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Thema: Fragen zur Euthanasie

  1. #1
    Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2022
    Ort: Neustadt
    Beiträge: 53

    Unglücklich Fragen zur Euthanasie

    hallo, trauriges thema,

    also ich habe bisher zum glück nie ein tier erlösen lassen müssen.

    leider ist es nun aber soweit und mein sehr krankes, letztes kaninchen soll befreit werden von ihren qualen.

    ich habe in meiner nähe nur eine "normale" TA, die nicht auf heimtiere spezialisiert ist und nur kleine dinge behandelt bei kaninchen.
    meint ihr, sie kann das auch durchführen? sie hat es angeboten, aber haben die das überhaupt gelernt bei kaninchen "richtig" zu machen? muss ja in eine vene?
    möchte mein tier ungern 50-100km zum nächsten heimtier TA fahren und sie zusätzlich belasten.

    und: soll ich dabei sein? ich weiß jetzt schon, diese bilder brennen sich für immer in mein gehirn und sie ist sowieso blind und vermutlich taub aber sie alleine zu lassen fühlt sich auch falsch an.
    Geändert von Blitz (14.05.2024 um 20:17 Uhr)
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  2. #2
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.335

    Standard

    Ich würde fragen wie dabei ihre Vorgehensweise ist.
    Es wird kein Venenzugang benötigt.
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  3. #3
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
    Registriert seit: 10.08.2011
    Ort: Hier
    Beiträge: 18.439

    Standard

    Wenn es geht würde ich dabei sein. Dem Tier das Gefühl geben nicht allein zu sein, sondern es in Ruhe zu begleiten. Ich wünsch dir viel Kraft für diesen Weg
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022
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  4. #4
    Super-Moderator Avatar von Ulrike S.
    Registriert seit: 09.12.2021
    Ort: München
    Beiträge: 1.135

    Standard

    Zitat Zitat von Blitz Beitrag anzeigen
    hallo, trauriges thema,

    also ich habe bisher zum glück nie ein tier erlösen lassen müssen.

    leider ist es nun aber soweit und mein sehr krankes, letztes kaninchen soll befreit werden von ihren qualen.

    ich habe in meiner nähe nur eine "normale" TA, die nicht auf heimtiere spezialisiert ist und nur kleine dinge behandelt bei kaninchen.
    meint ihr, sie kann das auch durchführen? sie hat es angeboten, aber haben die das überhaupt gelernt bei kaninchen "richtig" zu machen? muss ja in eine vene?
    möchte mein tier ungern 50-100km zum nächsten heimtier TA fahren und sie zusätzlich belasten.

    und: soll ich dabei sein? ich weiß jetzt schon, diese bilder brennen sich für immer in mein gehirn und sie ist sowieso blind und vermutlich taub aber sie alleine zu lassen fühlt sich auch falsch an.
    Irgendwann wird sich jeder Tierhalter mit dem Thema auseinandersetzen.

    Ich würde fragen, ob die Tierärztin das zuhause macht. Wenn Du sonst Zutrauen zu der Tierärztin hast, würde ich dem T
    Kaninchen keine lange Fahrt mehr zumuten.

    Ich würde dabei sein. Dem Tier Ruhe und Vertrautheit zu geben ist der letzte Dienst, den man ihm erweisen kann. Und ich würde es auch als Gelegenheit zum richtigen Abschied sehen.

    Viel Kraft!
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  5. #5
    Super-Moderator Avatar von Almuth
    Registriert seit: 28.07.2009
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 2.288

    Standard

    Ich würde dieser Tierärztin vertrauen. In der Regel erfolgt eine Eutha nach Vollnarkose, diese kann intramuskulär verabreicht werden und auch danach braucht es nicht unbedingt einen venösen Zugang.

    Die Frage, ob du bei der Eutha dabei sein möchtest, kannst nur du selbst beantworten. Bist du in der Lage, deinem Tier Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln, dann begleite es gerne auf seinem letzten Weg. Bist du selbst zu emotional, kann sich das auch auf ein Tier übertragen und dann würde ich es nur bis in den Behandlungsraum begleiten und dann gehen. Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie wissen nichts von der Zukunft und haben dementsprechend auch keine Angst vor dieser.

