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Thema: Vernichtender CT -Befund: hat jmd Erfahrung mit durchgebrochenen Zahnwurzeln?

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
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    Beiträge: 684

    Standard Vernichtender CT -Befund: hat jmd Erfahrung mit durchgebrochenen Zahnwurzeln?

    Hallo,

    leider werde ich wohl mein weiteres Herzenskaninchen bald gehen lassen müssen.
    Nun frage ich mich, wie ich ihm evtl noch etwas Lebensqualität erhalten kann.

    Die Diagnose hat uns kalt erwischt. Herbert war bis Freitag (bis auf seinen Schnupfen) völlig munter und fit.
    Freitag nachmittags zeigte er erstmalig leichte Gleichgewichtsstörungen woraufhin sofort eine EC-Behandlung gestartet wurde.
    Bis dahin hatte er keinerlei EC Symptome, Gewicht war absolut stabil, normales Fressverhalten.

    Ein Blutbild vom 5.9. war bis auf einen leicht erhöhten Gamma-Gt von 16 U/L (Ref.Bereich bis 13) und eine leichte Eosinophilie 0.28 /nl (Ref.Bereich bis 0.10) absolut unauffällig.

    Am Montag kamen dann eine leichte Kopfschiefhaltung, Scannen und horizontaler Nystagmus dazu. Zudem war links ein leichter Exophthalmus zu sehen.

    Da er ja Schupfer und Zahni ist (retrogrades Wurzelwachstum war bekannt, leichtes Stufengebiss und gelegentlich Spitzen, die entfernt werden mussten, bisher keinerlei Eiterzähne), habe ich statt einem Kopfröntgen, was wieder fällig gewesen wäre, gleich ein CT machen lassen um eine Otitis interna auszuschließen.

    Der Befund könnte leider kaum schlechter sein.
    Links oben sind die ersten 2 Backenzähne durchgebrochen, des weiteren ist hinter dem linken Auge eine Masse zu sehen (Eiter oder Tumor), die Bulla ist beidseitig gefüllt, links mit beginnender Osteolyse.

    Wäre nur der Zahnbefund, so wäre der tierärztliche Rat gewesen, die linken oberen Backenzähne zu entfernen und in einer weiteren OP dann das Auge. Vor dem Hintergrund des Bulla-Befundes und angesichts der Tatsache,dass er derzeit sowieso nicht OP-fähig wäre, denke ich nicht, dass man ihm die OPs noch zumuten kann.
    Stattdessen hoffe ich, dass ich den gegenwärtigen Zustand irgendwie noch eine Zeit lang bei vernünftiger Lebensqualität stabilisieren kann.

    Derzeit bekommt er Chloramphenicol, wogegen der, in einer früheren Untersuchung bestimmte Pseudorella multocida eigentlich sensitiv sein sollte. Gegen Penicillin und Amoxicillin waren die damals isolierten Erreger resistent. Eine Besserung ist seit Montag allerdings nicht eingetreten.
    Dazu natürlich trotzdem Vit B, Panacur und Metacam.

    Hat jemand Erfahrung mit solch einem Befund?
    Hat man da überhaupt eine Chance eine Verschlechterung aufhalten?
    Welche Dauermedikation wurde gut vertragen? Eine Umstellung auf Veracin oder Duphamox macht vermutlich keinen Sinn, wenn eine Resistenz des vermutlich hauptursächlichen Erregers vorliegt.

    Liebe Grüße, Julia
    Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann, sondern ob man deren Scheiße auch nachher zusammen vom Hof schaufelt...

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
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    Beiträge: 689

    Standard

    Hallo Julia


    das klingt leider wirklich gar nicht gut , dein armer Herbert und du Arme. . Es tut mir echt Leid, das zu lesen.

    Durchgebrochene Zähne sind leider wahrscheinlich sehr schmerzhaft und ohne Operation wird sich die Situation leider kaum verbessern können. Aber zwei so grosse Operationen würd ich meinem eigenen Tier bei so einem Befund höchstwahrscheinlich auch nicht antun .

    So weiterleben ist allerdings leider auch keine echte Alternative, da man davon ausgehen muss, dass es dem Kaninchen so nicht mehr besonders gut gehen kann, selbst wenn Herbert seinen Zustand noch tapfer erträgt und ohne Opertionen leider auch kaum Hoffnung auf eine deutliche Besserung besteht. Selbst wenn man es schaffen sollte, ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, ist der jetzige Zustand leider auch schon sehr grenzwertig. Bis man einem durchschnittlichen Kaninchen anmerkt, dass es ihm nicht mehr gut geht, gehts dem richtig miserabel.

    Kaninchen sind zwar deutlich besser als Menschen im nicht verrückt werden vor Schmerzen, sie scheinen Schmerzen auch besser ignorieren/ertragen zu können, aber spüren werden sie sie durchaus.

    Ihn bald gehen zu lassen ist bei dem Befund nicht falsch .

    Falls du zum Schluss kommst, dass es ihm noch genug gut geht, dass er noch ein Weilchen weiterleben kann mit den Schäden, würd ich überlegen, ob ihr ihm nebst dem Metacam, nicht auch noch zusätzlich Novalgin geben wollt.

