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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Impfung- Auffrischung notwendig?



Lea
05.11.2013, 17:53
Huhu.

Ich war heute mit meinen beiden zur Myxo Impfung.
Vorher hatte ich eine hitzige Diskussion mit einem bekannten (Hundehalter), ob es so sinnvoll/wichtig ist, die Kaninchen alle 6-12 Monate (bzw. mit dem neuen Impfstoff nur noch alle 12 Monate) impfen zu lassen.

Seine Gründe:
- Geldmacherei der Hersteller
- bei Menschen muss ja auch nicht jedes (halbe) Jahr aufgefrischt werden
- wenn sie einmal grundimmunisiert sind, brauchen sie nicht geimpft werden

Hm.. Ich habe darüber nachgedacht und auch vorher hier gesucht, aber nix gefunden zu dem Thema, deswegen bin ich erstmal hingefahren, damit ich nicht noch einen Nachmittag für den TA verschwende. :rollin:

So, und was sagt ihr dazu?

Walburga
05.11.2013, 19:27
Die Impfstoffe für Kaninchen bieten nur eine bestimmte Zeit Schutz.

Kaninchen sind keine Hunde und werden auch gegen andere Krankheiten geimpft.

Die Hersteller geben normalerweise sehr genaue Angaben wie lange man mit dem speziellen Impfstoff mit Impfschutz rechnen kann.

Fellfie
05.11.2013, 20:27
Huhu.

Ich war heute mit meinen beiden zur Myxo Impfung.
Vorher hatte ich eine hitzige Diskussion mit einem bekannten (Hundehalter), ob es so sinnvoll/wichtig ist, die Kaninchen alle 6-12 Monate (bzw. mit dem neuen Impfstoff nur noch alle 12 Monate) impfen zu lassen.

Seine Gründe:
- Geldmacherei der Hersteller
- bei Menschen muss ja auch nicht jedes (halbe) Jahr aufgefrischt werden
- wenn sie einmal grundimmunisiert sind, brauchen sie nicht geimpft werden

So, und was sagt ihr dazu?

So ein Blödsinn :girl_sigh:

Ja, Menschen müssen nicht so häufig (nach)geimpft werden, aber das liegt einfach daran, dass die Impfstoffe für Menschen scheinbar eine besser/längere Immunität vermittelt. Es werden doch im Vorfeld Studien gemacht und Antikörpertiterkontrollen durchgeführt, an denen die Hersteller dann die Impfintervalle für Mensch und Tier festmachen.

Ich würde mich auf jeden Fall an die Herstellervorgaben halten!

Klar gibt es Impfstoffe, die nach einer Grundimmunisierung eine lebenslange Immunität vermitteln (können), aber das trifft eben auf die allermeisten nicht zu.

Mann, Mann, Mann :girl_sigh:

Lea
07.11.2013, 05:22
Okay, danke.

Er hat seine Hunde auch nur grundimmunisieren lassen und kam deswegen darauf.

Blume
07.11.2013, 07:19
Naja ich glaube ganz unrecht hat er nicht. Die herstellerangaben sagen aus wie lange sie den schutz garantieren, weil sie das getestet haben. Was aber nicht gleichzeitig heißt dass der schutz danach weg ist. Ich bin was das impfen angeht ein bisschen zwiegespalten. Unsere Hunde zb werden auch nicht geimpft. Jede Impfung ist halt auch eine Belastung für den Körper

Fellfie
07.11.2013, 07:59
Jede Impfung ist halt auch eine Belastung für den Körper

Ja, und eine Erkrankung erst recht. Meiner Meinung nach spricht absolut nichts dagegen, gesunde Tiere zu impfen. Aber das muss letztlich jeder selbst entscheiden.

Und zu Myxo fällt mir noch ein: Vor 2 Jahren hatten wir hier ein richtig schlimmes Myxojahr. Da wurde noch mit der alten Impfung geimpft, die man 2 x im Jahr geben muss und meine Tierärztin, die damals fast täglich Tiere deswegen einschläfern musste, hat mir erzählt, dass alle Erkrankungen bei tieren vorkamen die überhaupt nicht geimpft waren oder bei denen dieser halbjährliche Impfzyklus unterbrochen worden war, weil die Besitzer es "vergessen" hatten...

Blume, du hast natürlich recht und die Hersteller haben nur einen bestimmten Zeitraum getestet. Trotzdem kann man einfach nicht generell von einer lebenslangen Immunität nach grundimmunisierung ausgehen, wie die (alte) Myxoimpfung ja beweist.

Blume
07.11.2013, 16:10
Das habe ich ja auch nirgendwo behauptet :girl_sigh: lediglich dass nicht gesagt ist dass die Wirkung nach genau dem halben Jahr oder dem Jahr weg ist :girl_sigh: ich habe mich hier auch nicht gegen das impfen ausgesprochen, das muss meiner Meinung nach jeder für sich wissen. Sei es beim Tier oder beim Menschen

Marianne R.
07.11.2013, 20:54
Hallo Lea,
ja - es ist uneingeschränkt notwendig, seine Tiere gegen die beiden großen Seuchen Myxomatose und RHD impfen zu lassen und diesen Impfschutz regelmäßig aufzufrischen. In ungeimpften Tieren findet der Erreger immer wieder ein Reservoir, aus dem sich die Krankheit weiter ausbreiten kann.
Wie groß die reale Ansteckungsgefahr ist, hängt natürlich davon ab, wo die Tiere leben. In einer Stadtwohnung werden sie mit viel weniger Überträgern (das sind in erster Linie Mücken) konfrontiert werden als z. B. in Außenhaltung am Waldrand. Es ist auch sicherlich kein Problem, wenn man den Termin um ein paar Wochen über- oder unterschreitet. Aber grundsätzlich gilt: Auch wenn jede Impfung eine Belastung für den Organismus darstellt (deswegen immer nur Tiere impfen lassen, die absolut gesund und fit sind!), ist die regelmäßige Impfung die einzige Chance, dieser grausamen Krankheiten Herr zu werden.
Ich kenne mich nicht gut aus mit Hunden, aber ich weiß von keiner vergleichbaren Hundeseuche, die derart viele Opfer fordert wie die Myxomatose....

