zur ängstlichen Sorte gehört), dass wir ihr den Stress mit dem Zähneschleifen erst antun, wenn sie (nicht einfach nur langsam, sondern) weniger frisst oder Anstalten macht, das Fressen einzustellen. Die Zähne sowie das Kaninchen samt Fressverhalten standen also unter Beobachtung.
2)
letzte Woche Donnerstag (22.05.) fiel mir bei der Abendfütterung auf, dass sie nicht ganz so motiviert fraß wie sonst. Ich registrierte das, wollte aber noch bis zum nächsten Tag abwarten, da sie nicht teilnahmslos oder apathisch war. Freitagmorgen dasselbe Spiel. Ich trug meiner Nachbarin / Freundin auf, das Fressen sowie das Verhalten allgemein zu beobachten, während ich auf Arbeit war (nicht lange).
Nach unverändertem Rumliegen und Desinteresse am Futter hab ich die Kleine dann doch zum Tierarzt geschleppt und wieder haben wir die Zähne gecheckt. Diagnose unverändert: Zähne nicht tiptop, aber eigentlich nicht SO schlimm, dass ihr Verhalten an den Zähnen liegen könnte.
Bäuchlein abgetastet: Leichte Magenüberladung. Aha!
Ich bekam Medis sowie den Auftrag, sie mit CC zu füttern, wenn sie nicht allein frisst. Alle 2 Stunden 5ml.
3)
Immer noch Freitag (23.05.), mittlerweile abends. Ich bin in einer Facebook-Gruppe, in der viele kompetente und hilfsbereite Mitglieder vertreten sind, die mir schon oft helfen und wichtige Tipps geben konnten. Habe also Penelopes "Krankengeschichte" dort auch dokumentiert.
Plötzlich wurde ich in dieser Gruppe darauf hingewiesen, dass ich, wenn ich nicht genau wüsste, dass es kein Magenverschluss ist, gar nicht zufüttern dürfe, weil der Magen dann platzen könne. Man hätte ein Röntgenbild machen lassen müssen! Das machte mir natürlich Angst und so fuhr ich, um mich zu vergewissern, erneut an diesem Tag zum TA, diesmal aufgrund der Uhrzeit zum Bereitschafts-TA.
Dieser TA ist der inkompetenteste seiner Art, wie man ihn deutschlandweit nur finden kann. Ein RB fand er unnötig (Hallo? Es war nunmal mein Wunsch!?), weil der Magen seiner Aussage nach zwar "gut gefüllt", aber nicht überfüllt war. In dem Zusammenhang sagte er, dass es eine Magenüberladung bei Kaninchen auch gar nicht gäbe. Das Kaninchen einer Bekannten (die ich mir zur Unterstützung zu diesem TA-Besuch auch mitgenommen hatte) ist allerdings erst kürzlich daran gestorben. Wie dem auch sei. Er schaute sich - brutalst - die Zähne an und meinte, das Problem läge an ihnen. Daraufhin presste er beide Kiefer des Kaninchens aufeinander und bewegte sie unter großem Druck aufeinander gegensätzlich hin und her, sodass es nur so laut knirschte und knackte - so schnell konnte ich gar nicht gucken! Das war seine "Zahnbehandlung", infolgedessen überflüssige Spitzen o.Ä. abgebrochen und von Penelope verschluckt worden seien. Ich war dermaßen empört, das könnt ihr euch nicht vorstellen.
Seine letzte Amtshandlung an dem Abend war, dass er ihr Buscopan spritzte, damit sich "im Bauch alles entspannt und durchrutscht", wie er sagte. Dass sie an dem Tag bereits ein Schmerzmittel bekommen hatte, hatte ich ihm vorher bereits mitgeteilt. Da ich von Impfstoffen etc. allerdings keine Ahnung habe und erst nach der Injektion erfuhr, dass auch ein Schmerzmittel in Buscopan enthalten sei, hielt ich ihn nicht davon ab.
Das einzig Sinnvolle, was dieser Bereitschafts-TA an dem Abend sagte, war, dass Penelopes dauernde Köttelketten daher rühren könnten, dass sie ihre Nahrung nicht richtig kaut und aus diesem Grund auch der Magen zu voll sei.
4)
Zu Hause angekommen fragten mich schon die besorgten Facebook-Kaninchengruppenmitglieder aus, was nun herausgekommen sei.
Als ich das erzählte, folgte auf die Erschütterung über die Handhabung des Zahnproblems gleich mehrfach der entsetzte Hinweis, dass er in diesem Fall niemals Buscopan hätte spritzen dürfen, weil das den Darm lähmt, statt die Verdauung anzukurbeln.