    Aber um dir vielleicht ein bisschen die Sorge zu nehmen. In der Regel verläuft eine Einschläferung sehr friedlich. Das Tier hat keine Qualen dabei und die Tierärzte wissen auch, wie man mit dieser emotionalen Situation umgeht.

    Ich wünsche dir viel Kraft für diesen schwierigen Weg
    Liebe Grüße, Almuth
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  6. #6
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 9.578

    Standard

    Wenn möglich war ich immer dabei!

    Wie Alexandra K. Schon schrieb ist kein Venenzugang notwendig, wichtig ist nur welche Medis dafür (und wie) verwendet werden.

    Viel Kraft…
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)
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  7. #7
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Tatjana F.
    Registriert seit: 13.12.2011
    Ort: Niederbayern
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    Standard

    Ich bereue es im Nachhinein sehr nicht dabei gewesen zu sein
    Ich war dann später noch bei einem anderen Tier dabei und ich muss sagen ich empfand es nicht als "schlimm". Das Tier hatte aber auch solche Qualen das es wirklich eine Befreiung war. Geweint habe ich trotzdem sowohl in der Praxis als auch später. Tierärzte sind sehr einfühlsam und finden auch die richtigen Worte. Man ist definitiv nicht allein mit seinen Gefühlen.
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...
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  8. #8
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.335

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    Zum dabei sein: Es wäre für mich absolut niemals eine Option nicht dabei zu sein. Ich finde es selbstverständlich sein geliebtes Tier auf dem letzten Weg zu begleiten.
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  9. #9
    2. Vorsitzender und Administrator Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 2.897

    Standard

    Ich kann Dir nur raten, dabei zu sein, auch wenn es Dir das Herz zerreißt.
    Ich hatte auch einen taub-blinden Widder, den ich erlösen lassen musste.
    Er hat mir vollkommen vertraut und lag ruhig auf meinem Schoss, und während ich ihn gestreichelt habe, wurde das Narkosemittel gespritzt.
    Er war aber schon so schwach, dass das Mittel allein schon ausgreicht hat, ihn über die Regenbogenbrücke zu bringen.
    Danach war ich zwar tagelang nicht mehr zu gebrauchen, aber ich war froh, ihn begleitet haben zu dürfen und hätte mir sicherlich Vorwürfe gemacht, wenn ich ihn einsam und verlassen hätte einschlafen lassen müssen.
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley



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  10. #10
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.681

    Standard

    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Zum dabei sein: Es wäre für mich absolut niemals eine Option nicht dabei zu sein. Ich finde es selbstverständlich sein geliebtes Tier auf dem letzten Weg zu begleiten.
    Absolut! Das ist das Letzte, was man für es tun kann. In der Fremde beim Tierarzt bist du das einzig Vertraute. Selbst bei scheuen Tieren hatte ich bisher immer das Gefühl, dass es gut war, dabei zu sein.

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  11. #11
    Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2021
    Ort: Rheingau
    Beiträge: 31

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    Ich sehe das genauso: das ist das Letzte, was man für sein Tier noch tun kann und ich persönlich könnte es mir nicht verzeihen, mein Tier nicht auf diesem Weg zu begleiten.
    Viel Kraft für diesen schweren Weg!
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  12. #12

    Standard

    Zitat Zitat von Blitz Beitrag anzeigen
    und: soll ich dabei sein? ich weiß jetzt schon, diese bilder brennen sich für immer in mein gehirn und sie ist sowieso blind und vermutlich taub aber sie alleine zu lassen fühlt sich auch falsch an.
    Ich glaub, dass sich die Bilder ins Gehirn einbrennen ist ganz normal und eigentlich nichts schlimmes.

    Ich hab ehrlich noch nie ein Tier natürlich sterben sehen, ich musste immer zum einschläfern hin fahren und bei mir war es jedesmal so, dass zu wissen, dass nichts mehr geht und zu wissen, dass das Tier leidet, jedesmal schrecklich ist.
    Angst vor dem Abschied hab ich dann jedesmal, weil leider klar ist, dass ich das Tier nie wieder lebendig sehen werde, aber wenn sie es dann geschafft haben, war ein Teil von mir immer auch froh, dass die Qual ein Ende hat, auch wenn die Trauer um zehntausend überwiegt.