Alexandra K.
08.11.2013, 06:29
Die Impfung schützt aber ja nicht mal vor einer Myxo-Infektion, sie mildert den Verlauf ab, wenn denn überhaupt...

Die Impfstoffe wirken sicher länger als der Hersteller es angibt. "Grundimmunisieren "machen viele TÄ gar nicht, bei mir ist kein Tier "Grundimmunisiert" . Ich hatte noch keine Myxo oder RHD-Fälle, wohne ländlich und füttere Wiese....

Für den alten Impfstoff wurden gesunde Kaninchen künstlich infiziert, daher kann aus ethischen Gründen für mich eh nur der neue in Frage kommen. Wenn man dann aber wieder überlegt das natürlich auch dieser wiederum an Kaninchen getestet wurde, er gar nicht wirklich schützt fragt man sich doch irgendwann ob impfen überhaupt Sinn macht....

Ich weiß auch nicht!

- - -
08.11.2013, 07:42
Seit ich eine bereits geimpfte Junghäsin wegen Myxo habe einschläfern lassen müssen, lasse ich meine Kaninchen nicht mehr impfen.
Ich weiß bis heute nicht, ob sie trotz Impfschutz Myxo bekam oder ob sie eine Impfmyxo bekam, die kannte ich bis zu den Foren gar nicht.

Marianne R.
08.11.2013, 11:20
Es stimmt - die Impfung gewährleistet keinen 100%igen Schutz. Sie erhöht aber die Überlebenschancen.
Es stimmt - Impfstoffe und Medikamente werden getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Das ist in der Humanmedizin ja nicht anders.
Und es stimmt auch, daß es jahrelang oder sogar lebenslänglich gutgehen kann, ein ungeimpftes Tier auf dem Land draußen zu halten und mit Wiese zu füttern, ohne daß etwas passiert.

Aber die Myxomatose zieht durch die Landkreise. Und wenn Dein eigenes Tier infiziert wird, sind Wahrscheinlichkeitsrechnungen ein geringer Trost. Ich spreche leider aus Erfahrung.
Ich kann deswegen nur meinen dringenden Rat wiederholen, den Impfschutz regelmäßig aufzufrischen. Entscheiden muß letztlich jeder für sich selbst.

Alexandra K.
08.11.2013, 11:51
Ich weiß bis heute nicht, ob sie trotz Impfschutz Myxo bekam oder ob sie eine Impfmyxo bekam, die kannte ich bis zu den Foren gar nicht.
Eine Impfmyxo endet in der Regel nicht tödlich.

Cybeth
08.11.2013, 12:04
Wenn ich mit unseren Katzen alle Schaltjahre mal zum TA muss, dann bin ich immer wieder einstaunt, wie Halter systematisch in Angst- und Panik versetzt werden.

Da kommen solche Empfehlungen wie; die Katze muss 4 mal im Jahr entwurmt werden, obwohl reine Wohnungskatze. Dann werden Halter immer wieder per Postkarte auf die anstehende Impfung hingewiesen etc...

Da der Deutsche allgemein zur Panik- und Angst neigt, kann man damit gut Kasse machen.

Wenn ich mich in meinem Ort umschaue, gibt es viele ältere Streuner, die 15 Jahre und älter sind. Unsere Nachbarskatze ist mittlerweile 30 Jahre alt (Freigänger von Geburt an) und hat noch nie einen TA aus der Nähe gesehen und das sie das Alter überhaupt erreicht hat, weil sie von keinem TA vermurkst wurde.

Ich denke mit Kaninchen wird das selbe Spielchen wie mit Katzen- und Hunde betrieben.

Im Internet wird dann natürlich die Panik- und Angst noch weiter verbreitet.

Falls ich meine beiden Pfleglinge behalten sollte, werden ich sie nicht impfen lassen.

Alexandra K.
08.11.2013, 12:06
Die meisten Tierhalter sehen in Impfungen nur gutes, kaum einer kommt auf die Idee das diese Impfstoffe pure Chemie und kein NaCl sind und somit auch Nebenwirkungen haben....
Man muß die Impfgeschichte einfach hinterfragen, das ist definitiv nichts was einfach nur gut ist....

Blume
08.11.2013, 12:06
Das wird ja nicht nur bei Tieren sondern auch bei den Menschen so gemacht :girl_sigh: Da wird ihnen Angst gemacht vor irgendwas um ihren neuen Impfstoff an den mann zu bekommen und am Ende macht das alles nur schlimmer.

Conny
08.11.2013, 12:11
Natürlich sind Impfungen nicht nur gut, ich selbst hatte mal eine heftige Reaktion auf eine Impfung.

Das Kaninchen unserer Nachbarin war nicht geimpft und ist an Myxo gestorben, wir sind hier leider Myxogbiet.

Mir ist das zu gefährlich, ich werde auch weiterhin impfen lassen.

Cybeth
08.11.2013, 12:21
Das ist wie mit der Vogelgrippe! Die Menschen wurden in Angst- und Panik versetzt und was ist daraus geworden?!

Die Menschen haben sich impfen lassen und der Einzige der davon profitiert hatte, war die Pharmaindustrie.

An der Vogel/Schweinegrippe sind ein paar tausend Menschen verstorben. Es sterben aber jährlich weitaus mehr an der normalen Grippe.

