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Thema: überall Fell - bin unsicher, ob ich alles richtig mache

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer
    Registriert seit: 12.07.2021
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 32

    Standard überall Fell - bin unsicher, ob ich alles richtig mache

    Hallo zusammen,

    wenigstens bin ich nicht mehr so ganz der Anfänger beim Thema "Vergesellschaftung". Aber nachdem ich meine beiden Ninis (beide männlich kastriert, aber keine Brüder) noch kein ganzes Jahr habe, bin ich trotzdem noch Anfänger.

    Ich hatte ja schon mal große Panik wegen dem Thema "Vergesellschaftung" und da habe ich folgende Tipps erhalten, die seinerzeit zu Harmonie geführt haben:

    1) Man sagte mir, ich habe viel zu früh die beiden "Kampfhähne" getrennt, weil ich nicht sehen konnte, wie sie sich in die Wolle kriegen. Daher die Trennung der beiden, die ich vollzogen hatte, möglichst schnell aufheben und eine Vergesellschaftung auf neutralem Raum durchführen.

    2) Dieser Raum sollte neutral - also beiden unbekannt - sein und möglichst groß. Hier und da soll Futter liegen und es darf keine Sackgassen geben, damit der Flüchtende nicht in die Enge getrieben werden kann.

    3) Solange keine Verletzungen auftauchen, sondern nur Fell ausgerissen wird, weiterlaufen lassen, denn die beiden müssen klären, wer König und wer Knecht sein soll. Danach können sie in ihren Bereich zurück.

    Das hatte vor einem halben Jahr prima geholfen. Ab und an wurde zwar schon mal gejagt, aber es gab auch schöne Szenen mit guter Harmonie - naja, zumindest so lange Knechtkaninchen sich immer schön unterwürfig benahm.

    Aber vorgestern kam ich um 22 Uhr ins Kaninchenzimmer und dort lagen einer hier einer da vollkommen k.o. und überall lagen Fellbüschel. Es war zum Heulen.

    Als die nächste Attacke auf den Knecht losging und sie sich in der Wolle hatten, da habe ich beherzt zugegriffen und ihn mir rausgeholt.
    Es war erst das zweite Mal überhaupt, dass ich ihn so im Arm hatte. Er war natürlich ziemlich in Schockstarre.

    Weil es schon so spät war habe ich in einem anderen Zimmer einen Bereich eingezäunt und ihn dort für die Nacht gelassen.

    Dann habe ich gestern alle Regeln 1,2,3 befolgt und es war aber im neutralen Bereich (Keller) auch nicht besser mit dem Verhalten der beiden. Als dort wieder Fellbüschel lagen und beide sich vom Kampf erholten, da habe ich sie jetzt wieder hoch ins Kaninchenzimmer gebracht. Das ist schließlich auch über 20qm groß.

    Also eigentlich habe ich gegen die Regeln oben verstoßen, weil vielleicht zu früh zurück in den alten Bereich.

    Aber ich bin auch nur ein Mensch und dort im Kaninchenzimmer konnte ich dann für mich bequemer mit nebenbei TV bei ihnen bleiben und dafür sorgen, dass nur gejagt wird, aber nicht mehr gekämpft. Ich habe mich einfach nur zwischen die beiden gesetzt. Sie sind so scheu, dass das meist ausreicht. Mal reicht auch ein lautes Rufen oder Klatschen aus.

    Also habe ich hier eigentlich auch schon wieder zu viel in den Kampf eingegriffen und hätte mich besser ganz raushalten sollen?

    Für die Nacht bin ich bei Ihnen geblieben und alle konnten wir prima schlafen. Um 2 Uhr wurde es einmal unruhig.
    Ich habe dann gesehen, dass "der Jäger" manchmal Abkürzungen nutzt und damit dann den Zugriff schafft. Das habe ich dann unterbunden, indem ich die Möbel so aufgestellt habe, dass nur noch ein Rundlauf um die gekippten Tische und Stühle möglich ist. Das hat dem "Flucht-Nini" geholfen, denke ich, denn er ist wirklich super schnell, nur vielleicht nicht ganz so clever.

