Kaninchengehege im Kindergarten

Guten Abend ihr lieben
Bei uns im Kindergarten soll das Kaninchengehege neu gemacht werden und wir sind da nun zu dritt an der Planung. Es geht um ein Gehege für drei Kaninchen mit einer ungefähren Größe von 20-25 qm. Wir hatten überlegt ein Gartenhaus mit überdachtem Außengelände. Wie könnte man das Außengelände gestalten das es mit wenig Aufwand gereinigt werden kann? (Die Erzieher sollen das alles im Tagesgeschehen mit den Kindern machen)
Und was fällt euch ein was noch zu beachten wäre?
Liebe Grüße

Zitat:

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Zitat von Peppels

Guten Abend ihr lieben
Bei uns im Kindergarten soll das Kaninchengehege neu gemacht werden und wir sind da nun zu dritt an der Planung. Es geht um ein Gehege für drei Kaninchen mit einer ungefähren Größe von 20-25 qm. Wir hatten überlegt ein Gartenhaus mit überdachtem Außengelände. Wie könnte man das Außengelände gestalten das es mit wenig Aufwand gereinigt werden kann? (Die Erzieher sollen das alles im Tagesgeschehen mit den Kindern machen)
Und was fällt euch ein was noch zu beachten wäre?
Liebe Grüße

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Hallo:wink1:
Will der Kindergarten sich Kaninchen anschaffen oder sind diese schon da?
Erstmal beantworte ich deine Frage, danach gibt's noch meine Meinung gratis dazu ;)

Die Planung klingt schonmal gut, also von der Größe her. Auch die Idee dass das Gehege begehbar ist (macht vieles einfacher) deswegen ist ein Gartenhaus mit integriertem Außengehege dran clever wenn beides dieselbe Höhe hat. Die Tiere sollen nicht vom Gartenhaus in den Auslauf getragen werden sondern selbst entscheiden können ob sie reingehen oder draußen bleiben (deswegen eine kleine Klapptür in das Gartenhaus setzen.
Es gibt auch Anbieter die schöne Kaninchengehege als Set verkaufen dann braucht man nicht selbst bauen (wenn es der Träger zahlt). Wichtig ist auch dass der Boden gesichert wird, die Tiere sollen sich nicht rausgraben können. Selbstverständlich müssen auch die Seiten abgesichert werden. Das Außengehege braucht ein Dach, das kann Wellplastik sein oder schwarze Pappe. Der Standort soll eher schattig sein (daran denken dass die Sonne im Jahr wandert, im Winter ist es vielleicht schattig aber im ausgerechnet im Sommer knallt es hin). Kaninchen können mit Hitze schlecht umgehen.
Ihr braucht einen seperaten Lagerort für Streu und Heu.
Die Tiere müssen jährlich geimpft werden und sollten kastriert sein. Wenn das Vorhaben schon fest steht dann am besten ein Dreier Gespann das sich bereits kennt zb aus dem Tierheim.

Generell ist die Idee, den Kindern zu zeigen wie man Kaninchen artgerecht hält super weil gerade in dem Alter sich viele unbedacht ein Tier anschaffen, ist ja so süß. Ich weiß wovon ich rede - ich arbeite auch aus Erzieherin im Kindergarten.... Aber ohne Kaninchen ;) die Eltern und Kinder sehen also wie es geht und sorgen dann eher dafür dass ihre Tiere es auch gut haben.
Andererseits denke ich auch dass es für die Tiere vor Ort großen Stress bedeutet einem solchen Lärmpegel und Gegaffe ausgesetzt zu sein. Wer übernimmt die Verantwortung und sorgt für die Tiere im Urlaub und am Wochenende? Kaninchen verbergen ihre Krankheiten leicht, ein genaues beobachten ist sehr wichtig, dass kann ich mir sowohl während der Kindergartenzeit als auch am Wochenende schwer vorstellen wenn nur schnell schnell ausgemistet wird oder die Arbeit auf alle Eltern verteilt wird. Die misten aus und füttern sehen aber nicht das es xy schlecht geht.
Kaninchen haben noch dazu eine sehr dämlich Angewohnheit sagen wir Mal hauptsächlich am Abend oder am Wochenende Feiertag, Weihnachten krank zu werden. Zb stellen sie das fressen ein und innerhalb von Stunden sterben sie daran. Wer sieht das? Wer fährt das Tier um ein Uhr morgens doch noch in die Tierklinik und päppelt alle zwei Stunden sachte zu?
Gibt es einen guten Tierarzt in der Nähe der sich mit Kaninchen auskennt? Der die Zähne kontrolliert?
Kaninchen sind Dämmerungsaktiv also von Abend bis morgens. Sie brauchen abends auch ihre große Fütterung.
Neben dem Außengehege das für die Kinder nicht zugänglich ist außer die Erzieherin nimmt eines mit (Vorhängeschloss an der Tür!!) wäre ein zusätzlicher Auslauf wünschenswert. Der Boden im Gehege wird bald platt gewalzt (bzw ich empfehle Steinboden mit Büffelmöglichkeiten) Gras unter den Pfoten wäre unter Aufsicht schön und mit Gehegeelementen aus dem Baumarkt machbar. Beherrschen sich die Kinder?