Oder nehmen wir nur die Todesfälle in Krankenhäusern, die jedes Jahr zu tausenden an Viren, Bakterien wegen Hygienemängel sterben.

Darüber wird erst gar nicht diskutiert.

Als wir damals unsere Pflegekatzen aufgenommen hatten, habe ich mir gleich das Buch "Katzen impfen mit Verstand" gekauft.

Man sollte immer alles hinterfragen. Wer zieht den größten Nutzen aus einer Sache. Gibt es Vorfälle in meiner Umgebung etc...

Simmi14
08.11.2013, 15:56
Infektionen in Krankenhäusern werden durch multiresistente Bakterien verursacht, nicht Viren, da gibt es keine Impfungen. :girl_sigh:

Myxo ist gerade in den Städten sehr verbreitet, da mittlerweile in den Grünanlagen die Wildidichte höher ist als sonstwo. Im Nachbarsvorgarten hockte hier schon ein krankes Tier, dem der ganze Kopf zugeschwollen war. Gerade hatten wir hier im Board doch den Fall einer Wohngemeinschaft in Berlin, wo die ungeimpften Tiere der Mitbewohnerin eins nach dem anderen verstarben und die geimpften Tiere nicht erkrankten.
Aber es muss ja jeder selber wissen. :girl_sigh:

Ich farg mich als im Bereich Geschichtswissenschaft tätige immer, ob bekannt ist, was für ein Segen Impfungen und Antibiotika waren (trotz Risiken/ Nebenwirkungen), wenn ich mir alte Meldekarten anschaue und die Kindersterblichkeit betrachte.

Fellfie
08.11.2013, 16:53
Die Impfung schützt aber ja nicht mal vor einer Myxo-Infektion, sie mildert den Verlauf ab, wenn denn überhaupt...



Stimmt, wie alle Impfungen eben. Geimpft sein bedeutet ja nicht, dass man einen unsichtbaren Schutzschild um sich hat. Viren können immer noch in den Körper und in die Zellen eindringen und sich vermehren. Nur kann der Körper sie eben wesentlich schneller eliminieren, sodass die Schäden sich in Grenzen halten und oftmals gar keine Symptome auftreten. Zugegeben, das funktioniert bei der Myxoimpfung manchmal nicht ganz so gut und Tiere werden trotzdem krank. Sie sterben aber immerhin in der Regel nicht daran und ich persönlich finde, dann hat's schon was gebracht.



Ich weiß bis heute nicht, ob sie trotz Impfschutz Myxo bekam oder ob sie eine Impfmyxo bekam, die kannte ich bis zu den Foren gar nicht.
Eine Impfmyxo endet in der Regel nicht tödlich.

Eben. Ich weiß ja nicht, wie lange nach der Impfung (war sie grundimmunisiert und der Impfschutz regelmäßig aufgefrischt?) sie krank wurde, aber viele vergessen auch, dass es immer eine Weile dauert, bis Impfschutz besteht.

Alexandra K.
08.11.2013, 16:55
Die Myxobehandlung soll sehr qualvoll sein, daher stellt sich ja schon die Frage ob man das Tier überhaupt behandeln würde....

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Marianne R.
08.11.2013, 17:10
Ja, Simmi, genau das frage ich mich auch.
Es scheint in Mode gekommen zu sein, an Impfungen nur das Risiko zu sehen, nicht aber den Schutz.
Wie bitte ist es denn gelungen, das humane Pockenvirus auszurotten, wenn nicht durch eine konsequente Impfaktion der WHO?
Ich hatte auch schon ungeimpfte Kaninchen in reiner Wohnungshaltung in der Stadt, und nichts ist passiert - natürlich. Das individuelle Infektionsrisiko variiert enorm je nach Haltungsbedingungen. Nachdem ich aber auch schon Tiere durch Myxomatose verloren habe (diese Erfahrung wünsche ich keinem), kommt für mich persönlich ein Verzicht auf den Impfschutz nicht mehr in Frage...

Fellfie
08.11.2013, 17:12
..

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Auch der neue nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Aber das interessiert mich auch. ich schau mal, ob ich mich beim Hersteller schlau machen kann.

Edit: Hab dem Hersteller jetzt geschrieben und warte auf die Antwort.

Alexandra K.
08.11.2013, 17:13
Es scheint in Mode gekommen zu sein, an Impfungen nur das Risiko zu sehen, nicht aber den Schutz.
Ich habe den Eindruck genau andersrum, es wird geglaubt das impfen nichts außer Schutz bedeutet.
Das, vor allem bei Myxo, die Impfung jedoch gar nicht schützt sondern nur den Krankheitsverlauf abmildert wissen die meisten gar nicht.

Cybeth
08.11.2013, 17:39
Mich würde eine wissenschaftliche Studie interessieren, in wie weit eine Impfung tatsächlich schützen kann, bzw. ein geimpftes Tier vor dem Tod bewahrt?

Das muss aber eine Studie sein, mit verlässlichen Zahlen, die nicht von der Pharmaindustrie oder von TA verfasst- und bezahlt wurde.

Kennt jemand so eine wissenschaftliche Studie?

Alexandra K.
08.11.2013, 17:40
..

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Auch der neue nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Aber das interessiert mich auch. ich schau mal, ob ich mich beim Hersteller schlau machen kann.

Edit: Hab dem Hersteller jetzt geschrieben und warte auf die Antwort.

Da kannst Du google bemühen, steht online im Beipackzettel....

Fellfie
08.11.2013, 17:58
Mich würde eine wissenschaftliche Studie interessieren, in wie weit eine Impfung tatsächlich schützen kann, bzw. ein geimpftes Tier vor dem Tod bewahrt?

Das muss aber eine Studie sein, mit verlässlichen Zahlen, die nicht von der Pharmaindustrie oder von TA verfasst- und bezahlt wurde.

Kennt jemand so eine wissenschaftliche Studie?

Ich habe bereits danach gesucht, leider nichts gefunden und daher den Hersteller danach gefragt. Wie gesagt, ich warte noch auf Antwort. Der Impfstoff wurde ja, soweit ich weiß, am Friedrich-Loeffler-Institut, Riems entwickelt und da da meist auch Doktorarbeiten dran hängen, wird es sicher eine Publikation dazu geben (die nicht vom Hersteller ist).

Fellfie
08.11.2013, 18:05
..

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Auch der neue nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Aber das interessiert mich auch. ich schau mal, ob ich mich beim Hersteller schlau machen kann.

Edit: Hab dem Hersteller jetzt geschrieben und warte auf die Antwort.

Da kannst Du google bemühen, steht online im Beipackzettel....

Du meinst den hier: http://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2011/20110907107988/anx_107988_de.pdf? Da steht nicht drin, wie die Wirksamkeit getestet wurde. Und "die Mortalität und die klinischen Symptome [...] verringern", soll wie gesagt jede Impfung. Allein dieser Satz heißt noch nicht, dass es nicht doch viele Kaninchen vor einer akuten Erkrankung schützt, wie du meinst, sondern könnte auch eine Formulierung sein, um rein rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Daher wäre mir die Studie, nach der ich gefragt habe, eben sehr wichtig. Sonst drehen wir uns hier ohnehin nur im Kreis.

Cybeth
08.11.2013, 18:18
Daher wäre mir die Studie, nach der ich gefragt habe, eben sehr wichtig. Sonst drehen wir uns hier ohnehin nur im Kreis.Eben, ohne unabhängige wissenschaftliche Studie ist ein Impfstoff keinen Cent wert.

Keks3006
08.11.2013, 18:45
Weil die Ausgangsfrage ja war, wie lange Impfungen bei Tieren halten... Ich finde z.B. diesen Textausschnitt von Monika Peichl sehr interessant. Es geht zwar um Katzen, aber das Prinzip - auch, wenn sie gegen andere Krankheiten geimpft werden - ist bei Kaninchen das gleiche. Wie lange Impfstoffe tatsächlich wirksam sind, wird nicht (über das obligatorische Jahr hinaus) erforscht, weil es sich nicht rechnet.

http://www.katzenschutzbund-wuppertal.de/sonstiges-nuetzliches-impfung.php

Ich weiß noch nicht, wie ich mit dem Impfen weiter verfahre. Alle Kaninchen werde ich aber nicht mehr jährlich impfen lassen (bei einem steht es mit im Schutzvertrag, da mach ich es wohl, bei den anderen mal sehen). Meinen Neuzugang werde ich, glaube ich, überhaupt nicht impfen lassen. Wir sind kein Risikogebiet.

Bei den Katzen werde ich die Impfabstände zumindest deutlich verlängern (erst mal auf drei Jahre).

Franziska D.
08.11.2013, 18:56
Mir wurde beim Tierarzt gesagt, dass die Tiere an Myxo fast immer sterben.

Wenn sie aber geimpft sind, haben sie eine gute Chance, geheilt zu werden.

Und ganz ehrlich, dass ist auf jedenfall besser, als die Ausgangssituation.

Cybeth
08.11.2013, 20:28
Weil die Ausgangsfrage ja war, wie lange Impfungen bei Tieren halten... Ich finde z.B. diesen Textausschnitt von Monika Peichl sehr interessant. Es geht zwar um Katzen, aber das Prinzip - auch, wenn sie gegen andere Krankheiten geimpft werden - ist bei Kaninchen das gleiche. Wie lange Impfstoffe tatsächlich wirksam sind, wird nicht (über das obligatorische Jahr hinaus) erforscht, weil es sich nicht rechnet.

http://www.katzenschutzbund-wuppertal.de/sonstiges-nuetzliches-impfung.php

Ich weiß noch nicht, wie ich mit dem Impfen weiter verfahre. Alle Kaninchen werde ich aber nicht mehr jährlich impfen lassen (bei einem steht es mit im Schutzvertrag, da mach ich es wohl, bei den anderen mal sehen). Meinen Neuzugang werde ich, glaube ich, überhaupt nicht impfen lassen. Wir sind kein Risikogebiet.

Bei den Katzen werde ich die Impfabstände zumindest deutlich verlängern (erst mal auf drei Jahre).Je älter eine Katze wird, umso resistenter wird sie gegen Seuchen, bzw, Krankheiten, die mit Impfungen abgedeckt werden sollen.

Meine beiden Miezen haben nur eine Grundimmunisierung im Kitten Alter bekommen. Beide sind Freigänger, bei Wind, Regen, Schnee. Die pennen sogar draußen bei minus 20 Grad, sind kerngesund und werden mit Top Futter ernährt.

Wenig Stress und eine gesunde Ernährung macht auch viel aus. Wenn das Immunsystem ordentlich funktioniert, ist man auch nicht so anfällig. Das trifft auch auf Kaninchen zu.

Conny
08.11.2013, 22:46
Mir wurde beim Tierarzt gesagt, dass die Tiere an Myxo fast immer sterben.

Wenn sie aber geimpft sind, haben sie eine gute Chance, geheilt zu werden.

Und ganz ehrlich, dass ist auf jedenfall besser, als die Ausgangssituation.

So seh ich das auch :freun: Sie haben wenigstens eine Chance, ungeimpft ist alles zu spät :ohje:

Marianne R.
08.11.2013, 22:56
Nachdem hier mehrfach der Vergleich mit Katzen gebracht wurde: Welche vergleichbar tödliche Katzenseuche gibt es, gegen die geimpft (oder nicht geimpft) wird?

