Hallo,
leider werde ich wohl mein weiteres Herzenskaninchen bald gehen lassen müssen.
Nun frage ich mich, wie ich ihm evtl noch etwas Lebensqualität erhalten kann.
Die Diagnose hat uns kalt erwischt. Herbert war bis Freitag (bis auf seinen Schnupfen) völlig munter und fit.
Freitag nachmittags zeigte er erstmalig leichte Gleichgewichtsstörungen woraufhin sofort eine EC-Behandlung gestartet wurde.
Bis dahin hatte er keinerlei EC Symptome, Gewicht war absolut stabil, normales Fressverhalten.
Ein Blutbild vom 5.9. war bis auf einen leicht erhöhten Gamma-Gt von 16 U/L (Ref.Bereich bis 13) und eine leichte Eosinophilie 0.28 /nl (Ref.Bereich bis 0.10) absolut unauffällig.
Am Montag kamen dann eine leichte Kopfschiefhaltung, Scannen und horizontaler Nystagmus dazu. Zudem war links ein leichter Exophthalmus zu sehen.
Da er ja Schupfer und Zahni ist (retrogrades Wurzelwachstum war bekannt, leichtes Stufengebiss und gelegentlich Spitzen, die entfernt werden mussten, bisher keinerlei Eiterzähne), habe ich statt einem Kopfröntgen, was wieder fällig gewesen wäre, gleich ein CT machen lassen um eine Otitis interna auszuschließen.
Der Befund könnte leider kaum schlechter sein.
Links oben sind die ersten 2 Backenzähne durchgebrochen, des weiteren ist hinter dem linken Auge eine Masse zu sehen (Eiter oder Tumor), die Bulla ist beidseitig gefüllt, links mit beginnender Osteolyse.
Wäre nur der Zahnbefund, so wäre der tierärztliche Rat gewesen, die linken oberen Backenzähne zu entfernen und in einer weiteren OP dann das Auge. Vor dem Hintergrund des Bulla-Befundes und angesichts der Tatsache,dass er derzeit sowieso nicht OP-fähig wäre, denke ich nicht, dass man ihm die OPs noch zumuten kann.
Stattdessen hoffe ich, dass ich den gegenwärtigen Zustand irgendwie noch eine Zeit lang bei vernünftiger Lebensqualität stabilisieren kann.
Derzeit bekommt er Chloramphenicol, wogegen der, in einer früheren Untersuchung bestimmte Pseudorella multocida eigentlich sensitiv sein sollte. Gegen Penicillin und Amoxicillin waren die damals isolierten Erreger resistent. Eine Besserung ist seit Montag allerdings nicht eingetreten.
Dazu natürlich trotzdem Vit B, Panacur und Metacam.
Hat jemand Erfahrung mit solch einem Befund?
Hat man da überhaupt eine Chance eine Verschlechterung aufhalten?
Welche Dauermedikation wurde gut vertragen? Eine Umstellung auf Veracin oder Duphamox macht vermutlich keinen Sinn, wenn eine Resistenz des vermutlich hauptursächlichen Erregers vorliegt.
Liebe Grüße, Julia
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