    In der Regel wird man beim Tierarzt wirklich nicht gehetzt.
    War zumindest bei mir nie so.
    Es wurde halt darüber gesprochen, der Tierarzt sah sich das Tier nochmal an, ohne es anzuheben oder sonstwas und es wird einem Zeit gelassen in Ruhe Abschied zu nehmen.
    Wenn mann dann selbst sagt, man ist soweit, wird das Tier in Narkose gelegt und in der Regel verschwinden dann die Ärzte auch da nochmal, um einfach in Ruhe Abschied zu nehmen und auch, um dem Tier Zeit zu geben auch wirklich tief und fest zu schlafen.

    Erst dann kam der Tierarzt nochmal, überprüfte ob es schläft und es wird gefragt, ob man selbst soweit ist.
    Erst dann folgt halt die letzte Spritze und es wird überprüft, ob er oder sie es geschafft hat.

    Bei mir, ich hätteimmer gehen können, ich denke, dass Tier weiß wie sehr man sich all die Jahre gekümmert und bemüht hat und ehrlich, wenn du nicht dabei sein kannst, dann ist es auch völlig ok.
    Selbst, wenn du nur zur Narkose da bleibst und die letzte Spritze nicht sehen kannst, ist das auch völlig okay, denn wenn das Tier tief schläft, bekommt es ohnehin rein gar nichts mehr mit.

    Falls es dir Sorge bereitet, dass alles schnell, schnell, schnell geht, die kann ich dir nehmen, das ist nicht so.
    Alles wird komplett nach deinem eigenen Tempo gemacht und erst, wenn du selbst soweit bist.


    Als mein Onkel vor ein paar Monaten verstarb, kam bei eines meiner Tanten voll die Hektik auf, weil ja alle rechtzeitig zum Friedhof müssten.
    Die hat uns alle bekloppt damit gemacht.
    Da meintedann mal die andere, jüngste Tante von mir, dass die trauernden das Tempo bestimmen und erst er ins Grab kommt, wenn alle soweit sind.
    Vorher passiert gar nichts und so ist es tatsächlich auch beim einschläfern.
    Trauer und Tod, da ist Hektik tabu und hat nichts dort verloren, dass wissen alle und wird von jedem respektiert. (bis auf die verrückte eine Tante von mir)
    Geändert von sternenschauer (15.05.2024 um 01:29 Uhr)
    Viele Grüße
    sternenschauer mit ihren 8 Fellnasen und 4 Gefiederten Tieren
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  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.237

    Standard

    Eine Euthanasie sollte jeder Tierarzt hinbekommen, auch ohne Speziaisierung auf kleine Heimtiere.

    Und zum Dabei sein: Das kann gut sein für dich letzten Endes.Für dein Tier ist es gut, wenn ein vertrauter Mensch auf dem letzten Weg dabei ist und ich persönlich muss sagen, dass man nach einem langen Leidensweg oft gemerkt hat, wie leicht es für die Tiere ist, loszulassen und dass es vielleicht sogar eine Erleichterung ist, gehen zu dürfen. Als Mensch, der zurück bleibt, zerreißt es einem das Herz, aber auf lange Sicht finde ich persönlich das tröstlich zu wissen, dass es mir zwar weh tut, für das Tier aber die richtige Entscheidung war. Bei meinen Tieren war es auch immer wie einschlafen. Sie bekommen ja erst einmal eine tiefe Vollnarkose und dann wird das letzte Mittel gespritzt. Da gab es nichts, was sich hätte "einbrennen" können.
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  14. #14
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.129

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Eine Euthanasie sollte jeder Tierarzt hinbekommen, auch ohne Speziaisierung auf kleine Heimtiere.