    Ich vermisse es so sehr, dass die beiden sich die Öhrchen lecken.
    Habt ihr noch Tipps?

    Ich habe es auch (kurz vor der neuen Vergesellschaftung im Keller) mit einer Autofahrt von einer halben Stunde probiert. Also bei Ninis in eine Transportbox und rein ins Auto und los. Da haben sie andere Sorgen, als sich gegenseitig und sind natürlich brav.

    Ich habe auch schon überlegt, ob ich öfter Staubsaugen sollte. Da haben sie auch immer einen anderen "Feind" im Raum, als sich gegenseitig. Was haltet ihr von so einem externen Feind? Führt das zusammen?

    Vielleicht vermissen die beiden den Sommer? Vielleicht zu wenig Sonne im Dezember? Sie gehen gerne eine Weile auf den Balkon. Das geht sogar gemeinsam gut.
    Aktuell fressen sie hintereinander und nicht mehr gemeinsam. Aber wenigstens fressen sie wieder. Beim Knechtkaninchen immer noch zu wenig, aber wird auch da besser.

    Ist das normal, dass sie in dieser traurigen Lebensphase wenig fressen?

    Wann ist denn der Punkt erreicht, wo man aufgeben muss und einsehen muss, dass diese beiden Tiere nicht glücklich miteinander werden können?

    Darf ich hoffen, dass sich das in ihrem zweiten Lebensjahr bessert, weil sie dann keine "Puber-Tiere" mehr sind?

    Liebe Nini-Grüße an alle da draußen!
    Friedliche und erholsame Weihnachten überall da wo es geht!
    Es wird schon!! Zuversichtlich bleiben!

  2. #2
    Administrator Avatar von Marion S.
    Registriert seit: 10.04.2015
    Ort: lübeck
    Beiträge: 2.796

    Standard

    ohje sowas ähnliches hatte ich auch erlebt, als sie ca 1 Jahr alt waren.
    Es hat lange (ein paar Wochen) gedauert bis die Rangfolge von ca 3-5 Kaninchen neu aufgeteilt war.

    Halte durch, nur wenn es zu heftig wird (Blut, keine Ruhe, kein Fressen) eingreifen.
    Immer mal wieder die Kaninchen untersuchen, denn Unterbodenverletzungen sind nicht so schnell zu erkennen.

  3. #3
    Benutzer
    Registriert seit: 12.07.2021
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 32

    Standard

    Vielen lieben Dank!
    Es ist schon viel besser geworden.
    Nur noch Jagen, kein Fellausreißen mehr.

    Das Chefkaninchen scheint mir noch etwas irritiert. Er hatte wohl nicht mit Gegenwehr gerechnet.
    Das Knechtkaninchen ist aber auch wirklich sehr scheu und läuft bei der geringsten Berührung gerne davon.

    Wir hatten gerade in den letzten Wochen das Gefühl, dass er anfängt Berührung besser zu ertragen. Vielleicht hat das den Stein ins Rollen gebracht. Oder das leicht veränderte Futter, weil Winter. Oder oder oder...

    Jedenfalls habe ich gestern gesehen, wie das Chefkaninchen ausführlich die Augenpartie vom Knechtkaninchen geleckt hat. Und dann hat er auch um Zärtlichkeit gebeten (Kopf runter), aber er hat nichts gekriegt. Dann wird er meist wütend und kneift den Knecht weg.

    Heute aber sah ich, wie das Knechtkaninchen das Bosskanichen am Kopf schleckt.
    Bosskaninchen war total entspannt mit den Hinterbeinen zur Seite gelegen. Echt süße Szene!

    Mal nicht zu früh freuen...
    Aber sieht schon mal gut aus.

    Falls jemand doch noch Tipps oder Ideen hat für mehr Harmonie zwischen den beiden, dann total gerne.

    Frohes Fest und alles Liebe!

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.037

    Standard

    Klingt doch schon mal besser.

    Es ist auch wichtig, dass Du entspannt bist und ruhig mit ihnen sprichst (sagt sich so leicht, aber eigene Unsicherheit und Unruhe überträgt sich leicht).