    Und ich würd ihm wohl zusätzlich zum normalen Futter auch Breis anbieten, da kauen auf durchgebrochenen Zähnen noch mehr kaputt machen kann weil die Zähne noch weiter in den Kopf hineindrückt werden. Und da der Kaumuskel in der Nähe der Bulla ist, kann auch das Kauen alleine schon weh tun.
    Wenn er Breis zur Verfügung hat, hat er immerhin die Chance hat, Kaubewegungen und Druck auf die Zähne zu vermeiden, falls dieser für ihn trotz Schmzerzmitteln noch zu unangenehm sind.


    Mitfühlende Grüsse
    Lina
    Geändert von Getorix (30.09.2015 um 17:13 Uhr)

  3. #3
    Astrid Avatar von asty
    Registriert seit: 05.12.2011
    Ort: Rheine
    Beiträge: 4.300

    Standard

    Eine sehr schlimme Diagnose
    Wenn er Eiter in dem Ohren hat kann man auch dort mit AB zb Marbocyl behandeln. Oder Aurizon ohrentropfen (enthält marbo und cortison) könnte zusätzlich lokal die Schmerzen nehmen

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
    Ort: Esslingen
    Beiträge: 684

    Standard

    Danke

    Brei bekommt er schon (sehr zur Freude seiner dezent übergewichtigen Kumpeline), allerdings frisst er derzeit noch lieber Frischfutter.

    Ich wollte den EC-Titer und die Antwort vom Zahnspezi noch abwarten, bevor ich eine Entscheidung treffe. Ersteres ist bereits da und positiv

    Also kann ich trotz aller Diagnostik nicht sicher sein, was die Symptomatik ausgelöst hat.

    Bei EC würde ich nicht so schnell aufgeben. Der Nystagmus und das Scannen sind wieder fast weg, derzeit ist nur das Köpfchen leicht schief und er hat leichte Gleichgewichtsstörungen und ist introvertierter.
    Manch EC-Kaninchen-Besitzer würde sich eine solch schwache Symptomatik wünschen.
    Aber wenn man halt weiß, wie es innen aussieht und die Zähne nicht operativ angehen kann....
    Die beiden durchgebrochenen Molaren stehen leider nicht unter Eiter und sitzen bombenfest, lassen sich also nicht einfach kurz ziehen.

    @asty
    Die Ohren sehen von außen völlig normal unauffällig aus (kein Eiter, Trommelfell intakt und nicht vorgewölbt).
    Genauso wie man den Zähnen von außen nichts angesehen hat. Die letzte Zahnkontrolle in Narkose ist keine 4 Wochen her.

    Das zeigt mal wieder, dass man ohne RöBi bei den Zähnen einfach NIE sicher sein kann.
    Ich hatte Urlaub und war ständig bei den Kaninchen. Ein verändertes Fressverhälten wäre auch sofort aufgefallen.
    Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann, sondern ob man deren Scheiße auch nachher zusammen vom Hof schaufelt...

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
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    Standard

    Die neurologischen Symptome scheinen sich tatsächlich zu bessern.
    Ich frage mich allerdings immernoch, ob die durchbrochenen Wurzeln ein Grund zum sofortigen Handeln sind oder ob der Zustand unter Schmerzmittelgabe noch akzeptabel ist.
    Atemschwierigkeiten hat er definitiv noch keine, damit wäre die Entscheidung dann klar

    2 TÄ würden (unabhängig voneinander) zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erlösen. Auf die Drittmeinung vom Zahnspezi warte ich noch.
    Bei einem Tier, dass durch EC/Otitis nicht ganz es selbst ist, finde ich es allerdings schwer einzuschätzen, ob und wie stark da doch noch Zahnschmerzen dazukommen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier bei so vielen Schwerst-Zahnis noch keiner Erfahrungen mit durchgebrochenen Wurzeln hat und würde mich freuen, wenn ihr berichten könntet, wann ihr beschlossen habt, dass "Schluss" ist.

    Vielen Dank schon mal.
    Geändert von Julia1510 (04.10.2015 um 10:08 Uhr)
    Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann, sondern ob man deren Scheiße auch nachher zusammen vom Hof schaufelt...

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
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    Beiträge: 3.053

    Standard

    Ach Julia

    Das tut mir alles sehr sehr leid Wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge bei euch?
    Warum du bisher kaum Antworten in Bezug auf durchgebrochene Zahnwurzeln bekommen hast, kann ich dir nicht sagen, denn dazu müssten eigentlich Erfahrungswerte hier auch vorliegen.
    Bei uns sind die Wurzekn meine ich noch nicht an der anderen Seite wieder rausgekommen, deswegen kann ich dir da nichts zu sagen. Retrograder Wachstum an sich, klar, den haben wir hier auch. Der macht ja erstmal nicht so viele Probleme, solange er noch nicht all zu sehr fortgeschritten ist. Wichtig ist da ja dann immer das regelmäßige Herunterschleifen, um den Druck von den Zähnen zu nehmen.
    Hast du denn bereits die Drittmeinung des Zahnspezialisten? Ich finde es übrigens genau richtig, wie du da rangehst, und bn auch froh, dass die Ärzte bisher zumindest nicht sofort zm Einschläfern tendiert haben, sondern sich erstal vor allem das Tier sebst anschauen.
    Wie sind denn aktuell seine Symptome und wie würdest du sein Befinden unter dem Schmerzmittel einschätzen?
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

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