    Und zum Dabei sein: Das kann gut sein für dich letzten Endes.Für dein Tier ist es gut, wenn ein vertrauter Mensch auf dem letzten Weg dabei ist und ich persönlich muss sagen, dass man nach einem langen Leidensweg oft gemerkt hat, wie leicht es für die Tiere ist, loszulassen und dass es vielleicht sogar eine Erleichterung ist, gehen zu dürfen. Als Mensch, der zurück bleibt, zerreißt es einem das Herz, aber auf lange Sicht finde ich persönlich das tröstlich zu wissen, dass es mir zwar weh tut, für das Tier aber die richtige Entscheidung war. Bei meinen Tieren war es auch immer wie einschlafen. Sie bekommen ja erst einmal eine tiefe Vollnarkose und dann wird das letzte Mittel gespritzt. Da gab es nichts, was sich hätte "einbrennen" können.

    Entscheidend finde ich, dass man selbst bereit ist, das Tier loszulassen, dass man ihm signalisiert, dass man es jederzeit gehen lässt, bzw. beim Einschläfern, dass man ihm damit den letzten Weg verkürzt und erleichtert. Meine haben mir immer gezeigt, dass sie damit einverstanden waren. Es war immer sehr ruhig und entspannt und sie sind friedlich eingeschlafen. Viele Tiere sind bei mir zu Hause gestorben, an Alterschwäche. Einige ließen sich lange dabei begleiten. Doch den letzten Schritt gingen sie dann allein. Sie müssen sich dann lösen können von ihrem bisherigen Leben. Auch wenn es traurig ist, so ist nun mal der Lauf der Dinge. Auf dem letzten Abschnitt war es zwischen uns immer eine ganz enge Beziehung, dass sie einen noch ein Stück mitgenommen haben, teilhaben ließen, an ihrer Abschiedsrunde. Wirklich traurig war es erst, wenn das Tier weg war. Wenn man ruhig das Tier begleiten kann, sollte man das auch machen. Mir würde sonst ein Stück fehlen.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben
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  15. #15
    ...Leo, Lenny, Philo, Amadeo und Nilo im Herzen Avatar von Nadine G.
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    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Zum dabei sein: Es wäre für mich absolut niemals eine Option nicht dabei zu sein. Ich finde es selbstverständlich sein geliebtes Tier auf dem letzten Weg zu begleiten.

    "Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen, wissen, wann es Abschiednehmen heißt. Nicht zulassen, daß unsere Gefühle dem im Weg stehen, was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben."
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  16. #16
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Tatjana F.
    Registriert seit: 13.12.2011
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    Achte nur darauf dass der Tierarzt wirklich eine Vollnarkose vor der Todesspritze gibt. Und nicht nur die Spritze allein.
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...
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  17. #17
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Tatjana F.
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    Zitat Zitat von sternenschauer Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Blitz Beitrag anzeigen
    und: soll ich dabei sein? ich weiß jetzt schon, diese bilder brennen sich für immer in mein gehirn und sie ist sowieso blind und vermutlich taub aber sie alleine zu lassen fühlt sich auch falsch an.
    Ich glaub, dass sich die Bilder ins Gehirn einbrennen ist ganz normal und eigentlich nichts schlimmes.

    Ich hab ehrlich noch nie ein Tier natürlich sterben sehen, ich musste immer zum einschläfern hin fahren und bei mir war es jedesmal so, dass zu wissen, dass nichts mehr geht und zu wissen, dass das Tier leidet, jedesmal schrecklich ist.
    Angst vor dem Abschied hab ich dann jedesmal, weil leider klar ist, dass ich das Tier nie wieder lebendig sehen werde, aber wenn sie es dann geschafft haben, war ein Teil von mir immer auch froh, dass die Qual ein Ende hat, auch wenn die Trauer um zehntausend überwiegt.

    In der Regel wird man beim Tierarzt wirklich nicht gehetzt.
    War zumindest bei mir nie so.
    Es wurde halt darüber gesprochen, der Tierarzt sah sich das Tier nochmal an, ohne es anzuheben oder sonstwas und es wird einem Zeit gelassen in Ruhe Abschied zu nehmen.
    Wenn mann dann selbst sagt, man ist soweit, wird das Tier in Narkose gelegt und in der Regel verschwinden dann die Ärzte auch da nochmal, um einfach in Ruhe Abschied zu nehmen und auch, um dem Tier Zeit zu geben auch wirklich tief und fest zu schlafen.