Ich hab also die halbe Nacht nur geheult und immer mal ein bisschen CC zugefüttert, aber nicht zu viel, weil ich den Magen ja nicht überbelasten wollte. Es gab außerdem Sab Simplex, BeneBac und ein bisschen Malzpaste.
5)
Am Samstag (24.05.) bin ich in die Sprechstunde meiner TA-Praxis gegangen, habe alles geschildert und es wurde ein RB vom Körper gemacht. Magen war "gut gefüllt", jedoch nicht ÜBERfüllt, mehrere kleine Gasbläschen waren zu sehen. Der TA meinte, das könne aber auch vom Buscopan kommen. Ich bekam Dimeticon und MCP (oder so) sowie die Bestätigung, CC füttern zu müssen, wenn freiwillig nicht gefressen wird.
Schon am Nachmittag / Abend merkte ich, dass sie agiler wurde. Das CC nahm sie freiwillig. Ich habe auch in der Nacht weiterhin alle 2 Stunden mit der Spritze gefüttert, alles freiwillig - ich musste sie nichtmal aus dem Gehege holen oder anfassen.
6)
Am Sonntag (25.05.) bemerkte ich, dass sie vom allgemeinen Verhalten her wieder völlig normal war. Nur leider fiel mir auf, dass sie zwar großes Interesse am Futter hatte (ich füttere Wiese ad libitum) und ganz aufgeregt ihr Schnäuzchen im Grünzeug vertiefte und darin rumwühlte, aber offenbar nichts aufnehmen konnte. Das mit anzusehen, tat mir echt weh. Aber sie nach den Qualen der letzten Tage nun gleich WIEDER zum TA zu schleppen, erschien mir auch nicht richtig. Immerhin ging es ihr soweit gut. Ich führte also die CC-Fütterung noch einen weiteren Tag durch. Selbstständig fraß sie das Innere von Gurke und Apfel sowie Sonnenblumenkerne und ein paar Haferflocken. Letztere füttere ich normalerweise nicht, aber wenigstens nahm sie sie freiwillig und selbstständig auf. Ich muss dazu sagen: Sie ist schon so ein Leichtgewicht. Normal wiegt sie 1,2kg (könnte aber mehr vertragen) und im Zuge der Krankengeschichte schrumpfte das Gewicht auf 1,1kg.
7)
Am Montag (26.05.) rief ich bei meiner TÄ an und wollte nun doch eine Zahnsanierung machen lassen. Dummerweise sagte sie mir am Telefon, dass es an diesem Tag nicht mehr ginge, aber am nächsten Tag gab sie mir einen Termin. Penelope fraß weiterhin selbstständig das Innere vom Apfel und von der Gurke, Sonnenblumenkerne und bekam von mir (mittlerweile nicht mehr freiwillig, sie hatte wohl langsam keine Lust mehr drauf) weiterhin CC.
8)
Am Dienstag (27.05.) war es nun "endlich" soweit. Ich brachte sie zum TA und ließ gleich alles abklären, was möglich war, um nicht NOCH einmal extra das arme Tier dorthin schleppen zu müssen. Wir machten: Ein zweites RB (diesmal vom Kopf, um die Zahnproblematik besser einsehen zu können), ein großes Blutbild, eine Urinprobe und die komplette Zahnbehandlung mit Betäubung (nicht Vollnarkose). Eine Kotprobe hatte ich zwei Wochen zuvor schon abgegeben.
Als ich die Süße endlich wieder abholen durfte, wurde mir von den Tierärzten (die Zahnsanierung haben sie zusammen durchgeführt) berichtet, dass ihnen bei der Behandlung einer der Backenzähne schon quasi "entgegengefallen sei". Sie sagten, die Lücke sei sehr klein. Dennoch haben wir nun das Problem, dass eine Lücke da ist und der Gegenspieler keinen "Mahlzahn" mehr hat. Nun gut. Weiterhin sagten sie mir, dass ein weiterer Backenzahn ganz leicht locker sei. Warum sie ihn nicht gleich mit rausgenommen haben, kann ich nicht sagen. Sowas wird ja auch nicht wieder fest.
Am Dienstag fütterte ich wieder CC. Ob sie Apfel, Gurke etc. freiwillig gefressen hat an dem Tag der Behandlung, weiß ich gar nicht mehr.
