Hallo,
ich brauche dringend Rat von ein paar Kaninchen-Experten. Ich bin am Ende und weiß nicht mehr was tun...
Meinem kleinen Krümel (2 Jahre) geht es seit drei Tagen schlecht. Er frisst extrem wenig und wenn, dann nur sehr wenig und indem ich ihm die Sachen fast ins Mäulchen schiebe. Und er köttelt nur mini-kleine Köttel und davon recht wenige.
Es begann damit, dass mein anderes Kaninchen, Flöckchen, am Mittwoch abend plötzlich apathisch wurde, das Essen verweigerte, kaum noch reagierte und einfach im Liegen ein Pfützchen unter sich gemacht hat (sie gehen sonst IMMER auf ihre Toilette). Nachts um Eins bin ich mit ihr zum Not-Tierarzt gefahren. Sie bekam Injektionen unter die Haut, ich weiß nicht mehr was genau :-( Ich war so durch den Wind. Der Tierarzt konnte KEINE Aufgasung feststellen und sagte, es "fühle sich eher breiig/teigig an". Er war der Meinung, sie leide unter einer Infektion des Magen/Darmes, die jetzt viele Kaninchen hätten (ich hab den Namen vergessen, irgendwas mit E glaub ich :-( Aber ein richtiger Test hierfür wurde nicht gemacht.
Für zu Hause habe ich für sie mitbekommen:
Novalgin gegen die Schmerzen
MCP für die Darmmotorik
ein Antibiotikum (Marbo FD)
und Rodicare akut
*Anm. Moderator: Dosierungsangaben entfernt*
Nach einer schlimmen restlichen Nacht, in der es ihr absolut nicht besser ging, wurde es, nachdem ich ihr die Medikamente am ersten Morgen oral verabreicht habe, endlich ein wenig besser. Sie knabberte mit viel gut Zureden ein halbes Löwenzahnblatt, dann ein ganzes, dann noch später ein wenig Heu... Am Donnerstag abend ging es ihr dann schon deutlich besser und sie fraß wieder ein bisschen, Freitag war schon wieder alles recht gut, heute geht es ihr wieder super.
Nun aber zu meinem "Problemkaninchen":
Gerade als es Flöckchen etwas besser ging, fing plötzlich Krümel am Donnerstag abend an, die gleichen Symptome zu zeigen, das Futter zu verweigern, gedrungen dazusitzen... (wenn auch noch nicht so schlimm, wie es bei Flöckchen war). Es war 15 min vor Ende der Öffnungszeit des Tierarztes, also habe ich sofort angerufen und ihn zum Glück noch erreicht. Er sagte, ich soll Krümel die selbe Medikation geben wie Flöckchen. Das tue ich seitdem, und in der ersten Nacht schien es ihm tatsächlich besser zu gehen. Er hoppelte wieder umher, legte sich entspannt hin, mümmelte freiwillig etwas getrockneten Löwenzahn und Heu und köttelte ein paar sehr kleine Köttel, die ich erstmal als gutes Zeichen gedeutet habe. Dann wurde es am Freitag im Laufe des Tages aber wieder schlechter, er saß wieder nur da und wollte nichts futtern. Mit extrem viel gut zureden mal ein paar Blättchen und Stengelchen Kräuter (Basilikum, Petersilie, etwas Rosmarin, Majoran), aber ich muss es ihm förmlich in den Mund schieben und ihn solange damit an der Nase kitzeln, bis er es endlich entnervt nimmt und kaut. :-( Und dann letzte (Freitag) Nacht wieder etwas besser, er fraß freiwillig ein klein wenig getrockneten Löwenzahn (kein Heu!) und ein paar kleine Stengelchen der Kräuter und des Möhrengrüns, die ich praktisch überall für ihn hingelegt habe, damit er es vor der Nase hat. Er lag nachts auch wieder entspannt da, mit ausgestreckten Hinterbeinen. In der Nacht hat er auch wieder etwas geköttelt, aber sie sind eben nur winzig klein, vielleicht maximal ein Viertel des Volumens normaler Köttel. Und davon immer so 15 bis maximal 25 Stück pro Ladung. Sind das nun Verstopfungsköttel, oder sind nur so klein, weil er so wenig frisst? Gesten abend hatte ich auch ein paar Mal seinen Bauch massiert. Und trotzdem geht es ihm jetzt seit heute morgen wieder schlechter. Momentan sitzt er wieder da, verkriecht sich irgendwo unter dem Schrank, oder dem Stuhl oder dem Bett und rührt keinerlei Futter an.