    Erst dann kam der Tierarzt nochmal, überprüfte ob es schläft und es wird gefragt, ob man selbst soweit ist.
    Erst dann folgt halt die letzte Spritze und es wird überprüft, ob er oder sie es geschafft hat.

    Bei mir, ich hätteimmer gehen können, ich denke, dass Tier weiß wie sehr man sich all die Jahre gekümmert und bemüht hat und ehrlich, wenn du nicht dabei sein kannst, dann ist es auch völlig ok.
    Selbst, wenn du nur zur Narkose da bleibst und die letzte Spritze nicht sehen kannst, ist das auch völlig okay, denn wenn das Tier tief schläft, bekommt es ohnehin rein gar nichts mehr mit.

    Falls es dir Sorge bereitet, dass alles schnell, schnell, schnell geht, die kann ich dir nehmen, das ist nicht so.
    Alles wird komplett nach deinem eigenen Tempo gemacht und erst, wenn du selbst soweit bist.


    Als mein Onkel vor ein paar Monaten verstarb, kam bei eines meiner Tanten voll die Hektik auf, weil ja alle rechtzeitig zum Friedhof müssten.
    Die hat uns alle bekloppt damit gemacht.
    Da meintedann mal die andere, jüngste Tante von mir, dass die trauernden das Tempo bestimmen und erst er ins Grab kommt, wenn alle soweit sind.
    Vorher passiert gar nichts und so ist es tatsächlich auch beim einschläfern.
    Trauer und Tod, da ist Hektik tabu und hat nichts dort verloren, dass wissen alle und wird von jedem respektiert. (bis auf die verrückte eine Tante von mir)
    Mein Yogalehrer sagte gestern: Der Tod lässt die Welt still stehen - und setzt doch alles in Bewegung.

    Ich finde
    Es ist danach anders und das ist fremd ungewohnt und unangenehm zusätzlich zur Trauer. Die Zeit lässt sich daran gewöhnen.
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...
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  18. #18
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
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    Beiträge: 9.578

    Standard

    Zitat Zitat von Tatjana F. Beitrag anzeigen
    Achte nur darauf dass der Tierarzt wirklich eine Vollnarkose vor der Todesspritze gibt. Und nicht nur die Spritze allein.
    Ich denke nicht, dass es noch Tierärzte gibt die ohne tiefe Vollnarkose die „Todesspritze“ setzen.

    Und wenn sie es wollten kann der Halter immer noch intervenieren.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)
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  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
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    Standard

    Zitat Zitat von Tatjana F. Beitrag anzeigen
    Achte nur darauf dass der Tierarzt wirklich eine Vollnarkose vor der Todesspritze gibt. Und nicht nur die Spritze allein.
    Och bitte nicht bei einem eh für die TE so emotionalen Thema von „Todesspritze“ sprechen. Das Mittel, auf das du anspielst, ist T61 und wird fast gar nicht mehr verwendet (ist aber absolut lege artis WENN - wie Du eineiig sagst - vorher eine Narkose gemacht wurde!). Ich würde da nur wirklich gerne etwas die Dramatik raus nehmen, nicht dass die TE Panik bekommt, weil sie denkt, dass zwangsläufig immer zuerst eine „Vollnarkose“
    verabreicht werden muss.
    In - ich würde behaupten - 99% der Fälle werden zur Euthanasie Barbiturate, meist ein Pentobarbital verwendet (Handelsnamen z.B. Narcoren, Euthasol,…). Die Euthanasie erfolgt hierbei einfach aus einer Überdosierung des „Schlafmittels“ heraus. Die Tiere schlafen ein, gehen in eine tiefe Bewusstlosigkeit und schließlich folgen Atem- und Herzstillstand. Das ist fast immer ein äußerst sanfter und friedlicher Weg und bedarf nicht zwangsläufig (je nach Verabreichungsform) einer Narkose, weil es eben automatisch erst nach tiefer Bewusstlosigkeit zum Tod führt.
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  20. #20
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.335

    Standard

    Meine TÄ nutzt vor dem Euthasol eine tiefe Narkose, das finde ich sehr angenehm.
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