    Ich persönlich trenne ja immer nachts, wenn es zu turbulent wird, auch ohne Beißerei, damit sich die Tiere ausruhen können. Hat sich sehr bewährt.

    Ich glaube aber, dass das in der jetzigen Phase bei Dir nicht mehr nötig ist, wenn es so bleibt.

    Auch Rescue Tropfen (aus Apo) mache ich bei beiden hinter die Öhrchen (auch wenn ich zum TA mit ihnen fahre).

  5. #5
    Benutzer
    Registriert seit: 12.07.2021
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 32

    Standard

    Vielen lieben Dank.
    Das sind ja auch nochmals richtig gute Hinweise.

    Dass man auch über Nacht trennen kann und dann wieder gemeinsam. Das wusste ich gar nicht. Bei mir hatte sich eingebrannt, dass Kaninchen Aggressionen aufbauen, wenn sie sich nur sehen oder/und nur riechen können, aber nicht jagen können, um "das Ding" klären zu können. Aber das muss anscheinend nicht so sein.

    Das mit der Stimmung im Raum ist mir auch schon mal aufgefallen. Da kann man viel beitragen.

    Mir fällt es immer noch schwer, so einen "Streit" zwischen Kaninchen einzuordnen. Wir Menschen haben ja (hoffentlich und in den meisten Fällen) gelernt unsere Gefechte mit Worten auszutragen. Das Jagen und Kneifen erscheint mir daher sehr hart. So hart, dass ich mich oft frage, ob die beiden ohne einander glücklicher wären. Aber angeblich ist es ja ganz wichtig fürs Kaninchenglück, dass sie nicht allein sind. Wenn sie sich dann mal gegenseitig schlecken, dann bin ich wahrscheinlich der Glücklichste im Raum.

    Jedenfalls hoffe ich, dass ich bald nicht mehr Angst davor haben muss, dass ich Fell im Kaninchen-Zimmer vorfinde und zwei erschöpfte Kameraden. Der Schock steckt mir irgendwie immer noch in den Gliedern.

    Mal sehen, was 2022 bringt... Vielleicht werden sie ja vernünftiger.

    Alles Gute für euch und eure Kaninchen in 2022!

  6. #6
    Benutzer
    Registriert seit: 12.07.2021
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 32

    Standard

    Es läuft eigentlich schon halbwegs gut zwischen den beiden. Vielen Dank für eure Unterstützung!

    Trotzdem stehe ich irgendwie permanent unter Strom ,
    weil ich mir nicht sicher bin, ob nicht doch wieder heftiger Streit (so mit Knäulbildung aneinander und Quieken) ausbricht. Kleinere Streitereien mit "nur" Fell ausreißen und mal jagen haben wir 2 bis 3 mal pro Woche.

    In ihren Aktiv-Phasen überwache ich die beiden nun immer persönlich oder per Bildbabyphone, weil ich Schiss habe, zu spät einzugreifen.
    Ganz schon bekloppt, oder?

    Auf der Liste der idealen Kombinationen sind zwei kastrierte Männchen ja nicht gerade...
    Was habe ich mir dabei nur gedacht? Ich bin so dämlich, dass ich als Anfänger mit so einer Kombi starte.

    Angeblich vertragen sich zwei kastrierte Männchen mit einem Weibchen zusammen besser.

    Ich frage mich nur, was eine andere Kombination dann mit meinem Chefkaninchen machen würde.
    Müsste er dann mit dem Weibchen die Chefposition ausfechten?

    Angeblich gibt es ja zwischen Männchen und Weibchen keinen Ranghöheren. Aber Harmonie ist auch da nicht grundsätzlich gewährleistet. Soweit meine Recherche.

    Eigentlich ist das wohl eher keine gute Idee, sich da vielleicht noch mehr Stress aufzuladen. Aber ich dachte, ich frage mal: Was stellt so ein Weibchen-Neuzugang mit so zwei kastrierten jungen (1 Jahr alt) Männchen an?

    Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung...

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