Aber sie fing abends langsam an, ein bisschen (GANZ KLEIN GESCHNITTENE) Petersilie, Dill und Möhrenkraut zu fressen. Sehr wenig und nur das ganz klein geschnittene, aber immerhin: Selbstständig!
9)
Auch am Mittwoch (28.05.) wurde sie mit CC zwangsernährt (wieder etwas weniger) und fraß mittlerweile auch ungeschnittene Petersilie und Möhrenkraut. Die Menge war natürlich immer noch zu gering, aber immerhin. Sie brauchte auch sehr, sehr lange zum Fressen.
CC gab es halt trotzdem. Nicht ganz so viel, wenn sie vorher ein wenig Kleingeschnittenes gefressen hatte, aber verzichtet habe ich noch nicht darauf.
Spät abends hat sie ganz langsam und vorsichtig ein ganz kleines Kohlrabiblatt gefressen. Es war aber nicht von mir geschnitten worden.
10)
Am Donnerstag (29.05.) fraß sie wie am Tag zuvor. Etwas ungeschnittene Kräuter (hat wieder sehr lange gebraucht und mengenmäßig nicht genug geschafft, aber immerhin...) und ein bisschen was von einem Kohlrabiblatt. Wiese hat sie weiterhin nicht angerührt.
CC habe ich nicht mehr zugefüttert, damit ich nicht immer den Hunger unterdrücke und sie selbst den Drang hat, etwas fressen zu wollen.
11)
Am Freitag (30.05.) fraß sie weiterhin wie am Tag zuvor und zusätzlich ein paar kleine Blättchen vom Wiesenstorchschnabel sowie die Hälfte eines von mir längs halbierten Löwenzahnblattes.
12)
Seitdem stagniert das Fressverhalten. Das heißt, sie frisst die gekauften Kräuter wie Petersilie, Dill, Basilikum (hab ich vorher gar nicht erwähnt, voll vergessen) sowie Möhrenkraut. Ab und zu ein kleines Kohlrabiblatt (scheint aber schwer zu sein) und sie bekommt täglich ein paar Sonnenblumenkerne von mir, damit das Futter (was sie ja wahrscheinlich immer noch nicht so gut zerkaut, bevor sie schluckt) besser rutscht. Hin und wieder sitzt sie mitten im Wiesen-Haufen und holt sich ein paar Blättchen, jedoch eher spärlich.
Nun endlich meine Fragen:
a)
Kann es sein, dass ihr aktuelles Fressverhalten für immer so bleiben wird? Wiese ist ja sicher fasriger als Kräuter und somit etwas schlechter zu kauen. Heu nimmt sie gar nicht, obwohl ich beim "Heuandi" hochwertiges Heu sowie Obstbaumzweige zum Knabbern gekauft habe.
b)
Ich würde gern, um ihr die Verdauung zu erleichtern, mehr Ölsaaten füttern. Wenn ich mir aber die Leinsamen ansehe, die ich hier rumstehen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass die PERFEKT in die Zahnlücke reinpassen. Und ich will gar nicht wissen, was ich dann für ein Theater mit ihr habe, wenn da einer drin stecken bleibt. Reichen die Sonnenblumenkerne? Soll ich eher welche mit oder ohne Hülle füttern? Momentan gebe ich ihr die ohne.
c)
Hat jemand von euch ein Kaninchen, dem auch ein oder mehrere Backenzähne fehlen? Wie ernährt ihr es? Wie frisst es?
Ich habe neulich gelesen, dass einige Kaninchenhalter, die Zahnkaninchen haben, getreidefreies Trockenfutter füttern, damit das Tier nicht abnimmt, weil es ja schlechter frisst als normal und ggf. auch nicht alle Inhaltsstoffe ordentlich aufspalten kann, wenn es nicht gut kaut.
d)
Hat irgendjemand hier einen Rat, eine Idee, einen Hinweis, was ich noch machen könnte? Ich bin schon völlig fertig.
Sie frisst, sie köttelt (immer noch oft Ketten), sie trinkt, sie pullert. Sie hoppelt rum, putzt sich, liegt entspannt da.
Sie frisst halt nur zu langsam (Herkules frisst schnell alles weg, sodass ich häufig eine zweite Portion für sie nachlegen muss, wenn er fertig ist) und insgesamt zu wenig.
Bitte sagt mir, dass sich die Lage irgendwann wieder normalisiert.
Oder dass man zumindest gut damit umgehen kann, wenn man xy beachtet und befolgt.
(dass wir nun regelmäßig zur Zahnkontrolle müssen, ist klar)
Liebe (müde, verzweifelte) Grüße...
:ohje: