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Thema: Kleine Löwin Mausi

Baum-Darstellung

  1. #1
    Julia D.
    Gast

    Standard Kleine Löwin Mausi

    Heute möchte ich euch von einer kleinen sehr jungen Löwenkopfdame erzählen, damit ihre Geschichte nicht untergeht.

    Am Samstag war ich mit meinem Freund nachmittags bei uns im örtlichen Baumarkt, weil wir Blumen für unsere Terrasse kaufen wollten.
    Als wir durch den Laden schlendern landeten wir mal wieder bei den Kaninchen, die dort verkauft wurden.
    Meinem Freund fiel sofort die kleine Löwenkopfdame auf, die mit roten, tränenden Augen apathisch in der Ecke saß.
    Er sagte direkt zu mir, dass wenn das eines unserer Kaninchen wär, wir jetzt schon auf dem Weg zum Tierarzt wären.

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    Leider wurden wir in der Abteilung nicht fündig und sind dann weiter einkaufen gefahren.

    Uns ließ jedoch die Kleine keine Ruhe und wir fuhren noch einmal zum Baumarkt um zu schauen, wie die Situation dort ist.
    Mittlerweile war es 15:30 Uhr und der Baumarkt schließt um 16:00 Uhr.

    Die kleine Häsin saß genau an der gleichen Stelle in genau der gleichen Position und bewegte sich kaum.
    Wollte sie sich bewegen fiel sie direkt nach vorne seitlich und man konnte einen Linksdrall erkennen. Wir waren beide sehr beunruhigt, da wir uns nicht vorstellen konnten, dass sie das Wochenende dort alleine überleben würde in diesem Zustand.
    Das Wasser und das Futter sein und angerührt aus…

    Kurzerhand hörten wir einfach auf unser Herz und nahmen die Kleine mit.

    Wir hatten leider nicht viel Zeit groß nachzudenken oder irgendetwas zu organisieren, da der Laden ja bereits eine halbe Stunde später schloss.

    Mit der kleinen Dame im Auto fuhren wir zuerst zu einer Freundin von mir, die Kaninchen in Außenhaltung hat, um sie dort in Quarantäne unterzubringen. Mir schien die Augen sehr gerötet und somit hatte ich natürlich direkt auch Myxomatose im Hinterkopf.
    Bei uns zu Hause leben die Kaninchen alle Innenhaltung und das war mir etwas zu riskant.

    Bei meiner Freundin angekommen haben wir die Klein erstmal notfallmäßig versorgt, die Augen angeschaut und von Dreck und Tränenflüssigkeit befreit, sie mit Notfallmedikamenten versorgt und ihr einen kleinen Platz hergerichtet.

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    Im weiteren Verlauf stellten wir fest, dass sie extrem dehydriert war und infundierten sie um den Wasserhaushalt auszugleichen.
    Derartige Erscheinungen, dass sie nach vorne viel oder nach links kippte traten nicht mehr auf.
    Die Vermutung, dass sie EC haben könnte verschwand somit in den Hintergrund.

    Ich blieb bis spät abends bei meiner Freundin und päppelte sie zusammen mit ihr und verabreichte ihr weiterhin die Medikamente, die ich telefonisch mit meiner Tierärztin abgesprochen hatte.

    Wir vereinbarten für den Sonntag einen Hausbesuch bei uns zu Hause, da wollte sich meine Tierärztin die Kleine einmal anschauen.

    Die Nacht überstanden Mausi relativ gut und war für die Umstände relativ fit und unsere Sorge sank etwas.

    Am Sonntag holte ich sie zu uns und meine Tierärztin untersuchte sie.
    Die befürchtete Myxomatose schloss sie erstmal aus. Die Augen sahen wesentlich besser aus und auch die Geschlechtsteile waren nicht geschwollen und auch die Nase nicht.
    Sie merkte echt schnell, dass sie Probleme beim Atmen hatte. Beim Abhören merkte sie ein deutliches Luftziehen und diagnostizierte eine Pneumonie.

