Liebe Bijou,
am 30. Oktober 2006 mussten wir Dich gehen lassen. Es hat uns
das Herz gebrochen und die Wunden sind noch lange nicht verheilt.
Du hast uns zusammen mit dem Kater gezeigt, wie schön ein Leben
mit Katzen ist.
Am 17. Dezember 2004 bist Du mit dem Kater bei uns eingezogen.
Ein kleiner, grauer Schatten, der nur vorsichtig von sicheren Plätzen
hervorlugte. Liebevoll nannten wir Dich „Kleines Bu, das Schloss –
gespenst“.
Bevor Du bei uns einzogst, hast Du schon viel erlebt und bist oft
im Stich gelassen worden. Zweimal warst Du bereits vermittelt und
immer wieder wurdest Du zurückgegeben, weil Du Dich nicht ge-
öffnet hast, zu ängstlich warst oder gebissen oder geschlagen hast,
wenn Dir Nähe zuviel wurde.
Wir hatten keine Katzenerfahrung, haben uns nur auf unsere Antenne
für Tiere verlassen und gaben Dir die Zeit die Du brauchst, um zu
uns zu finden.
Langsam, ganz langsam hast Du Vertrauen gefasst. Stolz waren wir und wagten kaum zu atmen, als Du das erste Mal zu uns auf das Sofa ge –
sprungen bist. Nach nahezu zwei Jahren hast Du Dich auch dann und
wann von Besuchern streicheln lassen. Aber eigentlich wolltest Du von
Fremden nichts wissen.
Besonders mit Martin verband Dich eine große Liebe. Man konnte nur
zart zu Dir sein, so zart wie auch Du warst.
Aus einem ängstlichen Schatten wurde eine selbstbewusste Dame, die
vehement unter den Nachbarskatzen aufgeräumt hat. Nie warst Du krank
in der Zeit bei uns, nie unpässlich. Immer für uns da, wie wir für Dich.
Viele schöne Namen gaben wir Dir. Und Deine Stimme kann ich aus
hunderten anderer Katzen heraushören.
Plötzlich änderte sich Dein Zustand, Du warst schlapp, wehrlos und fiebrig.
Das war der Anfang vom Ende. FIP – eine tödliche Krankheit – hat Dich
erwischt. Hast Du diese Krankheit schon in Dir getragen oder erst hier be-
kommen? Wir werden es nie erfahren und es spielt auch keine Rolle.
Die letzten Tage verbrachten wir gemeinsam. Bis Du nicht mehr konntest.
Nachdem Du gegangen bist, wurde der Kater auch sehr krank. Die Angst,
auch er könnte FIP haben, hat sich aber nicht bestätigt. Vielleicht war er
auch nur krank, weil seine Menschen wegen Deinem Tod so gelitten haben.
Miau Miu, kleine Bu – wir sind dankbar, dass wir Zeit mit Dir verbringen
durften, auch wenn sie viel zu kurz war. Wir vermissen Dich sehr!
Martin und Kirsi
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