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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaninchen lässt mich 3-4 m heran - kann es trotzdem wild sein?



Mümmel
21.04.2014, 10:54
Auf einer Wiese hier in der Nähe und im angrenzenden Park ist mir vor kurzem ein Kaninchen aufgefallen, das wildfarben aussieht, aber sich anders verhält als Wildkaninchen, die ich kenne. Oder kann es auch sehr zutrauliche Wildkaninchen geben?

pro Hauskaninchen/halbwild:

Es fällt mir durch sein Verhalten auf und auch in der Nachbarschaft. Die Dame vom Haus gegenüber der Wiese informierte mich sofort, dass das Tier schon seit 2 Wochen dort ist. Ihr Mann hätte auch schon versucht es zu fangen, aber es ließe sich nicht fangen. Ihre Folgerung, es wäre ein Wildes. (Bei jedem meiner bisher 3 Fangversuche nervt sie mich inzwischen damit, ich solle das arme Kaninchen in Ruhe lassen. Es sei ein Wildkaninchen.) Aber offenbar fällt das Tier genug auf, dass selbst jemand ohne Kaninchenerfahrung versucht hat, es zu fangen.

Es scheint insgesamt gerne und oft mitten auf der Wiese in Ruhehaltung zu sitzen mit bequem angelegten Ohren, obwohl man in 8 Meter Entfernung vorbeispaziert. Es hat sich sogar geputzt, obwohl im 8 Meter entfernt stand. Es lässt sich auch gar nicht davon stören, dass ich in 8 Metern Entfernung ein quietschendes Zauntor öffne. Es steht aus der Ruhehaltung nicht auf bis ich 3-4 Meter an es heran bin.

Wenn es aufspringt, verschwindet es nicht immer sofort im nächsten Gebüsch, sondern es scheint ihm zu reichen, 5 Meter weit entfernt in eine andere Ecke der Wiese zu rasen und mich von dort zu beobachten. Als es beim zweiten Annäherungsversuch in einer Minute dann ins Gebüsch floh, raste es in ein Gebüsch neben dem ein hoher Zaun ist, obwohl direkt am Zaun Fußgänger vorbeigingen. Allerdings hätten die Fußgänger nicht über den Zaun klettern können, weil er zu hoch ist. Gut möglich, dass es schlau genug ist, das zu wissen. Aber verdächtig finde ich es schon.

Es ist alleine - im Park habe ich seit er umgebaut wurde schon länger keine Wildkaninchen mehr gesehen abgesehen von einer ganz entfernten Ecke.


pro Wildkaninchen:

Es ist wildfarben und könnte auch von der Größe her noch ein Wildes sein.

Wenn es weghoppelt, rast es sehr schnell weg und nicht gemütlich. (allerdings rast es teils nur ein paar Meter weg)



Wenn es ein Halbwildes sein sollte, hätte es dann draußen vernünftige Überlebenschancen? Allerdings bin ich skeptisch, was die Überlebenschancen für Hauskaninchen drauen angeht, sollte er/sie ein wildfarbenes Hauskaninchen und nicht halbwild. Frage ist auch, ob das Tier sich überhaupt an Gehegehaltung wieder gewöhnen könnte. Ich weiß auch noch gar nicht, ob ich es einfangen kann und ich möchte ihn nicht fangen, wenn es ihm draußen gute Chancen haben sollte. Schließlich ist auch die Frage, was aus ihm wird, sollte er / sie sich nicht in meine Gruppe und Haltung integrieren lassen. Uff, alles schwierig...

- - -
21.04.2014, 11:09
Selbst wenn es ein Hauskaninchen wäre, hätte es durch seine Größe und Farbe sehr gute Voraussetzungen, um in der Freiheit zu überleben, vor allem, wenn es nicht zahm ist. Hauskaninchen verwildern meist ziemlich schnell. Die meisten haben nur das Problem, dass sie zu groß/dick sind und die falsche Farbe haben, denn dadurch sind die Überlebenschancen recht gering.
Ich würde es daher dort lassen, wo es ist, egal ob es ein Haus- oder ein Wildkaninchen ist, ein schöneres Leben könnte es nicht haben.