Ich sehe das ganze sehr sehr kritisch und würde deswegen abraten. Es sei denn die Tiere sind schon vorhanden.
Viel besser fände ich eine enge Kooperation mit einer Pflegestelle oder Tierheim also regelmäßige Besuche, Infos am schwarzen Brett, Aushänge usw.

Danke für deine ausführliche Antwort. Wir hatten ja selbst über 15 Jahre Kaninchen, habem aber die Haltung aufgeben weil wir ihnen nach der Geburt vom dritten Kind nicht mehr gerecht werden konnten. Ich habe lange versucht zu überzeugen die Kaninchen im Kiga lieber abzugeben aus deinen genannten Gründen. Aber leider sehe ich und nur ein zwei andere das kritisch. Die Kaninchen sind schon vorhanden und ich dachte, wenn sie schon wieder zurück kommen, dann vielleicht auch wirklich in ein tolles Gehege und dann auch so daß es nicht zu viel Arbeit wird. Denn vor allem kritisch sehe ich auch die Wochenenden und Personalmangel.
Werde mir deine Tipps mal aufschreiben und weiter geben.

Zitat:

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Zitat von Peppels

Danke für deine ausführliche Antwort. Wir hatten ja selbst über 15 Jahre Kaninchen, habem aber die Haltung aufgeben weil wir ihnen nach der Geburt vom dritten Kind nicht mehr gerecht werden konnten. Ich habe lange versucht zu überzeugen die Kaninchen im Kiga lieber abzugeben aus deinen genannten Gründen. Aber leider sehe ich und nur ein zwei andere das kritisch. Die Kaninchen sind schon vorhanden und ich dachte, wenn sie schon wieder zurück kommen, dann vielleicht auch wirklich in ein tolles Gehege und dann auch so daß es nicht zu viel Arbeit wird. Denn vor allem kritisch sehe ich auch die Wochenenden und Personalmangel.
Werde mir deine Tipps mal aufschreiben und weiter geben.

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"wenn sie wieder zurück kommen" - Wo sind denn die Tiere zur Zeit und wie leben sie dort? Sind die drei voneinander getrennt oder sitzen sie zusammen?
Ja, da ist dann wirklich nichts zu machen. Tiere boomen einfach eben - aber es ist m. M. nach etwas anderes einen Therapiehund mit Besitzerin im Kindergarten zu haben, der auch wieder mit nach Hause geht, als Tiere dort zu lassen...Bauernhof-Kindergärten sind ja auch gerade sehr modern. Aber auch hier: Die Besitzer leben bei den Tieren vor Ort. Ist der Kindergarten eher ländlich oder städtisch?
Achtet unbedingt darauf, dass die Bestimmungen mit dem Umgang der Kaninchen in der Konzeption steht und nicht nur im Sinne der Kinder (Kinder lernen blabla) sondern auch im Sinne der Kaninchen, mit klaren Regeln. Sehr wichtig fände ich auch, dass die Kinder die mit der Erzieherin reingehen zB zum sauber machen, sich vorher a) die Hände waschen und b) Stallschuhe anziehen (auch die Erzieherin). So kann das Infektionsrisiko gemindert werden. Wenn da 24 Paar Stiefel reinlatschen finde ich das nicht sehr hygienisch für die Tiere und kann eben auch Krankheiten übertragen!

