Hallo zusammen,
wenigstens bin ich nicht mehr so ganz der Anfänger beim Thema "Vergesellschaftung". Aber nachdem ich meine beiden Ninis (beide männlich kastriert, aber keine Brüder) noch kein ganzes Jahr habe, bin ich trotzdem noch Anfänger.
Ich hatte ja schon mal große Panik wegen dem Thema "Vergesellschaftung" und da habe ich folgende Tipps erhalten, die seinerzeit zu Harmonie geführt haben:
1) Man sagte mir, ich habe viel zu früh die beiden "Kampfhähne" getrennt, weil ich nicht sehen konnte, wie sie sich in die Wolle kriegen. Daher die Trennung der beiden, die ich vollzogen hatte, möglichst schnell aufheben und eine Vergesellschaftung auf neutralem Raum durchführen.
2) Dieser Raum sollte neutral - also beiden unbekannt - sein und möglichst groß. Hier und da soll Futter liegen und es darf keine Sackgassen geben, damit der Flüchtende nicht in die Enge getrieben werden kann.
3) Solange keine Verletzungen auftauchen, sondern nur Fell ausgerissen wird, weiterlaufen lassen, denn die beiden müssen klären, wer König und wer Knecht sein soll. Danach können sie in ihren Bereich zurück.
Das hatte vor einem halben Jahr prima geholfen. Ab und an wurde zwar schon mal gejagt, aber es gab auch schöne Szenen mit guter Harmonie - naja, zumindest so lange Knechtkaninchen sich immer schön unterwürfig benahm.
Aber vorgestern kam ich um 22 Uhr ins Kaninchenzimmer und dort lagen einer hier einer da vollkommen k.o. und überall lagen Fellbüschel. Es war zum Heulen.
Als die nächste Attacke auf den Knecht losging und sie sich in der Wolle hatten, da habe ich beherzt zugegriffen und ihn mir rausgeholt.
Es war erst das zweite Mal überhaupt, dass ich ihn so im Arm hatte. Er war natürlich ziemlich in Schockstarre.
Weil es schon so spät war habe ich in einem anderen Zimmer einen Bereich eingezäunt und ihn dort für die Nacht gelassen.
Dann habe ich gestern alle Regeln 1,2,3 befolgt und es war aber im neutralen Bereich (Keller) auch nicht besser mit dem Verhalten der beiden. Als dort wieder Fellbüschel lagen und beide sich vom Kampf erholten, da habe ich sie jetzt wieder hoch ins Kaninchenzimmer gebracht. Das ist schließlich auch über 20qm groß.
Also eigentlich habe ich gegen die Regeln oben verstoßen, weil vielleicht zu früh zurück in den alten Bereich.
Aber ich bin auch nur ein Mensch und dort im Kaninchenzimmer konnte ich dann für mich bequemer mit nebenbei TV bei ihnen bleiben und dafür sorgen, dass nur gejagt wird, aber nicht mehr gekämpft. Ich habe mich einfach nur zwischen die beiden gesetzt. Sie sind so scheu, dass das meist ausreicht. Mal reicht auch ein lautes Rufen oder Klatschen aus.
Also habe ich hier eigentlich auch schon wieder zu viel in den Kampf eingegriffen und hätte mich besser ganz raushalten sollen?
Für die Nacht bin ich bei Ihnen geblieben und alle konnten wir prima schlafen. Um 2 Uhr wurde es einmal unruhig.
Ich habe dann gesehen, dass "der Jäger" manchmal Abkürzungen nutzt und damit dann den Zugriff schafft. Das habe ich dann unterbunden, indem ich die Möbel so aufgestellt habe, dass nur noch ein Rundlauf um die gekippten Tische und Stühle möglich ist. Das hat dem "Flucht-Nini" geholfen, denke ich, denn er ist wirklich super schnell, nur vielleicht nicht ganz so clever.
Ich vermisse es so sehr, dass die beiden sich die Öhrchen lecken.
Habt ihr noch Tipps?
Ich habe es auch (kurz vor der neuen Vergesellschaftung im Keller) mit einer Autofahrt von einer halben Stunde probiert. Also bei Ninis in eine Transportbox und rein ins Auto und los. Da haben sie andere Sorgen, als sich gegenseitig und sind natürlich brav.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich öfter Staubsaugen sollte. Da haben sie auch immer einen anderen "Feind" im Raum, als sich gegenseitig. Was haltet ihr von so einem externen Feind? Führt das zusammen?
Vielleicht vermissen die beiden den Sommer? Vielleicht zu wenig Sonne im Dezember? Sie gehen gerne eine Weile auf den Balkon. Das geht sogar gemeinsam gut.
Aktuell fressen sie hintereinander und nicht mehr gemeinsam. Aber wenigstens fressen sie wieder. Beim Knechtkaninchen immer noch zu wenig, aber wird auch da besser.
Ist das normal, dass sie in dieser traurigen Lebensphase wenig fressen?
Wann ist denn der Punkt erreicht, wo man aufgeben muss und einsehen muss, dass diese beiden Tiere nicht glücklich miteinander werden können?
Darf ich hoffen, dass sich das in ihrem zweiten Lebensjahr bessert, weil sie dann keine "Puber-Tiere" mehr sind?
Liebe Nini-Grüße an alle da draußen!
Friedliche und erholsame Weihnachten überall da wo es geht!
Es wird schon!! Zuversichtlich bleiben!
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