Mümmel
21.04.2014, 11:23
Problematisch ist nur, falls es nur deshalb klein genug ist, um als Wildkaninchen durchzugehen, weil es noch jung ist. Cäsar hätte auch mal als Wildkaninchen durchgehen können und ist inzwischen ein ziemliches Kaliber geworden.

Aber ein nicht zu kleiner Teil von mir möchte dem Kaninchen auch gerne die gemütliche grüne Wiese mit unbegrenztem Auslauf gönnen.

Fellfie
21.04.2014, 11:29
Ich sehe es wie Sniccers. Im Grunde ist es egal, ob wild oder halbwild. Durch seine Farbe hat es ideale Voraussetzungen für ein Leben in Freiheit.

Dass es ein Wildkaninchen ist, das einfach nur mutig oder schlau genug ist, um die meisten Menschen nicht als Bedrohung wahrzunehmen, halte ich durchaus für möglich. In einem Wald hier in der Nähe gibt es einen Hasen, der Menschen auf ca. 15 m ran lässt, bevor er gemütlich davon hoppelt.

Alexandra
21.04.2014, 11:38
Hier bei uns auf dem Friedhof sitzen die Wildkaninchen auch nur 2-3m entfernt.

Mümmel
21.04.2014, 11:51
Oh gut zu wissen. So zutraulich kenne ich Wildkaninchen hier gar nicht. Aber dann lasse ich den/die Kleine in Ruhe und Frieden weiterhoppeln.

Schönen Ostermontag noch an alle!:kiss:

april
21.04.2014, 12:01
Ganz unabhängig davon, ob es ein wildes oder ein Hauskaninchen ist, hat es selbstverständlich grundsätzlich relativ miese Überlebenschancen, das ist für Kaninchen in freier Wildbahn einfach so. Und falls es alleine ist, hat es gleich noch viel schlechtere Chancen - aber es könnte sein, dass es sich einer anderen Gruppe anschliesst.

Mümmel
04.05.2014, 11:57
Och Mensch! Der/die Kleine besucht gerade sogar meine Kaninchen. Er saß gerade ganz ruhig und sehnsüchtig guckend Cäsar vor dem Gehegegitter gegenüber und Cäsar schaute aufmerksam zurück - Nase an Nase quasi. Sie haben sich nicht mal angefeindet. Der Kleine bleibt auch sehr viel länger als ich es je von einem Wildkaninchen gesehen habe. Er/sie und Cäsar kleben jetzt schon seit 15 Minuten mindestens durchs Gitter herumhoppelnd aneinander. Das Kaninchen sucht eindeutig Gesellschaft! Besonders Wildmix Cäsar klebt an ihm / ihr wie ein größeres Spiegelbild.

Dafür hat er sich sogar 150 Meter etwa von dem Gebiet entfernt, in dem ich ihn sonst gesehen hatte - das war nämlich im Park und am ganz anderen Ende der Straße.

Er/sie ließ mich neulich sogar so dicht heran, dass es hinter einem dicken Baumstamm saß und ich davor - 30 cm Abstand vielleicht. Nur fangen kann ich ihn leider bisher nicht.

Hat jemand Einfangtipps? Das bricht mir gerade hier das Herz zuzuschauen.

Christiane E.
04.05.2014, 13:12
unser wildie hat sich auch so verhalten. es. hathier im garten gelebt und mit meiner Gruppe durch das gitter geschmust. leider hatte ich ständig parasiten durch wildie.

fang es bitte nicht ein. ein gehege wäre quälerei für das tier.

Mümmel
04.05.2014, 14:15
Wenn es denn ein Wildkaninchen ist....

Es ist wie gesagt verflixt wenig scheu für ein Wildkaninchen. Ich habe hier noch nie ein Wildkaninchen erlebt, das sich so Menschen gegenüber verhält wie dieses Tier.

Es sieht zwar gerade aus wie ein Wildkaninchen, aber das tat Cäsar auch als er jung war (siehe mein Avatar) und Cäsar ist inzwischen fast Stallkaninchenkaliber.

Andrea S.
04.05.2014, 20:52
Das ist ja genau so, wie bei mir.

Hier lief wochenlang ein nach Wildkaninchen aussehendes Kaninchen herum.......hatte auch die entsprechende Größe und verhielt sich
in seinen Bewegungen auch so.
Da ich hier im anderen Gehege ebenfalls wildfarbene, genauso wie Wildkaninchen aussehende Kaninchen, ( wahrscheinlich Halbwildis) habe, habe ich sie genau beobachtet.

