Mein geliebtes Oskarchen, mein "dickes" Bärchen.
8 lange Jahre musstest du in einem handelsüblichen Außenknast versauern, bei unregelmäßiger Fütterung, deinen "Partner" hast du durch einen Fressfeind verloren, nicht mal einen Namen hattest du und solltest doch eigentlich als Kuscheltier herhalten.
Nach laaangem Überreden und nach Monaten durfte ich dich dann doch haben, weil du deinen Stall kaputt gefressen hast, dem 4jährigen Sohn gegenüber aggressiv warst und man sich nicht mehr für dich interressierte.
Ich habe dich zusammen mit Richard dann abgeholt, wir haben dich Oskar genannt.
Du warst eine Vollbaustelle mit einer undefinierbaren (inoperablen) Masse im Bauchraum, dadurch einen komplett verschobenen Darm, du hattest anfängliche Spondylosen und einen alten Rippenbruch, ein Zahn hat gefehlt, es kam auch immer wieder mal zu Zahnspitzen und zu Abszessen. Trotzdem hattest du so einen unendlichen Lebenswillen. Wie sagte die Tierärztin "Wenn man das Röntgenbild sieht und dazu das Tier, würde man niemals denken, das es zusammen gehört"
Aggressiv warst du hier nie, nein, du bist mir hinterhergehopst wie ein Hund, hast mich angestupst und ich hätte dich vermutlich den ganzen Tag kraulen können.
Du hast dich eingefügt in die Rentnergruppe und Cle'chen und du, ihr wart ein Herz und eine Seele. Im März diesen Jahres ist das Cle'chen über die Regenbogenbrücke gegangen. Du warst traurig und hast dich trotzdem gut zwischen Laila und Teddy eingefügt. Als dann im August ziemlich plötzlich der Teddy für immer eingeschlafen ist und Laila zutiefst traurig war, warst du ihr großer Beschützer. Du hast sie versucht zu trösten, ihr zu imponieren, du hast sogar nach uns geschnappt, nur um für deine Laila da zu sein. Du hast sie geliebt, leider beruhte das nicht so ganz auf Gegenseitigkeit. Laila hat dich einen Tag geliebt und den nächsten wieder nur akzeptiert. Jaja, die Weiber.
Ich hab mich immer gefragt, ob ich den "richtigen Zeitpunkt" erkenne, dich gehen zu lassen. Ich wollte dich niemals leiden lassen und mir graute vor dem Tag der Entscheidung.
Heute Nacht als wir von Freunden wieder heim kamen habe ich nochmal nach euch geschaut und euch Gute Nacht gesagt und heute morgen warst du ganz friedlich im Klo mit der Nase im Stroh eingeschlafen. Natürlich bin ich traurig, traurig darüber, das ich meinen kleinen Helden nie wieder kraulen kann, aber ich bin auch unendlich dankbar, das du auf diese Weise und in deinem Zu Hause von uns gegangen bist. Ich bin glücklich darüber, das ich dir nochmal zeigen konnte, das nicht alle Menschen böse sind, was es heisst Freunde zu haben, Wiese und andere Leckereien zu essen, Dreck unter den Pfoten zu haben, was es heisst hoppeln zu können, sich lang ausgestreckt hinzulegen, wie Crannies, Erbsenflocken, Haferflocken und Co. schmecken. Ich bin dankbar für 14 Monate, die wir noch zusammen hatten.
Nun bist du wieder beim Cle'chen und kannst mit ihr kuscheln. Pauline hat heute schon viel geweint und sich für dich gewünscht, das du auf der Regenbogenwiese von Beginn an ein schönes Leben haben darfst und das ich dir noch ein paar deiner Lieblingsleckereien mit auf den Weg gebe. Richard ist auch traurig, weil er einen guten Freund verloren hat. So gerne hast du sich von ihm streicheln lassen und ihn nach Crannies angebettelt, so wie uns alle.
Nun lauf mein Schatz, lauf hinüber zu Cleo, zu Teddy und all den anderen. Ich danke dir für alles, ich werde dich niemals vergessen. Ich hab dich so schlimm lieb.
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