Alexandra K.
09.11.2013, 12:22
..

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Auch der neue nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Aber das interessiert mich auch. ich schau mal, ob ich mich beim Hersteller schlau machen kann.

Edit: Hab dem Hersteller jetzt geschrieben und warte auf die Antwort.

Da kannst Du google bemühen, steht online im Beipackzettel....

Du meinst den hier: http://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2011/20110907107988/anx_107988_de.pdf? Da steht nicht drin, wie die Wirksamkeit getestet wurde. Und "die Mortalität und die klinischen Symptome [...] verringern", soll wie gesagt jede Impfung. Allein dieser Satz heißt noch nicht, dass es nicht doch viele Kaninchen vor einer akuten Erkrankung schützt, wie du meinst, sondern könnte auch eine Formulierung sein, um rein rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Daher wäre mir die Studie, nach der ich gefragt habe, eben sehr wichtig. Sonst drehen wir uns hier ohnehin nur im Kreis.


...um die Mortalität und die klinischen Symptome der Myxomatose zu verringern ....
http://www.msd-tiergesundheit.de/Products/Nobivac_Mxyo/Uberblick.aspx

Fellfie
09.11.2013, 13:02
..

Die Myxoimpfung schützt ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht nur nicht zu 100% sondern exakt gar nicht. Sie kann nur den Verlauf abmildern.

Auch der neue nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Aber das interessiert mich auch. ich schau mal, ob ich mich beim Hersteller schlau machen kann.

Edit: Hab dem Hersteller jetzt geschrieben und warte auf die Antwort.

Da kannst Du google bemühen, steht online im Beipackzettel....

Du meinst den hier: http://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2011/20110907107988/anx_107988_de.pdf? Da steht nicht drin, wie die Wirksamkeit getestet wurde. Und "die Mortalität und die klinischen Symptome [...] verringern", soll wie gesagt jede Impfung. Allein dieser Satz heißt noch nicht, dass es nicht doch viele Kaninchen vor einer akuten Erkrankung schützt, wie du meinst, sondern könnte auch eine Formulierung sein, um rein rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Daher wäre mir die Studie, nach der ich gefragt habe, eben sehr wichtig. Sonst drehen wir uns hier ohnehin nur im Kreis.


...um die Mortalität und die klinischen Symptome der Myxomatose zu verringern ....
http://www.msd-tiergesundheit.de/Products/Nobivac_Mxyo/Uberblick.aspx


Ich zitiere mich hier noch mal selbst: "Da steht nicht drin, wie die Wirksamkeit getestet wurde. Und "die Mortalität und die klinischen Symptome [...] verringern", soll wie gesagt jede Impfung. Allein dieser Satz heißt noch nicht, dass es nicht doch viele Kaninchen vor einer akuten Erkrankung schützt, wie du meinst, sondern könnte auch eine Formulierung sein, um rein rechtlich auf der sicheren Seite zu sein."

Keks3006
09.11.2013, 13:32
Nachdem hier mehrfach der Vergleich mit Katzen gebracht wurde: Welche vergleichbar tödliche Katzenseuche gibt es, gegen die geimpft (oder nicht geimpft) wird?

So tödlich wie RHD ist vermutlich nur die Tollwut, die aber in Deutschland fast ausgerottet ist. Mein Vergleich mit Katzen bezog sich aber darauf, dass Impfungen für Tiere grundsätzlich schlecht erforscht sind, was die tatsächliche Dauer ihrer Wirksamkeit betrifft, nicht auf die Frage, ob Impfen oder nicht, und dafür ist die Gefährlichkeit der Erkrankungen ja unerheblich. Für Katzen gilt in den USA bereits ein anderes Impfsystem, weil die Jahresimpfung dort schon genauer unter die Lupe genommen wurde. Da das Immunsystem aller Tiere gleich funktioniert, ist es naheliegend, dass gebildete Antikörper auch bei allen Tieren einschließlich des Menschen deutlich länger als ein Jahr im Körper vorhanden sind und eine jährliche Nachimpfung nicht erforderlich ist und keine Vorteile bringt. Bei Kaninchen steht die Forschung einfach noch deutlich weiter zurück und es gibt - im Gegensatz zu Katzen - keine Versuche dazu.

Ich zitiere aus dem oben genannten Link:


Das Immunsystem der Kleinsäuger ist dem des Menschen absolut ebenbürtig. Wenn Impfungen beim Menschen viele Jahre halten, dann ist das bei Katz und Hund und Kaninchen nicht anders.

Außerdem haben Wissenschaftler in den 90er Jahren Langzeitstudien an Katzen gemacht mit einem ganz gewöhnlichen Dreifach-Totimpfstoff gegen Schnupfen und Seuche.

Die Tiere erhielten als Welpen mit acht und mit zwölf Wochen eine Grundimmunisierung und wurden danach nie wieder geimpft. Sie wiesen noch siebeneinhalb Jahre später, als sie mit Erregern infiziert wurden, einen guten Immunschutz auf. Der Schutz gegen Katzenseuche erwies sich als hundertprozentig, der Schutz gegen Herpes- und Calicivirus betrug 52, resp. 63 Prozent. Die Schnupfen-Impfung verhinderte nicht vollständig die Erkrankung, doch dies ist bei frisch vakzinierten oder revakzinierten Katzen nicht anders. Diese Impfung kann die Ansteckung oft nicht verhindern, sie mildert aber den Krankheitsverlauf. In der ungeimpften Kontrollgruppe dieser Studie erkrankten einige Tiere sehr schwer.

Quelle: http://www.katzenschutzbund-wuppertal.de/sonstiges-nuetzliches-impfung.php

Fellfie
19.11.2013, 10:42
Okay, also noch mal zum Impfschutz. Der Hersteller hat mir ziemlich fix geantwortet und mir den offiziellen Report an die Zulassungsbehörde zukommen lassen. Bin leider erst jetzt zum Lesen gekommen.

Naive Tiere wurden 3 Wochen nach Impfung mit dem Myxomatosevirus infiziert („Challenge“). Viele Tiere zeigten einen Anstieg der Körpertemperatur, 18% eine leichte Schwellung an der Injektionsstelle. 1 Tier zeigte eine leichte Schwellung am Ohr, ein anderes über dem Auge, die verschorften und innerhalb von 2 Wochen verschwanden. Abgesehen davon gab keine Anzeichen für eine Myxomatoseinfektion. Diese Challengestudie zeigt einen deutlichen Schutz, die allermeisten Infektionen verlaufen subklinisch und kein Tier zeigt einen moderat-schweren oder letalen Verlauf. „Ich lasse mein Tier nicht impfen, die Impfung schützt ja sowieso nicht richtig“, ist eindeutig kein Argument in meinen Augen, denn Impfung tut was sie soll- schützen und nicht nur Krankheitsverläufe so ein bisschen abmildern.

Ähnlich sieht es für RHD aus, die andere Kaninchenkrankheit, die hohe Opferzahlen fordert. Kein geimpften Tier starb, aber alle ungeimpften Kontrolltiere. Die Impflinge zeigten sich während des gesamten Challengeversuches gesund und zeigten keinerlei Krankheitssymptome.

Der Impfschutz ist ab 3 Wochen nach Impfung als sicher anzusehen.

Dauer der Immunität:
Nach 12 Monaten wurden die Tiere erneut mit Myxomatose bzw. RHD infiziert. 40% der Tiere entwickelten leichte Myxomatosesymptome (im Gegensatz zu meist subklinischen Verläufen bei „frischer“ Immunisierung), überlebten aber im Gegensatz zur Kontrollgruppe. Trotzdem sieht das für mich doch sehr danach aus, das man nach 1 Jahr lieber auffrischen sollte.

Für RHD wurde ein voller Impfschutz 110 Tage und 12 Monate nach Erstimpfung bestätigt. Es gab auch einen Challengestudie 500 Tage nach Erstimpfung, den alle Impflinge überlebten, allerdings auch 50% der Kontrolltiere, sodass dieser Versuch als nicht aussagekräftig beurteilt wurde.

Und noch kurz zur Übertragung auf ungeimpfte Kontakttiere (ich zitiere einfach direkt aus dem Bericht):
„In nearly all safety and efficacy studies unvaccinated control groups were housed together with the vaccinates. The controls did not seroconvert to myxoma virus and RHDV. No vector arthropods occurred in the housing areas that have an important relevance for the spread of myxomatotosis infection. No rabbit showed generalised signs of myxomatosis after the vaccination; results of the “dissemination in the body studies” clearly demonstrate that after subcutaneous vaccination the vaccine virus can be isolated from the skin of the administration region and the draining lymph node of this region only. Therefore shedding of virus is unlikely. (Anm.: Obwohl hier natürlich das Fehlen von Vektoren auch eine Rolle spielen kann)

Additional studies have been performed in mice, chickens and European brown hares for which myxomatosis infection is a known potential risk as well. No signs of myxomatosis were detected within the vaccination groups of mice, one-day-old chickens and hares. No seroconversion or any signs of myxomatosis infection could be detected in the co-housed control group of the same species.”

Jennifer
19.11.2013, 11:09
Mir wurde beim Tierarzt gesagt, dass die Tiere an Myxo fast immer sterben.

Wenn sie aber geimpft sind, haben sie eine gute Chance, geheilt zu werden.

Und ganz ehrlich, dass ist auf jedenfall besser, als die Ausgangssituation.

So seh ich das auch :freun: Sie haben wenigstens eine Chance, ungeimpft ist alles zu spät :ohje:

Wenn meine Tiere gesund und topfit sind, schließe ich mich dem "Impfverhalten" von euch an :umarm:

Marianne R.
19.11.2013, 20:16
DANKE, Fellfie!!
Nachdem ich aus den bisherigen Beiträgen den Eindruck gewonnen habe, daß nicht allen absolut klar ist, was ein Impfstoff ist und was eine Impfung im Körper bewirkt, möchte ich dazu auch noch etwas sagen.

Impfstoffe sind abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger (Viren oder Bakterien).
Ziel der Impfung ist es, das körpereigene Immunsystem mit dem Erreger bekannt zu machen, damit es Antikörper bilden kann. Das sind sozusagen spezifische Waffen, die auf den jeweiligen Feind genau zugeschnitten sind.
Wenn dann der reale Erreger den Körper befällt, kann das Immunsystem sofort reagieren.
Es versteht sich von selbst, daß man mit einer Handvoll Feinde, gegen die man schon ein hochwirksames Waffenarsenal besitzt, leichter fertig wird, als wenn man diese Waffen erst noch schmieden muß, während sich der Feind ungehindert vermehrt…
Wie Du bereits erläutert hast, verhindert die Impfung natürlich nicht, daß die Erreger in den Organismus eindringen. Sie verschafft ihm aber den entscheidenden Zeitvorteil, der, wie die von Dir zitierten Studien eindrucksvoll belegen, meist den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht.

Keks3006
19.11.2013, 21:35
DANKE, Fellfie!!
Nachdem ich aus den bisherigen Beiträgen den Eindruck gewonnen habe, daß nicht allen absolut klar ist, was ein Impfstoff ist und was eine Impfung im Körper bewirkt, möchte ich dazu auch noch etwas sagen.

