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Thema: Trauerbewältigung...?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.07.2016
    Ort: Herzogenrath
    Beiträge: 213

    Standard Trauerbewältigung...?

    Ähm...ich weiß nicht wirklich, wo ich dieses Thema einstellen soll und ich weiß nicht, ob mir jemand antwortet...Ich bin sehr traurig und komplett verzweifelt, am Ende über den Verlust mehrerer Haustiere, den Verlust meines Hundes und meines Kaninchens..Hinzu kommt, dass mein anderes Kaninchen einen Gebärmuttertumor hatte mit relativ schlechter Endprognose...Da ich nicht mehr klarkomme und überhaupt nicht mehr weiß, was ich gegen meine Trauer und Hilflosigkeit tun soll, frage ich mich, ob jemand vielleicht irgendeinen Ratschlag für mich hat..Wie geht ihr mit eurer Trauer um? Gibt es irgendwas, was euch zumindest ein wenig hilft mit alledem klarzukommen???

  2. #2
    Administrator Avatar von Marion S.
    Registriert seit: 10.04.2015
    Ort: lübeck
    Beiträge: 2.707

    Standard

    Trauer

    Reden, mit lieben Menschen über den Verlust reden.
    Sich anlehnen können.
    Den Schmerz zu lassen.

    und zwischen durch an was schönes Denken,
    Dankbar sein für die Momente des Glücks.

    Es braucht Zeit

  3. #3
    ...wartet auf den Frühling Avatar von Irina
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Saarland (im Kuhkaff)
    Beiträge: 3.343

    Standard

    Es ist eigentlich ein doofer Spruch - aber er stimmt. "Die Zeit heilt alle Wunden".
    Vor fast einem halben Jahr starb mein Hund. Ich kann bis heute meine Gefühle damals nicht recht in Worte fassen: Trauer, Verzweiflung, Herzschmerz (ja, das war tatsächlich so), ich fühlte mich leer und nur noch als Hülle.

    Mit der Zeit wurde es leichter, irgendwann konnte ich über ihn sprechen, ohne zu weinen. Und heute können wir über ihn sprechen mit einem Lächeln, erinnern uns an die schönen Dinge mit ihm und an seine Marotten. Verwunden habe ich es immer noch nicht, aber es wird mit jedem Tag ein winziges bißchen leichter.

    Ich wünsche Dir, daß es auch für Dich irgendwann leichter wird.
    Ich fühl mich, als könnt' ich Bäume ausreißen. Also kleine Bäume. Oder Bambus. Blumen. OK, Gras. Gras geht.

  4. #4
    Tierärztin mit Herz und Seele Avatar von Claudia H.
    Registriert seit: 20.01.2009
    Ort: Berlin - Reinickendorf
    Beiträge: 470

    Standard

    Es wird anders. Finde ich.

    Ich bin Tierärztin, bei einigen geht es einfacher (zum Teil eigene Tiere auch, wenn man nicht so eine Bindung hatte) und dann kommen wieder einige Tiere, die einem extrem ins Herz wachsen (meine Hündin und Mini Mäx). Und ja, dann weine ich auch, das gehört dazu und für ich ist es eine Bewältigung. Wobei ich immer versuche nicht im Selbstmitleid zu zerfließen.

    Und mir hilft Bewegung sehr, also laufen/ tanzen. Ich kann sehr schlecht mit anderen reden, hier im Forum geht es gut, aber privat verstehen das viele nicht, warum einem ein Tier so viel wert ist.
    Real doctors treat more than one species

  5. #5
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 9.540

    Standard

    Schreib hier im Forum was Dich bewegt, wenn es Dir schlecht geht, auch warum es Dir gerade jetzt schlecht(er) geht usw.

    Hier fühlen die User ähnlich, was im RL leider öfter nicht so ist, wo häufig das Verständnis fehlt.

    Ansonsten stimmt das was Irina schrieb, denn irgendwann (bei einem eher, beim anderen später) denkst Du mit Freude und einem Lächeln an das verstorbene Tier zurück...