Als es unsere anderen Kaninchen im Gehege bemerkte, hielt es sich nur noch in unserem Garten auf und ließ mich auch ganz nah an sich dran.
Wenn ich mich ins Gehege setzte, dann kam es von außen ans Gitter und fraß, wenn man was durchsteckte.
Auch alles absolut kein "Wildkaninchenverhalten"

Sie blieb dann nur noch tagelang direkt am Gitter. .......im Gehege herrschte Aufruhr. :D

Irgendwann haben wir es einfach probiert........das alte Freigehege aufgebaut.......hingeschleppt ......und sie ist sofort reingegangen........wir mussten nichts machen.
Hinten zugemacht und dann hatten wir sie. Erstaunlich !
Sie ist definitiv kein Wildkaninchen, sie ließ sich sogar gleich streicheln. Also verwildert durch das wochenlange Herumlaufen war sie noch nicht.
Die ersten beiden Tage schlief sie fast durch.......sie wirkte, als ob sie sich endlich mal wieder sicher fühlte.
Nun lebt sie mit meinen zusammen.......die aufmerksamen, abgehackten Wildibewegungen hat sie ganz schnell komplett wieder abgelegt.

Ich würde es bei Dir mal weiter beobachten. Es könnte tatsächlich Beides sein.

Mümmel
04.05.2014, 21:34
Ah, danke für diese Erfahrung! Das klingt extrem niedlich.

Heute klebte er/sie den ganzen Tag immer wieder lange am Gehege und den Kaninchen - insbesondere bei Wildmix Cäsar. Das tat hier noch nie ein Wildes so extrem. Die kamen, schnupperten, gingen wieder. Bei diesem Kandidaten hier scheint es ist als wäre er völlig begeistert, endlich Gesellschaft zu haben. Meine Gruppe schien übrigens sehr angetan - drei wälzten sich sogar im Verlaufe des Tages vor Freude in Gitternähe auf den Rücken kurz nach den Besuchen. Ohne Gitter gäbe es sicher trotzdem Prügeleien, aber durchs Gitter tun sie sich nichts und wenn meine sich kurz darauf so entspannen können, sind sie auch nicht zu gestresst durch den Besuch. Aufruhr herrschte aber auch hier im Gehege ;).

Wenn er wild ist, wieso hat er keine Gruppe? Wieso lässt er Menschen so dicht an sich ran? Wieso putzt er sich vor Menschen oder sitzt entspannt? Das ist schon sehr wilduntypisches Verhalten. Das Tier ist auch noch sehr jung - 4-5 Monate würde ich schätzen.

Ich glaube allerdings nicht, dass er sich füttern ließe. Aber füttern ließ sich auch nicht jedes meiner Kaninchen sofort also wäre das kein Grund. So zutraulich wie dein "Wildes" ist er aber jedenfalls eindeutig noch nicht.

Nun ja, ich werde mal weiter beobachten und versuchen Kontakt zu knüpfen. Ein Wildtier möchte ich schließlich nicht einsperren.

Andrea S.
04.05.2014, 22:05
Schau mal, so sah das damals aus:


http://www.bildercache.de/minibild/20140504-220447-599.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20140504-220447-599.jpg)

Mümmel
05.05.2014, 17:58
Schönes Foto! Also das sieht auf den ersten Blick wirklich aus wie ein Wildkaninchen, das seine zahmen Artgenossen besucht! Wenn man weiß, es ist keines, bildet man sich ein, zu sehen, dass es nicht wild ist. Aber es sieht wirklich sehr nach Wildkaninchen aus. In Gehegenähe hüppelte der Besuch hier aber bisher immer aufgeregt neugierig herum. Ruhig genug, sich einfach hinzusetzen war er nicht.

Hier hat sich die Lage leider gerade etwas aufgelöst. Heute morgen war er beim Gehege, aber heute nachmittag habe ich ihn noch nicht gesehen - schon merkwürdig, weil er gestern den ganzen Tag da war und heute morgen wie gesagt auch noch. Im Park und auf der nahegelegenen Wiese habe ich ihn auch nicht gesehen. Eventuell liegt es an der schwarzen Katze, die sich heute hier herumtreibt. Jedenfalls hoffe ich, dass ihm nichts passiert ist. Mulmig ist mir gerade schon deshalb.