Impfstoffe sind abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger (Viren oder Bakterien).
Ziel der Impfung ist es, das körpereigene Immunsystem mit dem Erreger bekannt zu machen, damit es Antikörper bilden kann. Das sind sozusagen spezifische Waffen, die auf den jeweiligen Feind genau zugeschnitten sind.
Wenn dann der reale Erreger den Körper befällt, kann das Immunsystem sofort reagieren.
Es versteht sich von selbst, daß man mit einer Handvoll Feinde, gegen die man schon ein hochwirksames Waffenarsenal besitzt, leichter fertig wird, als wenn man diese Waffen erst noch schmieden muß, während sich der Feind ungehindert vermehrt…
Wie Du bereits erläutert hast, verhindert die Impfung natürlich nicht, daß die Erreger in den Organismus eindringen. Sie verschafft ihm aber den entscheidenden Zeitvorteil, der, wie die von Dir zitierten Studien eindrucksvoll belegen, meist den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo du diese Unwissenheit über die Funktionsweise von Impfungen rausliest?

Wie gesagt - die Frage war ja ursprünglich nicht: Impfen - ja oder nein, sondern Auffrischung - ja oder nein.

Fellfie, danke erst mal :good:

Die RHD-Impfung scheint demzufolge also tatsächlich deutlich länger als 1 Jahr wirksam zu sein. Bei der Myxo-Impfung wurde darüber hinaus gar nicht getestet. Wenn man davon ausgeht, dass man eine Erstimpfung und nach einem Jahr eine Auffrischung empfiehlt und dann auf einen längeren Rhythmus umschwenkt (wie bei Menschen und teils auch schon bei Katzen und Hunden), passt eine Nachimpfung nach einem Jahr, wie sie der Studie zufolge evtl. bei Myxo sinnvoll wäre, ja noch ins Raster. Aber was danach kommt, das liegt immer noch im Dunkeln, weil es dazu keine Forschung gibt. Gut möglich also, dass viele Nachimpfungen umsonst passieren, weil dadurch nicht mehr Schutz gegeben ist und man nur noch die Nebenwirkungen mitnimmt.

Kassandra
20.11.2013, 02:22
Bei der Myxo-Impfung wurde darüber hinaus gar nicht getestet. Wenn man davon ausgeht, dass man eine Erstimpfung und nach einem Jahr eine Auffrischung empfiehlt und dann auf einen längeren Rhythmus umschwenkt (wie bei Menschen und teils auch schon bei Katzen und Hunden), passt eine Nachimpfung nach einem Jahr, wie sie der Studie zufolge evtl. bei Myxo sinnvoll wäre, ja noch ins Raster. Aber was danach kommt, das liegt immer noch im Dunkeln, weil es dazu keine Forschung gibt. Gut möglich also, dass viele Nachimpfungen umsonst passieren, weil dadurch nicht mehr Schutz gegeben ist und man nur noch die Nebenwirkungen mitnimmt.

Für mich liest sich das anders:
:girl_sigh:

40% der Tiere entwickelten leichte Myxomatosesymptome (im Gegensatz zu meist subklinischen Verläufen bei „frischer“ Immunisierung), überlebten aber im Gegensatz zur Kontrollgruppe.

Fellfie
20.11.2013, 06:47
Bei der Myxo-Impfung wurde darüber hinaus gar nicht getestet. Wenn man davon ausgeht, dass man eine Erstimpfung und nach einem Jahr eine Auffrischung empfiehlt und dann auf einen längeren Rhythmus umschwenkt (wie bei Menschen und teils auch schon bei Katzen und Hunden), passt eine Nachimpfung nach einem Jahr, wie sie der Studie zufolge evtl. bei Myxo sinnvoll wäre, ja noch ins Raster. Aber was danach kommt, das liegt immer noch im Dunkeln, weil es dazu keine Forschung gibt. Gut möglich also, dass viele Nachimpfungen umsonst passieren, weil dadurch nicht mehr Schutz gegeben ist und man nur noch die Nebenwirkungen mitnimmt.

Für mich liest sich das anders:
:girl_sigh:

40% der Tiere entwickelten leichte Myxomatosesymptome (im Gegensatz zu meist subklinischen Verläufen bei „frischer“ Immunisierung), überlebten aber im Gegensatz zur Kontrollgruppe.

Kassandra: :good:

Zumal diese Studien unter "künstlichen" Bedingungen gemacht wurden, also über Injektion. Das habe ich noch vergessen zu erwähnen. Es wurden in einem anderen Versuch auch "natürliche" Bedingungen nachgestellt, in dem man ein infiziertes Tier zu einer naiven Gruppe setze. 3 Wochen nach Impfung konnte ein ausreichender/voller Schutz nachgewiesen werden, 6 Monate danach jedoch nur noch ein "reduzierter". Wie sich der äußert, wurde im Bericht leider nicht näher ausgeführt, aber ich persönlich möchte für meine Tiere den bestmöglichen Schutz und werde daher jedes Frühjahr auffrischen!

Teddy
20.11.2013, 18:19
Also, ich bin (bewußt, seit ich ca. 7 Jahre alt war, vorher habe ich zwar mit den Tieren gespielt, aber nicht alles so genau im Kopf) nun insgesamt mit der Haltung von Kaninchen seit 52 Jahren beschäftigt. Das heißt, ich war in dieser Zeit nicht einen Tag ohne mehrere Kaninchen. Anfangs die Stallhasen meiner Mutter, später dann meine eigenen und die meiner Mutter.
Wir haben hier ein Myxogebiet, mindestens alle 2-3 Jahre ein Massensterben. Meine Mutter verlor einige Kaninchen durch Myxo. Meine wurden 1mal im Frühjahr geimpft gegen Myxo. Mein Ta damals sagte, die Mücken fliegen im Sommer, also braucht man bei Hauskaninchen im Winter nicht impfen. Außerdem ist die Wirkung nicht plötzlich über Nacht zu Ende. Dies habe ich bis zu dem neuen Impfstoff in diesem Frühjahr so gehandhabt, obwohl der neue Ta gerne 2mal geimpft hätte und es ging bisher immer gut. RHD gab es erst später.