    Und wenn Du feststellst, dass es trotzdem nicht besser wird, hab den Mut und hole Dir professionelle Hilfe.
    Geändert von feiveline (06.06.2017 um 21:13 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  6. #6
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.968

    Standard

    Für mich gilt der Spruch die Zeit heil alle Wunden nicht, es ist einfach so, dass man sich irgendwann an den Schmerz gewöhnt, mehr oder weniger. Ich weine heute noch wenn ich an meine zwei Monsterchen denke die letztes Jahr gestorben sind, sie waren so tief in meinem Herz, ich hab sie großgezogen, sie waren wie meine Kinder.

    Drei Monsterchen sind noch bei mir, oft sitze ich bei ihnen, weine und knuddel sie ganz fest, ich weiß nicht was passiert, wenn sie auch mal gehen. An unseren beiden Schlappohren hänge ich natürlich auch sehr, manchmal werden auch sie von mir mir vollgeheult.

    Ich liebe alle meine Tiere egal ob Maus, Hamster, Kaninchen, es ist immer sehr schwer wenn eines gehen muss, leider ist es bei manchen Seelchen besonders schlimm. Ich hab ein Bild von Luna und Ferkelchen von Inge malen lassen, darauf ist auch ihr Freund Snoopy, der leider auch schon im Rgenbogenland ist Das Bild macht mich glücklich auch, dass ich bei ihren Urnen, die im Wohnzimmer stehen, jeden Abend ein Kerzchen anmachen kann. Ich rede auch mit ihnen, dass hilft.

    Ich hab auch ein Engelchen mit dem Spruch "Hinterm Regenbogen für immer im Herzen" es ist ein Teelichthalter dabei, jeden Abend brennt auch darin eine Kerze.

    Ich lass meinen Schmerz raus, auch wenn mein Mann mich manchmal komisch anschaut, wenn ich plötzlich ohne Grund, zu weinen anfange. Er versteht mich aber, ihm fehlen unsere kleinen Spinnerchen auch.

    Fühl dich ganz feste von mir gedrückt
    Geändert von Conny (06.06.2017 um 21:50 Uhr)
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
    Ort: München
    Beiträge: 655

    Standard

    "Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber sie rückt das Unheilbare aus dem Mittelpunkt der Wahrnehmung." Da ist was dran.
    Ich habe 2010 meine beiden wunderbarsten Kaninchen an die Myxomatose verloren. Die Narbe bleibt - und schmerzt. Mit der Zeit denkt man aber nicht mehr täglich daran. Ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche.
    Weinen ist gut, das spült die Streßhormone aus dem Körper. Laß es zu...
    Was wären wir für Menschen, wenn uns der Tod geliebter Wesen nicht an die Nieren ginge??

  8. #8
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
    Ort: Unna
    Beiträge: 3.237

    Standard

    Ein sehr schwere Frage, die dir keiner beantworten kann.
    Unter dem Begriff Trauer verstehen wir Menschen so viel, die Trauer selbst ist aber im Grunde ein Prozess den jeder anders durchläuft.

    Menschen neigen dazu zu verdrängen und Verzweiflung, Wut und auch die tiefe Traurigkeit zu verleugnen. Wir sind dazu erzogen gut gelaunt, freundlich und positiv zu sein.
    Das Leben ist aber so viel mehr!
    Was wäre es denn ohne Trauer? Nichts wahrscheinlich.
    Die wirklich schlimmen Momente lassen uns doch erst die Freude schätzen und genießen.
    Es ist so wichtig zu weinen, das Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit zu zulassen.
    Aber oft sagt man doch so schön “ du brauchst doch nicht weinen"......

    Wie lange es dauert, wie intensiv es ist, hängt ganz individuell von jedem einzelnen ab.
    Den Tod des Körpers als Teil des Lebens zu sehen und zu akzeptieren ist die Schwierigkeit.
    Die gemeinsame Zeit bleibt, sie ist ein Geschenk das so viel Kraft schenken kann.
    Deine Tiere trägst du somit immer bei dir.

