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Thema: Auffälliges Rammeln, häufiger (befundfreier) Durchfall und ratlose Besitzer

  1. #1
    Benutzer Avatar von Vlinder
    Registriert seit: 24.06.2012
    Ort: Schloß Holte-Stukenbrock
    Beiträge: 30

    Standard Auffälliges Rammeln, häufiger (befundfreier) Durchfall und ratlose Besitzer

    Hallo,

    ich habe ausgelost, ob ich unser Problem hier oder in die Gesundheitsecke schreibe. Passt zu beidem.

    Unsere Dame ist jetzt etwa 7, der kastrierte Rammler 8 Jahre alt. Die beiden waren immer ein Herz und eine Seele, definitiv nicht bloß eine Zweckgemeinschaft, es gab nie auffälliges Verhalten. Seit einigen Monaten ist das aber anders. Merlin hat von einem Tag auf den anderen angefangen, wirklich häufig die Häsin zu berammeln. Mir ist völlig klar, dass das normales Sozialverhalten von Kaninchen ist, er legt aber eine Ausdauer dabei an den Tag, die bis dahin für ihn völlig untypisch war. Zusätzlich beobachten wir, dass die Häsin oft, sobald er ankommt, weghoppelt. Aber nicht panisch oder ängstlich, er ist auch gar nicht aggressiv (oder sehen wir das nur nicht?). Wir haben ungefähr zu der Zeit einen neuen Baumwollteppich in die Küche gelegt - sie leben frei in der Küche auf Fliesen und Baumwollteppichen und können unter Aufsicht in den Flur zum Flitzen, da liegt Teppichboden. Diese furchtbare Auslegware, die der Vermieter unbedingt behalten wollte. Ebenfalls ungefähr zu dieser Zeit hat die Häsin Durchfall bekommen. Starker Hefenbefall, bei beiden behandelt, Durchfall weg, komisches Rammelverhalten immer noch da. Der Durchfall kommt immer mal wieder für einen oder zwei Tage, verschwindet dann von alleine. Anfangs sind wir immer gleich zum TA gerannt, der Kot war aber meistens unauffällig (auf Parasiten und Bakterien untersucht), außer dass er flüssig war. Da sie völlig normal frisst und trinkt, munter und gut gelaunt ist, springen wir mittlerweile nicht mehr gleich zum TA.
    Bei einem der vielen TA-Besuche wurde eine Zyste an einem der Eierstöcke festgestellt, laut TA nicht behandlungswürdig, da so klein, dass sie wohl auch keine hormonellen Verwirrungen hervorruft. Die Zyste ist nicht gewachsen bisher, konnte beim letzten Besuch nicht mal mehr ertastet werden. Seit einiger Zeit ist die Häsin nun nicht mehr verlässlich stubenrein. Es gibt Tage, an denen riesige Pfützen auf Fliesen und Teppichen sind und dann geht’s wieder ein paar Tage gut. Die beiden haben zwei Kloschalen, die sie beide benutzen, Heu und Gemüse gibt es dort, um die Sauerei einzugrenzen. Sie wird allmählich bedachter in ihren Bewegungen und manchmal wirkt sie in der Hüfte instabil wie meine Oma, der TA findet aber nichts auffälliges, zumal sie munter und neugierig ist wie immer.

    Wir sind absolut ratlos. Wäre der Durchfall nicht, wäre mir die Rammelei völlig egal. So denke ich aber, dass die Häsin vielleicht doch gestresst ist und der Durchfall dadurch hervorgerufen wird. Wir haben gedanklich echt alles durch. Haben geguckt, ob der Durchfall vielleicht durch bestimmtes Gemüse oder Wiesengrün von draußen kommt, ob wir beim Kochen den Boden vorm Herd mitgewürzt haben (sie hat gewisse Ähnlichkeiten mit einem Hund, sucht den ganzen Fußboden ab). Wir wischen den Fußboden nicht mit Fußbodenreiniger, sondern maximal mit einem Schuss Essig, das kann es also auch nicht sein. Diese Urinpfützen sind mir auch unerklärlich: Sie springt aus dem Klo auf den Teppich, pinkelt, springt wieder ins Klo, um von da an die Heuraufe zu kommen. Ok, vielleicht findet sie die Holzstreu doof. Zwei Stunden später: sie springt gezielt ins Klo, um dort zu pinkeln und springt danach wieder heraus, um mit dem Kumpel zu schmusen. Die einzige Veränderung im Leben der Kaninchen in den letzten Monaten war echt dieser Baumwollteppich. Da der zu groß für die Waschmaschine war (sie waren davor ja beide noch stubenrein…), ist der längst gegen zwei kleinere ausgetauscht worden. Wir fahren mit den beiden auch für Routinedinge in eine Klinik mit mehreren Ärzten und es haben dort schon unterschiedliche Augen auf die Kaninchen geguckt.

    Hat jemand von euch Ideen? Irgendwelche Gedankenanstöße? Oder sind das einfach Alterserscheinungen? Wir wären echt für frischen Input dankbar, uns raucht langsam der Kopf. Irgendetwas stimmt doch da nicht?
    Geändert von Vlinder (25.03.2019 um 23:40 Uhr)

  2. #2
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.329

    Standard

    Wurde bei der Häsin die GBM geschallt und die Wirbelsäule geröngt?
    Wenn nicht würde ich das machen.
    Arthrosen/Spondylosen in dem Alter sibd sehr wahrscheinlich, ebenso würde ich mich bei einem Tastbefund an der GBM da nicht drauf verlassen
    das das alles ist und mal schallen.
    Wurde damals die Ursache für die Hefen gefunden? Hefen sin immer sekundär, man behalt diese in der Regel nicht sondern nur die Ursache.
    Geändert von Alexandra K. (26.03.2019 um 05:58 Uhr)

  3. #3
    Benutzer Avatar von Vlinder
    Registriert seit: 24.06.2012
    Ort: Schloß Holte-Stukenbrock
    Beiträge: 30

    Standard

    Nein, geschallt und geröngt wurde nicht, hatte bisher keiner für notwendig befunden. Vielleicht tun wir das dann doch mal

    Wir hatten die Hefen mit Nystatin (Rodicare mit weniger Zucker) behandelt und Benebac hinterher gegeben. Hatten damals die Vermutung, dass wir ihnen zu viele Möhren und Apfelkerngehäuse zugeschoben haben und das seit dem deutlich reduziert. Sonst wurde nichts gefunden. Abgesehen von diesem viel zu weichen Kot ist sie völlig normal drauf. Zähne sind super, keine Würmer, nichts auffälliges beim Abtasten, keine Medikamentengaben zu der Zeit, die die natürliche Flora hätten sprengen können.

    Wir haben aktuell jetzt beschlossen, weniger Gemüse zu füttern, damit sie gezwungenermaßen mehr Heu fressen. Die Häsin frisst schon deutlich weniger Heu als der Rammler, der ja astreinen Kot hat und der Tierarzt meinte bei der letzten Kotprobe (die übrigens ansonsten befundfrei war), dass zu wenig Fasern drin wären, weil sie einfach zu wenig Heu nimmt. Das Heu mögen sie aber gerne. Wenn sie welches haben, was sie doof finden, wird es aus der Heuraufe ins Klo gebuddelt. Momentan landet kaum Heu in der Kloschale. An Gemüse bekommen sie Spitzkohl, Wirsing, Sellerie, ein paar Blätter Spinat, Chicoree, Blumenkohl oder Brokkoli, Chinakohl, Blumenkohl- und Kohlrabiblätter, Fenchel, diverse Salate (immer gemischt und in verschiedenen Verhältnissen) und langsam füttern wir Wiese an. Bisher haben wir Gemüse ad libitum gegeben, das wollen wir jetzt mal reduzieren auf zweimal täglich, sodass es zwischenzeitlich dann auch mal komplett aufgefressen ist. Ist das wohl sinnvoll?

  4. #4
    2. Vorsitzender und Administrator Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 2.892

    Standard

    Zitat Zitat von Vlinder Beitrag anzeigen
    Nein, geschallt und geröngt wurde nicht, hatte bisher keiner für notwendig befunden. Vielleicht tun wir das dann doch mal
    Das sollte dann vielleicht mal schnellstens machen lassen
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  5. #5
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.888

    Standard

    Ich würde auch unbedingt schallen und röntgen lassen.. Aber ehrlich gesagt von einem Tierarzt, der das auch ernst nimmt.
    Da würde ich mich vielleicht mal woanders umschauen.

    Auch bei den Hefen würde ich wohl doch schon mal ne weitere Kotprobe abnehmen, ob die nach Nystatin wiedergekommen sind. Nystatin hilft ja wenn überhaupt nur kurzfristig. Solange die Ursache nicht behoben ist, kommen die immer wieder.
    Daher halte ich von Nystatin auch nichts. Sobald man die Ursache kennt (sollte das Problem länger anhalten) und behoben hat, kann man die Hefen selbst wieder mit Ernährung runter regulieren.

