Hallo liebes Kaninschenschutzforum,
nachdem ich schon seit Jahren stiller Mitleser hin bin, habe ich nun heute auch mal ein Anliegen mit dem ich mich an euch wenden möchte.
Dieses ist der bisher scheinbar hoffnungslose EC Verlauf meiner Deutschen Widder Häsin Evie.
Um mal am Anfang zu beginnen:
Mit ca. einem Vierteljahr bemerkte ich erstmals dass die kleine Evie beim ausgelassenen Rumtollen im großen Gartengehe gelegentlich zu Seite wegrutschte. Es sah aus als würden ihre Hinterläufe beim Rennen seitlich ausbrechen...zu dem Zeitpunkt habe ich das noch darauf geschoben dass sie praktisch noch ein Jungtier war und auf ihre noch "überpropertionalen" Gliedmaßen.
Anfangs war dieser Prozess noch schleichend, nach ca. 1- 1 1/2 Monaten wurde ihr Umkippen und die Unkoordiniertheit von Woche zu Woche deutlich schlimmer.
Zu dem Zeitpunkt war ich auch gerade dabei sie mit meiner großen Kaninchengruppe zu vergesellschaften, was ich dann natürlich abbrechen musste.
In dieser Zeit habe ich sie erstmals meinem örtlichen Tierarzt vorgestellt und direkt meinen Verdacht auf EC geäußert.
Leider ist er nicht wirklich kaninchenkundig und hat somit nicht wirklich etwas feststellen können und meinte ich solle einfach mal 4 Wochen abwarten, ob sich dann was verbessert.
Weil ich mit der Einschätzung unzufrieden war habe ich kurz danach noch einen Termin bei einer sehr kaninchenkundigen Tierärztin in der nächsten großen Stadt ausgemacht... mittlerweile kippte Evie aller paar Schritte um und kullerte dann immer umher bis sie sich wieder fangen konnte, springen und hoppeln war unmöglich und gelegentlich klebte etwas Kot und Urin im Fell.... abgesehen davon schien sie keine Schmerzen zu haben und fraß ganz normal.
Innerhalb von mehreren Tierarztterminen wurde sie abgetastet (keine Schmerzen, Fehlstellung)
Röntgenbilder von den Beinen, der gesamten Wirbelsäule und den Gehörgängen wurden gemacht und es wurde zusätzlich in die Ohren geschaut um eine Ohrenentzündung vollständig auszuschließen.
Zwischendurch musste ich noch für eine Woche das AB Baytril verabreichen, wodurch es kurzzeitig mal ein wenig besser wurde.
Zum Schuss wurde noch ein Bluttest auf EC gemacht der aber negativ war... allerdings war ein Entzündungswert erhöht. Die Tierärztin ist stark davon ausgegangen dass sie sich schon im Mutterleib mit EC angesteckt hatte, weil alles andere ausgeschlossen wurde und die Symptome schon so früh angefangen haben.
Ich habe deshalb Panacur für 28 Tage mitbekommen und gebe zusätzlich noch Vitamin B Komplex aus der Apotheke.
Dieser Monat ist unter genauer Beobachtung vergangen ohne das sich irgendwas verbessert hat.
Stand jetzt:
Wenn, dann kriecht sie fast nur noch durchs Gehege (immer auf der Suche nach Futter, der gute Appetit ist geblieben ), liegt allerdings 90% des Tages immer an einem Ort und auf einer Seite und lässt sich auch nicht umlagern....ihr Fell ist auf dieser Seite auch täglich vom Urin und Kot nass und verklebt, weshalb ich das Fell dort kurz halte, sie täglich waschen muss und die gereizten Stellen eincreme. Sie hat Verdauungsprobleme, häufig Matschkot und ein deutlich hörbares Bauchgluckern. Vergesellschaftung mit der Gruppe habe ich vor kurzem noch einmal probiert, jedoch nach starkem Mobbing von einigen Tieren sofort abgebrochen.
Ich stelle ihr jeden Tag unter anderem frischen Wiesen- und Riesenbärenklau zur Verfügung, den sie sehr mag.
*Im Allgemeinen würde ich sagen dass sie immer noch Lebensfreude hat, sie frisst gut und gerne, wenn ich sie vorsichtig wasche, putzt sie nebenbei meinen Arm, und sie liebt es im Nacken gekrault zu werden, wo sie nicht hin kommt, dann kratzt sie mit dem Hinterbein auf dem Boden wie ein Hund
Zu meiner Frage:
Was könnte ich noch versuchen, bzw. im schlimmsten Fall, wenn es langfristig gar nicht besser wird, wäre es dann überhaupt noch ethisch vertretbar sie in diesem Zustand leben zu lassen, vor allem mit Aussicht auf den Winter (Außenhaltung) :/
Entschuldigt den langen Text, und ich bin unendlich dankbar für jede Antwort!!
LG juliane
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