    Wenn es so gar nicht geht, nicht alleine zu bewältigen ist, kann auch proffesionelle Hilfe eine Lösung sein.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 04.01.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 129

    Standard

    Für mich ist es auch immer wieder kaum zu ertragen wenn mich wieder eins meiner geliebten Monster verlassen hat. Besonders schlimm, wenn wir über Tage und manchmal auch Wochen gekämpft haben und dann leider doch verloren haben.
    Ich versuche dankbar zu sein, dass sie in meinem Leben waren und ich durch sie oft etwas lernen durfte. Ich habe hier auch hauptsächlich Tiere die keiner mehr wollte, wie vermutlich fast alle hier. Sie durften hier endgültig ankommen, wurden liebevoll versorgt und hatten Freunde die sie bis zum Schluss begleitet haben. Keiner musste alleine in einem winzigen Käfig gehen.
    Sie werden uns nie ganz verlassen.
    Ich hänge inzwischen Bilder von ihnen auf und habe ein Buch angefangen, in das ich etwas über jedes Tier eintragen möchte. So kann ich sie los lassen, aber sie sind immer da.
    Trauer zulassen ist wichtig, aber man darf nicht dauerhaft darin verharren. Daher finde ich deinen Schritt hier darüber zu schreiben sehr wichtig und auch mutig von dir .

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.238

    Standard 3 Arten

    Bei Verlust von geliebten Lebewesen gibt es Unterschiede im Umgang mit deren Tod und der Trauer:

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen, weil es alt war und seine Zeit zu gehen ist gekommen. Das ist schlimm, tut weh und man weint über diesen Verlust, kann aber gleichzeitig Trost in Erinnerungen, auch Fotos usw. finden. Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, und das tun wohl alle, die den Tieren wünschen, dass sie gut auf die andere Seite der RBB kommen sollen, kann sich sogar trösten, den geliebten Wesen aus der Erdenzeit wieder zu begegnen und für immer zusammen zu bleiben.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und man gibt sich selbst berechtigter, oder auch unberechtiger Weise die Schuld, oder eine Mitschuld daran, dass es JETZT gestorben ist. Dann wird es schon schwieriger mit dem "Trost durch Erinnerung"... Dann können Fotos, oder die Gedanken an die letzten gemeinsamen Augenblicke auch zusätzliche Schuldgefühle auslösen und dann ist es vorbei mit der normalen Trauerarbeit. Dann wird aus dem "Es war immer so schön, wenn wir zusammen..." ein "Wie konnte ich nur...?" oder ein: "Warum habe ich nicht...?"
    Dabei kann niemand helfen, keine Freunde, Fremden, Professionelle (die am Wenigsten, wenn es um Tiere geht. Da stößt man oft nur auf fragende, bis fassungslose Gesichter!!!)
    Hier entfällt sogar der letzte Satz aus Abschnitt 1.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und andere Menschen sind daran Schuld mit den Unterkategorien (diese stehen dazu, dass sie daran die Schuld tragen; sie geben es nicht zu; sie geben es nicht zu und spielen bei Fragen auch noch die "Beleidigte Leberwurst",...)
    Dann kommt zu alldem noch Wut und Verzweifung, und viele weitere Gefühle und Fragen...
    Das macht die Trauer nicht leichter.
    Ein vermeidbarer Tod ist mit Sicherheit schwerer zu verarbeiten, als einer, der kam weil die Zeit gekommen ist. Oder gar nicht

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.03.2009
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    Beiträge: 1.894

    Standard

    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    "Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber sie rückt das Unheilbare aus dem Mittelpunkt der Wahrnehmung." Da ist was dran.
    Ich habe 2010 meine beiden wunderbarsten Kaninchen an die Myxomatose verloren. Die Narbe bleibt - und schmerzt. Mit der Zeit denkt man aber nicht mehr täglich daran. Ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche.
    Weinen ist gut, das spült die Streßhormone aus dem Körper. Laß es zu...
    Was wären wir für Menschen, wenn uns der Tod geliebter Wesen nicht an die Nieren ginge??
    Dem kann ich nur zustimmen, besser kann ich es nicht erklären. Ich weiß nur, dass es bei mir bei jedem Abschied anders ist. Es hängt auch von der Art und Weise ab, woran das Tier - oder auch der Mensch - gestorben ist, ob vorher eine lange Leidensgeschichte stand ... Vielleicht auch, ob derjenige schon alt war, obwohl es immer zu früh ist. Mein Hund ist z.B. vor jetzt fast vier Jahren gestorben, ich kann immer noch keine Bilder von ihm ansehen, ohne zu weinen. Ich schäme mich aber nicht dafür, warum auch? Sperr Deine Gefühle nicht ein, wenn das jemand nicht versteht, ist er es nicht wert, dass Du Dich mit ihm befasst.