Wobei ich inzwischen schon wieder schwanke, ob er nicht doch zu sehr nach Wildkaninchen aussieht. Hier ein paar Fotos (Das letzte Bild ist zum Vergleich Cäsar als er noch sehr nach Wildkaninchen aussah.):

Andrea S.
05.05.2014, 22:14
Hm, man kann es wirklich nicht sagen.
Es schaut genauso aus wie unsere Happy, aber meine drei anderen Halbwildis sehen auch so aus.
Sie war damals auch mal ein paar Stunden zwischendurch nicht da.
Es wird schon gut aufpassen, da dürfte eine Katze keine Chance haben, denke ich mal.
Mal sehen, wie es weiter geht.

Alexandra K.
06.05.2014, 06:33
Ich denke nicht das Katzen eine Gefahr darstellen, meine zahmen Hauskaninchen lassen ja nichteinmal von den Katzen ärgern.
Abgesehen davon fressen Katzen ja doch eher Mäuse.

Mal angenommen man würde es fangen können , was ist dann ?

Ich würde das Tier genau da lassen wo es ist*g*

Mümmel
06.05.2014, 19:58
Der Besuch war heute wieder sehr viel bei den Kaninchen. Gefressen wurde es also nicht.:froehlich: Solange er/sie aber nicht noch eine Stufe zutraulicher Menschen gegenüber reagiert, werde ich ihn/sie aber erst einmal nicht zu fangen versuchen. Aber am Vertrauen fassen versuche ich ganz langsam zu arbeiten.

Falls könnte es bleiben und in die Gruppe integriert werden.

Es tut mir aber jedenfalls schon ziemlich leid, wie alle begeistert voneinander zu sein scheinen und der/die Kleine ewig bleibt und sie schon versuchen sich zueinander durchzubuddeln. Sie hüpfen aufgeregt freudig herum und inzwischen putzen sie sich schon in der Nähe voneinander entspannt und Cäsar legte sich lang neben den/die Kleine nur vom Gitter getrennt. Aber beschnüffeln geht natürlich nur durchs Gitter.

Kijumina
07.05.2014, 08:30
Ich denke nicht das Katzen eine Gefahr darstellen, meine zahmen Hauskaninchen lassen ja nichteinmal von den Katzen ärgern.
Abgesehen davon fressen Katzen ja doch eher Mäuse.


Das kommt auf die Katze an. Ich vergesse niemals den Schrei des Kaninchens, das ich gehört und gesehen habe, als eine Katze es in seinem Maul getragen hat um es an einem ruhigen Ort zu fressen. Genausowenig vergesse ich das Kaninchen vor unserem Keller, das nur noch aus Fell und Kopf bestanden hat, weil es eine Katze dort gefressen hat.

Ich hoffe, die Katze die sich bei dir herumschleicht ist nicht so eine Katze und lässt das Kaninchen in Ruhe.

april
07.05.2014, 11:08
Es tut mir aber jedenfalls schon ziemlich leid, wie alle begeistert voneinander zu sein scheinen und der/die Kleine ewig bleibt und sie schon versuchen sich zueinander durchzubuddeln. Sie hüpfen aufgeregt freudig herum und inzwischen putzen sie sich schon in der Nähe voneinander entspannt und Cäsar legte sich lang neben den/die Kleine nur vom Gitter getrennt. Aber beschnüffeln geht natürlich nur durchs Gitter.

Seit wann ist denn das Verhalten ein Zeichen freudiger Begeisterung? Oder sind Deins alles Weibchen und das Fremde ein Männchen?
Denn bei mir buddeln und hüpfen sie auch herum, aber als Vorstufe zur Schlägerei.

Alexandra K.
07.05.2014, 11:34
Ich denke nicht das Katzen eine Gefahr darstellen, meine zahmen Hauskaninchen lassen ja nichteinmal von den Katzen ärgern.
Abgesehen davon fressen Katzen ja doch eher Mäuse.


