Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pasteurellenträger? Ich hätte gerne Meinungen...
Also, es ist folgender Fall: 3 ältere Kaninchen (8 Jahre), die ihr Leben lang zusammen waren. Dann wurden sie hergegeben und kamen in eine Quarantänegruppe mit noch einem anderen Neuzugang. Dieses andere Kaninchen ist gestorben. Es hatte Pasteurellen. Das ist jetzt einige Wochen her. Die 3 sind gesund und munter und zeigen keine Anzeichen. Müssen sie nun ihr Leben lang isoliert leben? Würdet ihr es riskieren, sie (im Frühjahr und wenn bis dahin nichts war) mit einer Gruppe zu vergesellschaften?
Lg, Iris
Was heisst riskieren - unter den Kaninchen ist die absolute Mehrheit Pasteurellenträger. Theoretisch sollten sie getrennt sein, aber praktisch ergibt es keinen Sinn.
Sabrina P.
02.11.2013, 14:54
Also ich sehe es. Saß ein Nin nachweislich bei einem Pasteurellentier vergesellschafte ich nur mit anderen Pasteurellentieren. Allerdings dann zu trockenen. Zu gesunden oder ohne gesicherten Nachweis schnupfenden würde ich sie nicht setzen. Einfach um einen Erregermix zu vermeiden.
Walburga
02.11.2013, 19:45
Ich hab das bisher auch nur wie april gehört. Die Mehrheit der Kaninchen in der Heimtierhaltung sind Pasteurellen - Träger.
An was ist den das Tier gestorben? Wenn es tatsächlich an akuten Schnupfensymptomen gestorben ist, kann dieser natürlich in nächster Zeit auch bei den Dreien ausbrechen. Wenn sie weiterhin gesund sind hätte ich keine Bedenken.
Es gibt ja nicht die Pasteurelle multicodia. Jedes Tier kann einen geringfügig anders gestrickten Erreger tragen.
Marshmallow
02.11.2013, 20:19
Iris, ich hab da die gleiche Meinung und das sugarmännchen war hier ja auch mit Macavi zusammen die Pasteurellen hat.
Ausbrechen kann es tut es aber bei den meisten Kaninchen nicht.
Ein Besuch beim Tierarzt ist meiner Meinung nach gefährlicher weil dort alle Bazillen und Krankheitserreger rumschwirren....
Ihr macht mir Mut :umarm:
Wenn bis zum Frühjahr nix ausbricht, würde ich die beiden so gerne mit der Gruppe vergesellschaften. Momentan sind es ja 3 Kaninchen, aber einer, der Balti, wird den Frühling warscheinlich nicht mehr erleben :sad1: Und dann würde ich die beiden Verbliebenen gerne zu der Großgruppe tun.
LG, Iris
Sabrina P.
03.11.2013, 23:05
Gibt es da eine Studie zu, dass 80% Pasteurellen haben?
Ich würde nachweislich kranke Tiere nur mit Tieren Vergesellschaften, die die gleiche Krankheit haben. Ansonsten können wir uns auch jegliche Quarantäne sparen. :girl_sigh:
Gibt es da eine Studie zu, dass 80% Pasteurellen haben?
Wo kommt die Angabe "80%" her?
Sarah G.
04.11.2013, 10:26
Aus einer Studie zu Mastbetrieben kenne ich die Zahl.
Das kann man meines Erachtens echt nicht mit Heimtierhaltung vergleichen.
also das mit den 80% halte ich für übertrieben und würde mich auch nicht daran orientieren
richtig ist sicher, daß viele vermeintlich 'gesunde' Kaninchen Träger von Pasteurellen oder anderen Erregern sind, ohne daß jemals ein Schnupfen ausbricht, ja
dennoch vergesellschafte ich wissentlich keine Erregerträger zu (auch hier wieder vermeintlichen) Nichtschnupfern
zu meinen eigenen Kaninchen würde ich keinesfalls Tiere setzen, von denen ich weiß, daß sie Pasteurellenträger sind
irgendwann bricht der Schnupfen aus / kann ausbrechen und dann hab ich meine eigenen Tiere infiziert, die ggf / wahrscheinlich vorher nicht infiziert waren
wären es meine Pflegis, würde ich sie bis zur Vermittlung separieren und dann als trockene Schnupfer, optimalerweise zu anderen trockenen Schnupfern, vermitteln
die Entscheidung muß letztlich jeder selbst treffen
kleines Beispiel: bei uns sind letztes Jahr im Februar in der PS 5 Welpen geboren, die Mutter hat stark geschnupft, Erreger ist ein Umweltkeim, nicht mal ein klassischer Schnupfenerreger
von den Jungtieren hat bis heute, sie werden ja bald 2 Jahre alt, nie eins Symptome gezeigt, sie niesen nicht mal
da sie aus einem Schnupferbvestand kommen und die Mutter geschnupft hat, hocken sie bei mir seit fast 2 Jahren seperat und werden auch als trockene Schnupfer vermittelt
gestern hab ich den ersten der 5 vermittelt!
hätte ich sie als 'gesund' deklariert, hätte ich es einfacer gehabt und längst alle 5 vermitteln können
Nur weil sie mit einem Pasteurellentier Kontakt hatten, müssen sie ja nicht gleich auch Träger sein. Dann wären ja all unsere Tiere krank, weil wir sie, wie schon geschrieben, zum "verseuchten" TA schleppen.
Wer weiß was andere Tiere alle für Bakterien in sich tragen, ohne, dass wir es jemals erfahren
Woran ist das Tier denn gestorben?
Ich würde sie glaub ich ganz normal zu anderen vermitteln. Es sei denn, bei dem gestorbene Tier war der Schnupfen ausgebrochen.
kommt drauf an wie man Kontakt definiert
wenn mein Tier beim TA in der TB 10 Min neben einem Pasteurellenträger steht, hat es sich sicher nicht infiziert
aber wenn die vorhandenen Tiere Monate oder Jahre mit dem Träger zusammen gelebt haben, sich gegenseitig geputzt, aus ein4em Napf getrunken und gefressen haben, dann wäre es verwunderlich, wenn sie sich nicht infiziert hätten
wobei man wirklich wissen müßte, ob es eine Symptomatik gab oder das verstorbene Tier komplett trocken war und der Erregernachweis quasi ein Zufallsbefund
denn ein rotzendes Tier birgt natürlich eine größere / zügigere Ansteckungsgefahr als ein komplett symptomfreies Tier
Ich hatte dazu schon einmal eine Untersuchung Schweizer Betriebe gepostet. Bei Zuchtbetrieben gab es eine ganz unterschiedliche Spanne von buchstäblich 0-100%, aber wenn man es mitteln würde, dann würden es etwa 52%. In Mastbetrieben liegt der Wert höher.
Für einzeln untersuchte Heimtiere bewegt sich der Wert zwischen 47% und 85%.
Bei einer Streuung von 2m beim Niesen ist der Radius ziemlich weit. Dass eine Privatperson Schnupfertiere hält und den Erreger nicht auf die vermeintlich gesunden Tiere überträgt, halte ich für beinahe ausgeschlossen. Dass jemand ein nicht-niesendes Tier für gesund hält, obwohl es mit einer Wahrscheinlichkeit von 47-85% Erregerträger ist, dürfte ziemlich sicher sein.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.