  12. #12
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.968

    Standard

    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Bei Verlust von geliebten Lebewesen gibt es Unterschiede im Umgang mit deren Tod und der Trauer:

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen, weil es alt war und seine Zeit zu gehen ist gekommen. Das ist schlimm, tut weh und man weint über diesen Verlust, kann aber gleichzeitig Trost in Erinnerungen, auch Fotos usw. finden. Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, und das tun wohl alle, die den Tieren wünschen, dass sie gut auf die andere Seite der RBB kommen sollen, kann sich sogar trösten, den geliebten Wesen aus der Erdenzeit wieder zu begegnen und für immer zusammen zu bleiben.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und man gibt sich selbst berechtigter, oder auch unberechtiger Weise die Schuld, oder eine Mitschuld daran, dass es JETZT gestorben ist. Dann wird es schon schwieriger mit dem "Trost durch Erinnerung"... Dann können Fotos, oder die Gedanken an die letzten gemeinsamen Augenblicke auch zusätzliche Schuldgefühle auslösen und dann ist es vorbei mit der normalen Trauerarbeit. Dann wird aus dem "Es war immer so schön, wenn wir zusammen..." ein "Wie konnte ich nur...?" oder ein: "Warum habe ich nicht...?"
    Dabei kann niemand helfen, keine Freunde, Fremden, Professionelle (die am Wenigsten, wenn es um Tiere geht. Da stößt man oft nur auf fragende, bis fassungslose Gesichter!!!)
    Hier entfällt sogar der letzte Satz aus Abschnitt 1.

    Es stirbt ein geliebtes Lebewesen und andere Menschen sind daran Schuld mit den Unterkategorien (diese stehen dazu, dass sie daran die Schuld tragen; sie geben es nicht zu; sie geben es nicht zu und spielen bei Fragen auch noch die "Beleidigte Leberwurst",...)
    Dann kommt zu alldem noch Wut und Verzweifung, und viele weitere Gefühle und Fragen...
    Das macht die Trauer nicht leichter.
    Ein vermeidbarer Tod ist mit Sicherheit schwerer zu verarbeiten, als einer, der kam weil die Zeit gekommen ist. Oder gar nicht
    Das hast du gut geschrieben

    Mein Mann sagt immer wenn ich mal gehe, dann ist die Brücke aus Licht mit meinen ganzen Tierchen überfüllt, weil sie alle da sind um mich abzuholen. Das ist für mich ein wunderschöner Gedanke und daran glaube ich auch ganz ganz fest. Er hat mich sogar schon zum lachen gebracht als er mal meinte, Schneeferkelchen hat dann sicher Rumpelchen *einer unsere verstorbenen Hamsterchen* zwischen ihren langen Ohren sitzen, keine Ahnung wie er auf die Idee kam aber, ich musste einfach lachen bei der Vorstellung
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  13. #13
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.126

    Standard

    Für mich war es wichtig zu begreifen, daß ich die Trauer zulassen "darf". Ich darf trauern, solange ich das brauche. Es gibt keinen Zeitrahmen, wann man damit durch sein muß.
    Als mein Teddy starb,vor 7 Jahren, er war 8, ging mein inneres "Zuhause" mit ihm. Ich trauere heute noch sehr um ihn, er ist mir immer noch so nahe. Und Eddie, mein kleiner Sonnenschein, mein GutlauneHasili, er war erst 4,5 und kerngesund, er hatte sich beide Arme kaputt getobt. Auch er bringt mich immer noch oft zum Weinen. Ich sehe ihn immer noch in meinem Wohnzimmer auf seinem Thron sitzen, der immer noch auf meinem Sofa steht. Nein, die Zeit heilt diese Wunden nicht, aber sie macht sie erträglicher. Lotte war 10,5 als sie gehen mußte, nichts konnte sie aufhalten. Ich habe seit Jahren schon damit gerechnet und bin dankbar, daß sie solange bei mir bleiben durfte, obwohl sie so krank war. Ich Tod kam dann doch plötzlich, aber nicht überraschend. Ich bin traurig und vermisse sie noch immer sehr. Aber ich bin auch dankbar für die lange Zeit und die vielen schönen innigen Stunden, die wir zusammen hatten und habe akzeptiert, daß sie ihren Platz frei gemacht hat.