In diesen Jahren, muß ca. 1979 gewesen sein, gab es ein Jahr mal keinen Myxoimpfstoff. Ich hatte gerade einen jungen kräftigen Rammler und dachte, das überlebt der schon, wenn er infiziert wird. Es gab eine ganz übles Myxosterben in dem Sommer. Alle Wildies waren betroffen. Er wurde infiziert und wir versuchten es 4 Wochen lang. Er hatte so schwere Veränderungen, daß wir ihn dann einschläferten, da sein Zustand sich eher verschlechterte. 3 Stallhasen meiner mutter erkrankten ebenfalls, einer überlebte ungeimpft. Ein Zwergkaninchen einer Bekannten, welches in den Vorjahren bereits mehrfach, jedoch auch nur 1mal im Frühjahr, geimpft wurde, erkrankte ebenfalls. Aber leicht mit nur Veränderungen in Form von Schorf und Schwellungen an der Nase. Beeinträchtigt war er dadurch nicht.

Dies zeigte m.E. schon, daß der Impfstoff mindestens 1 Jahr lang Wirkung zeigt und demnach eine Impfung pro Jahr bei nicht starkem Infektionsdruck, wie es der Herstellerprospekt auufzeigt, ausreichend sein kann.

Bei vielen Impfstoffen wird auch nur in einem bestimmten Zeitraum der Titer gemessen. Wie lange die Wirkung tatsächlich anhält, ist oft nicht nachgewiesen, weil längere Studien dazu zu teuer sind.

Mein Pferd wurde einige Jahre gegen Grippe und Herpes geimpft. Schließlich erkrankte es an chronischer Bronchitis. Seitdem wird sie nur noch gegen Tetanus geimpft. Wenn sie mal einen Infekt bekommt, behandele ich sie nur mit Echinacea comp. oder Engystol. Sie hatte in den 9 Jahren seitdem weder eine Grippe noch einen schwerwiegenden Infekt, während andere Pferde im Stall teils heftig erkrankten. Gegen Tetanus müssen Pferde je nach Impfstoff alle 1-2 Jahre geimpft werden. Menschen alle 10 Jahre. Seltsam, oder?

Beim Menschen habe ich gelesen, daß es keine Studien dazu gibt, ob sie durch eine Grippeimpfung nicht daran erkranken. Bisher sei nur der Titer für ein Jahr nachgewiesen. Ich habe mich vor 2 Jahren gegen Grippe impfen lassen und war danach 3 Wochen richtig schlecht drauf. Hatte dann aber 2 Jahre lang gar nichts. Nicht mal Schnupfen. In diesem Jahr hatte ich nun schon 8 Wochen lang ein unbekanntes Virus, das mich richtig lahm gelegt hat. Dabei wollte ich mich dies Jahr wieder impfen lassen. Dies Virus war leider schneller. Ich werde es aber nochmal ausprobieren, ob man mit Grippeimpfung tatsächlich 2 Jahre lang gegen diverse Viren geschützt ist.

Kassandra
20.11.2013, 18:22
Dies zeigte m.E. schon, daß der Impfstoff mindestens 1 Jahr lang Wirkung zeigt und demnach eine Impfung pro Jahr bei nicht starkem Infektionsdruck, wie es der Herstellerprospekt auufzeigt, ausreichend sein kann.


KANN... das ist ein Problemwort, gerade wenn es um Haftungsfragen geht...

Teddy
20.11.2013, 18:50
Ich fürchte, bei Impfungen wird es mit Haftungsfragen eh schwierig. Ich denke eher nicht, daß ein Hersteller da eine Garantie übernimmt, daß die Impfung in jedem Fall wirklich wie erwartet wirkt. Ich gehe für mich persönlich grundsätzlich davon aus, daß eine bestimmte Impfung wirken KANN, aber es nicht zwingend auch immer zu 100% tut. Zudem reagiert man auf verschiedene Impfstoffe auch verschieden. Manche Impfungen wirken Jahre, andere nur eine Saison. Das hängt auch immer von dem Objekt ab, daß man bekämpfen will.

Sabrina P.
20.11.2013, 21:13
Und es kommt an gegen welchen Erreger der Impfstoff helfen soll. Eine der meiner Meinung nach unnötigsten Impfung beim Menschen ist die Grippeimpfung. Es wird gegen den Virus des Vorjahres entwickelt. Sprich der Impfstoff 2013 hilft gegen den Erreger 2013. Die Pharmaunternehmen wollen dem Verbraucher einreden, dass das Immunsystem schneller eine Immunantwort gegen den 2013 Virus entwickelt. Ob dem so ist, bezweifle ich. Ich weiß nur, dass die, die geimpft wurden, in der Wintersaison erstmal wegen der Impfung zwei Wochen außer Gefecht waren und danach jede Erkältung mitgenommen haben.
Beim Kaninchen ist die Kaninchenschnupfenimpfung eine unsinnige und sogar potentiell krank machende Geschichte. Es hilft nur gegen einen Erreger und wenn die Tiere schon latent Schnupfer waren, hatten sie danach dann Schnupfensymptome.
Ich habe jetzt seit 1995 Kaninchen und habe immer im Frühjahr und Herbst gegen Myxo und RHD impfen lassen. 7 Tiere hatten nie Probleme mit Impfnebenwirkungen.
Was die Auffrischung betrifft, es ist doch seit Jahren erwiesen, dass das Level des Schutzes nach vier Monaten absinkt.