Dann muss unbedingt rein: Die Kinder müssen, wenn sie nicht unter Aufsicht ausmisten oder füttern an einem bestimmten Platz sitzen bleiben (Bodenmatte, keine Bank, die Kinder baumeln vielleicht mit den Füßen und kicken einem neugierigen Tier ins Gesicht). Die Kinder sitzen dort im Schneidersitz - haben die Kaninchen Lust zur Kontaktaufnahme und kommen, okay. Aber auf gar keinen Fall vorsichtiges "anpirschen" an die Tiere oder zwangsstreicheln.
Kinder in dem Alter haben nur ein eingeschränktes Sichtfeld (erst ab 10 Jahren sind zb Kinder fähig allein und sicher die Straße zu überqueren weil sie erst ab diesem Zeitpunkt einschätzen können wie weit sich ein Fahrzeug entfernt befindet). Es ist mit Sicherheit nicht böswillig, aber wenn ein Kind rückwärts geht, kann es durchaus ein, dass es auf eines der Tiere draufsteigt. Mir fällt da ein Artikel ein
https://www.spiegel.de/panorama/kame...-a-821381.html
Das kann einfach echt schnell gehen...
Ich würde es auch echt nicht zulassen, dass die Kinder darin rumhüpfen, auch keine Freudensprünge. Vielleicht kann man ihnen ja zum Bewusst machen vorher auch eine Kappe aufsetzen oder Halstuch etwas als Signal, wie man sich im Gehege verhalten muss. "Ihr seid jetzt alle..." nur leider fällt mir gerade nichts entsprechendes ein, womit man die Kinder ruhig und besonnen lässt.
Ich würde auch nur maximal zwei Kinder mit reinnehmen pro Erzieherin.
Und festhalten wer sich um das Tier kümmert wenn eines krank wird (Antibiotikatropfen für die Augen müssen zb dreimal am Tag gegeben werden.) Manchmal muss ein Tier sogar separiert werden, eben bei Aufgasungen zB, wer nimmt das Tier mit oder bleibt im Kindergarten über Nacht.
Welche Rassen habt ihr? Ist ein Widder dabei? Diese neigen zu Ohrenentzündungen und das ist keine Lapalie sondern kann unbehandelt sehr schnell und grausam zum Tod führen (ich weiß wovon ich spreche, ich habe gesehen wie das Tier ein Auge verlor...)
Gerade im Sommer muss sehr oft der Po kontrolliert werden, wegen Madenbefall.
Ich kann mir vorstellen, dass wenn genügend Toiletten aufgestellt werden (Rot, blau, grün), die Kinder die Wannen nehmen und raustragen, ausleeren, auswaschen und frisch befüllen und wieder an ihren Ort zurückstellen. Im Sommer am besten Morgens (weil in der Nacht wird das meiste gefressen und eben auch gepinkelt) und dann nochmals Nachmittags-Abends.
Ich würde die Eltern auch NICHT ins Boot holen, nach dem Motto, Familie Meier mistet am Samstag und Familie XY kommt Sonntag zum füttern. Die Kaninchen sind Eigentum des Kindergartens und da haben Eltern nichts zu schaffen. Die Erzieherinnen kümmern sich um die Futterbeschaffung und Tierarztbesuche. Man könnte insofern lediglich einen Aushang machen mit einem Foto vom Heu und Streu welches besorgt werden darf (nicht jedes Heu ist gut, zB Edeka Marke besteht zum Großteil aus Staub.) Unbedingt auch einen extra Elternabend für die Neulinge indem der Umgang mit den Tieren angesprochen wird.
Verlegt keine Fliesen weil diese gerade im Winter oft eiskalt sind. Besser sind Betonwaschplatten oder Rasengitter.

Ich finde es gut, dass du dafür sorgst, dass die Tiere es zumindest gut haben sollen, wenn sie denn schon angeschafft sind und bleiben sollen. Ich denke mehr fällt mir auch nicht ein zum Schutz der Tiere worauf man noch achten könnte.

Ich bin auch Erzieherin im Kindergarten und habe leider auch Erfahrung mit kranken Kaninchen.

Ich bin total gegen Tiere im Kindergarten. Das ist nicht der richtige Ort dafür. Mit Tatjanas Aussage stimme ich voll überein. Wenn man mit den Tierschutzgründen nicht weiter kommt, dann kann man es evtl. von der anderen Seite angehen, um alle zu überzeugen, dass die Tiere lieber nicht zurückkommen / vermittelt werden an Leute die sich auskenne.

Evtl. kann der Träger ja ein Veto aussprechen.
Weitere Gründe gegen die Kaninchenhaltung im Kiga, neben den Tierschutzaspekt (ich hoffe ich habs nicht überlesen):

- Allergie von Kindern (es kommen ja immer wieder neue)
- Tierarztkosten (kaum ein Kiga hat mal eben ein paar Hundert Euro dafür übrig, wenn neben der med. Grundversorgung noch ne OP, EC Erkrankung usw. kommt)
- Auch der Gehegbau ist teuer. Aber ein sicheres und gutes Gehege ist das nunmal.

Auf unserer Homepage gibt es einige Infos dazu: https://www.kaninchenschutz.de/haltu...bei-kaninchen/

Bei Kaninchenwiese.de wirst du auch fündig.

Einiges wird sicher hier noch durch Fragen und Antworten geklärt. Für mich selber war es wichtig, dass ich gut im Gehege stehen kann. Thema Reinigung usw.

Über das ja oder nein gibt es hier ja schon einiges. Solange der Kindergarten kaninchen gemäß der Vorgaben halten möchte, soll er das tun. Sie sind ja nunmal da… :ohje:
https://www.kaninchenschutz.de/haltu...inchenhaltung/
Im letzten Link haben wir auch eine Pressemitteilung der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz aufgeführt. Nach meinem aktuellen Stand, ist das auch die Grundlage für Vet Ämter in den Gutachten und das nur am Rande.

Ich weiß ja nun nicht, wo der Kindergarten ist- wenn gewünscht und ein aktives Mitglied in der Nähe ist, dann könnten wir auch vor Ort beraten.

Kaninchen sind keine „einfachen“ Haustiere, die Zeiten der Buchtenhaltung und körnerfutter reinschmeißen sind in den meisten „Köpfen“ Geschichte und das ist auch gut so. Artnah unterbringen und ernähren sowie den Bedürfnissen nachkommen. Angucken und wenn man viel Glück hat, lassen sie sich auch streicheln.