    Ich habe schon sehr, sehr lange Kaninchen, mein ganzes langes Leben lang. Als ich jünger war, kam es mir wie ein Weltuntergang vor, wenn wieder eines krank wurde und trotz aller nur möglichen Maßnahmen starb, besonders bei jungen Tieren, die unerwartet früh starben. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren, wurde selber darüber immer wieder krank und kam dann lange Zeit nicht darüber hinweg. Doch wir überleben unsere Tiere nun mal. Geholfen hat mir dabei aber immer auch ein neues Tier. Nach vielen Jahren kam mir die Erkenntnis, daß meine Tiere mich nur eine Weile begleiten, nämlich so lange es ihnen möglich ist. Jedes Tier hat seine Aufgabe und seine Chance bei mir auf ein schönes Leben. Aber da draußen warten noch so viele, die ebenfalls diese Chance verdient haben. Und wenn ein Tier genau diese Chance benötigt, dann geht ein anderes und das neue zieht ein. Dies beobachte ich hier schon seit vielen Jahren. So traurig ich über den Verlust bin, bin ich dann froh, daß ein anderes Wesen eine Chance bekommt. Wie lange es diese nutzen darf, kann ich nicht bestimmen. Es ist Schicksal. Da nützen dann auch alle Behandlungen und Maßnahmen nichts, wenn sie gehen müssen, gehen sie. Da bringt es auch ncihts, mir Vorwürfe zu machen. ich gebe immer alles, mehr geht nicht. Ich kann nicht alles wissen und auch Tä sind keine Halbgötter. Ich kann ihnen aber das Leben so gesund wie möglich gestalten mit dem Wissen daß ich habe bzw. finden kann. Für mich ist es ein tröstlicher Gedanke geworden, daß meine Tiere keinen nutzlosen Tod gestorben sind, sondern ihren Platz für ein anderes bedürftiges Wesen frei gemacht haben und ich fühle mich als ein Teil dieser "Abmachung" und gebe den freigewordenen Platz weiter.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und daß Du die Erlebnisse verarbeiten kannst und nur noch die schönen Erinnerungen Dich begleiten.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Ort: Herzogenrath
    Beiträge: 213

    Standard

    Vielen lieben Dank für eure offenen Worte
    Irgendwie hilft es mir ein wenig zu lesen, dass einige ähnlich stark mit dem Verlust eines Haustieres zu kämpfen haben, auch wenn mir das natürlich sehr leid tut...

    Glücklicherweise habe ich kein Problem damit meine Trauer zuzulassen. Ich lasse sie täglich raus. Das Problem daran ist, dass ich das Gefühl habe, dass ich überhaupt nicht mehr glücklich sein kann. Wenn ich was unternehme mit Freunden oder der Familie oder wenn ich lache, dann denke ich in der nächsten Sekunde: Moment, was soll das Ganze jetzt hier?! Du hast nichts mehr zu lachen! Und wenn du nach Hause kommst, ist sowieso nichts mehr, wie es war. Da wartet kein Max (mein Labrador) und auch kein Massimo (mein Kaninchen) mehr auf dich. Das Einzige, was wartet sind die beiden Urnen mit dem letzten Rest, der von den beiden übrig geblieben ist. Dann bin ich so traurig und deprimiert, dass ich entweder die Unternehmung abbreche oder mich irgendwie durchquäle ohne den geringsten Funken Freude...Wenn ich dann Zuhause bin, geht es richtig los..........und ich kann nichts dagegen tun!

    Ich bin zwar froh, dass ich wenigstens die Asche und somit einen Teil von ihnen bei mir habe, aber andererseits denke ich mir manchmal: Aha, das ist jetzt von diesen beiden schönen Tieren noch übrig geblieben, ein kleines Häufchen Asche...Auch die Bilder, die überall stehen und hängen, sind manchmal schwer für mich zu ertragen. Was mir tatsächlich ein bisschen hilft, ist das Portrait meines Hundes auf meinem Arm, welches bald durch ein weiteres Portrait von Massimo ergänzt wird. So habe ich irgendwie das Gefühl, dass die beiden, egal wo ich gerade bin und wohin ich gehe, immer bei mir sind und ich sie nicht verlieren kann....das hört sich jetzt echt bescheuert an.....