Ich weiß nicht mehr weiter :-(
Ich gebe ihm immer noch die ganzen Medikamente morgens und abends. Schmerzen kann er doch dann eigentlich keine haben, oder? :-( Er bekommt alles, was Flöckchen bekommen hat,und ich gebe ihm seit gestern noch zusätzlich Sab Simplex).
Aber warum frisst er nicht, warum sitzt er so traurig da? Warum ist er immer wieder besser drauf, und dann doch wieder schlechter? Es ist schrecklich, dass ich nicht weiß, wie ich ihm noch helfen soll!
Ich habe auf Anraten des Tierarztes seit Donnerstag kein Gemüse und kein Trockenfutter gefüttert, nur Heu und frisches Grün (Möhrengrün und verschiedene Kräuter). Aber er mag es nicht. Sie haben sonst immer Heu, viel Salat, Möhren, Gurke, Kräuter, abwechselnd etwas Obst und anderes Gemüse und wenig Trockenfutterleckerlis bekommen.
Als ich ihm heute morgen testweise ein kleines Stückchen Möhre hinhielt, futterte er es auf. Aber man soll ja Möhre nicht geben bei Verdacht auf Verstopfung, deshalb habe ich mich nicht getraut ihm mehr zu geben. Oder sollte ich ihm doch etwas davon geben, wenn er es mag, damit er überhaupt mal was frisst? Im Moment würde er aber wieder nicht mal die Möhre nehmen. :-( Ich habe heute zusätzlich noch Fenchel gekauft, aber den mag er auch nicht. Ein Test-Trockenfutterleckerli knabberte er heute morgen an, aber ich habe mich nicht getraut, ihm das jetzt zu geben.
Was soll ich machen? Ich fühle mich total am Ende und habe solche Angst um ihn.
Die Medikamentengabe ist für ihn zudem jedesmal die reinste Tortur. Er ist schon seit er klein war extrem ängstlich und lässt sich so gut wie nicht anfassen oder streicheln. Nur mit Flöckchen kuscheln liebt er. Und nun muss ich den kleinen Kerl jeden Tag mehrmals gewaltsam hochnehmen, gewaltsam festhalten, und ihm die Medikamente einflößen. Es ist einfach schrecklich, eine einzige Qual für ihn, er wehrt sich so schrecklich als würde ich ihn umbringen wollen, hat panische Angst und sein Herz rast dabei jedesmal so sehr, dass ich Angst habe, er kollabiert einfach und stirbt. :-( Oder verletzt sich mit seinen ruckartigen Bewegungen in seiner Panik :-(
Ich habe auch schon überlegt, ob vielleicht das der Grund sein könnte, dass er immer noch nicht frisst und immer wieder so lethargisch dasitzt. Vielleicht ist er inzwischen durch diese ganze Gewalterfahrung einfach vollkommen verstört :,-(
Aber die Medikamente einfach weglassen kann ich doch auch nicht, oder? Was, wenn gerade die noch die Verdauung am Laufen halten...
Weiß jemand Rat? Was soll ich noch tun? Soll ich ihn immer wieder bedrängen? Soll ich die Medikamente alle weitergeben? Soll ich ihm Wasser einflößen (habe ich heute morgen das erste Mal gemacht - 2,5ml). Wieviel, wenn ja? Soll ich ihm immer wieder Futter vor's Mäulchen halten? Oder soll ich ihn einfach komplett in Ruhe lassen? Kann ich ihm Möhre geben, wenn er sie mag, trotz möglicher Verstopfung? Was ist mit frischer Ananas? Soll ich ihm nochmal den Bauch massieren? Oder lieber in Ruhe lassen? Ist Rotlicht und Wärme gut, oder fängt es dann erst recht an zu gären in seinem kleinen Bauch?
Und: Wieso geht es ihm immer wieder besser und dann doch wieder schlechter?
HILFE! :-(
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