    Auch Zahnprobleme sollte man nochmals abchecken lassen. Bei Kiwhy hieß es auch ewig, alles wäre tutti und das Röntgenbild war dann ne reine Katastrophe. Ohne Röntgen kommt man da nicht weit.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  6. #6
    Benutzer Avatar von Vlinder
    Registriert seit: 24.06.2012
    Ort: Schloß Holte-Stukenbrock
    Beiträge: 30

    Standard

    Wir haben einen Termin zum Röntgen und Schallen nächste Woche. Vielleicht ist es nicht deutlich geworden, aber wir haben mehrfach Kotproben (3 Tage-Sammlungen) abgegeben, nach der Nystatinbehandlung zur Kontrolle natürlich noch mal. Es sind zweimal Hefen gefunden worden, beide Male nach der Nystatinbehandlung nicht mehr. Die letzten Kotproben waren bateriologisch und parasitologisch ohne Befund. Dieser weiche Kot ist auch immer wieder so schnell weg, wie er gekommen ist. Morgens Durchfall, mittags normale Köttel. Sie lässt manchmal den Blinddarmkot liegen, ist uns in den letzten Tagen aufgefallen. Vermutlich weil sie sich schlechter bewegen kann.

    Übrigens nimmt man uns und die Kaninchen dort ernst und zieht ohne unsere Aufforderung eine zweite Meinung von Kollegen zu Rate. Wir sind vor Jahren dorthin gewechselt, als die Häsin ein Augenproblem hatte, was in einer anderen Praxis nicht in den Griff bekommen wurde.

    Kann mir jemand erklären, in wie weit Zahnprobleme Einfluss auf Kotkonsistenzen haben können? Klar, wer Zahnschmerzen hat, frisst schlecht oder nur ausgesuchten Kram, den man vielleicht weniger kauen muss. Im Vergleich zum Rammler frisst sie minimal weniger Heu, das hat ja der TA am Fasergehalt des Kots selbst bemerkt. Aber alles andere frisst sie wie gesagt mit Appetit und reichlich.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Antje
    Registriert seit: 15.04.2012
    Ort: Magdeburg
    Beiträge: 111

    Standard

    Zitat Zitat von Vlinder Beitrag anzeigen
    Kann mir jemand erklären, in wie weit Zahnprobleme Einfluss auf Kotkonsistenzen haben können? Klar, wer Zahnschmerzen hat, frisst schlecht oder nur ausgesuchten Kram, den man vielleicht weniger kauen muss. Im Vergleich zum Rammler frisst sie minimal weniger Heu, das hat ja der TA am Fasergehalt des Kots selbst bemerkt. Aber alles andere frisst sie wie gesagt mit Appetit und reichlich.
    Mir wurde beim TA mal gesagt, dass Kaninchen, wenn sie beispielsweise schiefe Zähne haben, das Fressen nicht mehr richtig zerkauen und dann Probleme mit der Verdauung bekommen, was sich wiederum auf die Konsistenz vom Kot auswirkt.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.595

    Standard

    Meine Zahnpatientin hatte auch manchmal Hefen deswegen. Nahrung bei schiefen Backenzähnen nicht richtig durchkauen lässt den Brei eher gären im Magen-Darm-Trakt. Passiert aber nicht immer, sondern rund um die Abschleiftermine bzw. ist Signal für Abschleiftermin oder ganz unregelmäßig.
    Euch für den Termin!

  9. #9
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.888

    Standard

    Mein Zahnpatient hatte katastrophale Zähne und Verdauungsstörungen. Seit wir regelmäßig die Zähne richtig geschliffen haben, wurde auch die Verdauung besser.

    Zähne und Verdauungsapparat hängen beim Kaninchen unmittelbar miteinander zusammen. Wenn die Zähne nicht richtig stehen, kann nicht richtig gekaut werden und es finden Gärprozesse im Magen-Darm-Trakt statt, die sich als Durchfall oder eben Matschkot äußern. Dadurch steigen die Hefen natürlich deutlich an.

    Es ist ganz normal, dass Hefen nach einer Nystatin Behandlung weggehen. Das sind ja auch Pilze, die durch ein Pilzmittel verdrängt werden. Hört man die Behandlung aber wieder auf und die Zähne beispielsweise sind immer noch in einem schlechten Zustand, kommen die Hefen natürlich wieder. Durch die Gärprozesse entwickeln sie sich einfach immer weiter. Daher spricht man bei Hefen auch von einer Sekundärinfektion.. Denn die eigentliche Ursache der Hefen sind nicht die Verdauungsstörungen, sondern umgekehrt
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
    Registriert seit: 14.07.2015
    Ort: Mittelhessen
    Beiträge: 1.845

    Standard

    Hallo Vlinder, was ist denn bei den weiteren Untersuchungen raus gekommen? Mir kam beim Lesen auch sofort der Gedanke, dass die Zähne gründlich angeschaut werden sollten. Eine große Menge an Hefen ist, wie Katharina schon schrieb, immer eine sekundäre Erscheinung und hat oft die eigentliche Ursache ganz woanders. Solange diese nicht behoben ist, leidet das Kaninchen weiter, auch wenn die Hefen nach der Behandlung erstmal weg sind.
    Geändert von Almuth N. (11.04.2019 um 13:40 Uhr)

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