Das kommt auf die Katze an. Ich vergesse niemals den Schrei des Kaninchens, das ich gehört und gesehen habe, als eine Katze es in seinem Maul getragen hat um es an einem ruhigen Ort zu fressen. Genausowenig vergesse ich das Kaninchen vor unserem Keller, das nur noch aus Fell und Kopf bestanden hat, weil es eine Katze dort gefressen hat.

Ich hoffe, die Katze die sich bei dir herumschleicht ist nicht so eine Katze und lässt das Kaninchen in Ruhe.

Das waren dann vermutlich Jungtiere ?!
Bei mir sind diverse Katzen unterwegs, im Garten ist aber eine Gruppe aus Kaninchen unterwegs...
Keine der ganzen katzen traut sich näher als 3 Meter an eins der Tiere ran.

Alle Tiere die im Garten laufen sind Minimum 1kg schwer, gesund und fit.

Ein ausgewachsenes, gesundes Tier läßt sich ganz sicher nicht von einer katze fressen.

Mümmel
07.05.2014, 17:33
Seit wann ist denn das Verhalten ein Zeichen freudiger Begeisterung? Oder sind Deins alles Weibchen und das Fremde ein Männchen?
Denn bei mir buddeln und hüpfen sie auch herum, aber als Vorstufe zur Schlägerei.

Naja, dass sich drei um die eigene Achse wälzten nahe des Gitters fand ich verdächtig ;). Obendrein putzen sich beide Seiten schon in der Nähe voneinander und Cäsar streckte sich gestern neben dem Neuzugang lang aus. Beißversuche gab es auch nicht wirklich, die ich sah.

Ich glaube übrigens langsam an Weibchen, weil Cäsar sogar seinen besten Kumpel Phex vom Besuch wegscheuchte und völlig besessen zu sein scheint vom Besuch. Sicher gäbe es ohne Gitter Ärger, aber für mich wirkt die Kaninchensprache einfach nach sehr voneinander angetan.

Trotz gestern stundenlang war vom Besuch aber plötzlich nichts zu sehen bisher, also hoffe ich, dass er/sie eine Wildgruppe fand und ein Wildkaninchen ist.

96358

Christiane E.
12.05.2014, 08:37
so ein ähnliches Verhalten hatten wir hier mit unserem Wildie auch. über 1 1/2 Jahre war es hier, wartete schon auf die Fütterung, rannte vor uns überhaupt nicht mehr weg und war fast wie unser 5tes Kaninchen.
Als wir es in unseren 6qm großen ERdbereich vom Gehege lockten und einsperrten, geriet es völlig in Panik und es beruhigte sich nicht und sprang in Panik überhall gegen und rannte sich die Nase blutig. Wir musste eine Decke drüberwerfen und es, zur eigenen Sicherheit, erstmal in eine TB in die dunkle Garage stellen, damit es sich einigermaßen beruhigte.
Wir haben es ja woanders ausgesetzt und ich bin mir sicher, dass das die einizig richtige Wahl war. Ich glaube nicht, dass sich ein Wildtier jemals in einem Gehege wohl fühlen wird.
Deines wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein echtes Wildie sein und wird bisher in absoluter Freihiet gelebt haben. Es wird sich nie an ein Gehege gewöhnen.

april
12.05.2014, 08:53
Ich rate davon ab, ein Wildkaninchen "irgendwo anders" auszusetzen. Dort kennt es die Gefahren nicht, die Örtlichkeiten nicht, die Versteckmöglichkeiten nicht, hat keinen Bau und keine Familie (die Ihr letztlich nicht ausschliessen könnt), und ist folglich völlig schutzlos. Wieso so etwas eine richtige Entscheidung sein soll, werd ich nie verstehen.

Alexandra K.
12.05.2014, 15:08
so ein ähnliches Verhalten hatten wir hier mit unserem Wildie auch. über 1 1/2 Jahre war es hier, wartete schon auf die Fütterung, rannte vor uns überhaupt nicht mehr weg und war fast wie unser 5tes Kaninchen.
Als wir es in unseren 6qm großen ERdbereich vom Gehege lockten und einsperrten, geriet es völlig in Panik und es beruhigte sich nicht und sprang in Panik überhall gegen und rannte sich die Nase blutig. Wir musste eine Decke drüberwerfen und es, zur eigenen Sicherheit, erstmal in eine TB in die dunkle Garage stellen, damit es sich einigermaßen beruhigte.
Wir haben es ja woanders ausgesetzt und ich bin mir sicher, dass das die einizig richtige Wahl war. Ich glaube nicht, dass sich ein Wildtier jemals in einem Gehege wohl fühlen wird.
Deines wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein echtes Wildie sein und wird bisher in absoluter Freihiet gelebt haben. Es wird sich nie an ein Gehege gewöhnen.