    Sie sagte, dass bei so kleinen Kaninchen mit diesen Symptomen die Wahrscheinlichkeit einer Lungenentzündung bei 95 % läge. Ihr Zustand sei jedoch relativ gut und somit sollten wir mit Antibiotika, Schmerzmittel und Ruhe behandeln.

    Sie wies mich Sonntag darauf hin, dass sie aktuell einen sehr guten Eindruck machte, dass aber jederzeit kippen könnte und die Kleine daran auch relativ schnell versterben könnte.

    Bei uns lief sie dann sogar den Flur auf und ab und war zwischendurch relativ aktiv. Man merkte aber deutlich, dass sie Probleme hatte Luft zu bekommen und nach jeder Aktivität lange Zeit ruhen musste.

    In der Nacht verschlechterte sich ihr Zustand jedoch extrem. Am nächsten Morgen zeigte sie deutliche Maulatmung, ihre Nase und ihre Vorderpfötchen waren komplett nass und man merkte deutlich, dass ihr das Luftholen sehr, sehr schwer viel.
    Ich hatte große Sorgen und bin morgens direkt mit ihr zu meiner Tierärztin in die Tierklinik gefahren um sie dort untersuchen zu lassen.

    Dort wurde ein Röntgenbild gemacht, was die Lungenentzündung bestätigte, mittlerweile leichte Aufgasungszeichen zeigte, aber die Lungenentzündung sich im Röntgenbild nicht ganz dramatisch darstellt. Wir beschlossen, dass die Kleine erst mal da bleibt und mit Sauerstoff versorgt wird, um stabilisiert zu werden.

    Ich hatte große Hoffnung, dass sie es schaffen wird, sie war erst zehn Wochen alt und hatte ihr ganzes Leben noch vor sich.

    Jedoch überraschte mich die Nachricht gegen 11:30 Uhr nicht, dass sie es leider nicht geschafft hat.

    Am Sonntag war ich so optimistisch, dass sie es schaffen wird, da ihr Zustand nach der Erstversorgung wirklich wieder deutlich besser war. Dass das Blatt sich so schnell wenden würde damit hatte ich nicht gerechnet.

    Mir zerreißt es das Herz, dass wir der Kleinen nicht helfen konnten und sie es nicht geschafft hat.

    Ich habe mich dafür entschieden, die Kleine aus der Klinik wieder abzuholen und bei uns im Garten zu beerdigen. Ich brachte es nicht übers Herz sie einfach mit in die Verbrennung zu geben.

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    Sie war im Prinzip ein Niemand. Ein Leben, was niemand zu schätzen wusste und das einfach weggeschmissen worden wäre.
    Ich hätte ihr so gerne geholfen und ihr einen schönen Start ins Leben ermöglicht.
    Es macht mich zutiefst traurig, dass Menschen mit Lebewesen so umgehen, so einfach nicht beachten und damit ihr Leben riskieren.
    Sie wäre in diesem Baumarkt am Wochenende qualvoll und alleine gestorben.

    Ich möchte mich hier sehr herzlich beim Vorstand bedanken, der uns eine NEV genehmigt hat, so dass wir wirklich die Möglichkeit gehabt hätten der Kleinen einen guten Start zu ermöglichen.

    Mausi, es tut mir so leid. Du warst so eine kleine, süße Löwin, warst gar nicht scheu und hättest ein so tolles Leben verdient.
    Es tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte.
    Für mich warst du nicht nur ein Objekt, was Geld bringen sollte. Du warst auch ein Lebewesen, was Liebe und Fürsorge verdient hat.
    Jetzt flieg frei und genieße dein Leben auf der anderen Seite mit den vielen anderen Kaninchen.

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    Geändert von Julia D. (19.10.2021 um 14:45 Uhr)

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