    Mein Hund ist nun seit September 2015 nicht mehr bei mir und mein Kaninchen seit August 2016. Es ist definitiv nicht weniger schlimm für mich geworden. Ich frage mich einfach, wann es endlich zumindest etwas erträglicher wird und ich bekomme Angst, wenn ich lese, dass auch nach 7 Jahren noch um ein Tier getrauert wird. Ich kann es mir aber sehr gut vorstellen und das macht mir Angst.....

  15. #15
    Erfahrener Benutzer
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    Das muss dir keine Angst machen! Wenn Leute hier im Forum über ihre Tiere schreiben "unvergessen XY", dann meinen sie das auch so, d.h. das Tier ist nicht für ein paar Tage, Wochen , Monate, Jahre unvergessen, sondern für immer, solange man lebt. Das ist doch schön, dass ein Lebewesen sosehr geliebt wurde, dass es einen Ort gibt an dem es weiter lebt und zwar in unserem Kopf und von da bereitet es positive Gefühle und Gedanken. Du darfst diese ruhig zulassen, wenn du lachen kannst ist es doch gut und lasse es zu.

    Meine Zeitrechnung geht immer danach, wann eines meiner Tiere starb. Bei einem Tier habe ich den Stand-Kalender in seinem Zimmer seit dem Todestag nicht verändert, oder bei anderen denke ich sofort, das war "vorher", oder "danach".

  16. #16
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
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    Standard

    Trauer ist in unserer Gesellschaft leider auch ein Tabuthema. Man mag sich nicht damit auseinander setzen, da es etwas sehr schmerzhaftes ist und man sich doch eigentlich nur wünscht glücklich zu sein.
    Aber ich finde, das eine muss das andere ja nicht ausschließen.
    Jeder trauert auf unterschiedliche Weise und dies gilt für Mensch wie auch für Tiere.
    Ich erlebe das immer wieder, dass der Mensch gar nicht wirklich weiß, wie er sich verhalten soll, wenn jemand trauert.
    Dabei tut es doch unglaublich gut, wenn man eine Nachricht bekommt oder angerufen wird oder eine Karte, ein Geschenk bekommt.
    Dann hat man nicht mehr das Gefühl mit der Traurigkeit die man in sich trägt alleine da zu stehen.
    Auf Menschen zu zugehen in dieser Phase eines Lebens fällt vielleicht dem ein oder anderen schwer und ich kann das auch nachvollziehen.
    Der Tod gehört allerdings zum Leben und es gibt dieses Ereignis im Leben auf jeden Fall früher oder später.
    Es gibt leider keine wirkliche Lösung dafür, wie man am besten oder am schnellsten wieder in seinem Leben klar kommt, da eben ein fester Bestandteil dessen fehlt.
    Das Leben geht weiter, wir werden nicht gefragt. Ich versuche mich immer wieder damit zu trösten, dass die nächste Aufgabe auf mich wartet...aber keines der Tiere die jemals bei mir war, wird je vergessen sein.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  17. #17
    Erfahrener Benutzer
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    Tanja, ich glaube sogar, das Tiere die nicht bei uns waren, aber uns beeindruckt haben, nicht vergessen werden. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass wenn in ein paar Jahren jemand sagt:"Weißt du noch, Betty und ihre Kinder...?" Dass dann viele in diesem Forum sich daran erinnern werden, weil wir irgendwie alle, mehr ,oder weniger ihren Weg begleitet haben.

  18. #18
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Beiträge: 1.108

    Standard

    Das ganz sicher.
    Ich kann mich meist eher an die Kaninchen und dessen Namen erinnern, als an die Besitzer
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

  19. #19
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Tanja F. Beitrag anzeigen
    Jeder trauert auf unterschiedliche Weise und dies gilt für Mensch wie auch für Tiere.
    Diesen Satz finde ich extrem wichtig.

    Ich persönlich gehe mit dem Tod meiner Tiere sehr pragmatisch um und denke eigentlich fast immer nur sehr dankbar und freudig an die Tiere die mein Leben begleitet haben, nicht aber mit Trauer und Tränen.

    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  20. #20
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Ich weiß aber, dass andere viel größere Probleme mit dem Tod ihrer Tiere haben, ich akzeptiere es und versuche auch dementsprechend zu helfen.


    Alleine schon zu wissen, dass jemand selbst "anders" damit umgeht, aber dennoch Verständnis hat, finde ich toll.
    Mümmelkasse

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