Warum habt ihr die funktionierende Situation nicht belassen ?

ich hätte es nicht eingesperrt und erst recht nicht irgendwo ausgesetzt.

Pauline
12.05.2014, 18:04
Da hat das arme Wildkaninchen sicher Todesängste ausgestanden und sich auch noch eine Verletzung zugezogen. Und dass nur, weil es vom Menschen in seinem gewohnten Lebensraum nicht mehr geduldet wurde. Gab es keine tierfreundlichere Lösung dafür? Mich überrascht es schon sehr, so eine Vorgehensweise in einem Kaninchenschutzforum zu lesen.

Ich hoffe für das arme Tierchen, dass es sich in seiner neuen Umgebung zurecht gefunden hat und es kein Trauma davon trug.

Pauline

Christiane E.
13.05.2014, 11:13
Ich habe da auch lange überlegt was ich mit dem Wildie mache und ichhätte es gern in meinem Garten gelassen (es war dort definitiv aber das einzige Wildie).

Leider hat es meine ständig mit Bandwurmeiern angesteckt und eines meiner Kaninchen verträgt das Droncit nicht sonderlich. HIer habe ich die Entscheidung am Ende für MEINE Tiere getroffen und Wildie daher ausgesetzt.

Teddy
13.05.2014, 17:18
Hier leben die Wildies in der Innenstadt in den kleinsten Grasanlagen. Viele lassen einen bis auf ca. 3m heran. Sie liegen lang ausgestreckt, dösen und putzen sich. Dabei gibt es immer welche, die scheuer sind und welche, die mutiger sind.
Im verwilderten Garten neben unserem Pferdehof leben seit einigen Jahren Kaninchen. In diesem Jahr ist es aber mindestens ein anderer Rammler. Die letzten 3 Jahre war ein sehr aggressiver dort. Jetzt ist es ein sehr freundlicher, seinem Weibchen sehr zugetaner. Ich treffe sie ganz oft abends im Obstgarten und auf den Paddocks, wenn ich Grünfutter sammle oder mein Pferd auf die Koppel lasse. Die beiden sind sehr wenig scheu, im Gegensatz zu denen der letzten Jahre. Sie lassen mich sehr nahe heran, zeigen kaum Angst, aber vergrößern den Abstand dann doch etwas. Beobachten mich und legen sich lang hin, putzen sich.

Unsere Nachbarn haben Stallhasen und Katzen. Schon öfter fand ich Kaninchenreste und Knochen bei uns im Garten.

Mein Wildiemix Eddie sieht dem Cäsar sehr ähnlich:
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Sein Bruder Tommi ist dagegen viel mehr Wildie, sowohl optisch, als auch von seinem scheuen Verhalten her:
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Es gibt auch bei den Wildkanichen ganz unterschiedliche Typen. Mein erster Wildie war ein ganz kräftiger, stämmiger und großer, mit riesigen Augen und einem schönen Kopf. Später hatte ich öfter schmale, kleinere, mit ganz zierlichen Knochen und langen schmalen Köpfen. Einmal hatte ich zwei aus unterschiedlichen Quellen. Ein kräftiges stämmiges und ein schmales zierliches. Das Stämmige war eindeutig das Dominante, so wie auch der erste große extrem dominant war. Er war der erste, der an der Tür stand, wenn es klingelte und wen er nicht leiden konnte, der wurde weggebissen. Scheu kannte er überhaupt keine, auch Fremden gegenüber nicht.

Ich würde das Tier lassen, wo es ist. Ein Wildtier kann man nicht einsperren. Das es Interesse an den Hauskaninchen hat, kann an mangelndem Partner liegen. Möglicherweise ist das Partnertier überfahren worden. Spätestens wenn die nächste Generation junger Wildkaninchen die Umgebung unsicher macht, wird wahrscheinlich es einen neuen Partner finden.