Das Convenia bekommt er nicht täglich. Daher muss ich auch erst am Montag wieder hin.
Was die Konsequenz betrifft, so hat jetzt die Chefin die Behandlung persönlich übernommen. Sie ist eine sehr erfahrene Tierärztin und hat schon mehrfach meine Tiere wieder auf die Beine gebracht. Von Abszessen auf der Hauptschlagader, zertrümmerte Ellenbogen und Querschnittslähmungen. Sie weiß wie sehr ich an meinen Tieren hänge und sie würde kein Tier einschläfern, was nicht doch zu retten ist. Daher arbeitet sie auch mit einem Abrechnungsunternehmen zusammen, bei denen die Ratenzahlung möglich ist.
Sie vermutet, dass die bisherigen Spülungen den Eiter tiefer ins Gewebe gedrückt haben, was ich für Nachvollziehbar halte. Deshalb lassen sie die Wunde jetzt zu.
Sie hat mir auch erklärt, dass die Behandlung von Kaninchen-Abszessen, selbst für die bekannten Spezialisten eine ausgesprochen frustrierende Angelegenheit ist. Man hat noch keine Behandlungsmethode gefunden, die bei allen Kaninchen gleichermaßen erfolgreich ist.
Die Forschung steckt da noch in den Kinderschuhen.
Tenor von den Fachleuten ist, dass die Behandlung ein individuelles Ausprobieren ist. Man tastet sich heran, bis etwas wirklich hilft.
Das muß aber das arme Tier und letztendlich auch der Geldbeutel des Besitzers durchhalten.
Aus diesem Grund schließe ich für Friedrich und seine zukünftigen Gefährten eine Krankenversicherung ab.
Was den Abstrich betrifft, kann man auch da Pech haben und ein verfälschtes Ergebnis erhalten, weil es sich um “Zellenmüll“ handelt, der nicht unbedingt Spuren von den gesuchten Bakterien enthält. Wir haben trotzdem einen gemacht.
Ein genauso großes Problem ist jetzt die Durchblutung der Haut.
Friedrich darf sich nicht viel bewegen und das ist bei diesem Burschen wieder so eine Sache. Gestern Abend hat er schon wieder Männchen gemacht und heute Morgen steht ihn der Schalk in den Augen geschrieben.
Ich werde seinen Zwinger noch verkleinern müssen.
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